• "Ein weiteres leblosen Stahlkonstrukt passt nicht in so eine schöne vom Baustil "Sächsischer Barock/ Augusteischer Barock" geprägten Stadt."

    Ein weiteres "leblosen Stahlkonstrukt" wäre einerseits als "lebloses Stahlkonstrukt" zu bezeichnen, andererseits auf die Materialität der bisherigen Brücke bezogen fehlerhaft zugeschrieben und würde ignorieren, daß bereits das Blaue Wunder während seiner Bauzeit ein damals gewagtes Novum war. Und was ist daraus geworden... Und sie steht immer noch...

    "Geprägten Stadt"

    Geprägte Stadt ginge orthographisch auch. Was auch immer man als prägend für die Stadt bezeichnen will, scheint offenbar eine Frage zu sein, die jeder auf längere Zeit erst einmal mit sich selbst ausmachen muß. Vom Sächsischen bzw. Augusteischen Barock ist zu wenig übriggeblieben, als daß man die wirklich gewagte These aufstellen könnte, Dresden würde im wesentlichen dadurch geprägt.

    "Dresden also Residenzstadt soll einzigartig in seiner Bauarchitektur bleiben!"

    "Also", als Residenzstadt hat Dresden bereits seit 1918 ausgedient. Die baulichen Kapitel, die danach geschrieben wurden, sind kaum zu übersehen, viel weniger auszublenden. Die Funktion einer Brücke ist eine Seite einer Medaille. Sie mit dem Wesen der Architektur drumherum verknüpfen zu wollen, leuchtet nicht vollumfänglich ein.

  • Zusammenfassung der Arbeiten an der Brücke (incl. neuer Informationen/Aussagen aus dem Rathaus) für den Zeitraum vom 2. bis 4. Oktober

    Demnach soll ab Anfang nächsten Jahres mit den Planungen der neuen Brücke begonnen werden. Man sieht auch schon bereitliegendes Material für die Interimstrasse der beiden Rohrstränge, die auf der Augustusbrücke verlegt wird. Die Einbindung auf der Altstädter Seite erfolgt im Bereich Ital. Dörfchen.

    External Content youtu.be
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.

  • Hier zwei Fotos von der Carolabrücke, die ich am 12.3.16 aufgenommen habe. Sie können gerne für unsere Zwecke frei verwendet werden.

    Wenn ich mir diese lange Spannweite der Betonkonstruktion ansehe, erscheint es mir kaum vorstellbar, dass man diese Brücke - bzw überhaupt Brücken mit einer so großen Spannweite - überhaupt noch mal in Beton wiederaufbaut. Es ist einfach kein geeignetes Baumaterial für Brückenbögen. Das Problem der mangelnden Haltbarkeit von Betonbrücken fällt uns doch landesweit derzeit auf die Füße. Umso unverständlicher ist es, dass weiterhin alte durch neue Betonbrücken ersetzt werden. Heute mag es die billigste Lösung sein. Aber nachhaltig ist das nicht. Abriss und Neubau von Betonbrücken sind extrem energieintensive Projekte, die sich über Jahre hinziehen und sehr große Ressourcen an Planungsleistung und Arbeitskraft binden. Allein die Umgehungsverkehre der Autobahnbaustellen produzieren irrsinnige Mengen an unnötigen Emissionen.

    Man sollte Brücken wieder so bauen wie vor 1918, als Stahl und Stein, mit Beton vielleicht noch als Füllmaterial für die Pfeiler. Die damaligen Brücken stehen fast alle noch und tragen auch Schwerverkehr.

    So sieht eine schöne, haltbare Brücke aus - Cech-Brücke in Prag, Baujahr 1908:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Noch ein Nachtrag aus dem Staatsarchiv. Hier ist nicht soviel zu holen. Noch eine plane Wiedergabe des Plans von 1945.

    Dazu ein Schreiben der DVB die sich offenbar dafür entschuldigen Baumaterial weggefunden zu haben. =)

    Die Akten aus dem Kriegsministerium um 1910 duften richtig schön nach altem Papier. Darin geht es um den fast Einsturz der Karolabrücke. Damit ist aber die über die Priesnitz gemeint. Heute die Brücke der Stauffenbergallee.

