Frankfurt a. M. - Römerberg - Samstagsberg (Ostzeile)

  • Sitzgelegenheiten gibt es zur Genüge dort

    Auf dem Römerberg sind mir keine öffentlichen Sitzgelegenheiten bekannt. Alle Sitzgelegenheiten sind gastronomisch, somit nur gegen Bezahlung nutzbar. Nun muss natürlich niemand unbedingt auf dem Römerberg sitzen, gleichwohl ist es als Warte- und Treffpunkt von der Idee her nicht schlecht. Wie gesagt, die Poller sind nicht das non plus ultra. Besser wäre z.B. eine umlaufende runde Steinbank gewesen. Aber freuen wir uns doch einfach mal, dass der Brunnen nach endlosen drei Jahren Bauzaun endlich wiederkehrt.

  • Heimdall, Du hast recht. Ich habe auf meinen Fotos zwischen 2005 und 2017 nachgeschaut und bin tatsächlich nur auf zwei öffentliche Bänke auf dem ganzen Römerberg gekommen (wie es jetzt beim Historischen Museum steht, weiss ich nicht). Ich sasss schon auf diesen, was meinen vorangehenden Beitrag erklärt. Das ist tatsächlich sehr wenig.

    Auf keinen Fall darf ein Brunnen aber mit Bänken zugestellt werden, weil das dann so aussehen würde (abgesehen von den vandalensicheren Modellen):

    bruehlgasse-brunnen

  • Zwei (schlechte) aktuelle Handypics von Justitia und den neuen Pollern. Auch habe ich gesehen, dass auch ein paar Bänke (neu?) aufgestellt wurden, bezüglich deren Anordnung ich aber wenig ästhetische Sinnhaftigkeit erkennen kann. Die Poller stören mich nicht. Es haben auch wirklich Leute darauf gesessen. Und sie erfüllen nun einmal die Funktion, dass häufig beschädigte historische Gitter zu schützen.

    IMG_6848

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  • Dass der Gerechtigkeitsbrunnen durch die Poller vor künftigen Beschädigungen durch Lieferfahrzeuge besser geschützt ist, ist sehr zu begrüßen. Allerdings hätte ich mir die Poller in dem für Frankfurt a. M. so ortstypischen hellroten Mainsandstein/Buntsandstein gewünscht und erwartet. Auch der Römer und die übrigen Gebäude des Platzes wurden ja eben aus diesem Buntsandstein errichtet. Der Buntsandstein, der über Jahrhunderte in Frankfurt überall Verwendung fand, man kann sagen, die Altstadt prägt, hätte m. E. als Poller um den Gerechtigkeitsbrunnen in Buntsandstein ausgeführt, viel besserund harmonischer gewirkt, als nun diese dunklen Klötze. So empfinde ich es halt wieder mal als unnötigen ärgerlichen "Bruch" oder störenden Kontrast.

  • Bundsandstein ist für den beabsichtigten Zweck aber eher ungeeignet. Dieser dürfte beim Anstoß eines Fahrzeuges sicher zerspringen.

    Die Sockel der historischen Gebäude in Frankfurt (auch es Römers) sind ebenfalls nicht aus Bundsandstein. Hier hat man wohl in erster Linie Basalt oder ähnliches Steine verwendet, weil diese fester (und auch weniger Feuchtigkeit aufsaugend) sind.

    .

  • Ich denke nicht, dass die gusseisernen Pfosten im Ernstfall einen rangierenden LKW aufgehalten hätten. Die Steinpoller sind da schon ein massiveres Hinderniss. Nun, es muss ja keine Lösung bis in alle Tage sein. Aber freuen wir uns doch einfach, dass die Justitia wieder zu sehen ist und nach etlichen Jahren der weiß-rote Bauzaun endlich verschwunden ist.

  • Ich habe mir von diesen Bildern die Negative für wenig Geld sichern können. Ich muss mal im Fotoladen mir davon Abzüge machen lassen. Bis dahin hier mit Kopierschutz, diese Abbildungen habe ich von der Verkaufsplattform heruntergeladen.

    Hier das Haus Engel in den 50er Jahren:

    Und hier die Nikolaikirche. Interessant das Bild von Heimdall etwas weiter ob, aus nahezu der selben Perspektive:

    VG
    Peter

    Heilen ist besser als Wunden offenhalten!

  • Irgendwie erkennt man auf diesen Bildern so etwas wie das Selbstbewusstsein der frühen Wiederaufbaujahre, den Anspruch, an dieser Stelle wirklich so etwas wie einen würdigen Ersatz zu schaffen. Nun denn, höchstwahrscheinlich war dieser Glaube seinerzeit nicht bloß verständlich, sondern sogar nützlich, ja notwendig, um den Zustand der Verzweiflung zu überwinden. Aber das heißt nicht, dass wir heute nicht klüger sein und den "Des Kaisers neue Kleider-Blick" nicht ablegen dürfen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die 50er Jahre Häuser am Römerberg haben (hatten) eine gewisse Eleganz und zitieren zum Teil auch den Vorgängerbauten. Es ist erstaunlich, dass "Der Engel" nach etwa 30 Jahren wieder abgerissen wurde. Noch erstaunlicher ist, dass man so lange eine gigantische Brache mitten in der Altstadt akzeptiert hat.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Ich hätte selbstverständlich nichts dagegen, Relikte aus dieser Zeit zu erhalten, nur sind sie in dieser Qualität leider auch nicht weiß Gott wie häufig gesät, und dies eher an sehr prominenten Plätzen wie diesem, wo man sie eher nicht so will... Den Römerberg irgendwann einmal so richtig zu schließen wäre schon eine große Sache.

