Nürnberg - Rekonstruktion des Pellerhauses

  • Wow, das sind wirklich durchschlagende Nachrichten. Jetzt wird es also ernst.
    Eine Frage: Wollen die Altstadtfreunde wirklich auch den Peststadel (spätmittelalterlicher Speicherbau an der Tetzelgasse) rekonstruieren oder ist das Ebnersche Anwesen ('schwarzes Pellerhaus') gemeint?

  • Wow, das sind großartige Neuigkeiten! Jetzt gilt es zu hoffen und den Altstadtfreunden die Daumen zu drücken und, sollte der Vorschlag Gehör finden und schlussendlich akzeptiert werden, zu spenden was das Zeug hält!

  • Das wollte ich gerade auch fragen, welches zweite Gebäude gemeint ist.

    Die Fassade des "schwarzen Pellerhauses" (linkes Nachbargebäude des Pellerhauses) war ein bisschen aufwändiger gebaut als die typische Nünberger Sandsteinfassade, aber ohne Skulpturenschmuck. Insbesondere lebte dieses Haus durch seine Dachlandschaft mit fünf Spitzhelmen. Der Peststadel (2. Gebäude links vom Pellerhaus) war ein sehr einfach gebautes Haus, aber riesig!



    Egidienplatz um 1910, ungelaufene Ansichtskarte, Verlag "W.H.D." (durch Herauskopieren stark vergrösserbar).




    Westliche Seitenwand des Peststadels gegen die Tetzelgasse (Quelle: http://www.bildindex.de)

    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (16. November 2018 um 21:34)

  • Gute Nachrichten. Ich würde mir allerdings eine Fassadenrekonstruktion des "Schwarzen Pellerhauses" wünschen, damit etwas Ensemblewirkung entsteht. Im Inneren kann es ja modernisiert sein.

  • Das wäre natürlich sehr erfreulich und ich spendete gerne ein paar Euro an die Pegnitz für solch ein national bedeutendes Bauwerk.
    Woher stammt die Info für den Plan?

  • Die üblichen Protagonisten werden alles in die Wege leiten, diesen Plan zu verhindern. Von daher leiste ich mir jetzt noch keine Vorfreude auf die dann die Enttäuschung folgt. Aber so ein Angebot ist natürlich gewichtig und bringt die Gegenseite zumindest in Verlegenheit.

    In dubio pro reko

  • Eine wirklich wunderbare Nachricht. Aber es wird ein schwieriger Weg. Der SPD Oberbürgermeister Ulrich Maly hat sich ja mir gegenüber schriftlich geäußert und eine Rekonstruierung der Vorderfassade des Pellerhauses abgelehnt. Es ist mir unbekannt was seine Stadtratsfraktion für eine Meinung hat. Ich weiß auch nicht wie FDP, Freie Wähler und Grüne der Rekonstruktion des Projekts gegenüberstehen.

    Auch in der CSU muss ich für die Rekonstruktion des Pellerhaus werben. Hier gibt es kritische Stimmen, wie Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner die eine Rekonstruktion verhindern bzw. das Pellerhaus in der jetzigen Form erhalten möchten.

    Wenn die Stadt eine komplette Rekonstruierung, ohne das es dieser einen Euro kostet, ablehnt ist es für mich unverständlich.

  • Eine wirklich wunderbare Nachricht. Aber es wird ein schwieriger Weg. Der SPD Oberbürgermeister Ulrich Maly hat sich ja mir gegenüber schriftlich geäußert und eine Rekonstruierung der Vorderfassade des Pellerhauses abgelehnt. Es ist mir unbekannt was seine Stadtratsfraktion für eine Meinung hat. Ich weiß auch nicht wie FDP, Freie Wähler und Grüne der Rekonstruktion des Projekts gegenüberstehen.

    Auch in der CSU muss ich für die Rekonstruktion des Pellerhaus werben. Hier gibt es kritische Stimmen, wie Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner die eine Rekonstruktion verhindern bzw. das Pellerhaus in der jetzigen Form erhalten möchten.

    Wenn die Stadt eine komplette Rekonstruierung, ohne das es dieser einen Euro kostet, ablehnt ist es für mich unverständlich.

    Herzlichen Dank für dein Engagement, anscheinend sogar vor Ort. Vor ein, zwei Jahren gab es doch eine Abstimmung in den NN unter den Lesern, welches Bauwerk zu bevorzugen sei. Die absolute Mehrheit war natürlich für das alte Pellerhaus, die Gegner hatten allerdings zuvor durch Computermanipulation die Abstimmung verfälscht - so weit gehen diese...

    Im Artikel stehen noch weitere Pläne, auch steige die Zahl der Mitglieder. Der Egidienplatz als Ganzes profitierte von einer Rekonstruktion und wäre auch sonst herzurichten (Autos weg).

    Mein weiterer Favorit in Nürnberg wäre das Toplerhaus.

    Schön, daß es in Nürnberg ein solches bürgerschaftliches Engagement gibt. Bei passender politischer Konstellation kann in einigen Jahren vielleicht sogar die Stadtreparatur noch viel weitergehen. Optimismus!

