Potsdams historische Mitte - Allgemeines und Stadtpolitik

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich am 03.07.2017 mit der zukünftigen historischen Mitte beschäftigt. Die Bürgerinitiative äußert Kritik am Verfahren für die Bebauung der FH-Grundstücke und fordert die Bauholding Pro Potsdam auf, die eingereichten Ideen zugänglich zu machen.

    http://www.pnn.de/potsdam/1196823/

    Eine wirklich gute Idee, so wird der Bürger bei dem Bauvorhaben mitgenommen und das Verfahren wirkt transparenter.

  • Wenn dann im Architekturstreit ein radikaler Rekobefürworter ihm die Zähne ausschlägt, wird er bestimmt auf jedes Disneyland im Mund verzichten und kühn zum Edelstahl greifen, um die Brüche sichtbar zu machen. Dieser Mann hält immerhin seinen Kopf hin und schämt sich nicht, in Kassel gearbeitet zu haben.

  • potsdam-fan,Lesenswert ja,aber nichts wirklich neues.Die Argumente der Befürworter und Gegner der neuen Mitte Potsdams sind im großen und ganzen nur Wiederholungen und Überzeugen werden die Befürworter die Gegner und umgekehrt,sowiso nicht.Es ist eben alles gesagt.
    Nur keine Zeit und Energie mit diesen mittlerweile Eigensinnigen Leuten um A.Tomszak und Co mit,,Verteidigungen" verschwenden,lieber sich auf die Sache konzentrieren.Diese Typen sind es mit ihrem unnachgiebigen Verhalten gar nicht Wert weiter Beachtet und Ernst genommen zu werden.
    Denn diese schon für Potsdam lästige und destruktive Handvolle linke Dauerquerulantenschaft wird niemals nachgeben.

  • Zum Neubau der Orgel der Nikolaikirche gibt es bei Potsdam-TV einen kurzen Film, den man sogar direkt herunterladen kann.

    "Neue Orgel in der Nikolaikirche
    Vorhänge sollen die Akustik verbessern
    Die neue Orgel in der Nikolaikirche befindet sich noch im Bau. Für einen noch besseren Klang, werden zwischen den Säulen um das Kirchenschiff Vorhänge angebracht - nach altem Vorbild".

  • Die MAZ berichtet heute (06.07.17) über den Fortgang der Ausschreibungen zur Potsdamer Mitte:

    "Plögerscher Gasthof ersteht neu – mit Gastronomie
    Nach der ersten Jury-Runde zum neuen Wohnkarree auf dem FH-Areal – dem Block III – ist klar: Alle drei großen Potsdamer Wohnungsgenossenschaften sind nach wie vor im Bieterrennen bei allen neun Baulosen im Karree."

    "Bisher war der Block III eine eher abstrakte Größe. Nur so viel stand fest: An den Karree-Ecken gegenüber vom Landtag werden die Fassaden zweier historischer Gebäude rekonstruiert: der Plögersche Gasthof an der Friedrich-Ebert-Straße und das Knobelsdorff-Haus an der Stelle, wo heute ungefähr die FH-Mensa ist."

  • @ Konstantindegeer: ich beschäftige mich nicht nur am Rande mit Potsdamer Dingen, sonst würde ich hier nicht die eine oder andere Frage an das Forum stellen wenn Unklarheiten bestehen.

    Wenn ich den obengenannten Artikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) lese, stelle ich mir die Frage ob der "Plögersche Gasthof" jetzt als neues Gebäude mit den historischen Fassaden zurückkommt oder in einer Form dem seinen Namen gerecht wird. Ist diese Aussage auf die historischen Fassaden bezogen oder auf die vorgesehene Gastronomie im Haus?

    Beim Plögerschen Gasthof ist es gut möglich, dass er auch in der modernen Form seinem Namen gerecht wird: „Wir dürfen optimistisch sein, dass es hier wieder eine Gastronomie geben wird“.

    Nur so viel stand fest: An den Karree-Ecken gegenüber vom Landtag werden die Fassaden zweier historischer Gebäude rekonstruiert: der Plögersche Gasthof an der Friedrich-Ebert-Straße und das Knobelsdorff-Haus an der Stelle, wo heute ungefähr die FH-Mensa ist.

  • Der Plögersche Gasthof, ab ca. 1810 Kommandantur des preuß. Heeres (bis 1918), bis 1945 Kommantantur der Reichswehr/Wehrmacht, hat eine Leitfassade. Leitbau war nur der Palast Barberini, allerdings fielen dort die ursprünglich vorgesehenen Rekonstruktionen zweier Innensäle mit der Museumsnutzung weg.

    Deshalb heisst es im Grundstückspass für die Parzelle Schloßstraße 7 konsequenterweise: "Die Straßenfassaden sind gemäß Leitlinie L.2 originalgetreu wiederherzustellen". Es entsteht hier also ein moderner Bau mit einer rekonstruierten Fassade. Allerdings umfasst das Verkaufslos der Kommandantur auch das Nachbargrundstück und die sog. "Fuge", die durch die Westverschiebung des Gasthofes im Vergleich zum historischen Original entsteht. So will die Stadt die doch erheblichen Kosten für die Fassade nach dem Palazzo Valmarane (Palladio, Original in Vicenza/Oberitalien) kompensieren.

