Auch wenn die eher theoriebezogenen Argumentationslinien zu diskutieren sind (und dabei die Gemüter nachhaltig erhitzen), entscheiden am Ende über die Rekonstruktion des alten Pellerhauses wohl ganz praktische Abwägungen.
- Das heutige Gebäude ist ein Sanierungsfall und aufgrund seiner Konzeption (Deckenhöhe, Barrierefreiheit, Brandschutz usw.) in seiner angedachten Funktion heute nicht mehr wirklich "verwertbar"
- Die Stadt hat sicher kein Interesse an einem denkmalgerecht teuer sanierten (nimmt man das Pochen auf den Denkmalstatus ernst), danach aber kaum nutzbaren Pellerhaus aus den 1950er Jahren
- Derzeit diskutierte Zwischennutzungen sind auf Dauer sicher keine Lösung da das Gebäude so ja auch laufend ein Minimum an Investitionen benötigt
- Nürnberg hat aktuell mit dem Volksbad eine finanziell ungleich größere Baustelle in welcher Denkmalschutz und Nutzung unter einen Hut zu bringen sind
Daraus folgt aus meiner Beobachtung:
- Die Stadt wird sich über kurz oder lang auf eine Reko einlassen. Voraussetzung ist ein durchdachtes, im Bestenfall wirtschaftlich ertragreiches oder mindestens kostenneutrales Konzept für die Rekonstruktion und die zukünftige Nutzung.
Die Existenz von positiv besetzten Reko-Projekten in anderen Städten (mit entsprechenden Effekten für Tourismus und Städtemarketing) ist sicherlich auch von Nutzen.
PS Der Bauereferent hat doch in seiner Aussage in dem Interview sich bereits ein Türchen offen gelassen. Man beachte die Schlussformulierung.
d.