• Zu Miworis Angaben möchte ich noch einige, wissenswerte Ergänzungen, den Ostteil von Görlitz, das heutige Zgorzelec betreffend, anfügen.

    Görlitz - Gesamtstadt verfügte mit der ausgedehnten Görlitzer Heide bis 1945 über den größten Grundbesitz einer deutschen Stadt.

    Problematisch erwies sich 1945 für die Stadtverwaltung in Görlitz - West die Tatsache, dass Städtisches Hauptgaswerk sowie ein
    E. - Werk im Osten der Stadt ( Prager Straße ) zurückgeblieben waren.

    Mit Sprengung der sechs Neissebrücken ( 07.05.1945 ) waren auch alle Versorgungsleitungen von Ost nach West gekappt.
    Damit war die wichtige Eisenbahnlinie nach Breslau unterbrochen, der bisherige Straßenbahnverkehr in Görlitz - Ost für immer beendet.

    Bis zum heutigen Tage gibt es nur in der Weststadt Straßenbahnverkehr, in Zgorzelec ( Görlitz - Ost ) hingegen seit 1945 nicht mehr.
    Die in Görlitz - Ost vorhandenen Straßenbahnen waren vor Sprengung der Brücken rechtzeitig in den westlichen Teil von Görlitz verbracht worden.

    Wobei in letzter Zeit immer wieder Projekte durch die heutige "Europastadt" geistern, Zgorzelec wieder an das Straßenbahnnetz anzugliedern. - Zukunftsmusik allerdings, denn die Finanzierung ist ungeklärt.
    Die letzten Gleisanlagen der Oststadt verschwanden bereits kurz nach 1960.

    Görlitz - Ost ( poln. Zgorzelec ) verfügt über einige Straßenzüge mit qualitätvollen Wohngebäuden des Historismus, das Villengebiet Rabenberg, sowie dem monumentalen Bau der Oberlausitzer Gedenkhalle mit Kaiser - Friedrich - Museum. ( Heute Dom Kultury ).

    Außerdem hatte der Stadtteil schon in deutscher Zeit zwei Kirchen, heute sind noch weitere dazu gekommen.

    Nächst der Stadtgrenze haben sich bis in die Gegenwart genutzte, in der NS - Zeit errichtete Kasernenanlagen, erhalten - ( Winterfeldt- und Kleistkaserne ).
    Dazu gehörte ein aufwändiges Offizierskasino ( Historismus ) am ehm. Friedrichsplatz, unweit der Gedenkhalle.
    Aufmerksame Besucher können in dessen Festsaal ( heute Restaurant ) in den hohen Bleiglasfenstern, das alte Görlitzer Stadtwappen entdecken.

    Neben dem kath. Pfarrer Scholz, hat auch Justizrat Conrad Hesse in Görlitz - Ost 1945 Tagebuch geführt.

  • Hallo Görlitzer und auch Fans, Sympathisanten u.a.,

    seit dem 06.08.2012 (letzter Eintrag) höre ich nichts mehr aus meiner "Lieblings"-Stadt. Wir Außenstehenden brauchen mehr Infos, die nur ihr uns geben könnt. Was ist los, seit damals keine Informationen mehr...?

    Herzliche Grüße aus der Landeshauptstadt Potsdam... :wink:

  • Das ist ja auch nur der Galerie Strang, für Neuigkeiten gibt es doch noch den anderen Görlitz Strang und da hat sich seit August 2012 viel getan, siehe HIER.

  • Ich werde das gleich mal auch bei den Forums-Anregungen posten, dass auch ich für eine deutlichere optische Trennung zwischen Galerien und Diskussionssträngen bin.

  • Vier Aufnahmen des Postplatzes/Töpferbergs in polnischen Teil von Görlitz, unmittelbar an der Altstadtbrücke über die Neiße, bei miesem Wetter am 7. Oktober. (Für volle Auflösung draufklicken und Orginalgröße wählen.)

    Einmal editiert, zuletzt von Zirp (21. Oktober 2013 um 19:09)

  • Der "herzliche Empfang" anstelle der Beiläufigkeit oder gar anstelle der kalten Schulter:

    Das ist ein großer Schritt auf die gemeinsame, auf die deutsch-polnische Stadt Görlitz/Zgorzelec zu, vielleicht oder sicher wertvoller als die meisten (papierenen) Absichtserklärungen.


  • Den zweiten Teil der Frage kann man leicht beantworten: Keine.
    Die deutschen Einwohner aus den Ortsteilen östlich der Neiße sind alle vertrieben worden und wurden zusammen mit anderen Schlesiern auf den deutsch gebliebenen Teil der Stadt verteilt.

