• In diesem Thema geht es um die Stadt und das Verwaltungsgebiet (Oblast) Sumy. Die Region im Nordosten der Ukraine ist Teil der historischen Landschaft Sloboda-Ukraine.

    Im Norden der Sumska oblast liegt Woronisch (Воронiж, russ. Woronesch / Воронеж, wie die bekannte Großstadt). Woronisch hat knapp 7.000 Einwohner und gehört verwaltungstechnisch zur Stadtgemeinde Schostka. Es gibt hier eine bedeutende spätbarocke Kirche - St. Michael. Das folgende Foto zeigt sie eingebettet in eine liebliche Frühlingslandschaft. Es wurde am 7. Mai 2023 aufgenommen.

    Voroniz-Sumska-o.-Mychajlivska-c.-07.05.2023-MaksimAntonenko-soboryru29006.jpeg
    Woronisch (Воронiж), Fernsicht auf die Michaelskirche (Mychajliwska zerkwa) (Foto: Максим Антоненко, 7. Mai 2023, sobory.ru, CC-BY-NC)

  • Durch Woronisch fließt das Flüsschen Ossota, das im Stadtgebiet zu zwei Teichen aufgestaut wird.

    Voroniz-Sumska-o.-Mychajlivska-cerkva-31.07.2020-Oleksandr-Malyon-SA40---2.jpg
    Woronisch, Blick über die Ossota zur Michaelskirche (Foto: Oleksandr Malyon, 31. Juli 2020, CC-BY-SA-4.0)

    Voroniz-Sumska-o.-Mychajlivska-cerkva-29.07.2017-Maks-Nazarenko-SA40---1.jpg
    Woronisch (Foto: Maks Nazarenko, 29. Juli 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Die Kirche St. Michael wurde in den Jahren 1776 bis 1781 erbaut. Man nimmt an, dass hier der berühmte Baumeister Iwan Hryhorowytsch-Barskyj am Werk war. Die orthodoxe Kirche sieht ziemlich katholisch und mitteleuropäisch aus. Mit Ausnahme der Kuppel wurden die Fassaden des Hauptbaus 2017 restauriert. Die Wirkung der zuvor rein weißen Fassade ist am Glockenturm und an der Kuppel noch abzulesen.

    Voroniz-Sumska-o.-Mychajlivska-cerkva-31.07.2020-Oleksandr-Malyon-SA40---3.jpg
    Woronisch, Michaelskirche (Mychajliwska zerkwa), Ansicht von Nordosten (Foto: Oleksandr Malyon, 31. Juli 2020, CC-BY-SA-4.0)

    Voroniz-Sumska-o.-Mychajlivska-cerkva-31.07.2020-Oleksandr-Malyon-SA40---4.jpg
    Mychajliwska-Kirche (Foto: Oleksandr Malyon, 31. Juli 2020, CC-BY-SA-4.0)

    Voroniz-Sumska-o.-Mychajlivska-cerkva-31.07.2020-Oleksandr-Malyon-SA40---5.jpg
    Ostseite der Kirche, im Giebel das Relief "Der Erzengel Michael besiegt den Teufel" (Foto: Oleksandr Malyon, 31. Juli 2020, CC-BY-SA-4.0)

    Voroniz-Sumska-o.-Mychajlivska-c.-ca.1926-1931TaranusenkoZoltovskyj-exped.-sob.29006---8.jpg
    Ostseite der Kirche, Giebelrelief "Der Erzengel Michael besiegt den Teufel" (Foto: Stefan Taranuschenko und Pawlo Scholtowskyj, um 1926-1931, Nachlass Taranuschenko in der Handschriftenabteilung der Wernadskyj-Nationalbibliothek, sobory.ru)

    Die Figur des Teufels unter dem fliegenden Engel ist nur schwer zu erkennen. Heute scheint an der Stelle ein Stück zu fehlen. Rechts von der Kartusche können wir den Namen des Erzengels lesen. In russischen Großbuchstaben und auf zwei Zeilen verteilt:

    МИХА
    ИЛЪ

    Links von der Kartusche stand vermutlich ein Wort für "Erzengel", das aber zum Aufnahmezeitpunkt bereits weitgehend verschwunden war. Hier noch ein Vergleichsfoto von 2004. Die Wandflächen waren früher wohl hellgrün gestrichen.

    Voroniz-Sumska-o.-Mychajlivska-cerkva-01.07.2004-O.Mustafin-CC0---6.jpg
    Ostseite der Kirche mit dem Michaelsrelief (Foto: O.Mustafin, 1. Juli 2004, CC0)

    Voroniz-Sumska-o.-Mychajlivska-cerkva-29.08.2017-Maksim-Antonenko-sobory29006---7.jpg
    Nordseite der Kirche während der Restaurierungsarbeiten (Foto: Максим Антоненко, 29. August 2017, sobory.ru, CC-BY-NC)

    Man nimmt an, dass Meister aus Kiew den Stuckdekor der Fassaden geschaffen haben. Die Ähnlichkeiten zum dreißig Jahre früher entstandenen Glockenturm der Kiewer Sophienkathedrale sind jedenfalls auffällig. Hier noch einige Detailaufnahmen von dort zum Vergleich. In Kiew ist das Farbschema umgekehrt: Die Rücklagen sind himmelblau und die Stuckelemente weiß.

    Kiew-Sophienkathedrale-Glockenturm-Detail-11.09.2016-Vi-Ko-SA40---1.jpg
    Kiew, Glockenturm der Sophienkathedrale (Foto: Vi Ko, 11. September 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Kiew-Sophienkathedrale-Glockenturm-Detail-11.09.2016-Vi-Ko-SA40---4.jpg
    Kiew, Glockenturm der Sophienkathedrale (Foto: Vi Ko, 11. September 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Kiew-Sophienkathedrale-Glockenturm-Detail-26.07.2013-Wildcatjane-SA40---2.jpg
    Kiew, Glockenturm der Sophienkathedrale (Foto: Wildcatjane, 26. Juli 2013, CC-BY-SA-4.0)

  • Es fällt generell auf, das man in Russland bei Restaurierungen öfter dazu neigt, regelrecht synthetisch, kräftig wirkende Farben (außerhalb des traditionellen Farbkanons) aufzutragen, was dem Gesamtbild dann recht abträglich ist.