Träume Kindlein, träume……..
Dresden - die Schießgasse
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Wos hoasst do Träume?
Wer träumt von so was?
Natürlich ist das, ganz konkret gesehen, ein "unrealistischer Input."
Und natürlich könnte man mir meine selbst gebrauchte Anspielung auf ein bestimmtes Lied, das irgendwie mit einer Frau an der Rezeption beginnt, entgegenhalten.
Aber das ist doch immerhin eine konkrete Fassade in der konkret diskutierten Gr. Schießgasse (wenn auch nicht mehr an verfügbarer Stelle). Warum nicht diese Fassade in Erinnerung rufen? Ich weiß auch nur davon von meinem DDR-Dresden-Buch. Wer hat von ihr gewusst? Ist es schlecht, dass man sich mit ihr auseinandersetzt? Ich wage zu behaupten, dass schon unwichtigere und unwürdigere Bauwerke ins Treffen geführt wurden.
Wieviel Pöppelmann zugeschriebene Palaisfassaden sind in DD erhalten oder rekonstriert worden?
Ich finde sehr wohl, dass man in DD nach der irgendwann vollzogenen Finalisierung des Neumarktes auch auf der südelbischen Seite weitertun sollte, und dass sich letztlich mangels historischer Standortflächen sogar ein Magdeburger Modell (Prämonstratenserberg) überlegen könnte. Ein weiterer Reko-Cluster könnte der Stadt nämlich wirklich nicht schaden- für eine Metropole dieses Ranges oder besser Anspruch ist die als solche erlebbare Altstadtfläche schon noch verdammt mickrig - letztlich begnügt sich diese zwar im Idealfall mit der alten O-W-Ausdehnung, dies aber in einem sehr schmalen Bereich.
Und wem diese Überlegung schon aus Prinzip zu weit geht: Was wäre dagegen zu sagen, dass man verfügbare Reste von Straßenräumen nicht unbedingt den zufälligen Unzulänglichkeiten der konkreten Vorkriegsbebauung überlassen sondern mit dem Bestmöglichen, das jemals verfügbar war, "ausfüllen" sollte? Wen wird, wenn diese Fassade wieder stehen sollte, interessieren, ob sich diese irgendwann 100 m weiter südlich errichtet worden war oder nicht bzw dass sie nicht am 13.2.1945 sondern knapp 60 früher zerstört worden ist?
Ich halte das für eine der reichsten Fassaden, die mir von DD bekannt sind. Ich weiß natürlich auch zuwenig über Dokumentationsstand. Wahrscheinlich wird dieser bei einem 1887 abgerissenen Bau nicht so überwältigend sein. Aber ins Gespräch wird man das doch noch bringen dürfen...
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Ich finde die Schießgasse für den Raumeindruck des Neumarktes beinahe genauso wichtig wie das Hotel Stadt Rom!
Es ist mir bei jedem meiner Besuche des Neumarktes über die Jahre aufgefallen, dass dieser Blick ins Nichts durch die Landhausstraße sehr unbefriedigend ist und diesen vielgescholtenen Eindruck von "Kulissenhaftigkeit" aufkommen lässt. So als ob man nicht willens oder fähig war, einen einzigen Platz vernünftig abzuschließen und stadträumlich zu fassen... -
Snork
April 8, 2024 at 6:44 PM Changed the title of the thread from “Dresden - Die Schießgasse” to “Dresden - die Schießgasse”. -
Reko-Cluster
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Daß es irgendwie, irgendwo, irgendwann Grenzen gibt, das gilt es schon einzusehen. Die originale Schießgasse war ein Grenz- und Übergangsgebiet, mit Ausnahme des Kurländer Palais sonst mit wenigen Größen gesegnet, das Areal findet seine natürliche Begrenzung innerhalb des Pirnaischen Platz, der Kaitzbach und der Akademiestraße.
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Daß es irgendwie, irgendwo, irgendwann Grenzen gibt, das gilt es schon einzusehen.
Das ist schon richtig. Aber trotzdem hat Erbse doch hier einen Punkt. Aktuell mündet die Innenstadt am Ende der Landhausstraße in eine städtebauliche Wüste, in der sich irgendwo angeblich eine Teilfläche namens Pirnaischer Platz befinden soll ... Was ich sagen will: Ja, ein rekonstruktiver Ansatz wäre hier sicherlich Krampf. Aber eine weitere Erweiterung der Innenstadt mit einer durch eine Gestaltungssatzung gelenkten, einigermaßen kleinteiligen (ansonsten meinetwegen sogar "modernen") Bebauung wäre an dieser Stelle ein Segen. Diese unsägliche Petersburger Schneiße wäre dann zwar immer noch eine Katastrophe, aber zumindest hätte sie eine Art Fassung, ebenso wie der Pirnaische Platz (zumindest nach Nordwest). Und: die kompakte Innenstadt wäre ein weiteres Stück größer ...
