Manuuu bunt im Sinne der Weißgerbergasse in Nürnberg (wenn ich mal ein positives Beispiel aus Nürnberg nennen darf). Gelbes Fachwerk, rotes Fachwerk, dunkelbraunes Fachwerk…
Ich kann mich erinnern, als ich mit 11 oder 12 das erste Mal durch unsere Partnerstadt mit meinem Vater ins Department Lot (genauer Quercy) nach Frankreich gefahren bin. Ich dachte, ich empfinde mich in einem Traum, das sagte ich wortwörtlich zu meinem Vater. Er nickte nur. Ihm ging es damals genauso, so unglaublich pittoresk wirkte die Landschaft. Überall kleine Hügel worauf dicke weiße Kühe grasten, Hecken, Klöster und dazwischen liebliche Fachwerkstädte (die natürlich einfacher sind) Ich war dann noch viele Male dort, als Radfahrer und Wanderer. Und bis vor Corona besuchte mich jedes Jahr ein Bauer aus dieser Gegend. Es ist eine andere Welt.
In meiner Heimat gibt es auch pittoreske Fachwerkstädte, aber um überhaupt dorthin zu gelangen, muss man sich durch hässliche Gewerbegebiete, weißen Siedlungsbrei, und flurbereinigten Landschaften durchschlagen. Hier und da gibt es schon schöne Taler, aber sie reichen nicht weit, bei der nächsten Kurve landet man wieder auf einem kahlen Acker-Plateau. Mir vergeht dann da das Märchenhafte.
Vielleicht muss ich wirklich mal die Harzregion besuchen. (Auf den Spuren von Heinrich Heine, das hatte ich schon lange mal vor…).