    Richtig, mein Opa und seine Familie sind damals vor den Russen geflohen aus Breslau Richtung Dresden. Als der Krieg zu Ende war wollten sie zurück zu ihrem Hab und Gut(Haus). In Görlitz kamen sie dann nicht weiter. Mein Opa ist in Görlitz dann groß geworden. 1933 geboren und immer noch ziemlich fit für das Alter. Eigentlich wollten wir immer mal mit ihm dorthin zurück reisen, wo er seine Kindheit verbracht hat. Wahnsinn was er so erzählt hat von Flucht, Dresden kurz nach Kriegsende und co...

  • Die schönste Stadt Deutschlands...es ist jedes Mal eine Urfreude dorthin zu fahren. Nach Görlitz ist vor Görlitz....jetzt muss nur noch das KaDeO aufmachen und ich bin schon wieder oben. Das Weinberghaus wäre auch nichtübel, wenn es wiederbelebt werden könnte...*Wunsch*

  • Zitat

    Die schönste Stadt Deutschlands...


    Diese Reklame prangt über der Stadteinfahrt.
    Es ist schon mühsam, immer wieder diese gleichen Textversatzstücke lesen zu müssen.
    Spendiert diesem Exilgörlitzer doch mal eine Reise nach Erfurt, Regensburg, Lübeck uva, auf dass er seinen etwas steckengebliebenen Horizont mal erweitert.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Tja, während zum Beispiel die bayrischen Märchenschlösser den Welterbetitel aufgrund des unbändigen Tourismusüberfalls nicht wirklich nötig haben, wäre das in Görlitz sicherlich ein adäquater Weg, um diese einzgartige Stadt in der Welt bekannt zu machen. Doch damit muss man wohl noch etwas warten, wie uns dieser Artikel verrät:

    http://www.alles-lausitz.de/content/nachri…erst_passe.html

    Im Beitrag des MDR kann man zusätzlich eine sehr schöne Fotostrecke über Görlitz betrachten:

    http://www.mdr.de/sachsen/kunst-…alerie5936.html

    @Ursus

    Ich weiß wirklich nicht, welche Tarantel Dich gebissen hat und es ist mir auch ziemlich gleichgültig, wenn Du zwanghaft über jeden Stock springst, den man Dir hinhält, aber ist es Dir nicht selbst langsam zu blöd hier andauernd das Klischee des kleinbürgerlichen Grantlers aus der österreichischen Provinz zu bedienen? Um etwas positives herauszukehren, wäre es doch besser zu Deinen ursprünglichen Wurzeln zurückzukehren als Du noch halbwegs produktive Beiträge mit wunderbaren Bildergalerien hier eingestellt hast. Oder ist Dein Amtsrechner wegrationalisiert worden :tongue: .

  • Wunderschön. Bei diesen Bildern wird einem jedoch gleichzeitig bewusst, wie schön Deutschland ohne diesen unsinnigen 2. Weltkrieg noch sein würde. :crying:

    Einerseits richtig, aus anderer Perspektive aber nicht. Kriege sind natürlich schrecklich und aus menschlicher sowie kulturhistorischer Warte zu vermeiden. Sie bestimmen aber andererseits stets auch, wer in der Folgezeit das Sagen hat und wer nicht. Ohne Kriege wäre unsere Welt nicht die unsere. Und wer das Sagen hat, bestimmt auch entscheidend, wie es im Lande aussieht. Insofern sind sie nicht nur "unsinnig", sondern zumindest zum Teil auch Stadtbild-relevant.

    Sagen wir vielleicht der Einfachheit halber, Görlitz hat im Vergleich großes Glück gehabt. Und daran dürfen wir uns heute noch erfreuen. :blumen:

  • Leider ist in der Ukraine -und anderswo auf dieser Welt- gerade wieder bittere Realität .

    Erstaunlicherweise wurde auch Krakau im II. Weltkrieg weitestgehend von Zerstörungen verschont. Nach dem Krieg und während des Kalten Krieges wurde der östliche Teil von Mitteleuropa in Westeuropa fast vergessen. Osteuropa gleich ganz. Wer kennt schon die Millionenstädte Kiew , Charkow , Minsk oder Ufa?

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer (14. Juni 2014 um 17:57)

  • Naja was heißt kennen. Natürlich kennt man die. Aber architektonisch ist da halt nicht mehr viel zu holen. Minsk war doch völlig ausradiert, Charkow ebenso. Kiew hats auch schwer erwischt, ist aber dennoch ungleich sehenswerter. Und Ufa scheint vor allem ein riesiges Plattenbaumeer zu sein. An die Attraktivität Krakaus kommen diese Städte meines Erachtens selbst zusammengenommen nicht an.

  • Ich weiß! Und ich hatte mich auch gefragt, ob das hier ansprechen soll. Anderesseits wird bei uns in Düsseldorf immer wieder gerne betont, dass man in der Mitte Europas lebe. HIER gibt es eine Art Streitgespräch zu hiesigen Wahrnehmungsphänomen.

    Das war jetzt sehr off topic. Ich werd´ mal sehen, ob ich noch ein paar Görlitzfotos finde. :wink: