Florana-Parkhaus Bautzner Straße (realisiert)

  • Beim Florana-Parkhaus beginnt nun die Fassadengestaltung. Hierbei werden Fertigbauteile vorgeblendet, die eine
    beige/schiefergraue Klinkerfassade suggerieren sollen und tatsächlich auf den ersten Blick recht hochwertig aussehen.

  • Auf Klinkerfassaden scheint man sich allgemein geeinigt zu haben siehe auch Zwingerforum und Anbau Amtsgericht. Und eh man sich versieht ist das Ornament wieder da...

  • Auf Klinkerfassaden scheint man sich allgemein geeinigt zu haben siehe auch Zwingerforum und Anbau Amtsgericht. Und eh man sich versieht ist das Ornament wieder da...


    Das wäre natürlich eine zu wünschende Entwicklung. Da ich mir heute dieses städtebauliche "Ungetüm" genauer ansah, muss ich leider ein wenig mein positives Urteil revidieren. Hier nun ein paar Fotos, die am frühen Morgen gemacht wurden sind.


    Und zum Schluss noch die ernüchternde, alles "entlarvende" Gesamtansicht...

  • Danke, mahler, für die Fotos! Die Fassadenplatten sehen wirklich so aus wie diese Stein-Beton-Gemische, die man früher auf Plattenbauten angebracht hat; widerlich.

    Aenos

  • Scheint nahtlos an Knerer-Lang-Hauptstraße anzuknüpfen. Das Comeback der Platte.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Laut SZ-Information wird die Hochgarage in der Bautzner Straße noch am 5. Dezember 2012 der Öffentlichkeit übergeben. Danach stehen der geneigten Kundschaft am Standort 237 Parkplätze, eine Kaufhalle, ein Drogeriemarkt, ein Bekleidungsgeschäft, ein Bäcker sowie ein Imbiss zur Verfügung.
    Die Architekten stellten vor allem die Schallschutzwirkung des Gebäudes heraus. Sie soll das demnächst im Blockinneren entstehende Wohngebiet vor dem abfließenden Verkehr der Waldschlösschenbrücke schützen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Es ist nun wirklich allerhöchste Zeit, um mal wieder eine APH-Spendenaktion zu starten, um angesichts solcher weltweit überzeugenden Ergebnisse dem Urheber all dessen eine Weihnachts- und Dankeskarte zukommen zu lassen. Vielleicht reicht es ja sogar für ein Geschenk.
    Ich hätt´ auch noch ´ne Tasse Rinderbrühe, die könnt´ ich ihm heißmachen... Es ginge ganz schnell.

  • Bei der "Spendenaktion" bin ich dabei. Ich hatte mich im September bei den Fotos ganz schön erschrocken, dann verdrängt und vergessen, nun habe ich sie wieder gesehen und bin wieder zusammengezuckt. :P

    Aenos

  • Hier zwei Berichte über das "demnächst im Blockinneren entstehende Wohngebiet":

    (Man beachte auch die Kommentare.)

    Dresden Neustadt: Stadtvillen im Hofquartier

    Dresden Neustadt: Nachtrag zu den Stadtvillen im Hofquartier


    Zitat

    Architekt Matthias Horst, das Büro hat übrigens auch das Parkhaus an der Bautzner Straße entworfen, erklärte, dass die Gestaltung der Häuser noch nicht feststehe. Es sei auch vorstellbar, dass die Häuser eine Ziegel- oder Holzoptik bekommen.

  • Ich war heute in der Neustadt unterwegs und habe ein paar Bilder gemacht. Ich hatte meinen Hund mit, daher musste es etwas schneller gehen. Die Bilder sind nicht die besten, ich bitte auf Grund der Umstände um Verständnis.

    Diese Blechfassade ist echt der Hit, wer lässt sich denn solchen Käse einfallen. Die Teile würde ich als Fussabtreter verwenden aber doch nicht an eine Fassade anbringen. REWE räumt auch schon ein, sieht nach baldiger Eröffnung aus. Ich werde dort mit Sicherheit nicht einkaufen gehen.

    In der heutigen SZ online Ausgabe ist auch ein Artikel zu lesen. Da ich diesen nicht posten darf, nur mal ein entscheidender Auszug. Der Architekt erklärt die Fassade:

    [...] Mit einer Länge von 103 Metern füllt der Neubau eine Lücke an der Nordseite der Bautzner Straße, die seit Jahrzehnten bestand. In der kleinteiligen Neustadt mussten die Architekten darauf achten, dass der Bau nicht aussieht wie ein massiges Einkaufszentrum. Matthias Horst: „Es war eine Herausforderung, einen Bau mit ein und derselben Nutzung so zu strukturieren, dass es sich in die gründerzeitliche Bebauung einfügt.“
    [...]
    Das Team um Projektarchitekt Johannes Pätzold gliedert den Bau mit gewellten Blechelementen in Goldfarbe. Lamellenfelder und Lochbleche wechseln sich ab und variieren in Größe und Zahl. Mit diesem Blechkleid soll die Fassade an die Karosserien der Autos erinnern, die im Inneren über vier Etagen gestapelt sind. [...]

