Augsburg - Domviertel (Galerie)

  • Ausnahmsweise mal eine Galerie von mir mit relativ wenig Text - weil ich schlicht zu den meisten Gebäuden keine Informationen habe.

    Zeigen möchte ich im wesentlichen die Straße, die unter verschiedenen Namen vom Fischertor (Am Fischertor, Frauentorstraße) im Norden durch das Domviertel dann weiter ins Zentrum führt. Das Domviertel unterstand dem Bischof und war wohl von der restlichen Stadt durch eine Stadtmauer getrennt, hier galt offensichtlich die Domfreiheit, über genauere Informationen würde ich mich freuen, leider bin ich kein Augsburg-Experte.

    Vermutlich werde ich den Rathausplatz und Umgebung noch anhängen, da die Galerie ansonsten etwas kurz wäre, auch wenn dies natürlich schon außerhalb des Domviertels liegt - entdeckt habe ich das Areal eher durch Zufall beim Besuch des Augsburger Leopold-Mozart-Hauses. Außerdem gibt es dort noch das Fugger und Welser Museum sowie das Diözesanmuseum (gleich am Dom) und ganz in der Nähe, aber außerhalb des Viertels, noch das Mazda-Museum.

    Auch dieses Viertel wurde großflächig zerstört, in Luftaufnahmen ist auch zu sehen, daß es teilweise größere unbebauten Flächen gibt, z. B. entlang der Langen Gasse, vermutlich war das Areal aber auch zuvor nicht flächendeckend bebaut

    Wir beginnen in der Thommstraße, die das Viertel nach Norden hin begrenzt:

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    Von hier aus zum Fischertor:

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    Hier gibt es einen Teil der Stadtmauer:

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    Hier das Fischertor, das in der jetzigen Form tatsächlich erst 1924 errichtet wurde:

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    Dem Wikipedia-Artikel zum Fischertor entnehme ich, daß die Straße Am Fischertor erst 1908 anstelle einer schmalen Gasse angelegt wurde, vermutlich stammt die Bebauung daher ebenfalls von Anfang des 20. Jahrhunderts:

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    Ob die Stadtmauer bei einer Generalsanierung auch ergänzt wurde? Wie dem auch sei, es kommt die erste Querstraße (Georgenstraße bzw. Pfärrle) mit großstädtischer Architektur:

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    Hier kommt in der Georgenstraße die Kirche St. Georg, man beachte die etwas schematisch gestalteten Giebelhäuser fast wie in Danzig - die wurden schon von Markus als Neubau angesprochen und wohl zu Recht kritisiert smile:)

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    In Gegenrichtung (Pfärrle) dann eher unansehnliche Nachkriegsarchitektur:

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    Mongkut

  • Vermutlich - leider habe ich bislang noch keine Vorkriegs-Luftaufnahme des Viertels gefunden (falls jemand hier etwas kennt, wäre ich für einen Link dankbar).

    Die Giebelhäuser wurden indes anstelle vorhandener kleinerer Bauten errichtet. Siehe diesen Beitrag von Markus:

    Georgenstraße in Augsburg

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    Mongkut

  • Hier kommt in der Georgenstraße die Kirche St. Georg, man beachte die etwas schematisch gestalteten Giebelhäuser fast wie in Danzig - die wurden schon von Markus als Neubau angesprochen und wohl zu Recht kritisiert smile:)

    Was bitte hat dieser architektonische Sondermüll, eine Obszönität ersten Ranges, mit Danzig zu tun?

  • Als Ersatz für kriegszerstörte Bauten fände ich die Gebäude gar nicht so schlecht (natürlich nicht als Ergebnis eines Nachkriegsabrisses).

    Die Gemeinsamkeit mit Danzig: Es entstehen ahistorische und ziemlich generische und schmucklose Gebäude mit Putzfassade und Giebel, wobei sich ein Gebäude über mehrere Fassaden erstreckt. Ähnliches findet sich als "Füllbauten" auch in der nördlichen Hälfte der Rechtstadt, inkl. mehrfacher Fassadenwiederholung.

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    Mongkut

  • Nun geht es die Frauentorstraße weiter, was mir recht gut gefällt, ist dieser Kontrast zwischen einer engen Straße und der Straßenbahn, die dem ganzen dann doch etwas großstädtisches verleiht.

