Waldschlösschenbrücke und Weltkulturerbe

  • Quote from "Exilwiener"


    Sollte die WSB tatsächlich gebaut werden und der Welterbetitel aberkannt werden, dann empfiehlt sich also demnach der Titel "Architekturpreis der Deutschen Demokratischen Republik" :gg:

    Daß Eure k.uk.-Gnaden meinen Einwand in den falschen Hals kriegen würden, war vorausszusehen. Verstehendes Lesen - Herr Diplom-Hofrat.

    http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,363231,00.html\r
    http://www.spiegel.de/unispiegel/wunder ... 31,00.html

    Also nochmal: Titelinflation kommt beim Ossi nicht so an, ganz im Unterschied zum Össi.

    MfG Dr. med. F.S. - aber ein Hofrat darf weiterhin auch wildermann zu mir sagen.

  • Das war ein Schmäh, wenn Du verstehst was ich meine :zwinkern: , wenn auch sehr passend. Aber gut, ich begnadige Euch gerne. Das ist eben die berühmte österreichische Toleranz und heutzutage ganz ohne Edikt. :gg:

    Euren kleinen Faux-Pas, bitte ich, wenn erlaubt, dennoch zu revidieren, denn wenn schon Ösi, dann bitte ohne dem doppelten "s". Das klingt weicher und nicht so martialisch. Verhält sich in etwa ähnlich mit der hiesigen Art beim Abspielen der Bundeshymne. Danke

  • Wie schön - so es stimmt:

    Neues Regierungsgutachten zum UNESCO-Welterbe - Sachsen an Welterbekonvention gebunden - Grüne: «Unbequeme Wahrheit» für Merkel
    --Von Tino Moritz--

    Die Gegner der Dresdner Waldschlößchenbrücke bekommen Auftrieb durch ein neues Gutachten der Bundesregierung. Laut dem am Freitag in Dresden bekanntgewordenen 14-seitigen Papier hat der Freistaat die Geltung der UNESCO-Welterbekonvention auch durch seine Bemühungen um die Aufnahme des Elbtals in die Welterbeliste bestätigt. Die Aufnahme der Konvention in das deutsche Recht sei mit einem Beschluss der Bundesregierung vom 8. Juli 1976 erfolgt. Durch den Einigungsvertrag seien auch die neuen Länder an die völkerrechtlichen Verträge der Bundesrepublik gebunden.


    Dresden (ddp). Die Gegner der Dresdner Waldschlößchenbrücke bekommen Auftrieb durch ein neues Gutachten der Bundesregierung. Laut dem am Freitag in Dresden bekanntgewordenen 14-seitigen Papier hat der Freistaat die Geltung der UNESCO-Welterbekonvention auch durch seine Bemühungen um die Aufnahme des Elbtals in die Welterbeliste bestätigt. Die Aufnahme der Konvention in das deutsche Recht sei mit einem Beschluss der Bundesregierung vom 8. Juli 1976 erfolgt. Durch den Einigungsvertrag seien auch die neuen Länder an die völkerrechtlichen Verträge der Bundesrepublik gebunden.

    Laut Konvention hat jeder Vertragsstaat «alles in seinen Kräften stehende» zur Erhaltung des Welterbes zu tun. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht hatte in seinem Urteil vom 9. März 2007 bezweifelt, dass das Land Sachsen an die Welterbekonvention gebunden ist. Die Richter hatten unter Verweis auf einen Dresdner Bürgerentscheid vom Februar 2005 für die Brücke verfügt, dass die Stadt die Bauaufträge erteilen muss. Der Baubeginn, der wahrscheinlich im Juli 2008 zur Aberkennung des im Juni 2005 offiziell verliehenen UNESCO-Welterbetitels führt, hatte sich anschließend aber wegen einer Klage von Naturschutzverbänden auf Schutz der Fledermausart Kleine Hufeisennase verzögert.

    Nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 29. Mai ist es zwar möglich, dass sich ein Bürgerentscheid «über die planerische Fortentwicklung einer Kulturlandschaft durchsetzt», allerdings müsse «zuvor in einem Verhandlungsprozess erfolglos nach einer Kompromisslösung gesucht» worden sein.

    Einer solchen Kompromisssuche haben sich nach Auffassung der Dresdner SPD-Bundestagsabgeordneten Marlies Volkmer bisher Staatsregierung sowie die Dresdner CDU und FDP verweigert. Sie forderte deshalb am Freitag einen sofortigen Stopp des Brückenbaus und einen Elbtunnel als Kompromiss.

    Auch Grünen-Landtagsfraktionschefin Antje Hermenau betonte, dass von einer abgeschlossenen Kompromisssuche nicht die Rede sein könne, «solange die schwarz-rote Staatsregierung und damit das Regierungspräsidium Dresden sich dem Kompromiss einer Tunnellösung pauschal verweigern». Zugleich erinnerte sie an die Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die den Brückenstreit als lokale Angelegenheit ansieht. Diese Haltung sei durch das Gutachten offenbar widerlegt. «Ich bin gespannt, wie die Bundesregierung mit dieser unbequemen Wahrheit umgeht», sagte Hermenau.

    aus: Ad-Hoc-News.de - 30.11.2007

  • Hatte vor einiger Zeit ein Telefonat mit Hr. Reimann, in dem er ebenfalls dieses Argument einbrachte. Es freut mich nun sehr, daß es die Mitteilung bis in die Presse geschafft hat. Die Hoffnung stirbt ja immer zuletzt.
    Beim Anblick der aufgewühlten Elbwiesen zieht sich mein Magen zusammen. Die Ignoranz und Abgehobenheit der Zuständigen in Dresden nimmt bundesweit eindeutig eine Ausnahmestellung ein.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Ich dachte immer, die Planungen liefen dahingehend, dass auf der Waldschlösschenseite die Brücke in einen Tunnel mündet? Die Anwohner dieser Straße werden bestimmt begeistert sein...