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Mir persönlich wäre es auch lieber, das Areal würde zu Wohnzwecken bebaut werden; und Diskussionen über eine "Große Halle des Volkes" etc. würden hier (also dort) nicht stattfinden. Kein Mensch würde etwas dagegen haben, wenn hier sozusagen die wirkliche Innenstadt noch weitergeführt würde. Der Bedarf an Wohnraum wäre gegeben, natürliche Ausgleichsflächen sind sowohl zur Elbe als auch im weiteren Umfeld ausreichend vorhanden. Es wäre wirklich interessant zu errechnen, wieviele Wohnungen bei solch einer Osterweiterung dort errichtet werden könnten. Die Größe des Quartiers sollte man aber auch nicht überschätzen. Inwieweit solche Gedankenspiele realistisch sind, wird man sicher sehr bald erfahren.
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Kein Mensch würde etwas dagegen haben, wenn hier sozusagen die wirkliche Innenstadt noch weitergeführt würde.
Solche Gedanken fließen ja bereits in die aktuelle Stadtplanung mit ein, siehe das Projekt Lingnerstadt. Wir setzen uns ja genau für deinen Vorschlag seit Jahren in Dresden ein.
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Es ist aus heutiger Sicht nicht realistisch, aber ich hätte überhaupt keine Probleme damit, wenn da ein paar Gebäude bzw. Fassaden rekonstruiert würden, die am originalen Ort nicht wiederaufgebaut werden können. Warum soll das nicht in die Diskussion eingebracht werden? Dann sieht man schon, ob es neben dem üblichen Geschrei auch ein positives Echo gibt.
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Diese Idee stand bereits vor 1989 im Raum; wie z.B. ein transloziertes Schützhaus, ein transloziertes Stadt Rom und weiteres. Es hat sich allerdings über die Zeit doch so etwas wie ein gemeinsamer Nenner herausgebildet, daß solche Schiebereien der falsche Weg sind, daß sie den Blick auf die tatsächlich einst dort bestandenen Bauten verfälschen und man den Bauten des Neumarkts wenig gutes tun, ihm eher ein trojanisches Pferd unterjubeln würde. Der Fall des Stadt Rom ist schon problematisch genug. Ein ehemaliges Stadtrandquartier wie das in der Schießgasse mit wenig bedeutsamer bzw. wirklich geschlossener Bebauung zu einem Spielplatz mißbrauchen zu wollen, konterkariert die jahrzehntelangen Wiederaufbaubemühungen am authentischen Ort; und alles in allem muß man mit der Zeit selbst lernen, einfach ein Gefühl dafür zu entwickeln, wo natürliche gegebene Grenzen sind, wann es notwendig wird, von diesem und jenem die Finger davon zu lassen.
Man kann den Baugrund theoretisch über die "Achse des Bösen" nach Osten hin weiterführen. Es gäbe über die Bauten des Neumarkts hinweg so viele weitere des alten Dresden, die auf bessere Zeiten hoffen. Dresden hat zu wenig Fachwerkhäuser. Die Goldene Waage muß also her, der Große und kleine Engel, der Stelzfuß auch. Der Coffeebaum, um Leipzig ein wenig zu ärgern. Widenmayerstraße 2, Hinterhaus. Das rekonstruierte Haus von Senator Thomas Johann Heinrich Mann in der Beckergrube wäre auch nicht schlecht. Die Mainzer Favorite, die sowieso viel schöner war als der Zwinger und und und.
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Es gäbe über die Bauten des Neumarkts hinweg so viele weitere des alten Dresden, die auf bessere Zeiten hoffen. Dresden hat zu wenig Fachwerkhäuser. Die Goldene Waage muß also her, der Große und kleine Engel, der Stelzfuß auch. Der Coffeebaum, um Leipzig ein wenig zu ärgern. Widenmayerstraße 2, Hinterhaus. Das rekonstruierte Haus von Senator Thomas Johann Heinrich Mann in der Beckergrube wäre auch nicht schlecht. Die Mainzer Favorite, die sowieso viel schöner war als der Zwinger und und und.
