Waiblingen-Bittenfeld, Bestandsverlust

  • Bei der Betrachtung aller historischen Ortsanalysen und Denkmalpflegerischen Werteplänen aus Baden-Württemberg möchte ich euch einzelne Städte und Dörfer aufzeigen, in denen seit Erfassung besonders viel historische Bausubstanz verloren gegangen ist.

    Diesmal geht es um Waiblingen-Bittenfeld, welches ca. 30km nordöstlich von Stuttgart liegt.

    Kurze Zusammenfassung der Geschichte: (Quelle: Wikipedia)

    Die erste urkundliche Erwähnung Bittenfelds stammt aus dem Jahre 1185. Der Ort geriet wohl schon vor 1250 mit Waiblingen an Württemberg und gehörte seither stets zum Amt und später zum Oberamt Waiblingen. Im Jahr 1574 kam der Ort als württembergisches Lehen in den Besitz des Augsburger Stadtadelsgeschlechts von Herwarth, das sich fortan Herwarth von Bittenfeld nannte.

    Der Ort wurde unter anderem durch den Dreißigjährigen Krieg, die Pest und die Napoleonischen Kriege in Mitleidenschaft gezogen.

    Ein erhoffter Aufwärtstrend wurde durch die beiden Weltkriege erneut gebremst, bis nach 1945 der Wandel zur Arbeiter-Wohngemeinde einsetzte. Allerdings wird dort auch noch immer Landwirtschaft betrieben.

    Am 1. Januar 1975 wurde Bittenfeld in die Kreisstadt Waiblingen eingegliedert.[1]


    Verglichen mit anderen Orten ist in Bittenfeld viel historische Bausubstanz vorhanden und eine Ensemblewirkung teilweise gegeben. Bedauerlicherweise verschlechtert sich das stetig durch weitere Abbrüche.


    ...Historische Ortsanalyse aus 2008...

    Katasterplan mit meinen Markierungen:

    Bestandsauflistung:

    Gebäude (2008): 48 (100%)

    -Kulturdenkmale gemäß § 2 DSchG: 22

    -Kulturdenkmale gemäß § 28 DSchG: 2

    -erhaltenswerte Gebäude: 24


    Verluste zwischen 2008 und 2024: (15%)

    -Kulturdenkmale gemäß § 2 DSchG: 2

    -Kulturdenkmale gemäß § 28 DSchG: 0

    -erhaltenswerte Gebäude: 5 1/2

    Gesamtverlust: 7 1/2 Gebäude (15%)


    Abrissbedrohte Gebäude: (Stand Novemberg 2024)

    -Kulturdenkmale gemäß § 2 DSchG: 0

    -Kulturdenkmale gemäß § 28 DSchG: 0

    -erhaltenswerte Gebäude: 3

    Gesamt: 3

    Am einschneidensten für das Dorfbild war sicherlich der Neubau des Pflegeheims.

    ...Vorbebauung...

    Ein kleiner Trost... Ein paar Gebäudeteile wurden versteigert:

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    Sicherlich wäre eine bebilderte Auflistung der Verluste und Überbauungen wünschenswert. Das ist aber leider schwierig wegen der Urheberrechte. Dafür können die Gebäude alle einzeln im Dokument angeschaut werden und mit aktuellen Apple Karten oder Google Maps Aufnahmen verglichen werden.

    Wie findet ihr die Idee meiner Auflistung? Habt ihr Wünsche oder Anregungen zur Verbesserung? Einige Historische Ortsanalysen und Denkmalpfegerischen Wertepläne sind schon 10-20 Jahre her und leider ist dazwischen mancherorts viel passiert... Vielleicht kann man daraus Schlüsse ziehen, welche Gebäude besonders gefährdet sind usw.

  • Ich finde die Idee sehr gut! Ich habe mich übrigens schon häufiger gefragt, warum man mit großem Aufwand solche Wertepläne erstellt, die dann aber offenbar so gut wie keine Beachtung finden und die als erhaltenswert eingestuften Gebäude auch weiterhin munter abgerissen werden. Damit sind solche Wertepläne doch so gut wie wertlos. Man kann später allenfalls nachsehen, was es dort einmal Schönes gegeben hat. Die Verluste an historischer Bausubstanz in Städten, die über solche Wertepläne verfügen, ist wirklich erschreckend, wie man sehr schön an Isny, Marbach oder Schorndorf sehen kann. Aus diesen Orten sind inzwischen zahlreiche Gebäude "einfach so" verschwunden.