    Offenbar bringt der Name nicht so richtig viel Glück.

    Dann noch Skizzen zum Rückbau der alten Träger der Königin-Carola-Brücke.

    Im Stadtarchiv soll es aber noch Pläne aus der Bauzeit geben. Da versuch ich es nächste Woche mal.


    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Hier zwei Fotos von der Carolabrücke, die ich am 12.3.16 aufgenommen habe. Sie können gerne für unsere Zwecke frei verwendet werden.

    Wenn ich mir diese lange Spannweite der Betonkonstruktion ansehe, erscheint es mir kaum vorstellbar, dass man diese Brücke - bzw überhaupt Brücken mit einer so großen Spannweite - überhaupt noch mal in Beton wiederaufbaut. Es ist einfach kein geeignetes Baumaterial für Brückenbögen. Das Problem der mangelnden Haltbarkeit von Betonbrücken fällt uns doch landesweit derzeit auf die Füße. Umso unverständlicher ist es, dass weiterhin alte durch neue Betonbrücken ersetzt werden. Heute mag es die billigste Lösung sein. Aber nachhaltig ist das nicht. Abriss und Neubau von Betonbrücken sind extrem energieintensive Projekte, die sich über Jahre hinziehen und sehr große Ressourcen an Planungsleistung und Arbeitskraft binden. Allein die Umgehungsverkehre der Autobahnbaustellen produzieren irrsinnige Mengen an unnötigen Emissionen.

    Man sollte Brücken wieder so bauen wie vor 1918, als Stahl und Stein, mit Beton vielleicht noch als Füllmaterial für die Pfeiler. Die damaligen Brücken stehen fast alle noch und tragen auch Schwerverkehr.

    einige Korrekturen:

    Die bisherige Brücke war keine Bogenbrücke, sondern ein Balkenbrücke, die leicht bogenförmige Erscheinung kommt durch die Voute am Hauptpfeiler zu Stande, weil dort das größter Biegemoment ist und die größte Bauhöhe gebraucht wird, eine Gewölbetragwirkung aus Bögen gibt es nicht.

    Probleme gibt es nur mit Spannstahlbrücken und älterem Spannstahl bzw. wegen fehlender Robustheitsbewehrung, die in älteren Vorschriften nicht gefordert war, aber jetzt inzwischen immer vorhanden ist.

    Nachhaltiger sind Stahlbrücken (oder auch Stahlverbundbrücken) vor allem aus Korrosionsschutzproblemen sicher auch nicht.

    Größerer Stützweiten sind mit "bauen wie vor 1918, als Stahl und Stein" nicht möglich.

    Wenn dann ist der gesamte Verkehr an sich in Frage zu stellen, der muss dann auch wie vor 1918 sein.

    Größere Tal- oder Flussübergänge sind aus Stützweitenproblemen, Naturschutzproblemen und Hochwasserproblemen halt nur mit Spannbeton, Stahlverbund- oder Stahl baubar. Ob dann Stahl oder Spannbeton ist meist nur eine Kosten-, Bautechnologie oder Bauhöhenentscheidung.

    Und speziell für die Carolabrücke Dresden, sind hier im Forum schon mehrfach Argumente genannt worden warum dort sicher ein nahezu gleiches Bauwerk wieder entstehen wird. Kann man zur Kenntnis nehmen, unschön finden, sich etwas schöneres wünschen, aber weiterhin Träumereien zu posten, insbesondere ohne einige Fachkenntnisse oder die Sachargumente hier im Thread schonmal gelesen zu haben halte ich für sinnfrei.

