Görlitz (Galerie)

  • Bin mal wieder in Görlitz gewesen,

    um einige Gegenden anzuschauen, die bei meinem letzten Besuch...

    ->
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    ...außen vor geblieben waren.

    Mit der Eisenbahn ab Dresden Sachsenticket Single 18.-€ 1,5 Stunden Fahrzeit,
    bin ich diesmal südlich aus dem Bf. gegangen und erstmal Richtung Viadukt die Sattigstraße entlang, an der Jakobuskirche vorbei..


    Auf dem Weg fiel mir diese hübsche ?Turnhalle? auf, gehört wohl zum Berufsschulzentrum.


    Am Viadukt


    Goethestr./Carl v. Ossietzky-Str.


    In der Goethestr. riesige Villen. An dieser hängt sogar eine Fabrik dran.


    Man kann das ganze auch auf maps.live.com anschauen
    http://maps.live.com/default.aspx?v=2&cp=shq9nvj7g04y&style=o&lvl=1&tilt=-90&dir=0&alt=-1000&scene=10912728\r
    maps.live.com/default.aspx?v=2&c ... e=10912728

    Bin dann nördlich der Bahnlinie über Schillerstr. und Bahnhofstr. zum Hbf zurück.





    Als Kind habe ich auch noch mit der Oma mit dem Leiterwagen die Wäsche auf die Rolle (Wäschemangel) gebracht


    Augustastr.


    Kino

    Zurück am Bf. mit Straba-Tageskarte erstmal durch die Stadt Richtung Königshufen. Königshufen ist die Plattenbau-Trabantenstadt von Görlitz und sieht aus wie überall, wo diese Wohnungs-McDonalds hingepflanzt wurden.

    Das Interessanteste in Königshufen ist eine merkwürdig einsam herumstehende alte Kirche, die aus dem der Braunkohle zum Opfer gefallenen Deutsch-Ossig hierhin verpflanzt wurde.
    Leider kein Bild gemacht, da ich von dieser Story erst in der Nachbereitung erfuhr.

    Mit der Bahn zurück zur Zittauer Str., hier diesen hübschen Turm und das schöne Pförtnerhaus geknippst.



    Prachtvolle Wohnbauten in der Biesnitzer Straße und am Sechsstädteplatz.
    Reizvoll in den Gründerzeitstraßen die meist schmiedeeisern eingefassten Vorgärten. Nicht auszudenken die Pracht, wen hier noch ein richtiger Gärtner Hand anlegen würde...

    Die Vogelschau:
    http://maps.live.com/default.aspx?v=2&cp=shqmx7j7f40k&style=o&lvl=1&tilt=-90&dir=0&alt=-1000&scene=10912639\r
    maps.live.com/default.aspx?v=2&c ... e=10912639


    Auch in den Seitenstraßen alles stilrein.



    Die Biesnitzer Str. führt zur Landeskrone, auf dem Weg dahin neben Genossenschaftswohnungen und Einfamilienhäusern auch viele schöne Villen.

    Der Aufstieg zur Landeskrone ist ein Muß.
    Die Straßenbahn fährt bis zum Fuß des Basaltkegels.


    Der Aufstieg gesäumt von uralten Linden,
    oben erwarten einen Berghotel, Aussichtsturm und Bismarcksäule,
    Fernsicht bis zum Riesengebirge, aber nur bei schönem Wetter.
    (nicht wenn ich unterwegs bin)



    Immerhin sehen wir im Süden den Berzdorfer See, ein riesiges, in Flutung befindliches Tagebau-Restloch, fast so groß wie Görlitz selbst und in ein paar Jahren vielleicht ein attraktives Erholungsgebiet.

    Der Blick nach Norden zeigt bei schönem Wetter Görlitz.
    Ich konnte es im Dunst nur erahnen, habe dann zu Hause mit EBV und Tonwertverstärkung noch ein bißchen gebastelt. Nur ein Versuch.


    zurück in der Stadt: ehem. Geschäftshaus in der Salomonstr.


