Je größer eine Orgel ist, desto ortsfester ist sie - eine Musik-Immobilie, die aber durch die Vielzahl von Klängen und akustischen Fakten diese Übrlegung
nicht weiter Raum greifen lässt, sondern eigentlich das notwendige Fundament ist, die Musik eines Komponisten oder des improvisierenden Spielers in andere Sphären mitzunehmen und am Ende der Musik wieder in die Gegenwart zu versetzen. Verzeihung, wenn ich so poetisch oder besser gesagt unpassend schreibe. Jetzt also realistischer:
Mein Regal ist eine der eher seltenen Kleinstorgeln mit einem Register, zerlegbar und mit Reisekoffer.
Das Instrument wurde bisher zu Fuss, im PKW ( bis Tempo 210 ! ), im Bus und im Zug transportiert. Flugzeug und Schiff noch nicht.
Es ist bisher sehr zuverlässig. Ich persönlich hätte lieber die Holzfarbe gewählt, aber ich wurde 1988 von der Musikgruppe überstimmt und bin allerdings nachwievor der Meinung, daß der Grünton zu aufdringlich ist und die Ornamente zu fett ausgefallen sind. Die Blattgoldauflagen ebenso.
Doch es soll ja klingen. Das tut es.
Das Original gehört als MI80 zur Musikinstrumentensammlung des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg.
Das Versatzbrett über den Tasten des Originals trägt die Inschrift * MICHEL KLOTZ FACIEBAT *
Kopie 1988 von Josef Maier/Hergensweiler als op. 2 seiner Werkliste.
Gehört mir. der Standort ist D-91550 Dinkelsbühl. ( ehemalige Reichsstadt an der "Romantischen Strasse", Focus: "schönste Altstadt Deutschlands" .
an der B 25 bzw. auf der A6/A7 beim AB-Kreuz Feuchtwangen )
Mein aktuelles Angebot, das Instrument zu betrachten und gerne auch auszuprobieren, gilt für alle Mitglieder.
Bitte meldet euch vorher an indem ihr eine e-mail an mich sendet. Ich antworte und gebe meine Telefonnummer an zw. Zeitrahmen.
Ich bringe euch am Anfang bei als Kalkant die beiden Spanbälge mit den Bleigewichten abwechselnd zu bedienen .
Im Gegenzug bin ich der Kalkant , wenn ihr spielt.
Würde mich sehr freuen, wenn einige Leute kommen.
Notenliteratur ? Habe ich ziemlich viel. Wer selbst etwas mitbringt: z.b. Attaignant, Prätorius, Sweelinck, Cabezon, Hassler etc.
allgemein: 16. und 17. Jh. Orgeltabulaturen aus ganz Europa. verwendbar sind auch 3-4stimmige Chorsätze ( Isaac, Gabrieli, Scheidt etc. )
akkordische Sätze spielen sich leichter als polyphone. Die Tastenmensur ist noch nicht genormt: Tasten sind relativ kurz, Oktave etwas kleiner.
Wenig Tastentiefgang.
Das Instrument liegt in einer Transportkiste unter meinem Sofa. Wenn die darin befindlichen Bälge aufgeklappt werden, kommt die Tastatur mit den kurzbecherigen 8Fuss-Metallpfeifen zum Vorschein. Die beiden Teile werden zusammengefügt, zwei Bleigewichte mit je 2,5 kg sorgen für den richtigen Winddruck. In wenigen Minuten ist das Teil spielfertig.
Es ist natürlich keine groß dimensionierte Architektur, aber in der durchdachten Konstruktion und Ausführung ist es ein Instrument, das leicht zerlegbar und gut transportabel ist. Gleichzeitig schützen die beiden Bälge die wertvolle Tastatur und die winzigen Metallpfeifen samt der denkbar einfachen Mechanik.
So ist es zu erklären, dass einige dieser Instrumente seit vier Jahrhunderten funktionsfähig sind.