Dresden - der Elbhang

  • Für den Elbhangbereich habe ich hier mal einen neuen Themen-Strang aufgemacht, passt woanders nicht so gut hinein.
    bin da gestern mal eine Runde gegangen und habe einige Fotos gemacht


    Pillnitz - Eingang zum Friedrichsgrund


    Keppschloß - ehemals Besitz des Grafen Brühl.


    Niederpoyritz-Wachwitz


    Die königliche Villa in Wachwitz.

    weniger königliches DDR-Rollo an den Fenstern :)

    die königlichen Automobil-Garagen

    Das Anwesen, bis 1945 im Besitz der Wettiner, danach enteignet, aber nicht zurückgegeben, kann man übrigens kaufen!
    http://www.schloss-wachwitz.com

    Bergstation d. Schwebebahn

  • Tolle Aufnahmen, danke. In vielen ehemaligen Dresdner Vororten hat man auch heute noch den Eindruck, in einem Dorf zu sein - besonders die Fachwerkhäuser untermauern dies. Bin letztens mit der 89 durch Mockritz gefahren und fühlte mich wie auf dem Land.

    Kannst du mir sagen, ob das Keppschloß vor Beginn der Sanierung ebenfalls so sehr verfallen aussah, oder hat man hier (ähnlich wie beim Erlweinspeicher) erst mal großzügig entkernt, um es erneut wiederaufzubauen. Das blaue Dach irritiert mich etwas (wird das etwa aus Glas?) und die Dachgauben sehen zu modern aus, aber ansonsten scheint es eine gelungene Reko zu werden.

  • Zitat


    ...
    Kannst du mir sagen, ob das Keppschloß vor Beginn der Sanierung ebenfalls so sehr verfallen aussah, oder hat man hier (ähnlich wie beim Erlweinspeicher) erst mal großzügig entkernt, um es erneut wiederaufzubauen. ...


    Letzteres,
    aber ehrlich gesagt kannte ich dieses Schloß bisher überhaupt nicht :lachen:

    bin zwar schon mal den Keppgrund zur Keppmühle hinauf gewandert, aber noch nie an diesem Schloß vorbei.

    Hätte es auch eher auf Ende 19.Jh geschätzt, und fand erst im Internet, daß es bereits 1750 errichtet wurde.
    Keppschloss

  • Danke für die schönen Bilder!

    Vom Schloss ist ja nicht mehr allzu viel übrig. Es gibt gar keinen historischen Innenraum mehr, oder? Wie wurde es denn zerstört?
    Stilistisch ist es in jedem Fall interessant, scheint sich wohl um einen zu "klassizistischen Zeiten" nicht unüblichen Tudor-Stil zu handeln, oder was meint ihr?
    Was ich allerdings immer und immer wieder bedauere, ist, wenn alte Parks zugebaut werden, wie in diesem Fall gleich mit 7 (!) Gebäuden. O tempora...
    Vermutlich wird hierfür auch so mancher uralter Baum wieder sein Leben lassen müssen. :(

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.


  • http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=986201


  • Im Festsaal wurden an den Wänden elf und an der Decke sieben Farbschichten vorsichtig entfernt, bevor die Originalfarben sichtbar wurden. Fotos: S. Füssel


    Restaurator Marcel Busse entfernt die alte Farbe. Foto: C. Hollenders


    Einer der beiden Zierschornsteine, die seitlich aufs Dach kommen.

    [scheint wohl in Mode gekommen zu sein dieses Blendwerk]


    Der Hauseingang kommt wieder an die andere Hausseite. Unter dem Wasserbecken entsteht ein Weinkeller, in dem später wieder gekeltert werden soll.

    Quelle:
    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=986201

  • Schön, schön... wer sind denn diese Hollenders? Wollen die also wieder winzern?

    Dass sie Hausschwamm hatten ist freilich ein Elend, dagegen ist kaum ein Kraut gewachsen. Aber man scheint es am Ende ja recht gut - und mit viel Geld, das nicht jeder hat - gelöst.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    Turmstübchen von Lingner wird eingeweiht
    Von Bettina Klemm

    Denkmalschutz. Für 220 000 Euro hat der Förderverein den ersten Schlossteil saniert.

    Vielleicht stand Karl August Lingner in dem kleinen Turmzimmer mit der Gräfin Montgelas oder der Schauspielerin Julia Serda im Arm und blickte auf die Stadtsilhouette Dresden. Gestern wäre er 144 Jahre alt geworden. In seinem Testament hat der geniale Odol-Vermarkter das mittlere Elbschloss der Stadt Dresden vererbt mit der Auflage, dass es für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll.[...]