  • Könnte man nicht die Nachkriegsfassade nach rechts versetzen? Vor dem Imhoff-Bau? Dann wären alle wohl zufrieden.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Überhaupt translozieren, einem neuen Gebäude irgendwo in Nürnberg vorsetzen. Das dachte ich mir beim Durchlesen der obigen Posts gestern Abend! Neben dem Pellerhaus käme das nicht so gut. Dieses braucht Raum um sich, d.h. zurückhaltende Fassaden, um voll seine Wirkung zu entfalten. Das sollten die Altstadtfreunde doch noch bedenken. Die 50iger Jahre Fassade wird woanders wieder aufgebaut! Geniale Lösung. Investor finden!

  • So schön diese Neuigkeit ist, aber ich bleibe skeptisch, ob die Stadt hier mitmacht

    Die üblichen Protagonisten werden alles in die Wege leiten, diesen Plan zu verhindern.

    Genau das fürchte ich auch.

  • [ Achtung! Eure Gedanken werden zur Realität. Das ist das natürliche Gesetz der Anziehung. Passt also bitte auf, was ihr sagt und in den Äther hinaus posaunt! Macht es den Nürnbergern nicht schwerer, als sie es ohnehin schon haben werden, danke. ]


    Ich freue mich riesig über die Meldung! für mich schon jetzt die Meldung des Monats. :thumbup:

    Da kann die Stadt doch nur JA sagen. Da bin ich sehr zuversichtlich, dass wir bald eine der schönsten Renaissance Fassaden der Welt wieder in Natura erleben dürfen, und nicht nur auf verblichenen alten Bildern. :)

  • So sehe ich das auch. Dieses Angebot abzulehnen muss man der Bevölkerung und den Wählern ja ersteinmal verkaufen. Es abzulehen würde auch heißen, dass sich die Stadt ein unüberschaubares Projekt aufhalst: Die Sanierung des maroden 50'er-Jahre-Magazinbaus, der droht zu einem BER für Nürnberg zu werden.
    Denn was da ansteht ist nichts weniger als eine komplette Entkernung von Wänden und mehreren Geschossdecken, es fehlt ein Fluchttreppenhaus usw. Was bliebe dann vom Denkmal, das ja jetzt amtlich noch ist, eigentlich übrig? Der Magazinbau ist in meinen Augen ein Denkmal für eine falsche Wiederaufbauentscheidung nach dem 2. WK. Und das wäre eine falsche Entscheidung, die man korrigieren kann. Sie stattdessen zu zementieren ist finanziell, kulturell und politisch dumm.
    Ebenso müsste man der Bevölkerung auch erklären, weswegen man für Investoren immer wieder Ausnahmen macht und Abrissgenehmigungen für Denkmale erteilt? Erst vor wenigen Jahren hat es eines ausgezeichneten 50'er-Jahre-Kulturbau der ev. Kirche erwischt. Da ist die Stadt einfach eingeknickt und hats abräumen lassen, und das ohne eine bauliche Not. Einfach um der Kirche die Verwertung für Wohnungsbau zu ermöglichen. Auch beim Quellebau wird voraussichtlich genehmigt, dass bis zu 30 % der Baumasse verschwinden.
    Das erkläre den Menschen mal.

  • Diese unsägliche Unterschutzstellung des Nachkriegshauses, könnte echt ein Problem werden. Wenn es den Politekern nicht in den Kram passt, wird der Schutz schnell aufgehoben. Wenn man damit aber eine ungewollte Rekonstruktion verhindern kann, ist der bestehende Denkmalschutz sehr willkommen. Da wird dann immer so getan, als wäre das unveränderbar. Die Fassade und dieses Würstchen-Wellendach könnte man sicher einem anderen Haus anfügen. Doch was genau steht unter Denkmalschutz? Nur die Fassade, oder das gesamte Haus?

    Wenn es links neben der zu rekonstruierenden Pellerhaus-Fassade einen Neubau mit Treppenhaus und Aufzug geben soll, könnte man diesem doch die Mayersche Wiederaufbau-Fassade vorsetzen. Das Ding ist dann noch immer banal genug, daß das alte Pellerhaus daneben glänzen würde. Nur das doppelte Erdgeschoss könnte seltsam aussehen.

    Das nette Angebot der Altstadtfreunde, wird von der Stadt vielleicht sogar abgelehnt. Das haben wir doch schon in anderen Städten erlebt. Man könnte es als Bestechung, oder so ähnlich, verstehen.

  • Wird 100 Prozent sicher abgelehnt. Deshalb ist die Frage einer Translozierung so wichtig. Ohne geht es nicht weiter.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Ich denke, dass es nun sehr wichtig ist, dass die öffentliche Meinung PRO Pellerhausfassade unüberhör und vor allem unüberlesbar wird!

    Ich denke, dass dieses Projekt bei den in Nürnberg extrem positiv besetzten Altstadtfreunden bestens aufgehoben ist. Die Altstadtfreunde müssten jetzt nur zusehen, dass es bei diesem Projekt von europäischen Rang, alle Parteien an einen Tisch bekommen. Die Bürger sind mittels Medien und Aktionen unbedingt einzubeziehen, damit möglichst viele Menschen davon Wind bekommen und sich hier zusätzlich engagieren können. Bindet vor allem den örtlichen Tourismusverband und die regionalen Handwerksbetrieben mit ein ;-)!

    Ohne die Bürger wird es die Politik sehr schwer haben und selbts der ambitionsloseste Bürgermeister wird urplötzlich zum Rekofan, wenn er dafür gelobt wird...wir kennen das schon aus Frankfurt.