Stadtviertel "Antigone" im südfranzösischen Montpellier

  • Ich weiss nicht ob ich hier richtig bin, denn ich bin neu hier. Ich wüsste gerne mal was ihr von dem relativ neuen Wohnvierte "Antigone" im Südranzösischen Montpellier haltet und ob ihr euch so etwas auch in Deutschland vorstellen könnt. Einige waren sicher schon dort. Man kann sich aber auch gut in Internet darüber informieren.

    Gruß bolldi

  • Ich weiss nicht ob ich hier richtig bin, denn ich bin neu hier

    Bei uns ist´s immer richtig.

    Für dieses Stück neue Stadt benötigt man offenbar etwas Zeit, um die Hintergründe nachvollziehen zu können und um eine Beurteilung reifen lassen zu können. Südfrankreich, Montpellier, küstennahe Stadt am Mittelmeer, eine relative Nähe zu Marseille, der gewachsene Kulturkreis in dieser Region, das Selbstverständnis der Bewohner und und und. Das läßt sich nicht in zwei, drei Sätzen zusammenfassen.

  • Willkommen, wir hatten das Thema mal hier angeschnitten, zum Glück mit eingebundenem Bildmaterial:

    unify
    June 1, 2021 at 11:02 PM

    Und hier ein anderes von mir kurz vorgestelltes Viertel (auch Bofill), welches entsprechende Vergleiche aufgedrängt hat:

    Majorhantines
    March 17, 2023 at 1:18 PM
  • Snork October 26, 2024 at 4:42 PM

    Changed the title of the thread from “Stadtvietel "Antigone" im SüdfranzösischenMontpellier” to “Stadtviertel "Antigone" im südfranzösischen Montpellier”.
  • mmhh, also Antigone ist ein interessantes Projekt. Initiator war der verstorbene ex-Bürgermeister, Georges Frêche, sozialist, sehr bekannt für seine Megalomanie und seine, sagen wir polarisierende Aussagen.floet:)

    Er wollte mit diesen Quartier ein architektonisches Statement schaffen, und gleichzeitig eine soziale Mixität erreichen: die Hälfte der Wohnungen sind Sozialwohnungen. Hinzu wollte er das Areal rehabilitieren, zuvor stand dort ein Armee-Schiessübungsplatz, es war eine Brache. Entstanden ist also ein modernes Quartier, mit Anlehnung an der Antike, alle nötige Geschäfte und Verkehrsanbindungen, und den ersten Einkaufszentrum der Stadt.

    Die Leute die dort leben sind sehr zufrieden, die Gebaüde wurden vor kurzer Zeit renoviert, und die Verkehrsanbindungen verbessert. Ich persönlich finde es zu massiv, un erinnert eher an totalitäre Architektur als der Antike, ist aber nur meiner Meinung.

    Einziges Problem: die Stege wurden komplett betonniert. Wenn es Hochwasser gibt, was keine Seltenheit ist, führt es zu leichte Überschwemmungen.

  • Ich war 2014 dort. Ich musste aber gerade tatsächlich meine Bilder von damals mit heutigen Aufnahmen vergleichen, weil sich von dem Viertel kaum etwas in meinen grauen Zellen erhalten hat. Das kam alles erst wieder. als ich die Bilder sah. Ich habe an drei Tagen in Montpellier viele hundert Bilder geschossen; von Antigone sind davon genau vier. Ich hatte damals wohl versucht, das einzufangen, was ich als attraktiv empfand.

    Mich hat es damals auch dort hingetrieben, weil ich sehen wollte, was an diesem Projekt dran ist. Ich glaube, die Anzahl der Bilder zeigt schon, was ich von dem Viertel hielt. Es wirkte selbst an einem heißen Sommertag, bei strahlendstem Sonnenschein leblos und kühl. Es waren an einem Donnerstag Nachmittag kaum Menschen auf der Straße. Ob die sich vor der Sonne flüchteten, Siesta hielten oder dergleichen kann ich nicht sagen; die Altstadt von Montpellier war allerdings gut besucht.

    Die Bauten wirkten sehr monumental. Es gab keine Anknüpfungspunkte zu anderen Vierteln. Alles hatte etwas künstliches. Ich konnte mich irgendwie nicht damit anfreunden, dass greco-romanische Bauelemente und solche raumschiffartigen Fenster aufeinandertreffen. Teilweise fühlte ich mich an den Palast des Volkes von Ceaușescu erinnert, auch wenn die nun wirklich beide nichts miteinander zu tun haben. Aber die Straßen durchzog auch so ein bleiernes Flair der Verlassenheit. Wahrscheinlich muss man dem Viertel mehr als 1-2 Stunden eines Spaziergangs widmen, um ihm gerecht zu werden, aber ich hatte dann doch mehr Lust auf den Stadtstrand.

  • Ich kannte das bisher nicht. Der erste Eindruck erinnert mich sehr an faschistische Architektur, speziell in Italien. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Assoziation beabsichtigt war.

    Ein paar Eindrücke:

    Mit großer Geste und fröhlicher „Folie“ begrüßt die illustre Südfranzösin Montpellier ihre Gäste
    Montpellier, Frankreich (MaDeRe). Abstand halten war angesagt, wo doch alle dieser Tage mit hoher Temperatur zu tun hatten. 42 Grad – im Schatten. Eine…
    madere.de

    Kunsthistoriker | Webdesigner | Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing - Meine Kulturthemen