Potsdams historische Mitte - Allgemeines und Stadtpolitik

  • Ach, lass die Leute reden, wenn sie sonst nichts zu tun haben. Sie werden den Abriss nicht mehr verhindern können, das wissen sie, da es aber nie um die Sache ging, sondern immer um eine Mischung aus Ideologie und persönlicher Eitelkeit wird man auch diese Niederlage bestmöglich inszenieren wollen. Auch Konstantin hat es ja bereits angedeutet und so wird es auch kommen.
    Letztlich haben die Neudenker den Wiederaufbau vielleicht etwas verzögert, aber seien wir ehrlich, erreicht haben sie nichts.
    Die Garnisonkirche kommt, trotz Naziparade, trotz Farbattacke, trotz "Besetzung" des Rechenzenrums.
    Die FH wird abgerissen, trotz illegalem Bürgerbegehren, trotz des ganzen juristischen Schauspiels.
    Auch der Staudenhof wird letztlich fallen.

    Einzig beim Abriss des Mercure und beim Rechenzentrum wird sich die Neuentwicklung der Areale etwas verzögern.

    Aber auch ins Rechenzentrum wird die Stadt nicht mehr die mittel stecken, die nötig wären, irgendwann macht das Amt oder die Feuerwehr die gesamte Anlage dicht. Und da mir Künstler wirklich am Herzen liegen, und das ist nicht ironisch gemeint, hoffe ich, dass man vielleicht bei der Entwicklung des Langen Stalls hier vielleicht eine Lösung findet.

    So ist das, was die "Neudenker" erreicht haben, bei dem Einsatz, den sie bringen, doch bemitleidenswert gering. Daher sollte man sie auch so behandeln, mit möglichst wenig Aufmerksamkeit, denn letztlich ist es eine Showveranstaltung von vielleicht 5 Leuten, die sich gerne reden hören und gern in die Zeitung wollen gepaart mit etwas linker Ideologie. Mehr nicht!

    APH - am Puls der Zeit

  • Hallo Zusammen,
    Aktuell ein Interview mit den ,,Neudenkern" im potsdamtv .

    Natürlich kennen diese „Neudenker" diejenigen nicht, die da eine Hausbesetzung ankündigen. Aber anstatt sich zu deutlich zu distanzieren, wird das sogar noch relativiert.

    Nein diesen Neudenkern geht es auch nicht um die FH, den Staudenhof, das ex- Interhotel oder schlicht um DDR-Moderne. Denen geht es nur darum, das historische Potsdam zu verhindern und deren Wieder-Entstehung zu behindern. Ginge es ihnen um die DDR-Moderne, hätten sie sich am Brauhausberg abarbeiten können, um Nutzungen für das Minsk zu finden und den bevorstehenden Abriss der Schwimmhalle zu verhindern. Doch dazu kommt von denen: Null Komma nichts.

    Grüße
    Luftpost

    Einmal editiert, zuletzt von Luftpost (8. Juni 2017 um 20:30)

  • Das Interview mit dem Neudenkeraktivist St.Pfrogner konnte nicht vom Hocker reißen und überzeugen.Viel herumeierei keine klaren Konzepte und Ziele.Das Gleiche gilt für das Interview vom 24.03. mit Christian Nähte .Alles im allem,es kam beim Zuschauer nichts herüber.
    Ich denke,diese Leutchen tun mehr wenn sie mal jetzt schweigen würden,und sich vielleicht stillschweigend aber ohne selbstbezogenem Getöse,Sozialen Dingen(Kitas,Schulen)oder ähnlichem zuwenden,wenn sie schon nicht wissen womit sie sich Beschäftigen könnten.Aber den Stadtumbau der Potsdamer Mitte anderen Fachlich kompetenten Leuten überlassen.Ihr Neudenker:Es ist schon gut so wie es in Potsdam alles so läuft.
    Mit Eurem weiteren sturen festhalten an DDR Bauten schadet Ihr Euch nur selber.(das ist vielleicht auch gut so)

  • Das bei Lelbach Baustopp ist, das finde ich garnicht so schlimm. Man muss überlegen was Alois Lelbach in der Nähe des Palast Barberini bauen wollte. Seine Pläne haben wir hier im Forum schon oft genug diskutiert und auch kritisiert.