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    Hier biegt die Straße Auf dem Kreuz ab, von dieser Straße aus Blick auf das Hohe Meer fällt, leider baufällig und von Betrügereien im Immobiliensektor betroffen (siehe Link):

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    Daneben auf jeden Fall gleich das Mozarthaus:

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    Die Umgebung ist recht attraktiv:

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    Blick zurück:

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    In Gehrichtung links ein großer Komplex mit dem Maria-Ward-Gymnasium:

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    Auf der anderen Seite ein einigermaßen gelungener Neubau:

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    Die platzartige Vergrößerung der Straße finde ich sogar sehr gelungen:

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    Schöne kleinteilige Bebauung:

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    Und schon kommt der Dom ins Bild:

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    Und noch ein Blick zurück:

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    Mongkut

  • Mir ist es vor na ja mehr als 10 Jahren als verkommen und lieblos erschienen, aber von der Substanz her beeindruckend erhalten. Auf diesen Bildern schaut es weit netter aus.

  • Wir nähern uns jetzt endgültig dem Augsburger Dom, der gemeinsam mit dem Fronhof und Hofgarten gleich daneben meines Erachtens das schönste Ensemble in Augsburg darstellt.

    Hier der Blick vom Ende der Frauentorstraße, die dann als Hoher Weg weitergeht:

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    Und Blick in Gegenrichtung:

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    Die Straße macht hier einen Knick:

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    Hier die weitere Bebauung entlang der Straße, zum mittleren Gebäude bekam ich den Hinweis von Zeno, es sei eine Rekonstruktion dieses Gebäudes:

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    Das ist jetzt schon am Hohen Weg:

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    Und hier sehen wir im Hintergrund sogar schon den Perlachturm:

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    Mongkut

  • Südlich des Doms befindet sich eine größere unbebaute Fläche, direkt am Dom ist die Platzgestaltung eher schlicht:

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    Dafür mit schönem Blick auf das oben schon gezeigte Gebäude:

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    Am südlichen Ende die Fundamente der früheren Kirche St. Johannes:

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    An diesen Platz schließen sich im Westen der Fronhof und der Hofgarten der früheren Fürstbischöflichen Residenz an. Offensichtlich wurden bei der Errichtung des Fronhofs Kapellen und Friedhöfe abgetragen, heute ist es eine Grünanlage.

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    Und noch Eindrücke des Umfelds, hier wieder am Hohen Weg:

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    Zwei Ansichten vom südlichen Ende des Fronhofs, das müßte die Schönefelder Gasse sein (der Obstmarkt gleich dahinter ist dann aber leider ziemlich häßlich):

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    Mongkut

  • Das täuscht ein wenig, im Domviertel gibt es eine ganze Reihe von Grünflächen, die Straßen, die wir passieren, sind aber schlicht viel zu schmal für Bäume.

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    Mongkut

  • Jetzt geht es durchaus annehmbar den Hohen Weg weiter in Richtung Rathaus.

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    Leider ein ziemliches Kontrastprogramm bieten der Obstmarkt ...

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    ... und auch die große Ost-West-Straße, hier als Karlstraße bzw. Leonhardsberg bezeichnet:

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    Nicht fotografiert habe ich das reizvolle Alte Stadtbad im Jugendstil, das zweite Hallenbad in Bayern, das etwas östlich von dieser Kreuzung liegt (die Tankstelle, die man daneben gebaut hat, ist allerdings eine Bausünde).

    Blick auf Perlachturm und Rathaus:

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    Die Karolinenstraße und die Maximilianstraße, die sich südlich des Rathausplatzes anschließt, sind zwar sicherlich nicht perfekt, aber doch deutlich überdurchschittlich aufgebaut.

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    Eigentlich hatte ich z. B. die Karlsruher Fußgängerzone von früher eher in positiver Erinnerung, speziell nach Westen hin ist die Bebauung dann aber doch recht häßlich und eher auf Mannheimer Niveau. Aber wahrscheinlich hat hier das schon damals deutlich angenehmere Publikum den Eindruck geprägt - dann weiß man auch z. B. Augsburg ganz anders zu schätzen.

    Rathaus mit Perlachturm:

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    Und hier nur das Rathaus:

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    Der Rathausplatz ist nicht unbedingt herausragend, sehr gut gefällt mir indes die kleinteilige und traditionelle Bebauung, die sich südlich daran anschließt, rund um den Fuggerplatz.

    Kurzer Einblick:

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    Weitere Impression:

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    Und der weitere Blick über die Maximilianstraße:

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    Blick zurück:

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    Im Prinzip wären wir jetzt schon am Ende angelangt, es gibt aber noch einen kleinen Nachschlag zum Gebiet östlich des Rathauses.

