Frankfurt a. M. - Römerberg - Samstagsberg (Ostzeile)

  • Das Haus zum Goldenen Rad wäre auch in einem Umfeld von rekonstruierten Bauten erhaltenswert. Zum einen gibt es ja auch im jetzt neu errichteten Altstadtbereich bei weitem nicht nur rekonstruierte Gebäude. Zum Anderen nimmt das Haus zum Goldenen Rad ja gerade frankfurttypische Gestaltungselemente wie das Sandsteinerdgeschoss auf. Es ist daher aus meiner Sicht eines der gelungensten Beispiele des Wiederaufbaues nach den Zerstörungen des Krieges.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas (20. September 2019 um 10:45)

  • Gemäss Ruinenfotos wurde das Erdgeschoss vom Vorgängerbau (von ca. 1905 im Zusammenhang mit dem Braubachstrasse-Durchbruch) wiederverwendet, aber die Rundbogen der Schaufenster wurden eliminiert. Kompletter Neubau, siehe nächsten Beitrag.

    Ich finde es in Ordnung, dass diesem Bau eine denkmalpflegerische Betreuung zugestanden wurde, wenn er schon renoviert wird. Durch die weiss/roten Markisen hat er wieder sehr gewonnen. Man muss nur aufpassen, dass nach dem Hype um die 50er-Jahre Bauten dasselbe nicht auch mit jedem 60er-Jahre Bau geschieht, sonst wird das rechte Haus dann auch noch unter Schutz gestellt!

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    (Bilder vom April 2007)


    Bei den Gebäuden südlich des Römers sind die Fassaden vor Jahren durch grobschlächtige Fensterprofile beeinträchtigt worden; vor allem die Milchglasscheiben sind schrecklich! Die Kupferabdeckungen sind auch nicht das Wahre. Hier wäre eigentlich auch die Denkmalpflege gefordert gewesen, wenn man schon am 'Nachkriegscharme' des Römerbergs festhält.

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    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (20. September 2019 um 14:13)

  • Da hatte ich ein falsches Gebäude im Kopf, ich hab's oben korrigiert.
    (zum obenstehenden Link: nach unten scrollen, bis ein altes Farbdia im Beitrag vom 3. April 2007 erscheint)

    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (20. September 2019 um 19:30)

  • Das Haus zum Goldenen Rad wäre auch in einem Umfeld von rekonstruierten Bauten erhaltenswert.

    Hier mal eine Ansicht des besagten Hauses.

    Frankfurt

    Sehr deutlich wird die Qualität im Vergleich zur belanglosen und völlig qualitätlosen Nachkriegsbebauung in der Fahrgasse. Letztere könnte irgendwann einmal zur Disposition stehen.

    Frankfurt

  • Heute hatte der Briefträger das hier für mich im Gepäck:

    Anbei ein paar Bilder daraus:

    Der "Engel" vom Alten Markt aus, links das "Haus zum güldenen Schaf", rechts das "Steinerne Haus":

    Eckpfosten des "Kleinen Engel" mit Weinrebe:

    Eckkonsole des "Kleinen Engel" und Eckpfosten mit Adam und Eva:

    Eckknagge des "Kleinen Engel":

    Eckpfosten und Fenstergliederung des Zwischengeschosses:

    Der Giebel zum Alten Markt mit Eselsrückenfenstern:

    Gekuppelte Fenster des dritten Stocks:

    Heilen ist besser als Wunden offenhalten!

  • Teil 2:

    Knaggen und geschnitzter Fries des ersten Hauptgeschosses:

    Knagge mit einem Soldat über einem nackten Fettwanst:

    Knagge mit Bauernweib über einem geflügelten Dämon:

    Dreifache Eckknagge an der Ecke zum Römerberg:

    Die dreifache Eckknagge vom Römerberg aus gesehen mit Pfostenschnitzerei - sacktragender Gnom:

    Hausmännchen unter der Eckkonsole zum Römerberg:

    Blick am "Engel" vorbei auf das Haus "Zum Schwarzen Stern" und die Nikolaikirche:

    Erker am Römerberg:

    Drei Faunsknaggen unter dem Überhang des Erkers:

    Heilen ist besser als Wunden offenhalten!