  • Was sind das denn da auf dem Bild für hässliche schwarze Striche auf dem Pflaster?

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) berichtet in ihrer Ausgabe vom 15.06.2017 das der Bauausschuss -gegen die Stimmen der Linken - die Entwürfe der Bebauungspläne für die beiden auf dem Areal der Fachhochschule geplanten Karrees zugestimmt hat. Die B-Pläne werden nun öffentlich ausgelegt.

    Vorausgegangen war wieder einmal eine erbitterte Grundsatzdebatte. Angestoßen wurde sie diesmal von André Tomczak von der Wählergruppe Die Andere und der Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“. Die Andere und vor allem Herr Tomczak können scheinbar demokratische Entscheidungen, die schon vor langer Zeit getroffen wurden sind, wo auch der Bürger in diesem Prozess eingebunden wurde scheinbar nicht akzeptieren.

    http://www.pnn.de/potsdam/1191711/

  • Vorausgegangen war wieder einmal eine erbitterte Grundsatzdebatte. Angestoßen wurde sie diesmal von André Tomczak von der Wählergruppe Die Andere und der Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“. Die Andere und vor allem Herr Tomczak können scheinbar demokratische Entscheidungen, die schon vor langer Zeit getroffen wurden sind, wo auch der Bürger in diesem Prozess eingebunden wurde scheinbar nicht akzeptieren.

    Es gibt in diesem Forum ein paar Glaubensgrundsätze, die hier immer wieder wiederholt werden und die einem immer viel Jubel einbringen wenn man sie postet - und die trotzdem dumm sind.

    Die Ansicht, dass der Widerstand von Herrn Tomczak (oder von sonstwelchen linken Gruppierungen sonstwo) 'undemokratisch' sei, ist einer von diesen dummen Glaubensgrundsätzen. Ja, Tomczak nervt, aber es ist sein gutes demokratisches Recht mit demokratischen Mitteln Widerstand gegen einen Beschluss vorzugehen, den er für falsch erachtet.

    Denn angenommen, eine linke Regierung hätte vor 20 Jahren beschlossen die Nikolaikirche zugunsten eines Wohnquartiers abzureisen und es gäbe eine kleine Gruppe von 'Nikolai-Kirchen-Freunden', die sich dem mithilfe von Petitionen/Protesten/ect. widersetzen würde - dann würde diese kleine Gruppe in diesem Forum mit ziemlicher Sicherheit als Helden gefeiert.
    Als reales Beispiel kann ich auch auf das Einheitsdenkmal verweisen - der Beschluss ist genauso demokratisch gefasst worden, wie der Abriss der FH und dennoch schicken Mitglieder dieses Forums Schreiben über Schreiben an Schreiben an MdBs und Denkmalschutz und versuchen noch Einfluss zu nehmen - wo ist hier bitte der Unterschied zu den Aktionen von Hr. Tomczak? Außer das wir den einen Beschluss gut finden und den anderen nicht?

    Ich begrüße den Abriss der FH, freue mich auf ein belebteren Alten Markt, bin aber genervt von Bigotterie.

  • Es gibt in diesem Forum ein paar Glaubensgrundsätze, die hier immer wieder wiederholt werden und die einem immer viel Jubel einbringen wenn man sie postet - und die trotzdem dumm sind. Die Ansicht, dass der Widerstand von Herrn Tomczak (oder von sonstwelchen linken Gruppierungen sonstwo) 'undemokratisch' sei, ist einer von diesen dummen Glaubensgrundsätzen. Ja, Tomczak nervt, aber es ist sein gutes demokratisches Recht mit demokratischen Mitteln Widerstand gegen einen Beschluss vorzugehen, den er für falsch erachtet.