  • Es ist schwer via Fotos (von einem Amateur) vermittelbar, aber der Eindruck ist ein ganz anderer, wenn eine Stadt eine ganze Kaskade an Bogenbrücken aufweisen kann. Die Wirkung ist eher verbindend, repräsentativ und einem Gesamtkunstwerk entsprechend, das wohl nicht nur die Hauptstadt Tschechiens, sondern auch die Hauptstadt Sachsens für sich (in letzterem Falle ,,wieder") beanspruchen möchte und dafür sehr viel Geld schon investiert hat und investieren wird, um gerade die Perspektiven von der Flussseite aus als Markenzeichen zu pflegen.

  • Und speziell für die Carolabrücke Dresden, sind hier im Forum schon mehrfach Argumente genannt worden warum dort sicher ein nahezu gleiches Bauwerk wieder entstehen wird. Kann man zur Kenntnis nehmen, unschön finden, sich etwas schöneres wünschen, aber weiterhin Träumereien zu posten, insbesondere ohne einige Fachkenntnisse oder die Sachargumente hier im Thread schonmal gelesen zu haben halte ich für sinnfrei.

    Selbstverständlich wäre eines der reichsten Länder der Erde - das ist Deutschland immer noch - in der Lage, in einer seiner historischen bedeutensten Städte eine Bogenbrücke zu errichten, die sich an die Gestalt des historischen Vorgängerbaus anlehnt und dennoch allen heutigen Anforderungen entspricht. Voraussetzung ist der entsprechende politische Wille. Dieser lässt sich durch Unterzeichnung der Bürgerinitiativen zum Thema unterstützen.

    Wenn sich nicht in diesem Forum der Wille zum Handeln artikuliert, wo denn sonst?

    Ich möchte an den "Ruf aus Dresden" zum Wiederaufbau der Frauenkirche erinnern. Das Vorhaben war anfangs mindestens so aussichtslos wie dieser Brückenbau, dennoch wurde es angegangen und umgesetzt. Lasst uns daran arbeiten, dass der Mut zu einem weiteren Schritt zur Wiedererrichtung Dresdens gefunden wird.

  • Der Verweis auf den Ruf aus Dresden ist hier etwas anachronistisch. Hier geht es um den Neubau einer Brücke, in den Bundes-, Landes- und Kommunalrecht hineinspielen, um verkehrsrechtliche Fragen sowie die Finanzierung. Die Frauenkirche war eine archäologische Rekonstruktion unter Verwendung des originalen Bestands; die alte Carolabrücke wurde unabstreitbar in den 1960ern bewußt beseitigt, so daß von einem puristischen "Wieder"-aufbau hier nicht gesprochen werden kann, sondern allerbestenfalls um eine modifizierte Rekonstruktion unter Berücksichtigung heutiger Rechtsnormen und bei im Vergleich zu 1895 vollkommen veränderten Ausgangsbedingungen. Auf das Jahr 1990 als Ausgangspunkt des Rufes aus Dresden bezogen ging es bei dem wiederaufzubauenden Gebäude immerhin um die Frauenkirche Dresden, währenddessen nur wenige Schritte weiter das hier besprochene Bauwerk stand, funktionierte und als Dr. Rudolf-Friedrichs-Brücke geläufig war.

  • Theoretisch könnte man sofort loslegen mit dem Wiederaufbau. Die Planungen sind schon fertig.

    Aus einem 1. Besuch im Stadtarchiv, was nicht billig ist.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Unter dem Findbuch 6.4.44 lassen sich folgende Eintragungen finden. Die gezeigten Pläne, eine Auswahl, sind aus R.19, M.12 und M.13.

    Die fehlenden kann man nicht im Leseraum betrachten. Dazu musste ich einen zweiten Termin machen.

    Auch möchte ich auf die "Muscheln" in den Zwischenpfeilern verweisen. Diese müssen beim unterqueren der Brücke sichtbar gewesen sein.

    Leider war ich zu ungeschickt die zweite Zeichnung richtig zu Photographieren. (siehe einen Beitrag weiter oben)

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • hegoDD :

    aber weiterhin Träumereien zu posten, insbesondere ohne einige Fachkenntnisse oder die Sachargumente hier im Thread schonmal gelesen zu haben halte ich für sinnfrei.

