• Die heutige Theodor-Heuss-Brücke wurde am 17. / 18.03.1945 von dt. Truppen gesprengt. Auf den Trümmern 1945/46 die Highway-Bridge, 1947-50 Wiederaufbau. 1991-95 Totalrestaurierung, Auswechselung aller Brückenbögen.

  • Die DNN (eine der beiden Dresdner Lokalzeitungen) haben die Petition für einen historischen Wiederaufbau gerade verlinkt. Die zugehörige Info erscheint leider nur im Liveticker zur Brücke, rutscht also vermutlich schnell aus dem Blickfeld.

    Auf jeden Fall Danke Sir Moc.

  • Ich habe sowohl die GHND als auch unseren Vorstand angeschrieben und um Unterstützung für die vollständige Rekonstruktion der alten Brücke gebeten.

    Des Weiteren habe ich sämtliche lokalen Medien angeschrieben und auf die Rekonstruktionsidee bzw. die Petition verwiesen.

    Und ich habe die CDU und AFD um eine Stellungnahme gebeten. Tatsächlich hat mir bisher nur die AFD geantwortet.

    Vielen Dank für deine Mühen.

    Was hat die AFD geantwortet?

  • Quote

    Zitat von Sir Moc

    Ich habe sowohl die GHND als auch unseren Vorstand angeschrieben

    Bitte lass die GHND aus dieser Sache raus.

    Die hat in den nächsten Jahren wahrlich genug damit zu tun, das Königsufer voranzubringen und dann fehlt am Neumarkt selbst ja immer noch Hotel Stadt Rom...

  • Ich werde auch die Antwort der CDU einstellen. Die AFD hat folgendes geantwortet:

    Die in Dresden eingestürzte Carolabrücke ist ein Sinnbild nicht nur für marode Brücken und Straßen - sie verdeutlicht den Zustand unseres ganzen Landes. Während die Ampelregierung Radwege in Peru, den Netzausbau in Südafrika oder den Bau energieeffizienter Moscheen in Marokko finanziert, ist Deutschland zum Sanierungsfall geworden - auf allen Ebenen. Bringen wir die Alternative für Deutschland gemeinsam in Verantwortung, um aus unserem Land wieder eines zu machen, das positiv in die Zukunft schauen kann.

    Der bau- und verkehrspolitische Sprecher der AfD-Stadtratsfraktion Thomas Ladzinski ist betroffen und kritisiert die falsche Prioritätensetzung in der Verkehrspolitik:

    „Nach derzeitigem Stand sind glücklicherweise keine Opfer zu beklagen. Wäre die Brücke am Tag eingestürzt, wäre das Ausmaß katastrophal. Der Einsturz der Carolabrücke ist jedoch symptomatisch für die Dresdner Verkehrspolitik, bei der man sich lieber ideologiebehafteten Projekten widmet, anstatt sich um die Grundlagen der Infrastruktur zu kümmern. Die 200.000 Euro, die Bürgermeister Kühn für den Verkehrsversuch auf der Brücke ausgegeben hat, hätte man besser in statische Sicherungsmaßnahmen investieren sollen. Der Einsturz der Carolabrücke ist der Super-Gau für das Ansehen unserer Stadt. Dies ist das traurige Ergebnis grüner Verkehrspolitik über acht Jahre hinweg!“

    Der Fraktionsvorsitzende fordert zudem: „Es muss dringend geklärt werden, in welchem Zustand sich die anderen Brücken unserer Stadt befinden. Wir fordern, dass die Augustusbrücke als alternative Elbquerung so schnell wie möglich für den KfZ-Verkehr freigegeben wird, bis der statische Zustand der beiden verbleibenden Brückenzüge geklärt ist.“

  • Wir tun sowohl uns selbst als auch der GHND nun wirklich einen größeren Gefallen damit, hier mal die Spreu vom Weizen zu trennen. Baustellen der Zukunft sollten das Stadt Rom am Neumarkt, der Neustädter Markt im allgemeinen und die vier herausragenden Häuser der Großen Meißner Straße im besonderen sein; und auch das Venezianische Haus mit seinem angestammten Milieu wäre eine enorme Bereicherung, deren Rückkehr wirklich sehr zu wünschen wären. Bis die Zeit reif dafür ist, über eine neue Carolabrücke zu sprechen, läuft wirklich noch viel Wasser den Rhein hinunter; und man kann ehrlicherweise keine Berechtigung darin sehen, die GHND nun auch noch mit Brückenfragen foltern zu dürfen.