    Wirklich? Zählen dazu auch in Ihren Augen die von Herr Tomczak in Erwägung gezogenen bzw. geplanten Besetzungs-Aktionen der FH? Die Wiedergewinnung der Potsdamer Mitte ist sehrwohl demokratisch beschlossen worden, wohingegen der "Widerstand" des Herrn Tomczak ideologisch und spätpubertär ist, nur seine Sicht ist die maßgebliche. Was dürfen wir von Herrn Tomczak denn noch an "Rettungsaktionen" für die sozialistische Bruchbude erwarten? Hungerstreik und sich an eine Heizung ketten? Ein Theater und eine Hysterie wie früher beim Castor-Transport veranstaltet dieser Typ. Noch mag der "Widerstand" des Herrn Tomczak demokratisch sein, aber die Grenzüberschreitung ist ja offenbar längst geplant, weil er sich außerstande sieht, demokratische Beschlüsse zu akzeptieren.
    Übrigens: Ihr Vergleich mit dem Einheitsdenkmal hinkt, da dieses im Gegensatz zur Wiederherstellung des Potsdamer Stadtquartiers an der Nikolaikirche mehrheitlich von der Bevölkerung abgelehnt wird, auch wenn der Stellvertreter des Souveräns, der Bundestag der Wippe zugestimmt hat (und dies damit - leider - gesetzlich beschlossen ist).

  • Gedanke
    Wie würden wir Befürworter der Historischen Mitte reagieren wenn die Stadtmitte sich nach den Vorstellungen der ,,Neudenker"entwickeln würde?Also in entgegengesetzter städtebaulicher Richtung.
    Sanierung und Neunutzung FH
    Dauerhafter Bestand RZ ohne GK
    Aufhübschen Staudenhof,ja der Erhalt aller DDR Bauten die auf den Schwarzen Plakaten an der FH von den Mitte Neudenkern aufgelistet sind.
    Würden wir es auch Wiederstandslos akzeptieren wenn dies alles Demokratisch Mehrheitlich beschlossen wäre? ;)

  • @'Primergy: jeder in der Stadt egal ob es sich um eine Einzelperson oder eine Gruppierung handelt darf Beschlüsse die gefasst worden sind kritisieren, das ist gelebte Demokratie.

    Nun ist es für mich unverständlich das Herr Tomczak, seine Kritik immer und immer wieder erneuert und dafür geschickt die Presse bzw. regionale Fernsehsender einsetzt. Auch hast du Recht, wenn die Nikolaikirche oder der Obelisk nach der Deutschen Einheit abgerissen worden wären um die Fachhochschule (FH) zu erweitern dann hätte sich Gruppierungen gebildet die mit aller Macht versucht hätten dies zu verhindern.

    Wir haben auch versucht das Denkmal für Einheit- und Freiheit am Schlossplatz zu verhindern, obwohl es einen demokratischen Beschluss des Bundestages im Jahr 2007 gegeben hat, der die Errichtung eines Denkmals für Einheit- und Freiheit vorsieht. Nur die meisten Forumsmitglieder haben sich damit abgefunden obwohl wir immer noch auf ein Wunder hoffen.

    Der Innenminister Thomas De Maizere (CDU) sagte am 09.06.2017 gegenüber dem Berliner Tagesspiegel: "Ich bin dafür, dass auf die wieder errichtete Kuppel des Humboldtforums wieder das Kreuz kommt. Nicht weil ich Christ bin, sondern weil man sich entscheiden muss. Entweder baut man an diese Stelle einen aufregenden Neubau – dafür war ich – oder man entscheidet sich für den Wiederaufbau des Schlosses. Dazu gehört dann auch das Kreuz".

    Thomas De Maizere (CDU) war gegen einen Wiederaufbau des Stadtschlosses (HuF) steht aber nun hinter der Entscheidung und das mit Kuppel und Kreuz.

  • Wirklich? Zählen dazu auch in Ihren Augen die von Herr Tomczak in Erwägung gezogenen bzw. geplanten Besetzungs-Aktionen der FH? Die Wiedergewinnung der Potsdamer Mitte ist sehrwohl demokratisch beschlossen worden, wohingegen der "Widerstand" des Herrn Tomczak ideologisch und spätpubertär ist, nur seine Sicht ist die maßgebliche. Was dürfen wir von Herrn Tomczak denn noch an "Rettungsaktionen" für die sozialistische Bruchbude erwarten? Hungerstreik und sich an eine Heizung ketten? Ein Theater und eine Hysterie wie früher beim Castor-Transport veranstaltet dieser Typ. Noch mag der "Widerstand" des Herrn Tomczak demokratisch sein, aber die Grenzüberschreitung ist ja offenbar längst geplant, weil er sich außerstande sieht, demokratische Beschlüsse zu akzeptieren.Übrigens: Ihr Vergleich mit dem Einheitsdenkmal hinkt, da dieses im Gegensatz zur Wiederherstellung des Potsdamer Stadtquartiers an der Nikolaikirche mehrheitlich von der Bevölkerung abgelehnt wird, auch wenn der Stellvertreter des Souveräns, der Bundestag der Wippe zugestimmt hat (und dies damit - leider - gesetzlich beschlossen ist).

