Fragen und Anmerkungen zu Berlin

  • Zitat von "Dirk"

    Das Westin Grand Hotel ist meiner Meinung nach neben dem Hotel Adlon der schönste klassische Bau der Nachkriegszeit in Berlin, der sogar den Verlust der Kaisergalerie einigermassen verschmerzen lässt. Leider wurde der Wiederaufbau nicht in diesem Stil fortgeführt. Vielleicht ergibt sich das noch, wenn die schnell errichteten, einfallslosen Gebäude der 90er erst einmal in die Jahre gekommen sind und ersetzt werden.


    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?p=106174#p106174">viewtopic.php?p=106174#p106174


    Vor allem ist das Westin Grand von innen heute das einzig wahre Grand-Hotel Berlins.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Hat jemand Bilder der schöne Klassische Gebäuden wie das ehemalige Volksgericht?

    Suche auch Bilder der Umgebung der Ehemalige Kochstrasse.
    Schöne Klassische Bauten der Ullstein Verlag (schön beleuchtet) Super Atmosphäre!!!! Sehe Ullstein Bilder quelle.
    http://www.ullsteinbild.de/search.php?sea…&date=1900-2000
    Vor dem Krieg ein sehr urbaner Gebiet mit Hochbauten über 14 Stockwerke wo heute Springer steht.

    Dann das Europa Haus war vor dem Krieg super schön beleuchtet und gestaltet.
    Sieht heute misserabel aus, wie ein billiger DDR-Bau.
    Alle flair ist davon. Warum wird doch dieses erstklassisches Gebäude nicht wieder im alten Glanz versetzt?

    Auch so das "Deutschland Haus" am Potsdamer Strasse.

    Und warum wurde Haus Vaterland niemals rekonstruiert???
    War doch wirklich einzigartig und wahnsinnig popülär??
    sehe (noch) mal: http://www.haus-vaterland-berlin.de/frameset/index.html

    Zum Schluss: http://www.bushtrash.de/bilder/tacheles/tacheles.htm

  • Im Vgl. Berlin und Dresden fällt mir auf auf:

    In Berlin gibt es recht viele "moderne" Bauten die ich gar nicht schlecht finde, als Paradebeispiel seien nur die Kollhoff-Bauten erwähnt; ebenso finde ich das Projekt am Leipziger Platz gar nicht so schlecht (vorige Seite), er wirkt zwar etwas arg kühl, aber zumindest gewissen Fassadengliederung und beinah einen Hauch von Klassizismus. In Dresden hingegen ist praktisch jeder neue "moderne" Bau eine Abartigkeit ohnegleichen..... Mich würde wirklich einmal interessieren woher das kommt. Übrigens, der frühere Berliner Bausenator Hans Stimmann ist einer der wenigen Architekten die ich als ehrlich einstufe, ihm fiel nämlich auf was uns allen auffällt: Nämlich dass fast alle Architekten die verbissen das Historische bekämpfen, selber in historischen Altbauten wohnen. Den Architekten selber fällt ihre Unehrlichkeit und Inkonsequenz offensichtlich nie auf, Stimmann fiel es auf und er sagte hierzu: "als Student wurde mir plötzlich klar, dass wir so ganz anders wohnen, als wir bauen".

    Unter Stimmann sind auch einige gute Sachen entstanden, er ist aber m.W. schon lange nicht mehr Bausenator und dennoch entstehen hier sehr viel bessere moderne Bauten als im anstrengenden Dresden. Wie kommt das?

    Weiss nicht wer der derzeitige Leiter des Berliner Baugeschehens ist, aber zumindest gibt es in Berlin hin und wieder einen Lichtblick bei "modernen" Gebäuden. In Dresden geht diese Chance praktisch gegen Null.

    In Charlottenburg bswp. bauen grade die Patzschkes etwas neues, ich bin öfter in der Gegend, falls Interesse besteht, werde ich dort mal Fotos machen. (Auf dem Entwurf sieht es m.E. akzeptabel bis sogar "gut" aus, was bei der üblichen Vulgärmoderne ja eine absolute Seltenheit ist.....in Dresden könnte man von so etwas nur träumen).

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Seit Stimmann weg ist, unterscheidet sich Berlin nicht mehr sonderlich von DD und dem bundesdeutschen Standard. Das Modernistenteam um Regula hat seit Amtantritt in Berlin kaum etwas in meinem Sinne bewirkt, stattdessen kann man die stetige und bewusste Rückkehr zu Meininger's Modernistenkisten beobachten. An allzu historisierenden Projekten reguliert Regula auch gerne nochmal nach...

