Deutsche Fachwerkstraße, Waldhessen-Vogelsberg-Route (Galerie)

  • Ein anderer Abschnitt der Deutschen Fachwerkstraße. Wir fangen an mit...

    Gelnhausen

    Denn da war ich heute. :zwinkern:

    Die "Barbarossastadt" Gelnhausen (sie erhielt von Kaiser Barbarossa ihre Stadtrechte) liegt seit alters her an "des Reiches Straße". Etwas prosaischer ausgedrückt, liegt sie heute an der A66, ungefähr 25 km nordöstlich von Hanau, und hat etwa 22.000 Einwohner. Berühmte Söhne der Stadt sind Grimmelshausen und Johann Philipp Reis.
    Mir gefällt Gelnhausen sehr gut, auch wenn es ein paar Schönheitsfehler aufweist - wie ich meine APH'ler kenne, werden sie bei den entsprechenden Bildern schon aufschreien...

    Hier kommen die ersten 12 Bilder:

  • @ Münchner:

    Finde ich ja auch, ich sprach ja auch nur von einzelnen Schönheitsfehlern. Bei einigen Gebäuden sind dies z. B. die Fenster.

    Aber ein paar Bilder habe ich noch...

    Gelnhausen

    Also, diese Tür ist WIRKLICH niedrig. Ich weiß nicht, ob das auf dem Foto auch so rüberkommt, aber ich stand ja direkt davor. Nach meiner Schätzung dürfte die Höhe dieser Tür 170-175 cm betragen. Da müssten wohl so einige von uns den Kopf einziehen...

    Und hier noch ein "dramatisches" Foto, dass die angestrahlte Marienkirche in der Dämmerung vor wolkenverhangenem Himmel zeigt:

  • Danke. Schöne Bilder. Habe auch keinen Grund, aufzuschreien... ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Na gut, dann wird eben nicht geschrien. Ich hätte zwar die Fenster der Häuser ganz links auf dem ersten Bild bemängelt, aber das sind ja wie gesagt nur Kleinigkeiten.

    Mir fallen gerade noch ein paar interessante Details zu Gelnhausen ein:
    - In einer Gaststätte in Gelnhausen hat der eche Dr. Faust (d. h. das historische Vorbild für die literarische Figur gleichen Namens) die Zeche geprellt.
    - Als ich durch die Stadt gelaufen bin, bin ich auch auf den Sitz irgendeines Architektenverbandes (oder sowas ähnliches) gestoßen. Das Gebäude war natürlich ein Gründerzeitler... :gg:
    - Gelnhausen gehört zu den wenigen deutschen Städten mit einer erhaltenen Synagoge. Leider habe ich das erst nach meinem Besuch dort erfahren und daher keine Bilder von dem Gebäude.

    So, hier kommt der Rest meiner Fotos zu dieser Stadt. Einige der Dämmerungsaufnahmen sind etwas verschwommen, aber was soll's...

    Gelnhausen

    In Gelnhausen gibt es außerdem noch die Reste einer Kaiserpfalz. Soll sehr sehenswert sein. Ich kam aber leider außerhalb der Öffnungszeiten, daher kann ich euch nur dieses Bild von außen bieten:

  • Steinau an der Straße

    Mal wieder eine Stadt, die mit den Gebrüdern Grimm verbunden ist, denn hier verbrachten Jacob und Wilhelm Grimm ihre Kindheit. Es dürfte daher nicht überraschen, dass Steinau nicht nur Mitglied der Deutschen Fachwerkstraße, sondern auch der Deutschen Märchenstraße ist. Entsprechend werden überall in Steinau - mal mehr, mal weniger gelungen - verschiedene Märchen thematisiert.

    Die Stadt hat etwa 11.000 Einwohner und liegt ebenfalls an der A66 (nicht allzu weit von Gelnhausen entfernt).

    Hier die ersten 16 Bilder. Fangen wir mal an mit dem Schloss, dem Landsitz der Grafen von Hanau:


    Rathaus und Märchenbrunnen:



    Und einfach mal ein paar Eindrücke:


    Weitere Bilder folgen...

  • Oh, einige Häuser haben sogar noch die Holzschindeln vor dem Fachwerk. Es ist zwar "authentisch" und typisch, gefällt mir aber nicht. Ist ja auch ein Punkt den viele "Experten" am Samstagsberg (Frankfurt, [lexicon='Römerberg'][/lexicon]) kritisieren, das offengelegt Fachwerk gab es dort angeblich nie. Mir fallen gerade entstuckte Altbauten ein, die gab es so nie, das ist "Geschichtsklitterung". Darüber beschweren sich aber die Architekten nicht. Seltsam, seltsam, wird hier mit zweierlei Maß gemessen?