    Gründerzeit, so weit das Auge reicht (und darüber hinaus) in der Landeskronstraße und Umgebung. 1890-1905 muß die Stadt eine einzige Baustelle gewesen sein.


    Sehenswert auch der Brautwiesenplatz,
    besonders in der Vogelschau:
    http://maps.live.com/default.aspx?v=2&cp=shrq2cj7dsdg&style=o&lvl=1&tilt=-90&dir=0&alt=-1000&scene=10912347\r
    maps.live.com/default.aspx?v=2&c ... e=10912347


    Überall findet sich auch noch Unsaniertes...

    ... mit zum Teil ganz besonderem Charme.


    Das Stadttheater und


    wieder in einer ganz anderen Ecke: Die Stadthalle
    Sie befindet sich direkt neben dem Straßengrenzübergang,
    war größte Konzerthalle zwischen Berlin, Dresden und Breslau,
    Aus wirtschaftlichen Gründen seit 2004 auf unbestimmte Zeit dichtgemacht.


    DDR-Nostalgie


    zauberhafte Peterskirche


    Zum Abschluß die schönste Fleischerei von Deutschland,
    Bismarckstraße 3, unweit des schönsten Kaufhauses von Deutschland.
    Innen alles original Jugendstil, Kacheln an Wand un Decke,
    das Görlitzer Gegenstück zur Dresdner Pfund's Molkerei, aber noch richtig bodenständig!
    Hausgemachte schlesische Spezialitäten,
    (Selbst nur ein Paar Wiener gekauft, sehr lecker.)

  • Wow, da warst du ja nahezu an allen Ecken von Görlitz. Das Panorama ist echt toll, fast wie ein Luftbild. Da ist alles drauf, bis weit nach Polen hinein.

    Hier ist ein Bild von der Hoffnungskirche in Königshufen, sowie eine Innenaufnahme. Alles noch originale Barockausstattung,. Schade das sie so abgelegen ist und daher für Touristen fast unerreichbar ist.


  • Schöne Fotoserie, deine veranschaulichenden Kommentare finde ich - wie immer - sehr passend dazu, Miwori (besonders der mit deiner Oma:-)). Die Bilder von den Gründerzeitstraßen erinnern mich in ihrer Form und Gestaltung sehr an Zwickau, genau am anderen Ende Sachsens gelegen.

    Ich kenne ein paar Beispiele aus [lexicon='Leipzig'][/lexicon], wo man die verwaschenen alten Schriftzüge, die meist auf Kleingewerbe aus der damaligen Zeit hinweisen, bei der Sanierung wieder instand gesetzt hat. Das ist dann natürlich immer besonders schön, sollte aber natürlich dem Investor überlassen sein, ob er das will oder nicht. Auf dem einen Bild von dir ist in einer Gründerzeitzeile ein 20er-Jahre-Wohnungsgebäude zu sehen. Da sieht man den Unterschied zur Nachkriegszeit und heute, dass ein anderer Baustil sich dennoch harmonisch ins Straßenbild fügen kann, ohne weh zu tun.

  • Ein paar Eindrücke vom Tag des offenen Denkmals. Vor allem Innenräume. Leider habe ich oft vergessen die Fassade abzulichten, aber vielleicht ist es ja trotzdem mal ganz interessant.