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  • Ach ein Herr Regula ist hier am Werke? Wohne seit Jahren hier und kriege es nicht mit.....wobei mir aber auch Berlin weniger am Herzen liegt. Aber ich finde so ganz recht hast du nicht, es gibt hier einige Lichtblicke (und die gibts in Dresden bei der "Moderne" definitiv nicht!). Wie gesagt, dieses Patzschke-Haus finde ich nicht schlecht, bin öfter in der Gegend und werde mal Fotos machen, wenn das Baugerüst weg ist. Auf dem Entwurf sieht es gut aus, finde ich:

    pestalozzistrasse 17-20 berlin - charlottenburg


    Die Wohnungen sind fast alle schon verkauft, und das Ding ist noch nicht mal fertig! Ein solches Gebäude hab ich in Dresden noch nie gesehen, die Modernisten dort wüten schon um einiges schlimmer als in Berlin, finde ich.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Herr Regula


    Frau Regula Lüscher us dr Schwyz:

    Staatssekretärin, Staatsekretär, Senatsbaudirektorin / Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

    In Berlin leben und arbeiten glücklicherweise ein paar Ausnahmearchitekten - darum gibt es ab und an Lichtblicke. Aber Ausnahmen bestätigen ja leider die Regel. ;)

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  • Aber ich finde so ganz recht hast du nicht, es gibt hier einige Lichtblicke (und die gibts in Dresden bei der "Moderne" definitiv nicht!).

    Ein solches Gebäude hab ich in Dresden noch nie gesehen, die Modernisten dort wüten schon um einiges schlimmer als in Berlin, finde ich.


    Nun ja...ich halte nicht viel von Schwarz-Weiß-Malerei.

    Charlottenburg ist nicht Berlin-Mitte. Und Striesen, Plauen, Strehlen, Neustadt usw. sind nicht Dresden-Altstadt....es gibt in diesen dezentralen (und witzigerweise überwiegend intakten Vierteln, die es also weniger nötig hätten als das geschundene Zentrum, durchaus gelungene moderne Neubauprojekte.

    Beispiele gefällig?

    5 Zimmer Etagenwohnung zum Kauf in Dresden mit 126 qm (ScoutId 62966586)
    3 Zimmer Etagenwohnung zum Kauf in Dresden mit 80,3 qm (ScoutId 57784897)

    5 Zimmer Terrassenwohnung zum Kauf in Dresden mit 128,68 qm (ScoutId 62983241)
    5 Zimmer Eigentumswohnung zum Kauf in Dresden mit 134 qm (ScoutId 62421990)
    5 Zimmer Etagenwohnung zum Kauf in Dresden mit 119 qm (ScoutId 62990853)
    Parkpalais Striesen | Ansichten

    Und das war jetzt nur eine 5-Minuten-Recherche

    Gruß DV

    P.S. Auf letztgenanntes Gebäudeensemble freue ich mich besonders ---> http://www.parkpalais-striesen.de/images/scaled/…ade_600x435.jpg

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Richtig, da muss man differenzieren. Außerhalb des Prioriätenbereichs von Gestako & Engel werden zum Teil völlig konträre Projekte verwirklicht. Was wiederum die haarsträubende Destruktivität der Modernisten im wichtigen Innenstadtkern bestätitgt und verdeutlicht.

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  • ... (Im Vgl. Berlin und Dresden fällt mir auf auf:

    In Berlin gibt es recht viele "moderne" Bauten die ich gar nicht schlecht finde, als Paradebeispiel seien nur die Kollhoff-Bauten erwähnt; ebenso finde ich das Projekt am Leipziger Platz gar nicht so schlecht (vorige Seite), er wirkt zwar etwas arg kühl, aber zumindest gewissen Fassadengliederung und beinah einen Hauch von Klassizismus. In Dresden hingegen ist praktisch jeder neue "moderne" Bau eine Abartigkeit ohnegleichen..... Mich würde wirklich einmal interessieren woher das kommt...)... (Unter Stimmann sind auch einige gute Sachen entstanden, er ist aber m.W. schon lange nicht mehr Bausenator und dennoch entstehen hier sehr viel bessere moderne Bauten als im anstrengenden Dresden. Wie kommt das? )....

    Da gebe ich Dir völlig recht. Die Qualität der Neubauten ist in Berlin in der Regel wesentlich höher als in anderen Städten wie Dresden oder Frankfurt/M. Warum das so ist , kann ich mir auch nicht erklären. Baulicher Hauptstadtvorschuss? Gelebte stimmansche Gestaltungssatzung? Keine Ahnung. Trotzdem muss man bedenken, dass das Neue nur zwischen dem Konventionellen glänzen kann. Wenn Du in einer altstadtgesäumten Straße einen Neubau reinhaust, dann sieht das moderne Gebäude im Vergleich immer noch schlechter aus, wird aber qualitativ durch die umstehende Altbaubebauung hervorgehoben. Wenn dagegen z.B. ein Neubau in der Frankfurter City gebaut wird, dann steht Modernes neben Modernem und es bleibt nur noch Tristesse übrig.