Das ist ein unsachlicher nicht zielführender Kommentar. Selbstverständlich ging es um Gebäude, die früher mal in Dresden gestanden hatten und nicht exakt am Originalstandort wiedererrichtet werden KÖNNEN, aber dennoch städtebaulich Sinn ergeben würden. Und da muss eine Abweichung vom Standort erlaubt sein, ansonsten kann ja wie bisher bei jedem Rekoprojekt die "Verhindererpartei" in den Planungsämtern mit irgendwelchen Pseudogründen die Realisierung verhindern, weil es ja angeblich an der Stelle nicht geht, wegen Abständen, Höhenunterschieden mit der geplanten sonstigen Bebauung etc. Es ist völlig egal, ob der Standort noch stimmt, Dresden hat durch 1945 sowieso jede Fassung verloren und jedem ist klar, dass es Neubauten sind, die nichts mehr mit ihrem ursprünglichen städtebaulichen Umfeld zu tun haben. Also, wenn es darum geht, dass die Rekos städtebaulich Sinn machen, sollte man sie auch transloziert wiederaufbauen können.
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Ich stehe Translozierungen grundsätzlich eher skeptisch gegenüber, aber in diesem Fall wäre ich dafür, auch wenn es natürlich vollkommen illusorisch ist. Es wäre ein Architekturmuseum, wo man herausragende Solitäre der Dresdner Stadtgeschichte ergänzend zum Neumarkt errichten könnte. Die bedeutendsten und beispielhaftesten Bürgerhäuser abseits des Neumarkts, die aufgrund der städtebaulichen Situation am Originalstandort nicht mehr gebaut werden können. Als Idee gefällt es mir, auch wenn es natürlich ahistorisch wäre.
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[...] Moderationshinweis: Entfernt. Bezog sich auf entfernten Beitrag.
Für Leser müßte es eigentlich klar sein, daß der zweite Teil ein ironisches Umschreiben der theoretischen Möglichkeiten sein sollte und nun wirklich nicht ernst gemeint war. Das Areal gibt keine große Baufläche her. Eine Dichte von einst bedeutenden und zu rekonstruierenden Gebäuen hat es hier nicht gegeben. Es wird niemand wen daran hindern, in diesem Gebiet hier die großen, wiederaufzubauenden Höhepunkte des alten Dresdenzu suchen. Da es sie hier an diesem Ort nicht gegeben hat, wird es aber nicht ganz einfach, sie hier zu finden. Man kann daher auch nach außen nicht suggerieren, daß das Areal bisher aus welchen Gründen auch immer noch nicht zum Wiederaufbaugebiet des Neumarkts hinzugerechnet worden wäre und dies nun schleunigst nachzuholen sei. Es ist empfehlenswert; und vor allem nach 20 Jahren Wiederaufbau am Neumarkt, das Areal der Schießgasse nicht unter dem Hintergrund einer wann auch immer folgenden Wiederaufbaumaßnahme zu sehen, denn: welche Bezeichnung in " Q _ _ _ " trägt es denn?
Ob es hier eine Entwicklung geben wird, ist eine Frage der Zukunft. Das Schießgassenstraßen-Areal hat niemals zum eigentlichen Gebiet des Neumarkt gezählt. Eine Bebauung würde das dortige Areal nachverdichten und städtebaulich auch fassen, eine Bebauung wäre grundsätzlich zu begrüßen. Eine translozierte Wiedererrichtung von Dresdner Bauten, die an einem anderen Ort standen, ist hier jedoch hochproblematisch, in der Theorie zwar sicher umsetzbar, in der Praxis würde das zu einem erheblichen Streitfaktor führen. Wie bereits heute vormittag geschrieben, würde die Wiederaufbauleistung des Neumarkts dadurch nichts hinzugewinnen, sondern verwässert werden. Und ein Akzeptieren anderweitiger Auffassungen, man könne einen oder mehrere Orte dazu nutzen, um darauf ein Stelldichein ehemaliger Dresdner Bauten zu errichten, lehne ich ab. Ich darf daran erinnern, daß die gleichen Diskussionen bereits einmal am Frankfurter Samstagsberg geführt wurden.