    Zuerst ein Bürgerhaus an der Brüderstraße, zwischen Ober- und Untermarkt. Gotischer Kern mit Zentralhalle von 1480, zwei barocke Stuckdecken und ansonsten ziemlich verbaut.
    Die zentrale Halle:


    Ein langer Gang der zu einem kleinen Zimmerchen führt. Hinter mir war auch eine Wand, der einzige Zugang ist also die Tür links:


    Ein Zimmer mit Fenstern in Richtung Innenhof:


    Die vordere Tür ist ca. 1,75m hoch, im Hintergrund geht eine Treppe drei Stufen abwärts zu einem kleinen Raum:


    Die barocken Stuckdecken:


    Ein kleines Räumchen, aus dem man mittels Leiter in ein ebenso kleines Räumchen darüber kommt:


    Nächstes Haus. Das Haus war erst Theater, dann Synagoge und dann Malsaal des Theaters:


    Innen:


    Nächstes Haus. Ein großbürgerliches Mietshaus von 1898 mit neobarocker Fassade:


    In dem Turm befindet sich eine Wendeltreppe für die Dienstboten, die Räume rechts davon dürften die Wirtschaftsräume gewesen sein:


    Eingang:


    In der Mitte des Haus befindet sich ein Lichtschacht:


    Die Wendeltreppe für die Dienstboten:


    Die Treppe für die Herrschaften:


    Ein paar Häuser in der Umgebung:


    Ein Mietshaus in der Augustastraße (bei restaurierten Objekten war diesmal leider oft keine Wohnung zu besichtigen).


    Ganz oben schließt eine Glaskuppel das Treppenhaus ab:


    Das Haus gegenüber war noch nicht restauriert:


    Nächstes Mietshaus. Hier wurde eine Seniorenresidenz eingerichtet:


    Eine Villa in Richtung Landeskrone, heute eine Praxis mit Wohnbereich:


    Gleich daneben befindet sich der jüdische Friedhof der erstaunlich gut erhalten ist und sogar begehbar war. Leider hatte ich keine Kopfbedeckung:


    Das wars.

  • Karasek
    Danke für diese hochinteressante Bilder!
    Vorallem die detaillierte Innenaufnahmen die du gemacht hast beeindrucken mich sehr.Ich kann mir so vorstellen das man sich wie ein Schatzsucher fühlt wenn man die (noch) unsanierte Häuser betritt und all diese noch erhaltene Detaillierung antrifft.Beeindruckend! :verrueckteaugengelb:

  • wow super! Danke für die Bilder. Wirklich hochinteressant das ganze. Leider hab ich den Tag des offenen Denkmals dieses mal total verpennt, echt sehr ärgerlich. Der eine zerstörte Ofen tut mir ja echt leid, sehr schade um das gute Stück.

    Am Ufer der Sonne wo die wesen vom sehen träumen ist in Echtzeit überall Nacht

  • Zitat von "snitch"

    wow super! Danke für die Bilder. Wirklich hochinteressant das ganze. Leider hab ich den Tag des offenen Denkmals dieses mal total verpennt, echt sehr ärgerlich. Der eine zerstörte Ofen tut mir ja echt leid, sehr schade um das gute Stück.

    Der Rest des Ofens lag im Nachbarraum, er wird sicher wieder aufgebaut.

  • Zitat von "Karasek"

    Der Rest des Ofens lag im Nachbarraum, er wird sicher wieder aufgebaut.

    Gott sei Dank, bei dem Anblick blutet einem wirklich das Herz. Schöne Bilder, vielen Dank!

  • Danke! Das kann nicht Deutschland sein... tolle Objekte, unglaubliche Fülle originaler Details. Da bekommt man einen Eindruck, was bei den Sanierungen der letzten Jahre dann wohl noch oft verloren gegangen ist... wenn ich an unsere sanierten Häuser in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] denke.

    Und danke für die hervorragende Qualität der Innenbilder (die wir ja von Dir gewohnt sind!)

  • Karasek. WUNDERBAR!!!! Deswegen liebe ich die Deutsche Gründerzeit so sehr. Versteh nicht das die Renovierung dieser Prachtbauten nicht zu einer Welle von Renovierungen in ganz Deutschland führt!! Ja sogar zur Rekonstruktion verloren gegangener Pracht in Dresden, Magdeburg oder Berlin.