    ...

  • Die Qualität der Neubauten ist in Berlin in der Regel wesentlich höher als in anderen Städten wie Dresden oder Frankfurt/M.


    Meininger
    Intercity-Hotel (in Planung)
    Motel One
    Geplantes Ibis-Hotel Wittenbergplatz (!)
    Geplanter Abriss und Neubau der Volksbank Budapester Straße
    Bewusste Vereinfachung des Neowertheim Leipziger Platz
    Eckbau Leipziger / Potsdamer Pl. (in Planung)
    Bebauung Humboldthafen (in Planung)

    usw.

    Du siehst, "die Regel" gibt es nicht. Berlin zehrt in erster Linie noch von seiner Stimmann-Zeit. Aktuell kann ich in der Städtebaupolitik kaum Vorzüge gegenüber anderen Städten erkennen - im Gegenteil hat gerade Frankfurt mit seinem wegweisenden Altstadtprojekt ganz andere Entwicklungen auf Lager.

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  • youngwoerth
    Um es zu differenzieren: Neubauten die im Umfeld von weitgehend geschlossenen Altbauquartieren entstehen weisen n.m. E. eine bessere Qualität auf als in Frankfurt/M. und anderen Städten. Wird in Berlin jedoch auf der Brache neu gebaut (siehe Umfeld neuer Hauptbahnhof) dann tut sich auch die Architektur in Berlin schwer (Ausnahme Town-Houses Quartier am Friedrichswerder).

    ...

  • Seit Stimmann herrscht wieder die Modernistenschaft in Berlin.

    Alexanderplatz: Ende eines Ideologiestreits | Berlin - Berliner Zeitung

    Zitat

    Stets ging es dabei um die Frage, welchen Wert das Wohngebiet in Mitte mit den meist acht- und zehngeschossigen Plattenbauten eigentlich hat. Die Antwort fällt jetzt klar aus: einen sehr hohen Wert, denn das Viertel, in dem fast 10 000 Menschen leben, sei ein Beispiel für die sozialistische Moderne der DDR in den 60er-Jahren mit großzügigen Freiflächen zwischen den Häusern. „Das Gebiet ist eine der bedeutendsten Schöpfungen der Nachkriegszeit nicht nur in Deutschland“, sagt Manfred Kühne von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Senat und Bezirk haben sich deshalb darauf geeinigt, die strenge Struktur beiderseits der Karl-Marx-Allee zu erhalten.

    (...)

    Der historische Stadtgrundriss der alten Königsstadt, wie ihn der ehemalige Senatsbaudirektor Hans Stimmann wieder herstellen und dutzende neue Wohntürme vor und zwischen die DDR-Plattenbauten stellen wollte, spielt keine Rolle mehr. „Alles sollte verriegelt, vorgeriegelt und verdichtet werden, das ist jetzt anders“, sagt Mittes neuer Baustadtrat Carsten Spallek (CDU).

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  • Sozialisten schützen aus ideologischen Gründen die sozialistischen Fehlplanungen aus sozialistischen Tagen - habe mich eh gewundert, dass die so lange damit gewartet haben. Bei den vielen Prolos in Berlin ist es auch gut möglich, dass es bald dort auch wieder Aufmärsche nach nordkoreanischen Modell gibt...quasi ein sozialistisches "Stasyland".

  • Die NVA war "deutscher" als die Bundeswehr. Paradoxerweise rühmte man sich 1956 damit, wie sehr die Uniformen doch denen der Wehrmacht ähneln, während die BW Uniformen als Kapitalistenverschnitt bezeichnet wurden. Selbst die Salatschüssel auf dem Kopf geht auf eine Entwicklung der Wehrmacht zurück, die nicht mehr zum Einsatz kam. Nicht zu vergessen der Stechschritt.
    Was den Grad der Militarisierung der Gesellschaft angeht könnte man also durchaus drauf kommen, die DDR als "Rotes Preußen" zu bezeichnen. Was ich allerdings eher auf eine geografische Zufälligkeit zurückführe. Die NVA der DDR unterschied sich nicht wesentlich von den anderen militaristisch-sozialistisch geprägten Gesellschaften vor 89.

    Warum genau die Ehrenwache faktisch abgeschafft wurde kann ich so nicht sagen. Zumindest am Volkstrauertag wird eine gestellt.