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Ich wüsste jetzt auch nicht, welches Dresdner Bürgerhaus da wünschenswert wäre, welches wir unbedingt wieder benötigen. Kunsthistorisch wäre die Villa Rosa schön, die kann aber evtl irgendwann in der Nähe ihres Originalstandortes wiederaufgebaut werden und ist kein Kandidat für eine straßenbündige Peripherie-Bebauung. Vielleicht die Häuser am Altmarkt oder in der Weber/Scheffel/Zahnsgasse? Da war aber keines jetzt so bedeutend, dass es unbedingt wiederkommen müsste. Es wäre sinnvoller, für die Neumarkt-Peripherie auf die Entwürfe des ersten Neumarkt-Wettbewerbs von 2000 zurückzugreifen, da waren einige gute Entwürfe drunter, die ich mir zb für die Pirnaische Vorstadt gut vorstellen könnte- nur eben nicht am Neumarkt. Kleinteiligkeit, Referenzen ans Dresdner Bürgerhaus, vlt auch hier und da mal eine Neuinterpretation, das reicht dort an der Schießgasse und weiter östlich schon.
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Natürlich waren unter den frühen Entwürfen einige interessante und bessere Beispiele, auf die man auch heute noch einen wohlwollenden Blick richten kann.
Es kam damals mehrfach die Frage auf, was die Schloßstraße mit dem Neumarkt zu tun hat. Das Quartier Schießgasse gehörte ebenso wenig zum eigentlichen Neumarkt-Gebiet. Eine Bebauung, mit dem Hintergrund, manche Entwürfe von damals auf dem Gebiet Schießgasse quasi in die Gegenwart zu transponieren, wäre wirklich ein interessanter Gedanke.
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Genau, hier in der Schießgasse und weiter östlich KANN man gar nichts authentisch rekonstruieren, weil hier schon die Grenze des historischen/"barocken" Dresdens war. Jede translozierte Reko wäre an der Stelle historisch unsinnig. Aber eine Adaption, eine gedankliche Weiterentwicklung des Dresdner Bürgerhaustypus, schmale Parzelle, Vertikalität, wäre überzeugend vermittelbar und würde die innere Altstadt nach außen hin abrunden.
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Das große Fragezeichen über eine angemessene Bebauung der Schießgasse ergibt sich bereits schon etwas Neumarkt-näher bei der Problematik der Salzgasse. Auch hier war die Abgeschiedenheit, die "Schattenseite" schon erkennbar; und der Abriß der angestammten und zugegebenermaßen zweitrangigen Bebauung hat hier keine besonders stark empfundene Lücke ins Stadtgefüge geschlagen. Die Neubebauung damals war traditionell, dem Ort angemessen, fügte sich in die vorgegebenen Traufhöhen ein und war in ihrer eigenen Weise eine akzeptable Weiterführung im Neumarktgebiet. Es spricht nichts dagegen, eine potentielle Bebauung des Schießgartenstraßen-Areals auch unter ähnliche Lösungsansätze zu stellen; und wie bereits hier geschrieben, wäre es akzeptabel, auch einige Entwürfe von "damals" für dieses Gebiet noch einmal neu aufzunehmen.
eine Adaption, eine gedankliche Weiterentwicklung des Dresdner Bürgerhaustypus, schmale Parzelle, Vertikalität
Genau darum geht´s.
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Was mich hier im aph so stört (sorry) ist immer wieder das Verweisen auf den Städtebau, egal für welches Gebäude. Und genau damit wird dann argumentiert, wenn man ein historisches Gebäude völlig aus seinem alten Zusammenhang herausreißt und irgendwo hinstellt? M. E. haben viele hier gar nicht die historische und kunsthistorische Tiefendimension der Bauten begriffen, die z. B. das Berliner Schloss hatte, das eben nicht nur eine schöne, reich dekorierte Baumasse am Ende der Linden darstellte (manchmal, so fürchte ich, wären viele auch mit einem rekonstruierten Gründerzeit-Kaufhaus an der Stelle zufrieden gewesen, nach dem Motto "Hatte sogar noch mehr Schnörkel als das Schloss")
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Was mich hier im aph so stört (Sorry) ist immer wieder das Verweisen auf den Städtebau, egal für welches Gebäude. Und genau damit wird dann argumentiert, wenn man ein historisches Gebäude völlig aus seinem alten Zusammenhang herausreißt
Dann solltest du die Postings nochmal genauer lesen. Genau dagegen habe ich mich z.B. klar ausgesprochen, dass man z.B. eine Villa Rosa natürlich NICHT an einem anderen Standort wiederaufbauen dürfte!!
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Ich bin für das Palais vitzthum.
Dann spart man sich die Diskussion ob es i.o. ist ein Gebäude wieder aufzubauen was im 2. Wk zerstört wurde.
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