    What ever te cost !!!!! A fully restored decorated "Gründerzeit" is a joy and beauty foerever!!!

  • Noch ein paar Restbestände (an Bildern). Zu sehen ist das Viertel zwischen Wilhelmplatz und Stadtpark.Viel zu kommentieren gibts da nicht.


    Eine unschöne Ecke. Links hat sich ein Aldi breitgemacht:


    Das ist wohl entstuckt:


    Denn der Durchgang sieht so aus:


    Nach dieser Ansicht mündet die Straße in eine vielbefahrene Hauptstraße:


    Weshalb die direkt an der Hauptstraße stehenden Häuser so aussehen (eigentlich beste Lage, denn dahinter ist der Stadtpark):


    Danach knickt die Nebenstraße etwas ab und siehe an, schon sind die Häuser wieder restauriert (in Richtung Stadtpark nimmt die Villendichte deutlich zu):

    Fertig.

  • Eines Tages wird Görlitz in jedem Reiseführer stehen, da bin ich mir ganz sicher. Etwas neidisch bin ich auf die Qualität deiner Bilder. Der Himmel ist blau, die Farben kräftig und auch die Schärfe stimmt. Wenn ich mit meiner Kamera fotografiere ist der Himmel meisten weiß, die Farben blass und unscharf sind die Bilder auch. Habe schon vor Wochen angefangen Bilder für eine geplante Frankfurt-Galerie aufzunehmen aber durch die ungenügende Qualität habe ich mittlerweile schon gar keine Lust mehr.

    Jetzt mal gucken was die Fotokommune zu Görlitz zu bieten hat. Ich bin ganz versessen auf das Städtchen....

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Herrliche Bilder von herrlichen Gebäuden. Man vergleiche mal die gründerzeitlichen Straßenzüge mit der Trostlosigkeit, die von westdeutschen Nachkriegsstraßen versprüht wird. Ein Unterschied wie Tag und Nacht...obwohl man natürlich sagen muss, dass viele Gebäude in Görlitz brandneu aussehen.

    Eine Frage, die Kuppel in diesem Bild befindet sich doch schon auf polnischer Seite, oder?

  • Ja, die Qualität der Gebäude ist einmalig. Ansonsten sei festzuhalten, dass die Weichen auch in Görlitz nach der Wende richtig gestellt wurden, in dem die Gründerzeitquartiere mit morbiden Charme unter Denkmalschutz gestellt wurden. Wie gewohnt sehr schöne Eindrücke von Karasek!

  • Aviller

    Ja der steht rechtsneissisch und wird im Bildindex Marburg als "Gedenkhalle fuer die Gruender des dt. Reiches" aufgefuehrt.
    Wird heute wohl "Gedenkhalle fuer die Wiedergewinnung der poln. Westgebiete" sein. :augenrollen:

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Brandmauer"


    Ja der steht rechtsneissisch und wird im Bildindex Marburg als "Gedenkhalle fuer die Gruender des dt. Reiches" aufgefuehrt.
    Wird heute wohl "Gedenkhalle fuer die Wiedergewinnung der poln. Westgebiete" sein. :augenrollen:

    Um das mal richtigzustellen. Es ist die Oberlausitzer Ruhmeshalle, welche ein typisch wilhelminisches Produkt ihrer Zeit war. Protz, Kaiserverehrung und ein bisschen Museum. Heute wird sie von den Polen nicht weniger sinnenentlehrt als Dom Kultury, also als Kulturhaus geführt. Der Kaiser kam vom Sockel und das oberlausitzer Museum verschwand; genutzt wird sie heute allenfalls entweder wenn der Europagedanke mal wieder nach einer grenzüberschreitenden Versammlung verlangt oder irgendein Verein keinen Raum für seine Zwecke findet.
    Ich hatte hier in dieser Rubrik übrigens schon mal eine Bildergalerie der Ruhmeshalle gezeigt.