Magdeburg (Galerie) - Teil 1 - allgemeine Einführung und nördliche Innenstadt

  • Ja, genau - das Gebäude meine ich:

    Auf der linken Seite des Fotos wurden die Reste der Barockgebäude Domplatz 7, 8 und 9 (vermutlich nur die Fassaden, wenn man sich den Komplex aus der Luft anschaut), rekonstruiert, dabei aber aneinander angeglichen, so daß eine Einheit entstand.

    Allerdings waren vor der Zerstörung noch deutlich die Übergänge zwischen den Dächern zu sehen, und vor allem waren die Gebäude auch unterschiedlich tief, jetzt gibt es über die komplette Länge ein gemeinsames Gebäude.

    Danach folgte ursprünglich eine kleine Straße, gefolgt von einem eher unansehnlichen Bau (natürlich irgendwo Ansichtssache), Domplatz 6. Dieser wurde nicht rekonstruiert, sondern die Fassade wurde in ähnlichem Stil als Phantastie-Barock nach rechts hin weitergebaut, bis knapp vor die Ostseite des Domplatzes.

    Vormaliger Zustand: klick

    Damit entsteht tatsächlich eine Verbesserung des Vorkriegszustands mit dieser Bebauung aus einem Guß:

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    Lanes are meant to be crossed. If you're staying in your lane you're obviously advancing too slow.

  • Dann noch der letzte Beitrag zur "nördlichen Innenstadt", auch wenn die Fotos teilweise am südlichen Rand des früheren Zentralen Platzes aufgenommen wurden :smile:

    An dieser Stelle übrigens noch der Hinweis, daß eine Ost-West-Querung schon zu Zeiten der ersten Zerstörung Magdeburgs angedacht wurde, auch in den 20er-Jahren wurde unter Bruno Taut darüber nachgedacht, wie man hier einen Platz oder eine Querstraße anlegen könnte.

    Hier nun alte Bekannte - das City Carré und die beiden großen Blöcke im Sozialistischen Realismus haben wir ja schon gesehen:

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    Nochmals Block A, als einziger komplett in diesem Stil vollendet, der Block am Alten Markt wurde ja dankenswerterweise in Richtung Markt angepaßt gestaltet. Übrigens stand die Ruine der Ulrichskirche noch, inkl. Türme, als diese Blöcke errichtet wurden - und wirkten plötzlich ziemlich klein.

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    Blick vom Ulrichplatz, dem früheren Standort der Kirche, auf Block A:

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    Das Projekt zum Wiederaufbau der Ulrichskirche scheiterte ja leider deutlich, vielleicht klappt es später mal: Ulrichskirche

    Die Bebauung an der Südseite sieht ähnlich prächtig aus, es reichte aber nur noch zu einer L-Form, dahinter freie Fläche:

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    An der Ecke, direkt am Breiten Weg, entstand nach der Wende das Ulrichhaus, zuvor war die gesamte Fläche bis zur Elbe leer:

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    Es gibt natürlich auch noch einen zweiten Teil zur nördlichen Innenstadt, inklusive Domplatz und Hasselbachplatzviertel. Dieser Teil wurde leider ziemlich durch das aufziehende Gewitter beeinträchtigt und ist daher nicht ganz so gründlich wie beabsichtigt.

    Daher plane ich, nächstes Jahr diesen zweiten Teil in einer erweiterten Version nochmals neu zu gestalten, was alles fehlt, habe ich auch gleich selbst vermerkt.

    Und um schon mal einen Vorgeschmack auf den zweiten Teil zu bieten - hier der weitere Verlauf des Breiten Wegs, der zum Dom führen wird:

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  • Ich glaube, in einer Stadt wie Magdeburg könnte ich nicht glücklich sein. Diese anti-urbane Leere, diese Substanzlosigkeit ist einfach zu allgegenwärtig und wirkt bedrückend. Der Hasselbachplatz erscheint mir wie eine Art Trostpflaster, aber das ist zu wenig. Vielleicht hat man vor Ort einen besseren Eindruck, aber ich habe anhand des bislang Gezeigten keine Ambitionen, die Stadt zu besuchen.

    In dubio pro reko

    Der größte Feind der Ideologie ist die Realität

  • Im Norden Magdeburgs möchte ich auch nicht wohnen, wobei ich vermutlich mit den sauberen und sanierten DDR-Bauten auf der grünen Wiese noch besser zurechtkäme als mit Wohngegenden wie der Südstadt in Fürth (die wurde vor dem Krieg nicht fertig) oder Nürnberg (die wurde weitgehend zerstört).

    Diese häßlichen und teilweise heruntergekommenen Fassaden finde ich schon sehr unangenehm und leider "BRD-typisch". Bestenfalls erhaltene schöne Areale zwischendrin wären da ein Plus-Punkt - das wurde mir erst so recht bewußt, als ich mit der Straßenbahn durch die Nürberger Südstadt an den Dutzendteich gefahren bin und es fast nur so ähnlich aussah wie auf dem Foto (das aber die Fürther Südstadt zeigt).

    Lanes are meant to be crossed. If you're staying in your lane you're obviously advancing too slow.

  • Ungeheuere Verlusten an geschlossen unf gewachsen Bausubstanz im Nordteil.

    Die Kirchentürmen sind nicht rekonstruiert worden, Spitzen fehlen (wie immer).

    Magdeburg gehört zu den am schwersten bombardierten Städte Deutschlands.
    Alle Pracht zerbombt.

    Dass Kirchtürme nicht rekonstruiert wurden, stimmt nicht, zumindest bei den verbliebenen Gebäuden nicht. Die Wallonerkirche als vormaliges Augustinerkloster hatte nie einen Turm (außer einen Dachreiter). Der Turm der Petrikirche sieht aus wie 1710. Bei den anderen Kirchen besteht ohnehin kein Zweifel.