    Was also heraus kommt, wenn die historische Fassade mit Fuge und Nachbargrundstück zu einer Nutzung verschmilzt, steht in den Sternen.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich in ihrer Ausgabe vom 06.07.2017 mit der historischen Mitte beschäftigt. So langsam wird konkreter, wer in Potsdams Mitte bauen darf. 25 von 82 Bewerbern sollen nun einen Architekturentwurf erstellen. Genossenschaften und Selbstnutzer sind noch im Rennen.

    http://www.pnn.de/potsdam/1197869/

  • Dürfte man denn, wenn man wollte eine hist. Fassade nutzen, so wie es Konstantin gemacht hat? Oder kann man es dann gleich vergessen? Jetzt nicht nur von der Jury, sondern einfach auch von den Vorgaben.

  • Nein. Bei den Grundstückspässen für die Nicht-Leitfassaden ist ausdrücklich eine "zeitgenössische Fassade" gewünscht, was von der Stadt auf Nachfrage als "abstrakt-modern" definiert wurde.

  • Mmhh...wäre in so einem Fall eine Reko nicht etwa die zeitgenössischste Fassade ;)

    Ich finde es sehr schade, dass man hier den Alten Markt mit abstrakten Strick-Kot ;) verunstalten lassen will. Warum bitte?! Das macht doch keinen Sinn, wenn man die zuvor aufwendig rekonstruierten Fassaden des Platzes bewusst nun durch hässlicher Allerweltsarchitektur gefährdet!

  • So habe ich auch argumentiert und dies ist ja nicht zu bestreiten. Die Antwort der Stadt war darauf präzisierend "abtrakt-moderne Architektur". Das Mitglied der Auswahlkommission Urs Kohlbrenner sagte weitere Rekos seien nicht zulsääig das würde die Leitfassaden "entwerten".

  • In seinem Sinne irrt er nicht, in seinem Sinne ist die Potsdamer Entwicklung ein Irrtum. Daher ist die übergroße, erdrückende Mehrheit der Neubauten in der alten Mitte Potsdams nun als abstrakt-modern, sprich als 70 und 80er „Architektur", aufzuführen.

    Grüße Luftpost

  • Es ist bedauerlich,das sich bei den zwei neuen Quartieren Fassadenrekos dann nur noch auf die Eckbereiche reduzieren.
    Aber da wird man wohl nichts mehr ändern können,wenn von Verantwortlichen Fachleuten bewusst und ausdrücklich "zeitgenössische Fassaden"gewünscht werden bzw weitere Rekos sogar nicht"zulässig" sind,Punkt!!!
    Diesbezüglich kann man etwas neidisch nach Dresden schauen(Neumarkt).Dort ist eine gute Mischung,Gleichgewicht und Geschlossenheit aus alt(sogar etwas mehr alt)und neu entstanden. Aber das auch nur,durch die unermütliche Einflussnahme der "Gesellschaft Historischer Neumarkt".Eine ausgewogene Mischung,die man in den neuen Quartieren in Potsdam dann leider,in diesem Maße wie in Dresden,so nicht finden wird.

  • So habe ich auch argumentiert und dies ist ja nicht zu bestreiten. Die Antwort der Stadt war darauf präzisierend "abtrakt-moderne Architektur". Das Mitglied der Auswahlkommission Urs Kohlbrenner sagte weitere Rekos seien nicht zulsääig das würde die Leitfassaden "entwerten".

    Es ist für mich ein großes Rätsel, warum sich dieser Mythos immer noch hält. Das betrifft ja Städteplaner, Architekten und Denkmalschützer gleichermaßen. Immer noch hört man, dass Anbauten an historische Gebäude bzw. hier Rekonstruktionen möglichst stilfremd sein sollen. Nur nicht zu sehr anpassen. Das Verständnis dafür ging mir schon immer völlig ab. Ästhetische und harmonische Gründe, sprechen absolut fürs Gegenteil. Und warum drücke ich durch einen absolut unkompatiblen Bau, im logischen Umkehrschluss, dann meine Wertschätzung für das Historische aus? Ergibt doch keinen Sinn. Als würde man sagen, "also der Schuh passt mir super, ich hätte dann gerne einen anderen".

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (8. Juli 2017 um 11:48)

  • Die Definition bei Wikpedia.

    Es gehört zu den Paradoxa der Architekturdebatte, dass etwas, das sich als ungemein erfolgreich bewährte Prinzig der Rekonstruk nebeneinander und in einer Reihe (Barberini, Nocksches Haus, Palast Pompei, Stadtschloß) im nächsten Bauabschnitt von den gleichen Personen als unerwünscht, Fake, Disneyland usw. diskreditiert wird.

  • Gegen Dummheit kämpfen eben selbst Götter vergebens. Mehr über diese akademischen Hochstapler von Stadtplanungs- und Architekturprofessoren zu verlieren, wäre reine Zeitverschwendung. Schließlich klaffen logisch in deren Argumentation riesige Lücken, und empirisch können sie kein einziges Bsp. nennen, wo ihre Ideen erfolgreich und zu allgemeinem Gefallen einmal umgesetzt wären, obwohl diese Lehrstuhlusurpatoren seit Jahrzehnten am Drücker sind und nahezu jede ihrer Schnapsideen mit ihrer Umsetzung gekrönt wurde. Warum kommt ein Gebäude außerhalb seiner natürlichen Umgebung, zu welcher es historisch, formensprachlich und proportional (was alles Dimensionen der Geltung eines Bauwerkes sind) korrespondiert und der es möglichst entwachsen ist, weniger zur Geltung als mit dem autistischen Klotz im Stile eines epigonalen Bauhaushistorismus nebenan? Außerdem wird bei modernistisch verkorkstem Umfeld dann generell eher auf das Smartphone als auf die Umgebung geschaut, womit auch Rekonstruktionen weniger wahrgenommen würden. Bei solcher Argumentation fühlt man richtig, wie man beim Zuhören dümmer wird.