  • :weinen: meine ehemalige Lieblingsecke wird zerstört.
    Dabei geht es mir nicht mal primär um den Waldschlösschenblick.
    Ich finde es fast schlimmer, dass der Blick von unten in Richtung stadtauswärts vernichtet wird, es war immer so geil dort, wenn ich aus der Stadt in Richtung Loschwitz geradelt bin.

    Die ganze Ecke zwischen Löbauer / Zittauer Straße, Körnerweg und Waldschlösschen hatte für mich in Verbindung mit der Landschaft immer das urigste und südländischste Flair Dresdens - mehr noch als Plauen, Blasewitz oder Striesen. Und die Waldschlösschenstraße mit ihren uralten Eichen war eine meiner Lieblings-Gründerzeitstraßen. Danke aus Freiburg.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Das Schild hat nur wenige Stunden gestanden, dann wurde es von dunklen Mächten weggeräumt. :boese:

    Übrigens wurde auf der Demo gestern dazu aufgerufen, gefälligst die Hände von den Baumaschinen zu lassen. Sie stehen ungeschützt nahe der Bautzner Straße, wohl um Sabotageakte der Brückengegner zu provozieren.

  • Quote from "Vitruv"

    Das Schild hat nur wenige Stunden gestanden, dann wurde es von dunklen Mächten weggeräumt. :boese:

    Sehr gut! Dann haben die Adressaten die Botschaft vernommen. So ein Schild steht zum Glück schnell wieder und lässt sich auch schnell wieder entfernen. Aus den Köpfen jener, die das Schild wahrnahmen lässt sich die Erinnerung aber nicht aus dem Hirn löschen und aus dem Internet auch nicht :gg: .

    Der Hauptverantwortliche Milbradt hat nun auch bewiesen, dass er keinen Humor besitzt, aber das ist nicht Neues.

    Ich hoffe, dass in weniger als drei Monaten die Tunnelvariante auf Schiene ist, Fessenmayr in Rente geschickt, die Elbwiese unzerstört und der Neumarkt eine Kulturstiftung erhält. Ehrlich gesagt, ich glaube sogar fest daran, denn die Gegenseite ist wirklich zu blöd dafür.

  • Quote from "Exilwiener"

    Ich hoffe, dass in weniger als drei Monaten die Tunnelvariante auf Schiene ist, Fessenmayr in Rente geschickt, die Elbwiese unzerstört und der Neumarkt eine Kulturstiftung erhält.

    Das wünsche ich mir vom Weihnachtsmann!!! :grosshuepfen:

  • Bitte alle mitmachen!!!!

  • Warst du mal in der Waldschlößchenstraße?
    Ich fürchte, die Bäume wären auch ohne Tunnel "fällig",
    weil ihre Wurzeln Straßenpflaster und Fußweg angehoben haben und vermutlich auch die Kanalisation in Mitleidenschaft gezogen ist.
    Für Straßenbäume gelten nun mal andere Kriterien als in Parks oder Wäldern.

  • Quote

    Anwohner kämpfen um 300 Jahr alte Buche

    Dem Bau der Waldschlößchenbrücke sollen auf dem Grundstück der Pension Angelikastraße, Bautzner Straße, Ecke Angelikastraße, eine 300 Jahre alte Buche und eine hundert Jahre alte Mauer zum Opfer fallen. Dagegen wollen Anwohner und Brückengegner am Sonnabend um 10 Uhr gewaltfrei an der Waldschlößchenstraße demonstrieren.

    Weil Grundstückseigentümer Jens H. die Fläche nicht verkaufen wollte, hat das Regierungspräsidium einen sogenannten Besitzeinweisungsbeschluss zugunsten der Landeshauptstadt erlassen. „Doch dagegen hat mein Mandant beim Landgericht Dresden einen Eilantrag gestellt“, sagt Rechtsanwalt Henrik Karch. Er verstehe nicht, warum die Stadt nicht die Entscheidung, die in wenigen Tagen getroffen werde, abwarten könne. Es sei fragwürdig, warum die Stadt gestern früh bereits einen Bautrupp anrücken ließ. Der Anwalt halte die Entscheidung, das leer stehende Abrissgrundstück auf der anderen Straßenseite zu verschonen und dafür seinem Mandanten die Straße quasi vor die Haustür zu bauen, für fehlerhaft. (SZ/kle)


    Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1682604\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=1682604

  • Was wird da eigentlich alles umgepflügt, Pension Angelikastrasse ist doch schon wieder ganz woanders als die Waldschlösschenstraße. Was geht da ab in dem urig-verwurzelten (tlw. wörtlich :zwinkern: ) Viertel? Wollen die den ganzen Hang zubetonieren, ich kriege echt langsam Angst.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich kann mir vorstellen, dass die Stadt mittlerweile eine Mordsangst hat, dass in Kürze die Brückenvariante in eine Tunnelvariante umgewandelt wird. Daher wollen Sie jetzt - auch mit bereits irrationalen Mitteln - alles mögliche erzwingen.

    Ein absolut unwürdiges Politspektakel, das da in Dresden abgeht. Bin schon echt auf den neuen Bürgerentscheid gespannt und wie der ausgehen wird.