    Wenn man so von oben herab doziert, sollte man schon etwas stichhaltigere Argumente vorweisen können als Du. An dieser Stelle hat bis 1945 eine Brücke gestanden, die heute noch den Dresdner Straßen- und Tramverkehr tragen würde, wenn sie nicht von der SS gesprengt worden wäre. Keiner würde sie in Frage stellen. Sollte nicht aller Schwerverkehr sie nutzen können, müsste man diesen eben umleiten, so wie dies ja auch schon bei vielen wenige Jahrzehnte alten Stahlbetonbrücken der Fall ist.

    Die bisherige Brücke war keine Bogenbrücke, sondern ein Balkenbrücke, die leicht bogenförmige Erscheinung kommt durch die Voute am Hauptpfeiler zu Stande, weil dort das größter Biegemoment ist und die größte Bauhöhe gebraucht wird, eine Gewölbetragwirkung aus Bögen gibt es nicht.

    Ich habe auch nicht behauptet, dass die DDR-Brücke eine Bogenbrücke war, insofern hättest Du Dir diese Ausführungen sparen können. Für Balkenbrücken ist Stahlbeton doch sogar noch ungeeigneter als Baumaterial als für Bogenbrücken, weil dabei die Fähigkeit von Beton, sehr große Drucklasten tragen zu können, nicht durch die Formgebung genutzt werden kann. Die gesamte Last geht bei Brückenbalken in die Zugspannung.

    Probleme gibt es nur mit Spannstahlbrücken und älterem Spannstahl bzw. wegen fehlender Robustheitsbewehrung, die in älteren Vorschriften nicht gefordert war, aber jetzt inzwischen immer vorhanden ist.

    Nachhaltig konzipierte Brücken sollten meines Erachtens nicht durch eine Robustheitsbewehrung ein paar Jahrzehnte länger halten, sondern so geplant und konstruiert sein, dass sie im Prinzip unbegrenzt halten, so wie eben die heute noch in Benutzung befindlichen Brücken der Zeit um 1900. Bei Stahlbetonbrücken scheint es insbesondere im Bereich der Bögen und Balken Alterungsprobleme zu geben, die spätere Generationen zu Abriss und Neubau zwingen, so wie wir dies ja derzeit beobachten können. Stahlkonstruktionen wie die Golden Gate Bridge scheinen hingegen quasi unbegrenzt zu halten.

    Nachhaltiger sind Stahlbrücken (oder auch Stahlverbundbrücken) vor allem aus Korrosionsschutzproblemen sicher auch nicht.

    Es ist doch wohl ein Unterschied, ob alle paar Jahrzehnte der Korrosionsschutz-Anstrich erneuert, oder ob eine Brücke in jahrelanger Arbeit und mit immensem Energieaufwand abgerissen und neu gebaut werden muss. Zumal Fortschritte bei der Antikorrosionsbeschichtung hier auch zukünftig genutzt werden können.

    Größerer Stützweiten sind mit "bauen wie vor 1918, aus Stahl und Stein" nicht möglich.

    Ich sehe keinen zwingenden Grund für größere Stützweiten als bei der Carolabrücke, wenn zum Beispiel die benachbarte Augustusbrücke sogar noch engere Bögen hat und der Schiffsverkehr damit auch klarkommt. Es ist, wie HelgeK schreibt, eben letztlich eine Frage des politischen Willens. Im übrigen könnte ein Neubau "in Anlehnung" an die historische Brücke ja auch einige Adaptationen an heutige Erfordernisse aufweisen, die optisch wenig in Gewicht fallen.

    Wenn dann ist der gesamte Verkehr an sich in Frage zu stellen, der muss dann auch wie vor 1918 sein.

    Wer sagt denn, dass die zukünftige Verkehr über einen Neubau wieder der gleiche sein muss wie vor dem Einsturz? Es betrifft doch fast nur den Individualverkehr, der bei einem Neubau wieder nach Kapazität geregelt werden kann. Der ÖPNV wäre nicht betroffen.

