Alte Architektur quer durch die Niederlande (Galerie)
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Großartig. Wirklich sehr schöne und stimmungsvolle Ansichten. Du bist ein begabter Fotograf. Im April 2024 war ich gerade in Haarlem, Leiden und Den Haag. Wenn ich Deine Bilder sehr, möchte ich am liebsten sofort wieder hinfahren.
Bei Deinem letzten Beitrag fehlt leider die Ortsangabe.
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Snork
December 13, 2024 at 9:40 PM Changed the title of the thread from “Alte Architektur quer durch die Niedelande (Galerie)” to “Alte Architektur quer durch die Niederlande (Galerie)”. -
Neußer von neuss aus gesehen ist es ja gar nicht so weit weg
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Rathaus Gouda - wie der Käse
De Kaerskorf Delft
De Waag Deventer
Amsterdam. Schon mal von der Farbe Grachtengrün gehört?
Kirche in Oudewater
Stufengiebel in Oudewater
Altes Rathaus in Haastrecht
Schoonhoven
Nijmegen
Dordrecht
Dordrecht
Dordrecht
Vergessen wo das war... mglw. Goes
Hafen von Goes - Spiegelglattes Wasser
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Snork Dasselbe. Kein einziges Bild ist mehr eingebettet?
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Mir fällt auf, daß auf den Bildern nirgends Fachwerk zu sehen ist - wurde das in den Niederlanden immer verputzt oder ist es dort generell nicht verbreitet?
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Es ist aufgrund von Holzmangel nicht verbreitet. Backstein ist dagegen in den Marschlandschaften einfach herzustellen. In Flussnähe und im Süden des Landes kam auch Naturstein zum Einsatz, zum Beispiel Tuff aus der Eifel.
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Wer in Stein baute, war schon sehr wohlhabend. Daher komt auch das Wort "steinreich". Wer steinreich war, konnte sein Haus in Stein bauen und griff daher auch nicht auf Holz zurück wie die Ärmeren, die ihre Häuser aus Holz in Fachwerk bauen mussten, denn in Fachwerk bauen war seinerzeit billiger als in Steinbau. Komischerweise ist es heute umgekehrt, denn Ziegelsteine können heute maschinell aus Lehm hergestellt werdenund sind damit günstiger im Preis, Holz ist heute hingegen teuer und die Lohnkosten der Zimmerer ebenfalls.
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Wer steinreich war, konnte sein Haus in Stein bauen und griff daher auch nicht auf Holz zurück wie die Ärmeren, die ihre Häuser aus Holz in Fachwerk bauen mussten, denn in Fachwerk bauen war seinerzeit billiger als in Steinbau.
Das kann ich nicht ganz unkommentiert lassen, denn es ist etwas zu kurz gedacht. Bedeutender als die Frage des Geldes ist die Verfügbarkeit des Baumaterials und die lokalen Traditionen. Nehmen wir Goslar oder das im Krieg in großen Teilen zerstörte Hildesheim, die zu den prächtigsten Fachwerkstädten Deutschlands zu zählen sind. Oder das reiche Frankfurt, das einst wohl den größten Fachwerkbestand Deutschlands besaß. Oder die zahlreichen Fachwerkstädte und -landschaften Süddeutschlands. Alle diese Beispiele existieren oder existierten ganz gewiss nicht, weil der finanzielle Rahmen keine Steinbauten erlaubte. Ganz im Gegenteil! Wir müssen also viel differenzierter auf die Ursachen der Materialwahl schauen und zudem auch die Chronologie beachten.
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Wer in Stein baute, war schon sehr wohlhabend. Daher komt auch das Wort "steinreich". Wer steinreich war, konnte sein Haus in Stein bauen und griff daher auch nicht auf Holz zurück wie die Ärmeren, die ihre Häuser aus Holz in Fachwerk bauen mussten, denn in Fachwerk bauen war seinerzeit billiger als in Steinbau.
Daß die wirtschaftliche Situation eine gewisse Rolle spielte, ist sicher nicht von der Hand zu weisen. So wurden ja z. B. das Rathaus und die Adelspalais oder auch das Pfarrhaus oft in Stein erbaut, während die gewöhnlichen Häuser in Fachwerkbauweise ausgeführt wurden.