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    Mongkut

  • Der Rathausplatz ist nicht unbedingt herausragend, sehr gut gefällt mir indes die kleinteilige und traditionelle Bebauung, die sich südlich daran anschließt, rund um den Fuggerplatz.

    Ich seh da eher ein halbleeres als ein halbvolles Glas. Natürlich freut man sich angesichts des überdurchschnittlichen Bestands an Altbauten, was jedoch nichts dran zu ändern vermag, dass da an sich viel mehr zu machen gewesen wäre. Augsburg wäre ein Idealfall für den "Danziger Stil" gewesen, mehr sogar als Danzig selbst.

    Ein ganz grundsätzliches Problem liegt darin, dass das Ensemble Perlachturm/Peterskirche und Rathaus seitens des Schöpfers Holl nicht auf Frontalwirkung ausgerichtet war, womit der sogenannte Rathausplatz gerade in seinem zentralen Ensemble eine unbefriedigende Lücke aufweist, die auf dem stark linienbearbeiteten Photo nicht adäquat dargestellt erscheint. Es ist kein Zufall, dass der Platz in dieser Form historisch nicht existiert hat, und die Aufgabe der alten Verhältnisse war zwar verlockend, da man sich den Wiederaufbau/Neubau eines Blocks erspart hat, war mE alles in allem keine gute dee. Zusammen mit der wie üblich schwächelnden Nachkriegsarchitektur ergibt sich alles andere als ein überzeugendes Bild.

  • Kleine Info: Das Foto ist perspektivisch nicht bearbeitet, das habe ich bei der RAW-Entwicklung immer ausgeschaltet, weil da zu viel abgeschnitten wird. Allerdings hat meine Kamera eine eingebaute elektronische Wasserwaage, so daß ich die Kamera immer ziemlich gerade halte. Dank Ultraweitwinkel muß ich zum Glück auch nicht schräg nach oben fotografieren.

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    Mongkut

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    Dass dieser hohe Turm nach oben keine perspektivische Verjüngung erfährt, deutet auch eine eingebaute Korrektur fliegender Linien hin. Würde das Bild einer (unbearbeiteten) Realität entsprechen, würde sich der Turm nach oben zu "verdicken". Die künstliche Wuchtigkeit mildert mE etwas den Eindruck der Lücke zwischen beiden Bauten ab (neben einer günstig gewählten Perspektive).

  • Leider habe ich die RAW-Datei nicht mehr aufbewahrt und kann dir auch nicht mehr sagen, welches meiner Presets in DxO Optics ich für die Erzeugung der JPG-Datei verwendet habe.

    Normalerweise passe ich neben Helligkeit, Farben, Kontrast auch die Schärfe an und lasse natürlich alle Objektivfehler korrigieren. Horizont, Perspektive usw. lasse ich unverändert, weil dann das Bild meist neu zugeschnitten wird, so daß Teile fehlen können.

    Vermutlich ist es wirklich die gerade Ausrichtung in Verbindung mit einem guten Weitwinkel (L-Serie von Canon, für Vollformat), was hier stürzende Linien vermeidet.

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    Mongkut

  • Stürzende Linien kann man ohne Nachbearbeitung nur vermeiden, wenn man die Kamera waagerecht hält (also nicht nach oben kippen). Wenn das eigentliche Bildmotiv dann zu sehr im oberen Bereich des Photos liegt, kann man den unteren Bereich des Bildes wegschneiden.

  • Einen kleinen Nachschlag gibt es noch, der aber nichts mehr mit dem Domviertel zu tun hat. Und zwar soll es parallel zur Maximilianstraße noch etwas nach Süden gehen, hierzu erst einmal ein Blick auf den Elias-Holl-Platz hinter dem Rathaus.

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    Dort befindet sich die Klosterkirche Maria Stern, ebenso wie das Rathaus ausgebrannt und rekonstruiert:

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    Ziemlich gelungen finde ich diese Bebauung an der südlichen Platzkante:

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    Im Umfeld kommt dann mit kleinen Gassen Altstadtstimmung auf, der vordere Lech und der Höhenunterschied zur Maximilianstraße tragen auch zum Reiz dieses Viertels bei.

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    Blick zurück zum Rathaus:

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    Netter Platz am Bauerntanzgäßchen mit dem gleichnamigen Gasthaus:

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    Und als Abschluß noch das Gignoux-Haus gleich daneben:

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    Von hier aus dann wieder zurück zur Maximilianstraße:

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    Mongkut