    Der Fairness halber sollte man auch erwähnen, dass durch spätpubertäre Aktion wie Hausbesetzungen zu Zeiten der DDR auch in Potsdam der ein oder andere Altbaubestand gerettet werden konnte. Früher hui, jetzt pfui?:

    Dabei verdankte es Potsdam zum Teil den Hausbesetzern, dass so manches Wohnhaus aus der Zeit des Barock erhalten blieb: „Da wurde natürlich geheizt und viel instand gesetzt“, sagt Warnecke. „Dadurch wurden im Holländerviertel einige Häuser vor dem Verfall geschützt.“

    Wenn ich solche Nachrichten wie aus Donauwörth lese, dass ein Haus 700 Jahre überlebt hat, nur um jetzt wegen moderner Wirtschaftsinteressen weggerissen zu werden, dann würde ich mir wünschen, dass auch wir mal über die demokratisch legitimierten Stränge schlagen und uns an dieses Haus ketten, bis uns die Polizei wegträgt. Das dürfte effektiver sein, als hier im Forum über den stetigen Kulturverfall zu lamentieren.

  • Prinzipiell gebe ich euch beiden recht, jedoch muss man die Motivation beachten. Konstantin hat es hier schon ein paar mal erleutert, wie es um die Sitation um die Umstrukturierung der Potsdamer Mitte und den handelnden politischen Akteuren bestellt ist.

    Die Hausbesetzer von damals wollten die Gebäude an sich und den damit verbundenen Wohnraum retten. "Die Andere" und ihr linksradikaler Anhang jedoch haben kein explizites Interesse an der FH oder dem RZ, sondern an der Verwirklichung ihrer Vorstellung, was an diesen Orten sein soll und die gleichzeitige Verhinderung der Vorstellung des politischen (aber mittlerweile auch gesellschaftlichen) Gegners.


    [...] dass auch wir mal über die demokratisch legitimierten Stränge schlagen und uns an dieses Haus ketten, bis uns die Polizei wegträgt. Das dürfte effektiver sein, als hier im Forum über den stetigen Kulturverfall zu lamentieren. [...]

    Ich bezweifle, dass das so gut ankommen würde. :rolleyes: Uns "jungen Wilden" nimmt man solche Aktionen eher weniger krumm, ab 30, 40 Jahren hat man aber wohl zu viel Anstand für sowas.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Heute meldet die PNN, dass Uli Hellweg als zentrale Figur für die Auswahl der Entwürfe für das FH-Areal berufen wurde. Dass er erstens mehrmals den Deutschen Städtebaupreis gewonnen hat und zweitens beratend in Kassel aktiv war, sind dann schon zwei Faktoren, die mich doch sehr pessimistisch stimmen, ob da etwas Sinnvolles raus kommen kann.

    Ferner soll der Abriss der FH im November beginnen, was man aber seitens der Stadt tun will, wenn die FH besetzt wird, weiß man dort auch nicht. Ich hoffe, dass ist nur Pressegerede und man arbeitet im Hintergrund an einem Konzept, wie man mit einer Besetzung umgeht bzw. wie man diese verhindern kann.

    Näheres dazu gibt es im Artikel: http://www.pnn.de/potsdam/1195515/

    Edit: So sieht es übrings in der Unterneustadt in Kassel aus. Ob das Potsdam wirklich braucht?

    http://www.kassel.de/stadt/stadtteile/unterneustadt/

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (29. Juni 2017 um 12:50)

  • Hellweg war ja auch in der Speicherstadt in HH tätig. Das ist Urbanismus der 1980er-Jahre - die Projekte sind aus unserer heutigen Sicher allesamt modisch, zeitverhaftet und wenig qualitätvoll. Immerhin ist Prof. Petra Kahlfeldt auch berufen, da erhoffe ich mir besseres. Obwohl wohl Prof. Urs Kohlbrenner auch dabei ist, der eher für die Hellweglinie steht. Das scheint alles ein Alt-68-Projekt zu werden.