Nürnberg - Rekonstruktion des Pellerhauses

  • Die Rekonstruktionswelle rollt und keiner kann sie aufhalten :applausueberkopf:

    Die fantastischen Nachrichten überschlagen sich in den letzten Tagen ja geradezu! Ob's allmählich keine gesichtlosen Schuhkartons in den Innenstädten mehr geben wird?
    Zur Zeit halte ich alles für möglich, Deutschland scheint wirklich in einem ideologischen Umbruch begriffen...

    Ich hoffe das hält an :o

    Wie sicher ist denn jetzt, dass das Pellerhaus mit den nun gegebenen Voraussetzungen auch tatsächlich 2008 komplett wiederhergestellt wird?

  • Zitat

    Wie sicher ist denn jetzt, dass das Pellerhaus mit den nun gegebenen Voraussetzungen auch tatsächlich 2008 komplett wiederhergestellt wird?

    Das ist mit Sicherheit nicht der Fall, denn es geht nur um den Hof. Das Nachkriegs-schuhkarton-Vordergebäude bleibt vorerst stehen.

    Nur nicht zu euphorisch! Alleine im Vergleich zu den Aufgaben in Nürnberg ist bisher nur das Wenigste erreicht.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Ich weiß, dass es nur um den Hof geht - hätte mich wohl deutlicher ausdrücken sollen :peinlich:

    Sicher, zu tun gibt es immer etwas (und wird es wohl auch in 100 Jahren noch geben) - aber wenn man sich allein die Entwicklung der letzten Zeit anschaut, dann hätte man so etwas vor einigen Jahren wohl noch für völlig unmöglich gehalten. Ich freue mich einfach nur, dass was passiert und das auch noch in diesem recht engen Zeitrahmen - es bleibt nun auf gute Umsetzungen zu hoffen.

    Und ich denke mal, sobald der Innenhof wieder vollständig erlebbar ist wie früher, wird die aktuelle Fassade keinen allzu langen Bestand mehr haben können - das passt einfach nicht zusammen (und nein, hier ziehen sich Gegensätze nicht an). Und das wird hoffentlich auch bald jemand von den Verantwortlichen realisieren.

  • Ich denke, das wird so werden wie Du sagst! Eine Rekonstruktion beflügelt eine andere (sofern handwerklich in Ordnung) und das wird sich hoffentlich wie ein Lauffeuer logarithmisch fortpflanzen!

    Was auffällt: Wenn einmal ein Leuchtturm gesetzt (Frauenkirche), dann strahlt sein Rekolichtkegel auch in die benachbarte Umgebung!

  • Es heißt doch immer, der Denkmalschutzstatus von Gebäuden sei so weich - wie schaut es denn juristisch im speziellen Falle des Pellerhauses aus, könnte z. B. irgendein Politiker sagen, dass das alte Pellerhaus wiederkommen soll, und die Sache wäre gegessen?

    (Einmal abgesehen davon, dass der Denkmalschutzstatus des Pellerhauses heute natürlich nur noch politisch-ideologischer Vorwand ist, um den Dammbruch der Rekonstruktion eines der bedeutendsten Bürgerhäuser der Bundesrepublik zu verhindern)

  • Quelle: http://www.altstadtfreunde-nuernberg.de

  • In der NZ gibt es derzeit eine Reihe, die sich mit der Architektur der 50er befaßt. Gestern (14.05.2008) gab es einen Artikel über das Pellerhaus:
    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=816548&kat=317

    Heute (15.05.2008) ist in der NN ein Artikel über den Rudolf Rieß, der einen Pellerhof-Holzschnitt gefertigt hat, der zugunsten des Pellerhauses verkauft wird (75 €, Auflage 100 Exemplare). Daß die NN das bringt überrascht mich positiv!
    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=816648&kat=10&man=3

  • Zitat von "RMA"

    Kann man den Holzschnitt nur vor Ort kaufen?


    Ich kann auch nicht mehr sagen als im Artikel steht, gehe aber davon aus, daß er wirklich nur bei Herrn Rieß und bei den Altstadtfreunden (Büro und bei Veranstaltungen) zu kaufen ist. Vielleicht versenden die Altstadtfreunde aber auch; eine diesbezügliche Anfrage kann nicht schaden:

    Telefon: 0911 / 24 13 93 (während der Bürozeiten; zu den übrigen Zeiten Anrufbeantworter)
    E-Mail: info(at)altstadtfreunde-nuernberg.de
    Öffnungszeiten Büro: Dienstag u. Freitag von 15 bis 18 Uhr

  • Dieser 50-er Jahre Bau ist keineswegs qualitätsvoll. Die Architekten haben sich über alle baugeschichtlichen Maßstäbe hinweggesetzt und wie in so vielen anderen Städten auch ohne Weitblick, ohne ästhetisches Empfinden und ohne Würdigung des Originalbaus einen hässlichen Klotz hingeklatscht. Man kann alles Hässliche "schönreden"...
    Es ist direkt ein Wunder, dass diese Generation damals vor lauter Fortschrittsglauben und Unfehlbarkeitsdenken nicht auch noch den Sockel entfernt hat und stattdessen Betonwände hochgezogen hat. So hat wenigstens die heutige Generation, die ich im Übrigen als viel kompetenter, intelligenter und ästhetisch anspruchsvoller empfinde, die Möglichkeit, diese Verschandelungen noch zu korrigieren.

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • Zitat von "memet"

    Dieser 50-er Jahre Bau ist keineswegs qualitätsvoll. Die Architekten haben sich über alle baugeschichtlichen Maßstäbe hinweggesetzt und wie in so vielen anderen Städten auch ohne Weitblick, ohne ästhetisches Empfinden und ohne Würdigung des Originalbaus einen hässlichen Klotz hingeklatscht. Man kann alles Hässliche "schönreden"...
    Es ist direkt ein Wunder, dass diese Generation damals vor lauter Fortschrittsglauben und Unfehlbarkeitsdenken nicht auch noch den Sockel entfernt hat und stattdessen Betonwände hochgezogen hat. So hat wenigstens die heutige Generation, die ich im Übrigen als viel kompetenter, intelligenter und ästhetisch anspruchsvoller empfinde, die Möglichkeit, diese Verschandelungen noch zu korrigieren.

    Mir gefällt der Neubau ganz gut. Leider steht er an der falschen Stelle. Bin gespannt, was nach der Ferstigstellung des Hofes passiert. Ein Abriss ist wohl sehr unwahrscheinlich :?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Mich erinnert die Situation des Nuernberger Pellerhauses an das Bremer Essighaus. Heute sieht das so aus:

    Quelle: http://www.bildindex.de">http://www.bildindex.de
    Und vor der Zerstoerung:

    Quelle: http://www.bildindex.de">http://www.bildindex.de
    Man sieht, nicht nur eine Neuinterpretation, sondern auch eine deutliche Verschlechterung. Deshalb bin ich hier mit Memet einverstanden und erhoffe die Korrektur durch Rekonstruktion, beim Nuernberger Pellerhaus ebenso wie beim Bremer Essighaus. Vielleicht eine Idee fuer das Nationale Stadtentwicklungsprogramm Bremen-[lexicon='Leipzig'][/lexicon]-Nuernberg?

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Das waere dann aber das Ende aller Hoffnungen fuer einen integralen Rekonstruktion des Pellerhauses. Es wird daher kein Zufall sein, dass dieser Standort von BauLust so befuerwortet wird.

    VBI DOLOR IBI VIGILES