  • Ich werde auch die Antwort der CDU einstellen. Die AFD hat folgendes geantwortet:

    ........

    Der Fraktionsvorsitzende fordert zudem: „Es muss dringend geklärt werden, in welchem Zustand sich die anderen Brücken unserer Stadt befinden. Wir fordern, dass die Augustusbrücke als alternative Elbquerung so schnell wie möglich für den KfZ-Verkehr freigegeben wird, bis der statische Zustand der beiden verbleibenden Brückenzüge geklärt ist.“


    Die Augustusbrücke dürfte allein schon wegen ihrer Anbindung nicht in der Lage sein, das Verkehrsaufkommen der Carolabrücke zu kompensieren. VIELLEICHT ist dies der Moment, den Durchgangsverkehr durch die Stadt zum Umfahrungsverkehr umzugestalten.

    Inzwischen gibt es wohl Aussagen von Frau Prüfer, dass die Lasteinträge auf den Mittelteil beim Einsturz zu ernsthaften Verschiebungen geführt haben.

  • Im Moment des Einsturzes dürfte für einen kurzen Moment das gesamte Gewicht des in der Elbe liegenden Brückenteils über die Querverbindung auf Brückenzug B gelastet haben.

  • Glaubt wirklich jemand, dass man mit einseitigem Aktionismus und parteipolitischer Polemik und v. a. zum jetzigen Zeitpunkt irgendwas im Bezug auf den irgendwann anstehenden Neubau der Carolabrücke erreicht? Ganz offensichtlich hätten der Brücke keine 200.000 Euro mehr geholfen. Wenn man wirklich erreichen will, eine am historischen Vorbild orientierte Neukonstruktion zu bekommen, die das Stadtbild bereichert, muss man ganz woanders ansetzen, nämlich an einer massiven Reduzierung des Kfz-Verkehrs innerhalb des 26er-Rings und einem damit einhergehenden Stadtumbau. Die "Partner", die dabei am lautesten gegen Radwege oder Verkehrsversuche poltern, sind dabei allerdings die eigentlichen Bremsklötze, wenngleich "die andere Seite" ebenso keine sinnvollen Visionen für die Stadt hat.

    Letztlich wird's auch vor allem um die Kosten gehen. Ein (identischer) Ersatzneubau, der kein neues Planfeststellungsverfahren benötigt, wie bereits vom Baubürgermeister und Stimmen in Land und Bund angesprochen, wäre nämlich wahrscheinlich die günstigste Variante und damit eine, der sich im Stadtrat niemand ernsthaft verweigern wird - zumal selbst das schon zu teuer für die Kommune alleine ist. Dafür Bewusstsein zu schaffen, dass solch ein Ersatzneubau absolut keine Lösung in unserem Sinne wäre, und man alle relevanten Punkte bei einem Brückenneubau betrachten sollte, wäre also zunächst besonders wichtig - also u. a. die Fertigstellung des Äußeren Stadtrings West in Cotta, die Fertigstellung der S 177 im Hochland und bis zur BAB 4, die geplante Verlegung aller Bundesstraßen aus dem Stadtzentrum, sowie diverse Bebauungspläne die Sankt Petersburger Straße, die nördliche Pirnaische Vorstadt, sowie den südlichen Ring flankierend - hinzu kommen die geplante Straßenbahnstrecke über die Pillnitzer Straße sowie über die Budapester Straße.

    Das sind alles sehr dicke Bretter, die zu bohren sind und die Carolabrücke war mit ihrem Verkehrszug in diesem Geflecht bisher immer der Zwangspunkt. Dieser ist nun weggefallen und man sollte diese Gelegenheit nutzen, gemeinsam an einem neuen Masterplan zu arbeiten (ggf. Überarbeitung von Rahmenplanungen, Verkehrsentwicklungsplan, etc.). Das geht nur über Parteigrenzen hinweg und zusammen mit der Verwaltung. Mit den gegenwärtigen Zuständen in Verwaltung und im Stadtrat ist das aber nicht zu erreichen, und auch einseitige Schnellschüsse bringen dahingehend aus meiner Sicht nichts, bzw. verunmöglichen durch pauschale Aussagen bereits von vornherein bestimmte Denkrichtungen.