    Einmal editiert, zuletzt von Olympic1911 (5. November 2019 um 21:43)

  • Teil 3 der Bilderreihe:

    "Wilder Mann" aus der dreifachen Eckknagge:

    Knagge mit Soldat unter dem Überhang des ersten Hauptgeschosses neben dem "Haus Schieferstein":

    Konsole des Erkers:

    Linker Teil der Erkerkonsole:

    RechterTeil der Erkerkonsole:

    Figur des Engels mit den Familienwappen zu seinen Füssen:

    Engel der Apokalypse an der linken Seitenwand der Erkerkonsole:

    Rechte Seitenwand der Erkerkonsole, im Hintergrund "Salzhaus" und "Frauenstein":

    Eckmaske an der linken Seitenwand der Erkerkonsole, im Hintergrund der Römer:

    Kartusche mit dem Baujahr 1562 unter der Erkerkonsole:#

    Heilen ist besser als Wunden offenhalten!

  • Dieses Buch habe ich vor Jahren auch einmal erwerben können. Ich war damals überrascht und erfreut das es eine Monographie über ein einzelnes Fachwerkhaus gibt. Sollte es von viel mehr Häusern geben.

  • Ich habe soeben das hier gefunden. Wenn ich es richtig erkenne, links im Bild das Steinerne Haus, dann müsste die Ruine in der Mitte rechts das Erdgeschoss sowie das darüber liegende Halbgeschoss des Engels sein.

    Heilen ist besser als Wunden offenhalten!

  • Hat man keinerlei Teile wie zB die Erkerkonsole vorzeitig ausgebaut? Irgendwie war das schon sehr... unverantwortlich. Schließlich war FF nicht als erstes an der Reihe, und es war etliches an Zeit vorhanden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • (...) Betonklötze hingestellt, die das historische Schutzgitter (was bestimmt wieder installiert wird) schützen sollen. (...)

    Es wird 18 dieser Sandsteinpoller geben. Diese waren wohl notwendig, weil Lieferfahrzeuge das Ziergitter immer wieder beschädigt haben. Diese Poller sind auch gleichzeitig eine Sitzgelegenheit für Bewohner und Besucher der Stadt.

    Das Ziergitter wird auf Kosten der Freunde Frankfurts restauriert und nach Fertigstellung natürlich wieder aufgestellt.

  • Es wird 18 dieser Sandsteinpoller geben. Diese waren wohl notwendig, weil Lieferfahrzeuge das Ziergitter immer wieder beschädigt haben. Diese Poller sind auch gleichzeitig eine Sitzgelegenheit für Bewohner und Besucher der Stadt.

    Das Ziergitter wird auf Kosten der Freunde Frankfurts restauriert und nach Fertigstellung natürlich wieder aufgestellt.

    Es gibt bestimmt schönere Lösungen. Gußeiserne Poller o.ä. Diese grau-schwarzen Betonklötze ausgerechnet auf dem Römer aufzustellen ist schon dreist.

    ...

  • Vom ästhetischen Standpunkt gebe ich Dir Recht. Ich kann aber nicht beurteilen, ob gusseiserne Poller, den rangierenden Lastwagen, die schon mehrfach das Gitter beschädigt haben, eine effektive Barriere bieten würden. Die jetzige Lösung soll eben den Brunnen schützen und - als Nebeneffekt - eine Sitzgelegenheit schaffen.

    https://www.fnp.de/frankfurt/fran…n-13526878.html

    Sicher hätte ich mir auch ansprechender gestaltete Klötze vorstellen können. Es muss ja auch keine Lösung für die Ewigkeit sein. Aber ich bin zumindesst froh, dass nach drei Jahren der Sanierung (incl. zwischenzeitlicher Rückkehr der Figur, erneuter Sachbeschädigung mit Säure und nochmaliger Renovierung und ständigen Versprechungen der Politik) endlich wieder dieser Brunnen den Römerberg ziert.

    https://www.focus.de/regional/frank…d_11996882.html

  • Weshalb nimmt man nicht abgerundete Steinpoller, wie sie bis 1945 fast an jeder Hausecke vorhanden waren, damit die Fuhrwerke nicht die auskragenden Obergeschosse touchierten? Dann kann man halt nicht draufsitzen; Sitzgelegenheiten gibt es zur Genüge dort. Aber diese brutale, scharfkantige und kubistische Form... bei Planungsämtern einfach beliebt, damit sie sich in den Altstädten auch noch verewigen können. Ist nicht nur in Frankfurt so.