    Größere Tal- oder Flussübergänge sind aus Stützweitenproblemen, Naturschutzproblemen und Hochwasserproblemen halt nur mit Spannbeton, Stahlverbund- oder Stahl baubar. Ob dann Stahl oder Spannbeton ist meist nur eine Kosten-, Bautechnologie oder Bauhöhenentscheidung.

    Dann ist doch gut. Im Prinzip kann jede Betonbrücke durch Stahl oder Stahlverbund ersetzt werden, was in den meisten Fällen wohl die haltbarere Lösung wäre. Auch die alte Carolabrücke war eine Stahlbrücke mit Steinpfeilern.

    Und speziell für die Carolabrücke Dresden, sind hier im Forum schon mehrfach Argumente genannt worden warum dort sicher ein nahezu gleiches Bauwerk wieder entstehen wird.

    Das wäre allerdings nicht sehr klug, denn dann hätte man ja wieder das Haltbarkeitsproblem von Betonkonstruktionen. Hoffen wir mal, dass die zuständigen Ministerien und Verwaltungen hier eine Lösung finden, die Dauerhaftigkeit und ästhetische Qualität vereint und besser zum Dresdner Elbpanorama passt - so wie die alte Carolabrücke.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Mal einen kleinen Denkanstoß zum Thema Verkehr und Belastbarkeit. Hab das Video mal vorgespult.

    Die Böhmische Brücke in Obergurig
    Seit dem Einsturz der "Carola-Brücke" in Dresden sind diese Bauwerke wieder in aller Munde. Einerseits Gebrauchsgegenstand und andererseits Meisterwerke der ...
    youtu.be

    Es geht, wenn man will. Ob das nun in der Dimension Spannweite für Dresden übertragbar ist, kann man überprüfen und sei auch erstmals so dahin gestellt. Es gibt viele Putze und Mörtel aus der Vergangenheiten, die lachen Spannbeton einfach nur aus.

    Trotz vermeintlicher technischer fortschritt, haben wir leider einen geistlichen Rückschritt in der Denkweise zu beklagen, so mein Eindruck.

  • Selbstverständlich wäre eines der reichsten Länder der Erde - das ist Deutschland immer noch - in der Lage, in einer seiner historischen bedeutensten Städte eine Bogenbrücke zu errichten, die sich an die Gestalt des historischen Vorgängerbaus anlehnt und dennoch allen heutigen Anforderungen entspricht. Voraussetzung ist der entsprechende politische Wille. Dieser lässt sich durch Unterzeichnung der Bürgerinitiativen zum Thema unterstützen.

    Wenn sich nicht in diesem Forum der Wille zum Handeln artikuliert, wo denn sonst?

    Ich möchte an den "Ruf aus Dresden" zum Wiederaufbau der Frauenkirche erinnern. Das Vorhaben war anfangs mindestens so aussichtslos wie dieser Brückenbau, dennoch wurde es angegangen und umgesetzt. Lasst uns daran arbeiten, dass der Mut zu einem weiteren Schritt zur Wiedererrichtung Dresdens gefunden wird.

    großer Bogen = große Bauhöhe = hohe Gradiente Schiffahrt evtl. ok, Ansicht nicht

    kleine Bögen = geringere Bauhöhe = niedrigerer Gradiente = geringerer Durchfluss = nie und nimmer zulässig für einen schiffbaren Fluss und Brückenneubau

    auch der "entsprechende politische Wille" ersetzt Newtons Gesetze nicht und setzt auch keine (sinnvollen) Vorschriften außer Kraft, Neubau anders als der Bestand verlangt Neugenehmigung und ist eher für nächtliche Stunden im Bett geeignet als für die Realität.

  • hegoDD :

    Wenn man so von oben herab doziert, sollte man schon etwas stichhaltigere Argumente vorweisen können als Du. An dieser Stelle hat bis 1945 eine Brücke gestanden, die heute noch den Dresdner Straßen- und Tramverkehr tragen würde, wenn sie nicht von der SS gesprengt worden wäre. Keiner würde sie in Frage stellen. Sollte nicht aller Schwerverkehr sie nutzen können, müsste man diesen eben umleiten, so wie dies ja auch schon bei vielen wenige Jahrzehnte alten Stahlbetonbrücken der Fall ist.