    Römerberg Natürlich ist das auch heute schon ein mehr als "beachtliches Platzbild". Aber wenn man sich ehrlich ist, lebt es nur von den (neuen) alten Bauten. Der Rest sind ganz annehmbare Füllbauten, die man niemals um ihretwegen betrachten würde, und die auch nicht so etwas wie ein spannendes Wechselspiel ergeben würden oder für Belebung und Abwechslung sorgen.


    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • den Anspruch, an dieser Stelle wirklich so etwas wie einen würdigen Ersatz zu schaffen. ... Aber das heißt nicht, dass wir heute nicht klüger sein und den "Des Kaisers neue Kleider-Blick" nicht ablegen dürfen.

    Finde den Fehler.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das hätte ich aber gerade dir zugetraut...

    Zitat

    den Anspruch, an dieser Stelle wirklich so etwas wie einen würdigen Ersatz zu schaffen. …

    Was hier der Wiederaufbaugeneration unterstelle, ist so etwas wie Selbstbetrug. Die Wiederaufbaugeneration war von dem wirklich überzeugt, was da hingestellt wurde, und wollte es sich schönreden.

    Zitat

    Des Kaisers neue Kleider-Blick

    ist hingegen kein Selbstbetrug. Der Betroffene weiß ja, dass er nichts sieht, er täuscht nur anderen vor, dass er sieht und alles schön findet. Er ist gleicherweise Betrugsopfer als auch Betrüger. Nur sich selbst betrügt er nicht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich hätte selbstverständlich nichts dagegen, Relikte aus dieser Zeit zu erhalten, nur sind sie in dieser Qualität leider auch nicht weiß Gott wie häufig gesät, und dies eher an sehr prominenten Plätzen wie diesem, wo man sie eher nicht so will... Den Römerberg irgendwann einmal so richtig zu schließen wäre schon eine große Sache.

    Römerberg Natürlich ist das auch heute schon ein mehr als "beachtliches Platzbild". Aber wenn man sich ehrlich ist, lebt es nur von den (neuen) alten Bauten. Der Rest sind ganz annehmbare Füllbauten, die man niemals um ihretwegen betrachten würde, und die auch nicht so etwas wie ein spannendes Wechselspiel ergeben würden oder für Belebung und Abwechslung sorgen.


    Ich bin völlig einverstanden, dass dies insgesamt bereits jetzt ein beachtliches Platzbild ist. Gerade fällt mir aus dieser Perspektive auf, wie gut die Rotunde der Schirn sich vor dem Domturm macht, fast an an einen mittelalterlichen Turm erinnernd und dadurch eine interessante städtebauliche Perspektive bietend.

  • Ich beziehe mich auf folgende Äußerung aus dem Thread "Potsdam - Staudenhof-Areal":

    Was die Römerberg-Ostzeile angeht, hatte ich vor vielen Jahren, als das Dom-Römer-Projekt noch in den Kinderschuhen steckte, mal einen ablehnenden Leserbrief gelesen, der auch auf ebendiese rekonstruierten Fachwerkhäuser am Römerberg verwies, und der Schreiber ätzte "Niemand wohnt in ihnen". Was für ein Quatsch, dachte ich damals, da ich mich daran erinnerte, wie die Stadt damals die Wohnungen in den Häusern mit einem Prospekt und der Überschrift "So wohnt man in der neuen Ostzeile" beworben hatte. Allerdings hatte ich daraufhin Jahr für Jahr beim Weihnachmarktbesuch mal drauf geachtet und tatsächlich immer durchgehend auf dunkle Fenster gestarrt. Ich weiß nicht, wann die Sanierung war, aber ob da wohl jemals wahrnehmbares Leben drin war?

    Heute erhielt ich eine Mitteilung der BFF-Fraktion mit der Magistratsantwort auf deren Frage nach dem Vermietungsstand in der Ostzeile. Darin steht:

    Zitat

    Der Magistrat verwaltet in der Ostzeile (Römerberg 8-10 und 16-28) insgesamt 14 Wohnungen: diese sind komplett vermietet.

    20 Wohnungen existieren rechnerisch nur, wenn die Wohnungen der Saalgasse 30 (fünf Wohnungen ) und die Pächterwohnung im Römerberg 8 (Schwarzer Stern) hinzugenommen werden. Diese sind ebenfalls komplett vermietet.

  • Snork 26. Oktober 2023 um 17:28

    Hat den Titel des Themas von „Frankfurt a.M. - Römerberg - Samstagsberg (Ostzeile)“ zu „Frankfurt a. M. - Römerberg - Samstagsberg (Ostzeile)“ geändert.