Dresden, Neumarkt - Quartier VI

  • Aber sollte die Seite des Chiapponischen Hauses zum Kulturpalast nicht modern werden? Ich hätte das bei meinem Update ja schön angemerkt. Das wäre doch eine sehr erfreuliche Entwicklung wenn hier eine historisierende Fassade kommen würde.

    Wieso, scheint doch genau so zu werden wie in der Visualisierung?

    Quelle: Visualisierung Patrizia Immobilien AG

  • Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt - die Fenster zum Kulti sind nur einfach gesprosst und auch teilweise etwas chaotisch durch Balkon-Einsparungen durchsetzt. Ich meinte bloß, dass der Eindruck eines einheitlichen Baus etwas mehr entstehen kann, indem zumindest die Fensterfarben sowohl zur Frauenstraße als auch zur Galeriestraße gleich sind (und hoffentlich auch die Farbe des Putzes...).
    Trotzdem ist die Seite zum Kulturpalast modern.

  • Kann mir übrigens mal wer erklären, warum für das Chiapponische Haus eine weitere Achse zu viel gewesen wäre, wenn der neue Häuserblock gegenüber nicht in einem solchen Winkel abknicken muss und näher an den Kulturbalast heranreicht?

  • Das weiß keine Sau, warum der KIB Bau das darf und bei USD abgeschnitten werden muss. Die LKWs würden auch mit einer Achse mehr durchkommen.
    Wahrscheinlich liegts daran das der KIB Bau ja schon ewig genehmigt ist und man damals nicht an so eine Schleppkurve dachte.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Schuld ist vor allem diese Kulturpalast, dass rundherum alles bloed nach Hinterhof aussehe muss wie er selbst. Hoffe das Ding wird in 50 Jahre abgerissen und Neumarkt ausgeweitet!

  • Da die Neumarkt Panorama Webcam (http://panorama.dresden.de) schon einen Monat nicht funktioniert, ist es ganz gut das die USD aktuelle Luftaufnahmen veröffentlicht hat.

    https://www.facebook.com/usdimmobilien/…003137246367435

    Nun wird das Ausmaß der ganzen Dachterassen erst einmal sichtbar. Beide Eckgebäude, nicht nur Blobels Haus, haben riesige Dachterassen, ebenso Blobels schmales Gebäude in der Frauenstraße.
    Bei der USD gibt es am Eckgebäude wenigstens nicht so ein komischen Beton-Unterstand.
    Eine weitere etwas tiefere Dachterasse scheint auf die Arkaden im Hinterhaus der Frauenstraße zukommen.
    Und beim Moritzhaus der KIB kann man schon erahnen welche Wirkung die nackte Flachdachfläche über alle Gebäudeteile hat. Dort kommt ja nur Technik drauf, keine Terassen.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Zitat von Chris

    Da die Neumarkt Panorama Webcam (panorama.dresden.de) schon einen Monat nicht funktioniert,

    diese Webcam wird wohl nie mehr eingeschaltet werden. Das Projekt ist mit Ende 2017 befristet, zumal die Aussicht hoffnungslos verbaut ist.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nun wird das Ausmaß der ganzen Dachterassen erst einmal sichtbar. Beide Eckgebäude, nicht nur Blobels Haus, haben riesige Dachterassen, ebenso Blobels schmales Gebäude in der Frauenstraße.
    Bei der USD gibt es am Eckgebäude wenigstens nicht so ein komischen Beton-Unterstand.

    Richtig. Gegen Terrassen, so sie halbwegs gut in den Oberflächen gestaltet sind, ist doch eigentlich nichts einzuwenden. Aber dieser Kaninchenstall oben bei Blobel drauf geht m. E. nicht (also damit man nicht falsch versteht: nichts gegen Hasen :biggrin: )

  • Das sie natürlich sofort als eine Art Fremdkörper auffallen ist richtig. Aber in Dresden ist, wie ich meine, bereits häufiger mit diesen moderneren Gauben gearbeitet worden. Und ja, historische wären schöner gewesen. Aber wollen wir mal nicht päpstlicher sein als der Papst. :saint:

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • @ zeitlos

    ganz meine Meinung. Wir diskutieren hier immer über den Blobel-Bau, aber auf das wirklich störende Element, die Dachgauben des Mittelteils, reagiert niemand. Ich denke, dass der Kopfbau an sich gar nicht so schlimm werden wird, der Knackpunkt wird diese seltsam eingefügte Fensterachse sein und die Dachgauben des Mittelteils.
    Ich hoffe, dass man diese Zusatzachse zumindest farblich an den Mittelteil anpasst und diese nicht noch farblich betont. Aber gut, wir werden sehen, zumindest die Farbe ließe sich sehr einfach beheben. Ich denke, es wäre im Nachhinein besser gewesen, man hätte diese zusätzliche Fensterachse im Stile einen Semperschen Passageneingangs gestaltet, mit Glas und darüber eine Adaption der Ladenfront als Eingang, mit gleichem Materiel und gleicher Formsprache. Dann wäre das viel stimmiger geworden.
    Warum man beim Mittelteil die Fassade historisierend wiederaufbaut, die Gauben aber nicht, das verstehe auch wieder wer will. Einfach nur dumm!