    Das es technisch einP roblem ist habe ich nicht behauptet, es ist heuzutage technisch nahezu alles möglich, eine Brücke analog der bis 1945 sogar relativ problemlos.

    Ich habe auch nicht behauptet, dass die DDR-Brücke eine Bogenbrücke war, insofern hättest Du Dir diese Ausführungen sparen können. Für Balkenbrücken ist Stahlbeton doch sogar noch ungeeigneter als Baumaterial als für Bogenbrücken, weil dabei die Fähigkeit von Beton, sehr große Drucklasten tragen zu können, nicht durch die Formgebung genutzt werden kann. Die gesamte Last geht bei Brückenbalken in die Zugspannung.

    Wie reden bei der Stützweite von Spannbeton, und der wird nahezu ausschließlich für Balkenbrücken angewendet. Lasten gehen gleich gar nicht in Zugspannung, beim Spannbeton ist nahezu keine Zugspannung vorhanden.

    Nachhaltig konzipierte Brücken sollten meines Erachtens nicht durch eine Robustheitsbewehrung ein paar Jahrzehnte länger halten, sondern so geplant und konstruiert sein, dass sie im Prinzip unbegrenzt halten, so wie eben die heute noch in Benutzung befindlichen Brücken der Zeit um 1900. Bei Stahlbetonbrücken scheint es insbesondere im Bereich der Bögen und Balken Alterungsprobleme zu geben, die spätere Generationen zu Abriss und Neubau zwingen, so wie wir dies ja derzeit beobachten können. Stahlkonstruktionen wie die Golden Gate Bridge scheinen hingegen quasi unbegrenzt zu halten.

    wie lange Spannbetonbrücken halten kannst Du gar nicht einschätzen, da die Bauweise im Brückenbau erst seit 1936 genutzt (von Dischinger in Aue). Bei Stahlbrücken ist auch schon die eine oder andere eingestürzt (bspw. Tacoma Brücke).

    normative Nutzungsdauer der Spannbetonbrücke (bzw. aller Neubaubrücken heutzutage) sind 100 Jahre.

    Die heute in Benutzung befindlichen Brücken um 1900 sind größtenteils auch inzwischen mit zahllosen Verstärkungen und Instandsetzungen fit gemacht (bspw. quer gespannte Fahrbahnplatten zur Lastverteilung oben drauf).

    Welche Stahlbetonbogenbrücken die derzeit Alterungsprobleme aufweisen meinst du ?

    Ich sehe keinen zwingenden Grund für größere Stützweiten als bei der Carolabrücke, wenn zum Beispiel die benachbarte Augustusbrücke sogar noch engere Bögen hat und der Schiffsverkehr damit auch klarkommt. Es ist, wie HelgeK schreibt, eben letztlich eine Frage des politischen Willens. Im übrigen könnte ein Neubau "in Anlehnung" an die historische Brücke ja auch einige Adaptationen an heutige Erfordernisse aufweisen, die optisch wenig in Gewicht fallen.

    wenn Du Vorschriften nicht als zwingende Gründe ansiehst ist das Deine Sache, genehmigt bekommst Du es nicht.

    Wenn im Nachbarhaus die Elektrik noch von 1960 ist wirst Du in Deinem daneben gebauten Haus kaum um die aktuellen Vorschriften drum herum kommen. Ebenso Brandschutz, Baugenehmigung wegen Überflutungs- oder Naturschutz oder Außenbereich etc.

    Wer sagt denn, dass die zukünftige Verkehr über einen Neubau wieder der gleiche sein muss wie vor dem Einsturz? Es betrifft doch fast nur den Individualverkehr, der bei einem Neubau wieder nach Kapazität geregelt werden kann. Der ÖPNV wäre nicht betroffen.

    Dann ist doch gut. Im Prinzip kann jede Betonbrücke durch Stahl oder Stahlverbund ersetzt werden, was in den meisten Fällen wohl die haltbarere Lösung wäre. Auch die alte Carolabrücke war eine Stahlbrücke mit Steinpfeilern.

