Nürnberg - Rekonstruktion des Pellerhauses

  • Sehr schön!

    Man sollte sich aber auch für den Wiederaufbau der Moritzkapelle samt Bratwurstglöcklein engagieren! Die Stadt hat sich ja schon zum Wiederaufbau bekannt.

    Wie sieht's eigentlich beim Neubau der Stadtbibliothek aus? Wieder ein Glassmonster?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Herzlichen Glückwunsch Nürnberg. Der "Reko-Trend" hat nun auch Euch erreicht und vielleicht auch irgendwann mal die Hinterwäldner im Stuttgarter Rathaus. Auch hier gäbe es viel zu tun...

    Werde auch gerne spenden, obwohl ich Nürnberg nicht kenne. Aber soche Entwicklungen müssen unterstützt werden.

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • Zitat von "Däne"

    Wie sieht's eigentlich beim Neubau der Stadtbibliothek aus? Wieder ein Glassmonster?

    Die Stadtbibliothek bezieht keinen Neubau, sondern die sanierten Räumlichkeiten des früheren Meistersingerkonservatoriums (aus den 50ern/60ern). Vor einigen Jahren ist das inzwischen zur Musikhochschule erhobene Kons dort ausgezogen und hat ein ursprünglich als Zwischenlösung gedachtes Quartier im Sebastiansspital bezogen. Es war geplant, die Musikhochschule letztendlich im Pellerhaus unterzubringen, wenn die Stadtbibliothek dort ausgezogen und das Haus saniert ist. Aus Kostengründen wird dieser letzte Schritt nicht vollzogen, sondern man bleibt im Sebastiansspital.
    Der Gedanke des Ringtausches kam auf, weil beide Immobilien sanierungsbedürftig waren/sind und weil sich die ehemaligen Räumlichkeiten des Meistersingerkonservatoriums direkt neben der Hauptstelle der Stadtbibliothek (Luitpoldhaus und Katharinenkloster) befinden. So konnte man eine Sanierung unter laufendem Betrieb vermeiden, wobei man nur für eine der beiden Institutionen eine Zwischenlösung finden mußte, und die Stadtbibliothek wird auch noch räumlich zusammengeführt.

    Allerdings war im Pellerhaus auch das Stadtarchiv und die Universitätsbibliothek der WiSo untergebracht. Das Stadtarchiv ist in die Norishalle (Betonbau aus den späten 60ern) gezogen, für die Uni-Bibliothek wurde ein Neubau an der nordöstlichen Stadtmauer (hinter dem WiSo-Bau aus den 70ern) hochgezogen. Und dieser Bau sieht halt so aus, wie heutzutage neu gebaute Uni-Bibliotheken aussehen. Ich denke, ich muß nicht weiter darauf eingehen.

  • Halleluja!

    Das freut mich masslos. :D Ich gratuliere zum grossartigen Erfolg und hoffe, dass die Wiedererrichtung des Innenhofes glatt und gut finanziert vonstatten gehen und Anstoesse zu weiteren Rekos geben wird, sowohl in Nuernberg als auch in anderen Staedten.

  • Der Pellerhof kann nach Meinung des Stadtrats kommen!

    :banane: :banane: :banane: :banane: :banane:
    :banane: :huepfen: :prosit: :grosshuepfen: :huepfentuerkis:

    Das ist ein riesiger Erfolg - vor einigen Monaten hätte ich keine 5 Cent darauf verwettet, das sich das Klima nochmal dreht!

    Jetzt wird erstmal gefeiert und Party gemacht... und dann geht es darum, diese Unsumme von Geld irgendwie aufzutreiben - ich mag noch gar nicht dran denken... :staunenblau:
    Aber kommt Zeit, kommt Rat... irgendwie muss es gehen!

  • :applaus: :grosshuepfen: :huepfen: :prosit: :huepfen: :huepfen: :prosit: :huepfen: :huepfen: :grosshuepfen: :applaus:


    Ein großartiger Erfolg!
    Mit dem Pellerhof bekommt die Welt ein einzigartiges Kleinod zurück, das es allemal wert ist, wiederaufgebaut zu werden. Dass er - eigentlich das ganze Haus - wiederkommt, davon habe ich von Anfang an geträumt.
    Viele hier im Forum können sich auf die Schultern klopfen, denn sie haben ihren Beitrag geleistet, ohne den die Entscheidung vielleicht anders ausgefallen wäre.

    Ein Bau-, Spenden- und Finanzierungskonzept auszuarbeiten wird eine Riesenaufgabe. Ich hoffe aber, dass die AF sich mit ihrer ganzen Erfahrung, Beziehungen und Möglichkeiten dort einbringen. Der Pellerhof ist weitaus wichtiger als dieser oder jehner Erker in einer Seitenstraße. Ein Spendensystem könnte dem des Schlossvereines ähnlich ein und bestimmt wird man dort hilfsbereit sein. Solltet ihr Hilfe bzgl. einer Inernetpräsenz brauchen, könnte ich versuchen, mit meinen beschränkten Möglichkeiten zu helfen.

    "Alle" hier im Forum sollten sich in der nächsten Zeit fragen, wie sie diese wunderbare Projekt unterstützen können. Kleine und große Spenden, konkrete Arbeit,... was auch immer.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ja, jetzt wartet viel Arbeit, und Geduld ist erforderlich.

    Eine Website ist in Vorbereitung, sie wird auf http://www.pellerhaus.de">http://www.pellerhaus.de stehen (ratet mal, wohin diese Adresse momentan noch führt 8) ).