    APH - am Puls der Zeit

  • Naja solange sich die Anzahl der Gauben nicht ändert, interessiert mich die Form auch nicht so sehr. Je eine historische Gaube pro Fensterachse würde doch auch daneben aussehen. Insgesamt stört es mich nicht so, es ist halt ganz klar erkennbar modernen Bedürfnissen angepasst. Vielleicht hätte man diese Gauben in einer alternativen Realität ohne Zerstörung auch irgendwann so eingezogen, wer weiß. :huh:

  • Und ja, historische wären schöner gewesen. Aber wollen wir mal nicht päpstlicher sein als der Papst. :saint:

    Können wir bitte damit aufhören, jede Kritik als überzogen oder überpessimistisch abzutun? Diese Unsitte fällt mir mehr und mehr in diesem Forum auf. Mit der Grundeinstellung wäre der Neumarkt nie so weit gekommen, oder die Frauenkirche, oder das Berliner Schloss, oder das Potsdamer Schloss, oder die Frankfurter Altstadt. Es musste um jede Reko, um jedes Detail hart gekämpft werden. Oft musste erst lautstark Kritik geübt werden, um Schlimmeres abzuwenden.
    Würden alle immer nur brav abnicken, was uns da aufgetischt wird, würden viele Rekoprojekte entweder gar nicht existieren oder oftmals komplett vermurkst sein. Last but not least wäre dieses Forum todlangweilig. ;)

  • Mich interessiert vielmehr, wann endlich die Quartiere III/2 und VII/1 nach nun schon erheblichen Verzögerungen begonnen werden.

    Weiß jemand dazu aktuelles ?

    Nach dem Projekt "Hotel Stadt Rom" mag man ja schon gar nicht mehr fragen.

  • Es musste um jede Reko, um jedes Detail hart gekämpft werden

    Soweit ich mich erinnere ist das keine Reko sondern nur historisierend an das alte Gebäude angelehnt. Oder bin ich da falsch informiert?

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Diese scharfkantigen, eckigen Dachgauben sind irgendwie ein Merkmal der Stadt Dresden geworden. Das will aber nicht heissen, dass diese Gewohnheit einfach weiterhin akzeptiert werden muss. Durch das Forum lernen wir viele deutsche Städte kennen, aber mir ist noch keine Stadt aufgefallen, wo diese Unsitte dermassen grassiert wie in Dresden!

    Beim Mittelbau würde mich interessieren, ob dies der Wunsch der Bauherrschaft war oder ein Diktat der Bauverwaltung. Ich vermute eher letzteres. In Dresden müsste man wirklich mal auf eine Änderung der Bauvorschriften bezüglich der Dachgestaltungen pochen. In einem anderen Strang hatte ich kürzlich mal darauf hingewiesen, wie das in den meisten Gemeinden der Schweiz gehandhabt wird. Wir haben die Vorgabe, dass die Summe der Breiten der Dachgauben maximal ein Drittel der Fassadenlänge betragen darf, egal obein Gebäude mitten im Zentrum steht oder in einem Aussenquartier. Bei mehreren Dachgeschossen wird zudem bei der Gaubenanzahl und deren Grössen eine deutliche Abnahme gegen oben gefordert. Eine Ausnahme gibt es, wenn nachgewiesen werdenkann, dass bei einem historischen Haus das Mass bereits einmal überschritten war und dieser Zustand das Gesamtbild des Hauses nicht beeinträchtigte.

    Nur ist es in Dresden leider so, dass der Staat und die Stadt bei Grundstücksverkäufen das Los den Meistbietenden zuspielt, und diese daher jeden cm2 ausnützen müssen. Wüssten die Investoren von Anfang an, dass es bei den Dächern Einschränkungen gibt, müssten sie weniger bieten, und die Verkäufer würden weniger aus den Grundstücken lösen. In dieser Hinsicht sehe ich in Dresden unter den gegebenen Umständen keine Möglichkeit für bessere Gestaltungen.

    Dass diese Dresdener-Dachgaubenproblematik nur aufgrund der ungenügenden Gesetzeslage und Geldgeilheit seitens Politik und Bauverwaltung grassiert, und nicht auf dem Buckel der Bauherren gewachsen ist, zeigt folgendes Bild: links An der Frauenkirche 16/17, welche von einem Privatmann rekonstruiert worden sind und perfekte Dachgestaltungen bieten; rechts irgendwelches Gewuschel eines Investors...


    Quelle: commons.wikimedia.org, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license, von Jörg Blobelt (eigenes Werk)