Der Umstand, daß Kirchen nur selten, größere Kirchen und Schlösser meines Wissens überhaupt nicht mit Fachwerk gebaut wurden, wird wohl auch statisch-technisch bedingt sein.
Bemerkenswert ist aber auch, daß in unterschiedlichen Regionen, die in Bezug auf die Verfügbarkeit von Baustoffen, soweit ich sehe, die gleichen Bedingungen bieten, die Bautradition stark abweicht. So kam in der Pfalz westlich des Pfälzer Waldes und im Saarland die Fachwerkbauweise schon spätestens um 1750 außer Gebrauch, im Odenwald dagegen wurde sie sogar bis ins 19. Jahrhundert noch angewandt und nur die repräsentativen Gebäude in Massivbauweise errichtet. Sandsteinvorkommen und eine ausreichende Verfügbarkeit von Holz gab es aber sowohl im Odenwald als auch im Pfälzer Wald. Hier waren möglicherweise Bauvorschriften oder die Gewohnheit die entscheidende Ursache.
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Es wird sicher eine Frage der lokalen bzw. regionalen Baukultur gewesen sein. Vom praktischen Standpunkt aus verstehe ich sowieso nicht, wieso man vielerorts so lange an Fachwerk festhielt, da es im Vergleich zum Steinbau hauptsächlich Nachteile bietet, vor allem die hohe Feueranfälligkeit, aber auch die geringere Belastbarkeit und die Tatsache, dass sich Holzständerbauten im Laufe der Zeit oft stark verziehen. So teuer und aufwendig kann die Herstellung von Ziegeln eigentlich nicht gewesen sein, dass man nur aus Kostengründen an Fachwerk festhielt.
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So teuer und aufwendig kann die Herstellung von Ziegeln eigentlich nicht gewesen sein, dass man nur aus Kostengründen an Fachwerk festhielt
Das Hauptproblem war lange Zeit die Verfügbarkeit der entsprechenden Rohstoffe vor Ort. Deshalb gibt es ausgeprägte Backsteinregionen, während in anderen Gegenden der Backstein lange weitgehend unbekannt oder nur in geringen Mengen verfügbar war.
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Das Hauptproblem war lange Zeit die Verfügbarkeit der entsprechenden Rohstoffe vor Ort. Deshalb gibt es ausgeprägte Backsteinregionen, während in anderen Gegenden der Backstein lange weitgehend unbekannt oder nur in geringen Mengen verfügbar war.
Die hohen Kosten für das Bauen mit Steinen waren wohl in Gegenden, in denen es keine nennenswerten Vorkommen gab, vor allem durch den Transport bedingt.
Nach meinem Kenntnisstand war die Fachwerkbauweise unter Umständen sogar teurer, wenn Bruchsteine oder Ton für die Herstellung von Ziegeln in der Umgebung gewonnen werden konnten.
Das Festhalten an der gewohnten Bautradition auf dem Land könnte auch damit zu erklären sein, daß sich die Dorfbewohner auf diese Bauweise verstanden und ein Fachwerkhaus selbst bauen konnten, für ein Steinhaus aber einen spezialisierten Handwerker hätten beauftragen müssen.
Vielleicht sollte aber die Debatte um das Fachwerk besser ausgelagert werden?
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Mir fällt auf, daß auf den Bildern nirgends Fachwerk zu sehen ist - wurde das in den Niederlanden immer verputzt oder ist es dort generell nicht verbreitet?
Tagchen. Also es gibt Fachwerk in den Niederlanden, zum Beispiel in Sittard-Geleen. Es gibt auch einige Holz-Fassaden bzw. Holzhäuser, zum Beispiel im Zaanstreek- Zaandam, Westzaan, Zaandijk usw. Die leichten Holzbauten versinken nicht so schnell im Schlamm. Im Begijnhof von Amsterdam steht auch ein altes Haus mit Holzfassade. Generell hat in NL jedoch schon sehr früh die "Versteinerung" des Stadtbildes eingesetzt. Dazu kann man auch einiges lesen. Ich würde auf folgende Ursachen tippen: Rohstoffe für Ziegel vorhanden, nassfeuchtes Klima, wenig Platz - Verstädterung / Brandgefahr, einsetzendes goldenes Zeitalter ab Ende 16Jh.