  • "Der Wiederaufbau wurde unter der Option eines neuen, leistungsfähigen Brückenneubaus fallengelassen. "Mit 26 m Breite wird die Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke die modernste und leistungsfähigste Brücke werden", schrieb Kurt W. Leucht bereits am 31.03.1948."

    Matthias Lerm, Abschied vom alten Dresden, S. 63

    Seien wir dankbar, dass es keine menschlichen Opfer gab.

  • Folgende Dinge sind sollten jetzt jedem klar geworden sein:

    1. Eine Rekonstruktion der alten Carolabrücke wird es nicht geben. Keiner wird so ein verschnörkeltes Gebilde finanzieren. Strompfeiler gehören aus Sicherheits- und Hochwassergründen der Vergangenheit an und sind mit heutiger Technik nicht nötig.

    2. Eine Instandsetzung der alten Brücke ist unmöglich, es ist ein Totalschaden. Auch Strang B hat sich ja abgesenkt und Strang A wurde ebenfalls erschüttert. Wer bitte kann und möchte die Stabilität dieses alten zerschlissenen Betonkonstrukts noch garantieren. Denkmalschutz macht nur bei regenerierfähiger Substanz Sinn. Es wäre ein Millionengrab. Eine Denkmalschutzbehörde, die hier noch was erhalten wollte, wäre lächerlich. Zumal Dresden noch 3 steinerne Brücken hat.

    Es bleibt nichts, als über einen möglichst eleganten Neubau nachzudenken, der auch die Möglichkeit des Rückbaus des ganzen überdimensionierten schneisenartigen Straßenzugs mit sich brächte. Tröstlich ist hier, dass die Stadt schon zweimal eine überzeugende moderne Brücke errichtet hat. Sowohl das blaue Wunder, als auch die Waldschlösschenbrücke waren zum Zeitpunkt ihrer Erbauung umstritten und werden heute vom Gros der Bevölkerung bewundert. Möge eine ähnlich überzeugende Lösung auch hier gefunden werden. Es wäre auf lange Sicht die günstigste, wirtschaftlichste und nicht zuletzt ökologischste Lösung.

  • Sowohl das blaue Wunder, als auch die Waldschlösschenbrücke waren zum Zeitpunkt ihrer Erbauung umstritten und werden heute vom Gros der Bevölkerung bewundert.

    Können Dresdner das bestätigen, also, dass die Waldschlösschenbrücke heute "bewundert" wird? Eine solche Bewunderung ist mir bisher nicht zu Ohren gekommen, aber ich lebe auch fern von Dresden, könnte mir deswegen noch nicht zu Ohr gekommen sein.

  • Die waldschlöschen ist definitiv praktisch.

    Aber schön findet die keiner.

    Sie ist bei Licht und in Dunkelheit betrachtet auch ein störkörper in der Landschaft.


    Einen Wiederaufbau der Königin carolabrücke möchte ich noch nicht ausschließen.


    Die Augustus Brücke hat auch genug strompfeiler.

    Man kann die Brücke heute breiter bauen.

    Und aus Gründen der Nachhaltigkeit ist ein schöner und robuster Bau wie die erste Carola Brücke zu bevorzugen.

    Die würde heute noch stehen.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Ästhetischen Präferenzen zum Trotz steht nicht zu erwarten, daß sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren jedem Nutzer der Waldschlößchenbrücke die Sinnhaftigkeit ihres Daseins stellen wird. Rein kalkulatorisch gesehen wird es dahingehend hinauslaufen, daß demjenigen, der sich bisher noch nicht so recht an sie gewöhnen konnte, nun viel mehr Gelegenheiten dafür geboten werden; oder drücke man es als learning by doing aus. Es scheint im übrigen, als daß die Verkehrsteilnehmer genauso abdriften, wie wir.