Die 10 ältesten Fachwerkhäuser in jeweils Deutschland, England und Frankreich

  • DeutschlandFrankreichEngland
    1) Webergasse 8 Esslingen, 12661) Maison de Jeanne, Severac le Chateau, 15tes Jh.1) Alfriston clergy house, 1407
    2) Rote Straße 25 Göttingen, 1276
    3) Untere Herrngasse 2, Schwäbisch Hall
    4) Römer 2,4,6, Limburg a.d. Lahn


    Nabend Leute,

    bei der Frage nach den ältesten noch existierenden Fachwerkhäusern in Deutschland, Frankreich und England bin ich beim Surfen durchs Netz auf diesen Eintrag bei Wiki gestoßen:

    Demnach ist die Webergasse 8 das älteste Fachwerkhaus Deutschlands (?). Welche sind dann die ältesten Fachwerkhäuser in Frankreich und England?Eine Befragung von ChatGPT hat lauter fragwürdige Antworten zu Tage gefördert, so dass ich hier nicht weiter komme. Könnt ihr weiterhelfen die Liste zu vervollständigen? Auch in Frankreich bin ich mir nicht sicher ob Maison de Jeanne das älteste Fachwerkhaus ist.

  • In Frankreich meines Wissens nach Orléans, 9 rue des Trois-Maries/272 rue de Bourgogne, von 1257(d) - Quelle

    In England wären wir im 12. Jahrhundert, z.B. mit dem Bischofspalast von Hereford von 1180(d). Da gibts aber noch ein paar andere sehr alte Hallen, vor allem in Suffolk und Essex, da könnte evtl. noch was Älteres dabei sein.
    Ergänzung: Fyfield Hall, Dendro 1167-85 (Baudatum letzteres) und Burmington Manor von 1191(d) konnte ich noch finden. Bleibt demnach aber erstmal bei Hereford.

  • In Frankreich meines Wissens nach Orléans, 9 rue des Trois-Maries/272 rue de Bourgogne, von 1257(d) - Quelle

    In England wären wir im 12. Jahrhundert, z.B. mit dem Bischofspalast von Hereford von 1180(d). Da gibts aber noch ein paar andere sehr alte Hallen, vor allem in Suffolk und Essex, da könnte evtl. noch was Älteres dabei sein.
    Ergänzung: Fyfield Hall, Dendro 1167-85 (Baudatum letzteres) und Burmington Manor von 1191(d) konnte ich noch finden. Bleibt demnach aber erstmal bei Hereford.

    Bin mal eben mit Streetview dahin geflogen. Die Hausnummern 9 rue des Trois-Maries/272 rue de Bourgogne weisen kein von außen sichtbares Fachwerk auf. Natürlich stellt sich dann die Frage wann ein Haus von Anno XXXX ist, wenn über die Zeit etliche Elemente erneuert worden sind. Wahrscheinlich macht so eine Liste dann auch gar keinen Sinn, wenn viele Leute sagen dies und das sei das älteste Fachwerkhaus, weil irgendwo im Inneren noch ein paar Balken zu finden sind. So wie ich es herauslese, wird die Dendrotechnologie in Frankreich nicht so umfassend eingesetzt als das es in Deutschland der Fall ist (?).

  • Das ist aber auch in Deutschland nicht anders. Die meisten der knapp 30 bisher bekannten Fachwerkbauten des 13. Jahrhunderts hierzulande sind nur in stark fragmentiertem Zustand erhalten. Entscheidend für die Betrachtung ist am Ende aber auch weniger die absolute Anzahl an erhaltenen Bauteilen als vielmehr die Erkenntnis, dass es sich bei den gefundenen Hölzern um zusammengehörige Reste eines vollständigen Bauwerks handelt und nicht um Zweitverwendungen. Aus dem Grund ist auch die Rote Straße 25 in Göttingen wieder von der Liste verschwunden, da sich bei Nachuntersuchungen herausstellte, dass es sich um ein wiederverwendetes Dachwerk des 13. Jahrhunderts auf einem Fachwerkbau des frühen 15. Jahrhunderts handelt. Hingegen bleiben Gebäude wie etwa Kanzleistraße 24 in Reutlingen (1267d) trotz nur weniger erhaltener Teile auf der Liste, weil sich aus den wenigen Teilen das Hausgerüst weitgehend rekonstruieren lässt.


    Und ja, in Frankreich kam die Dendrochronologie in der Bauforschung erheblich verzögert an, holt aber mittlerweile ganz gut auf. Trotzdem bleibt noch sehr viel zu entdecken.

  • Ich bin hier raus. Mein Fachwerkhaus kommt auf nur 183 Jahre :weinenstroemen:

    Ist aber trotzdem ein sehr schönes und ich hab es seeeehr lieb. :ueberkopfstreichen:

  • Das ist aber auch in Deutschland nicht anders. Die meisten der knapp 30 bisher bekannten Fachwerkbauten des 13. Jahrhunderts hierzulande sind nur in stark fragmentiertem Zustand erhalten. Entscheidend für die Betrachtung ist am Ende aber auch weniger die absolute Anzahl an erhaltenen Bauteilen als vielmehr die Erkenntnis, dass es sich bei den gefundenen Hölzern um zusammengehörige Reste eines vollständigen Bauwerks handelt und nicht um Zweitverwendungen. Aus dem Grund ist auch die Rote Straße 25 in Göttingen wieder von der Liste verschwunden, da sich bei Nachuntersuchungen herausstellte, dass es sich um ein wiederverwendetes Dachwerk des 13. Jahrhunderts auf einem Fachwerkbau des frühen 15. Jahrhunderts handelt. Hingegen bleiben Gebäude wie etwa Kanzleistraße 24 in Reutlingen (1267d) trotz nur weniger erhaltener Teile auf der Liste, weil sich aus den wenigen Teilen das Hausgerüst weitgehend rekonstruieren lässt.


    Und ja, in Frankreich kam die Dendrochronologie in der Bauforschung erheblich verzögert an, holt aber mittlerweile ganz gut auf. Trotzdem bleibt noch sehr viel zu entdecken.

    Woher weißt du das, arbeitest du auf dem Gebiet? Die Kanzleistraße 24 ist äußerlich wenig ansprechend. Ich dachte eigentlich immer, je älter die Gebäude desto schöner.