    Aha, klar jetzt wo Sie es sagen. Ich habe es verstanden, sieht aber trotzdem zum kotzen aus :kopfwand:

    Auf der gegenüberliegenden Seite Bautzner Straße / Weintraubenstraße sieht es deutlich besser aus. Die Visualisierung im Link Neubau Weintraubenstrasse könnte tatsächlich realisiert werden. Das wäre doch mal einen Applaus wert.

    Alle Bilder sind von mir !

  • Auch wenn die Motive wenig erbaulich sind, möchte ich mich bei dir für die Fotos bedanken! Nach der entgültigen Fertigstellung werde ich mir das Parkhaus einmal ansehen müssen - leider!

    Der gegenüberliegende Eckbau scheint ganz solide zu werden. Wahrscheinlich wird es so ein "Langweiler" wie die anderen, von der gleichen Firma schon realisierten Objekte. Über deren Vor- und Nachteile hatten wir ja bereits gesprochen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Vielen Dank, Herr Pätzold, für diese allumfassende und forensische Analyse. Wer´s jetzt nicht verstanden hat...
    Dem Mann wäre zu wünschen, daß er in Zukunft statt Parkhäusern "Etablissements" errichten dürfte. Wenn es darum geht, anhand der Fassade an die Funktion zu erinnern, ist er aufgrund des Bekleidungszustands der dort beschäftigten Damen in der glücklichen Lage, sich um solchen Blödsinn wie Fassadenverkleidungen erst gar keine Gedanken mehr machen zu müssen.

  • Die Florana ist wirklich ein feiner Investor. Dieses Parkhaus erinnert stark an die unsägliche Löbtaupassage. Schnell und billig hochgezogen.

    Was Hr.Horst dazu bewegt hat dieses Gebäude als sich in "die gründerzeitliche Bebauung einfügend" zu bezeichen, bleibt sein Geheimnis und ist wohl eher provokativ und höhnisch sowie bezogen auf die Formenvielfalt der Architektursprache vergangener Zeiten verachtend als ehrlich gemeint wobei gerade er auf Ehrlichkeit viel Wert legen sollte.

    Und der fragwürdigenden Logik des Hr.Pätzold folgend, wäre es wohl angebrachter gewesen statt Blechen gleich Plexiglasscheiben anzubringen, um die sich "in vier Etagen stapelnden Autos" direkt zu sehen. Das wäre nur konsequent und ehrlich zu Ende gedacht.

    Die Welt braucht mehr Experten.

    Einmal editiert, zuletzt von Henry (24. November 2012 um 20:26)

  • Diese Blechfassade ist echt der Hit, wer lässt sich denn solchen Käse einfallen. Die Teile würde ich als Fussabtreter verwenden aber doch nicht an eine Fassade anbringen.


    Dresden soll auf Biegen und Brechen eine weltoffene und tolerante Stadt werden. Da darf man die Meßlatte nicht allzu hoch anlegen.

  • Diese vorgeschobene Weltoffenheit und sog. Toleranz wird aber spätestens dann fragwürdig, wenn sie von einem ganz kleinem Kreis ideologisch belasteter, starrsinniger Gestalten als Mittel zum Zweck angewendet wird, um ihr antiquiertes Weltbild auf Dresden und seine Bürger zu übertragen und dieses sog. moderne Weltbild in Wirklichkeit aus den Fantastereien der 60er und 70er Jahre entstammt. Daß die Meßlatte bei den mit Abstand meisten Verantwortlichen in dieser Stadt, die man einstmals als die schönste der Welt verehrt hat, ebenfalls nicht sehr hoch angesetzt werden sollte, ist beschämend. Wenn diese Menschen, in deren Verantwortung all dieses liegt, als solche 300 Jahre alt werden würden und gingen mit 68 in Rente, würden sie vermutlich die nächsten 232 Jahre immer noch das gleiche Weltbild vor sich her tragen. In dieser Art und Weise geht es hier auch vonstatten. Wer sich überdies die Erfahrungen der letzten Jahre, auch jene mit dem Gewandhaus, vor Augen ruft, wird sich überdies die Frage stellen, ob Weltoffenheit und Toleranz immer nur von einer Seite gefordert werden dürfen.