• Moin Leute,

    ich weiß nicht ob der Post hier hin gehört (finde es ein bisschen unübersichtlich hier im Forum) , ansonsten muss ein Admin mal den Post verschieben.

    Hier ein schönes Bild einer alten Kneipe in Ludlow (ye olde bull ring tavern):

    Ist das nicht ein schöner Haufen Altholz?

    Passend dazu der Eintrag aus der Historic England Datenbank:

    OLD BULL RING TAVERN, Ludlow - 1202785 | Historic England
    List entry 1202785. Grade II* Listed Building: Old Bull Ring Tavern. May include summary, reasons for designation and history.
    historicengland.org.uk

    Haben wir in Deutschland eigentlich auch so eine Differenzierung beim Denkmalschutz wie im Englischen grade 1 + 2 ?

    Was ich im übrigen Klasse finde an diesem Gebäude ist, dass so schön alt und stimmig aussieht. Wenn man allerdings mal beim Eintrag von HE guckt, sieht man, dass einige Fenster und der Eingangsbereich im Erdgeschoss des Hauses aus dem 19Jh. + 20Jh. stammen. Wäre mir so nicht direkt ins Auge gefallen, dass wollte ich euch daherzeigen.

    Ich nehme an, würde so ein Gebäude in Deutschland stehen, dass die Denkmalschutzbehörden dann weiße Sprossenfenster mit maximal 6 Glaselementen und einheitlich leuchtorangene Dachziegel für die Renovierung veranlasst hätten.

  • Genauer: Es klingt nach einer slawischen Ortsgründung. Die gibt es in Deutschland von Holstein bis Sachsen. Ich hatte zunächst auch daran gedacht, bis ich das erste Bild sah.

  • Haben wir in Deutschland eigentlich auch so eine Differenzierung beim Denkmalschutz wie im Englischen grade 1 + 2 ?

    Nein, diese Abstufung gibt es nicht, wobei es bei uns (in Bayern) indirekt durchaus auch Denkmäler „1. und 2. Klasse“ gibt. Die einen sind Einzeldenkmäler, die anderen stehen nur unter Ensembleschutz. Das kann aber von Bundesland zu Bundesland variieren, da Denkmalschutz Ländersache ist. In Bayern denkt man aber tatsächlich darüber nach, ein Mehrklassen-System einzuführen, was wahrscheinlich eine weitere Verwässerung zur Folge hätte.

  • In Bayern denkt man aber tatsächlich darüber nach, ein Mehrklassen-System einzuführen, was wahrscheinlich eine weitere Verwässerung zur Folge hätte.

    Das muss nicht so sein. In den Niederlanden kennt man auch ein Zwei-Klassen-System in der Denkmalpflege. Das Land wird hier im Forum gerne als Vorbild beim Umgang mit historischer Bausubstanz und Stadtbildpflege herangezogen. Ich kann das durch eigene Anschauung (wir sind mehrfach im Jahr in den Niederlanden), durchaus bestätigen.

  • was wahrscheinlich eine weitere Verwässerung zur Folge hätte.

    was meinst du mit Verwässerung? Ist dann nicht Denkmalschutz als Länderangelegenheit auch verwässernd?

    In den Niederlanden kennt man auch ein Zwei-Klassen-System in der Denkmalpflege

    Welches? Ich kenne nur die Unterteilung in nationale und regionale Denkmäler.

  • Welches? Ich kenne nur die Unterteilung in nationale und regionale Denkmäler.

    Du hast es doch schon selbst beantwortet. Diese Unterteilung spiegelt die Bedeutung der Denkmäler wider. Ob damit aber auch rechtliche Konsequenzen verbunden sind, kann ich nicht beurteilen.

  • Genauer: Es klingt nach einer slawischen Ortsgründung. Die gibt es in Deutschland von Holstein bis Sachsen. Ich hatte zunächst auch daran gedacht, bis ich das erste Bild sah.

    Nun, das Bewusstsein für diese Implikation kannst bei mir voraussetzen. Allerdings klingt Ludlow anders als die Formen Ludłów oder Lidlov schon sehr nach den erwähnten Provinzen.

  • Ludlow ist seit dem Mittelalter kaum gewachsen, demzufolge ist die Kleinstadt auch nicht weit weg von der Natur. Cambridge hat 140k Einwohner, also +14x so viel wie Ludlow und damit eine ganz andere Hausnummer.

    Klar - so ist es - und Oxford ist noch ein kleines Tick grösser. Aber generell liegt es nicht nur an det grösse sondern eher an besonders Landschurzgesetze um manche Städten und Altstädten. Rothenburg bietet auch so was von eine schöne Seite zur Altstadt aber ist auch nicht gross. Heidelberg Altstadt bietet auch eine schöne Schnittpunkt mit Natur. Die Prinzip ist eher Zusammenklang von Architektur und Natur.

  • Ludlow kann man - bezogen auf die Lage - mit Rothenburg vergleichen. Die Stadt ist sehr wohl ziemlich ordentlich gewachsen (vor allem im 20. Jahrhundert), aber quasi nur in eine Richtung - nach Osten, weg vom tief eingeschnittenen Tal des Flusses Teme. Auf der Westseite grenzt die Altstadt daher beinahe unmittelbar an die offene Kulturlandschaft an.

  • Ludlow klingt sehr nach Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg.

    Es klingt nach einer slawischen Ortsgründung.

    Aber nicht in den Ohren eines Slawisten. Ich kannte den englischen Ort vorher auch nicht, aber dass Ludlow kein Name slawischen Ursprungs ist, war mir klar. Namen mit der Lautgruppe -dl- gibt es in der Gemania Slavica nicht. Am ähnlichsten sind die Namen Kartlow (mehrere Orte in Mecklenburg und in Pommern) sowie Möthlow (ein Dorf im Havelland). Mehr Namen auf -tlow sind mir nicht bekannt. Hier steht vor dem /l/ das stimmlose Gegenstück zu /d/. Ein stimmhaftes /d/ wäre im Deutschen in dieser Position auch gar nicht möglich. Im Slawischen kommt es zwar vor, aber relativ selten.

  • dass Ludlow kein Name slawischen Ursprungs ist [recte: sein kann]


    Ganz so einfach ist es wieder auch nicht, geben tut es alles, und zwar gar nicht so selten, jedenfalls Ludl- und Kudl. Mudl wohl auch irgendwie. Ein richtiges Kuddelmuddel, könnte man sagen. ZB Kudlov, Mödling, Medlov (Meedl bei Mähr. Neustadt) Stádlec, vgl. den Wiener Ortsteil Stadlau. Dazu gibt es Ortnamen wie Rudolec und Kadolec, was zwar im Deutschen zu Rudoletz und Kadolz wurde, was aber nicht zwingend erscheinen müsste: auch Kadletz wäre möglich gewesen. Kadlec ist überhaupt ein gängiger tschechischer Name. Podolinec wurde beispielsweise auch zu Pudlein. In ganz und gar nicht unslawischen alpinen Österreich gibt es sogar eine "Ludlaml am Prebersee". Was ist mit dem Adelsgeschlecht Lydl/Lidl/Liedl von Liedlau? Vielleicht hätte man allenfalls einen Ort "Ludlov/Ludlau", anders als tegula und ich, etwas südlicher im böhm/österr/slowenischen Raum verorten müssen, ev. auch noch um Bautzen. Slawischen Ursprungs wäre ein solcher Ort in diesen Gefilden allemal.

    Bajzewej: Wie spricht man den englischen Ort überhaupt aus? Laddlau oder Laddlou?