    Was ich nicht so recht einordnen kann sind die Blau bemalten Holzbalken. Haben das die Bewohner in früheren Zeiten auch gemacht, oder ist das eine "Mode"?

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Zitat

    Oh, einige Häuser haben sogar noch die Holzschindeln vor dem Fachwerk. Es ist zwar "authentisch" und typisch, gefällt mir aber nicht.

    Ich finde die Holzschindelverkleidungen, die in Hessen ja eine lange Tradition haben, eigentlich recht schön. Man muss bedenken, dass diese Holzschindeln als Wetterschutz dienen sollten und ihre Anbringung daher meist nicht grundlos erfolgte. Die kleinen Holzschindeln sind meiner Ansicht nach weitaus ästhetischer als die neuzeitlichen und bei uns in Hessen bei renovierten Fachwerkhäusern leider oft verwendeten modernen Schiefer- oder Bretterverkleidungen.
    Wo Schindeln allerdings zu entfernen wären bzw. wo sie nichts zu suchen haben, sind repräsentative kunstvolle "Schaufassaden" von Fachwerkhäusern, die später nachträglich verschindelt wurden.

    Zitat

    Was ich nicht so recht einordnen kann sind die Blau bemalten Holzbalken. Haben das die Bewohner in früheren Zeiten auch gemacht, oder ist das eine "Mode"?

    Ich würde mal auf eine moderne Bemalung tippen. Dieses etwas aufdringliche Blau kam an historischen Fachwerkhäusern so nicht vor.

    Ziemlich kitschig und unangebracht finde ich übrigens die mit Bildern zugehängte Fassade des kleinen Steinauer Fachwerkhauses im neunten Bild...

  • Rotenburg an der Fulda

    Das nördliche Ende dieses Abschnitts der Deutschen Fachwerkstraße...

    Dieses Rotenburg liegt nicht an der Tauber und schreibt sich ohne "h". Es ist ein recht kleiner Ort (ich glaube, so etwa 10 000 Einwohner ohne Eingemeindungen).

    Erst einmal ein paar Bilder aus der Altstadt. Es folgen später Aufnahmen der Neustadt.

  • Restitutor Orbis: Danke für die neuen Bilder! Eine Frage zu den Bildern: Wo ist das Wasser geblieben, bzw. warum gibt es dort eine Brücke?

    Besonders nett finde ich folgende Ansicht :)

  • Zitat

    Dieses Rotenburg liegt nicht an der Tauber und schreibt sich ohne "h". Es ist ein recht kleiner Ort (ich glaube, so etwa 10 000 Einwohner ohne Eingemeindungen).

    Brrr, war das nicht der Ort, in oder nahe dem dieser Kannibalenfall stattfand?! :augenkrummblau:

  • Stimmt, Philon, der sog. Kannibale von Rotenburg wohnte sogar selbst in einem Fachwerkhaus. Somit stehen Fachwerkhäuser bei solchen Perversitäten automatisch im Verdacht. Wäre doch mal ein neues Argument gegen Fachwerkrekos. Herr Bartetzko, übernehmen Sie!

    Ansonsten kenne ich Rotenburg auch persönlich. Ein wirklich reizvoller Ort. Da findet einmal im Jahr so 'ne große Kirmes statt. Ich glaube, "Strandfest" heißt sie.

  • Zitat

    Wo ist das Wasser geblieben, bzw. warum gibt es dort eine Brücke?

    Die Fulda fließt genau dort, wo meine Fotos aufhören. Bei Hochwasser reicht sie allerdings wirklich bis an die Häuser heran.


    Zitat

    Da findet einmal im Jahr so 'ne große Kirmes statt. Ich glaube, "Strandfest" heißt sie.

    Exakt. Das Strandfest findet gerade jetzt statt.

    Die versprochenen Bilder der Neutstadt gibt es voraussichtlich morgen...

  • Sind die Türen bei Hausnummer 26 wirklich so niedrig wie ich vermute ? :zwinkern:

    Danke für die Bilder ! Auffällig ist auch die zurückhaltende Stadtmöblierung, die eigentlich nur noch partiell verbessert werden muss. :prosit:

  • In Rotenburg gibt's ja ganz schön was zu sehen. Die Erdgeschosse der Geschäfte sind natürlich eine Sauerei!

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)