    Das wäre allerdings nicht sehr klug, denn dann hätte man ja wieder das Haltbarkeitsproblem von Betonkonstruktionen. Hoffen wir mal, dass die zuständigen Ministerien und Verwaltungen hier eine Lösung finden, die Dauerhaftigkeit und ästhetische Qualität vereint und besser zum Dresdner Elbpanorama passt - so wie die alte Carolabrücke.

    zukünftiger Verkehr sollte (wie die Brückenkonstruktion auch) den aktuellen Erfordernissen und Möglichkeiten angepasst sein, ist ja ein Zweckbau.

    Da würde mir ÖPNV + Rad + Fußgänger und weniger Miv sehr Recht sein.

    das Beton per se als Baumaterial schlechtere Haltbarkeit als Naturstein hat ist Unsinn, jede Bogenbrücke könnte in gleicher Form aus Beton gebaut werden, mit mindestens gleicher Haltbarkeit. Fänd ich allerdings optisch auch nicht schön.

  • wenn Du Vorschriften nicht als zwingende Gründe ansiehst ist das Deine Sache, genehmigt bekommst Du es nicht.

    Dann mal endlich raus mit der Sprache, welche Vorschriften das jetzt genau sein sollen! Die konnte bisher nämlich niemand hier in der Diskussion benennen. Im Gegenteil wurden Anhaltspunkte für Abwägungsentscheidungen bzgl. Strompfeiler und Spannweiten über der Fahrrinne genannt, die eine neue Königin-Carola-Brücke möglich erscheinen lassen. Ich würde mich gerne wieder an einer faktenbasierten Diskussion beteiligen, aber ohne eine solche Grundlage drehen wir uns hier im Kreis.

  • Mal einen kleinen Denkanstoß zum Thema Verkehr und Belastbarkeit. Hab das Video mal vorgespult.

    https://youtu.be/ZHbpT9FLmY8?si=ZwbDNncJPRvBo1CA&t=401

    Es geht, wenn man will. Ob das nun in der Dimension Spannweite für Dresden übertragbar ist, kann man überprüfen und sei auch erstmals so dahin gestellt. Es gibt viele Putze und Mörtel aus der Vergangenheiten, die lachen Spannbeton einfach nur aus.

    Trotz vermeintlicher technischer fortschritt, haben wir leider einen geistlichen Rückschritt in der Denkweise zu beklagen, so mein Eindruck.

    Danke für die Erinnerung, die Instandsetzung 1992 ist mir noch im Gedächtnis (gut beschrieben in: Steinbrücken in Deutschland - Band 2), was das allerdings mit der Carolabrücke zu tun hat erschliesst sich mir nicht im entferntesten.

  • Dann mal endlich raus mit der Sprache, welche Vorschriften das jetzt genau sein sollen! Die konnte bisher nämlich niemand hier in der Diskussion benennen. Im Gegenteil wurden Anhaltspunkte für Abwägungsentscheidungen bzgl. Strompfeiler und Spannweiten über der Fahrrinne genannt, die eine neue Königin-Carola-Brücke möglich erscheinen lassen. Ich würde mich gerne wieder an einer faktenbasierten Diskussion beteiligen, aber ohne eine solche Grundlage drehen wir uns hier im Kreis.

    beispielsweise die Vorschrift das es beim Neubau eine Brücke einer Wasserrechtlichen Genehmigung bedarf und die wird man mit den Stützweiten und Geometrien der in der Nähe befindlichen Bogenbrücken nicht bekommen,

    weiterhin Normen, die Schiffsanpralllasten festlegen,

    weiterhin die Vorschriften wer alles beim Neubau einer Brücke einzubeziehen ist (Wasserwirtschaftsdirektion, Naturschutzbehörden, Denkmalschutzbehörden ....), Festlegungen für Beteiligte Planfeststellungsverfahren. Dies ist beim Neubau in einer anderen Gestaltung/Geometrie/Bauhöhe/Durchfluss etc. nötig.