    Die Auseinandersetzung mit der Denkmalpflege wird auch noch ein Thema, wenn auch politischer Druck hier einiges bewirken kann. Da bin ich gespannt, wie die nächste Stellungnahme aussieht.

    Zur Würdigung der Nachkriegsarchitektur findet jetzt die dritte Architekturwoche der Bayerischen Architektenkammer (http://www.dritte-architekturwoche.de) vornehmlich im Pellerhaus statt, hierzu folgender Zeitungsartikel:

    Lange Nacht
    3. Architekturwoche

    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=496911&kat=315&man=2

    Wahrscheinlich ist die Hoffnung auf eine sachliche Behandlung der Rekonstruktionspläne vergeblich. :augenrollen:

  • Es ist wirklich unfaßbar, was Ihr in Nürnberg geschafft habt! :applausgrinsen:

    Wichtig ist jetzt, wie es weitergeht. Ich kann mir vorstellen, daß einige Rekonstruktionsgegner darauf bauen, daß das erforderliche Geld nicht zusammenkommt und das Projekt deswegen scheitert.

    Hier im Forum kriegen wir sicherlich ein paar Tausend Euro zusammen, aber drei Millionen? Nützlich wäre sicherlich, sich die Spenderstruktur des Wiederaufbaus der Frauenkirche anzusehen. Ohne Großspender wird es auch mit dem Pellerhaus nichts werden: Vielleicht finden sich ja in der Wirtschaft großzügige Unternehmen, die entweder in Nürnberg ihren Sitz haben oder irgendwie mit der Stadt verbunden sind.

    Wenn das Projekt gelingt - und davon gehen wir jetzt einfach mal aus - dann könnte es zur Initialzündung für Nürnberg werden; darüber hinaus, so mein Traum, auch für andere ehemalige süddeutsche Reichsstädte.

  • @restitutor
    @alle
    Danke für euere aufmunternden Worte - jetzt gilt es die irrwitzige Summe von 2-3 Mio Euro aufzubringen - keine Ahnung, wie wir das schaffen sollen ... :?:
    Vor allen Dingen haben die Altstadtfreunde zur Zeit drei Baustellen, die selbst Mio kosten werden. Kritiker des Vereins erwartensich so, dass sich das leidige Thema Altstadtfreunde in Nürnberg wegen dem Übermaß an Aufgaben von selbst erledigt ... Dagegen gilt es anzugehen und die Hoffnung auf Realisierung all der Vorhaben stirbt zuletzt!

    Auf Stadtbild Deutschland gibt es einen BLOG dazu:

    http://www.stadtbild-deutschland.de/rubriken/blog/index.php

  • Ich finde, ihr von den AF solltet euch um eure kleinen Projekte kümmern... zumindest finanziell. Ich denke, den Pellerhaus-Wiederaufbau zu finanzieren wird weniger das Problem als andere Bauprojekte, die weniger Aufsehen hervorrufen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ja, hoffen wir, dass die Resonanz bundesweit da ist - Nürnberg wäre es echt zu wünschen, die Stadt verkauft sich hier seit Jahrzehnten viel zu schlecht.

    Was Dresden für den Barock ist, war Nürnberg bis zum WWII für das Mittelalter. Von der Bedeutung her gab es in Europa in der Größe nichts vergleichbares, ein Stadtbild unverändert seit Jahrhunderten - höchstens Florenz oder Venedig konnten da konkurrieren. Im Gegensatz zu den Dresdner Stadt-Verantwortlichen definieren sich viele Nürnberger Entscheidungsträger aber leider zu sehr über die Geschehnisse im 3. Reich - wirklich schade, dass man hier anscheinend keine Balance hinbekommt: Bewusstsein für die Vorkommnisse während der NS-Diktatur aufrechterhalten und gleichzeitig die positive Annahme der reichen und besonderen Vergangenheit während der (fast) 1000 Jahre vorher ... :traurigboese:

    Was Nürnberg bis zum 2. Januar 1945 für Mitteleuropa war, habe ich auf Stadtbild-Deutschland mit ein paar Artikeln versucht, in Erinnerung zu rufen:

    http://www.stadtbild-deutschland.de/rubriken/staed….html#nuernberg

    Aber ich denke, die meisten hier aus dem Forum wissen das schon ...

    Grüße aus Nürnberg

  • Schöner BLOG!

    Gibt es hier eigentlich jemanden, der an der Wikipedia mitarbeitet? Falls ja, sollte er mal diesen Artikel über das Pellerhaus korrigieren:

    Pellerhaus – Wikipedia

    Denn zumindest diese beiden Behauptungen dort sollten nicht unwidersprochen bleiben:

    Zitat

    Das Bauwerk ist ein gelungenes Beispiel für die Architektur der 50er Jahre und steht als solches unter Denkmalschutz.

    Das "gelungen" ist wohl Ansichtssache... :zwinkern:


    Zitat

    Der Denkmalschutz ist gegen einen Wiederaufbau, da dadurch die historische Substanz gefährdet ist.

    Der erste Teil des Satzes stimmt ja noch... aber statt "gefährdet ist" sollte dort zumindest "gefährdet sei" stehen.

  • Der Artikel auf Wikipedia ist wirklich (noch?) ohne Niveau - wer sich wirklich über das Haus, seine Geschichte und Bedeutung sachlich informieren will, für den ist der Artikel nutzlos. Das Hickhack ist wirklich der Bedeutung des Hauses unwürdig, egal ob man Anhänger von Renaissance oder Moderne ist.

  • Na, dann hau' mal einer rein! ;) :)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.