    Zitat

    „Unser Verein mit knapp 150 Mitgliedern hat in diesem Jahr eine halbe Million Euro an Spenden und Sponsorengeld eingeworben“, sagt Lenk. Bisher konnten 25 Stifterbriefe an Firmen und Privatpersonen übergeben werden. Selbst entfernte Verwandte von Lingner aus Hamburg haben sich gemeldet und wollen das Projekt unterstützen.[...]


    Bei so zahlunskräftigen Mitgliedern kann man ja neidisch werden!

    Zitat

    [...]die Sandsteinfassade wurde gereinigt, ebenso die Vasen – in Fachkreisen Akroterien genannt. Im Turmstübchen gibt ein wieder geöffnetes Fenster neben der eisernen Spindeltreppe einen wunderbaren Blick auf die Frauenkirche frei. „Wir wollen künftig das Dach als Aussichtsterrasse nutzen und hoffen, dass die vielen Touristen in der Stadt zu uns kommen“[...]Der Ostflügel ist bereits entkernt, eine Baugenehmigung liegt vor. Sobald die Finanzierung gesichert ist, könnte der Ausbau beginnen. „Es wäre schön, wenn wir zur 800-Jahr-Feier dort ein Café im Sinne Lingners einweihen könnten“[...]

    http://www.lingnerschloss.de

    Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1033702

  • http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1101232

    Grafik:

    http://www.sz-online.de/bilder/2006_03/gr_1101232_2.jpg


    Was ich nicht ganz verstehe, war denn das Gebäude so desolat, dass man sämtliche Fassadensteine erneuern muss? Bei der Grafik denkt man ja eher, es handelt sich um ein zu rekonstruierendes Bauwerk.

    Hier noch die offizielle Seite:

    Lingnerschloss | Home

  • ...vielen Dank für die Bilder! haben mir sehr gut gefallen. Würde am Liebsten hinziehen...

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...


  • http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1156391


    Blick an die Decke von Dresdens einzigem originalen Barocksaal.
    http://www.sz-online.de/bilder/2006_05/gr_1156391_1.jpg


    Mit frischem Putz ist das kleine Haus am Hang wieder ein Blickfang.
    http://www.sz-online.de/bilder/2006_05/gr_1156391_2.jpg


    Der Maler Max Rosenlöcher hat 1952 den Blick vom Haus auf den Pavillon festgehalten. Christoph Hollenders wird dafür einen würdigen Platz finden
    http://www.sz-online.de/bilder/2006_05/gr_1156391_3.jpg


    Restaurator Martin Schreiber zeigt auf die erhaltene Renaissance-Decke in Erdgeschoss von Dinglingers Sommerhaus am Elbhang.
    http://www.sz-online.de/bilder/2006_05/gr_1156391_4.jpg

  • Falls es noch interessiert, (da ja nun Dresden keine Kulturstadt mehr ist), habe ich ein paar Bilder vom wieder eröffneten Palmenhaus gemacht.



    Das Palmenhaus im Pillnitzer Schloßpark wurde vor 150 Jahren errichtet.
    Mit der Konstruktion aus Gußeisen und Glas ist es ein kleiner Verwandter des Londoner Crystal Palace, der 8 Jahre vorher auf der Londoner Weltausstellung beeindruckte.




    Ende der 60er Jahre wegen Baufälligkeit gesperrt, begann nach der Wende die Sanierung des maroden Objektes.
    Im Gegensatz zu seiner früheren Nutzung als Winterquartier für Palmen und andere Kübelpflanzen ist es jetzt mit einer permanenten Bepflanzung exotischer Pflanzen der Südhalbkugel bestückt.



    Der Eintritt (3 €) erscheint happig, muß aber vor dem Hintergrund gesehen werden, daß für den Schloßpark selbst (entgegen ursprünglicher Absicht) kein Eintritt erhoben wird.

  • Vielen Dank Miwori :)

    das ist ja genial...wollte heute auch schon hin und Bilder machen für's Forum, bin aber dann doch in Richtung Sächsische Schweiz gedüst. Klasse, so fügt es sich.

    Die 3 Euro sind ok...wenn man bedenkt...dass der große Rest des Parks kostenlos zu durchschreiten ist :) Mal sehen...wie es wirkt...wenn draußen auch alles fertig ist.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Vom Vogesenweg in Blasewitz sieht man am Loschwitzer Elbhang unterhalb der Ardennevilla mit der Sternwarte bungalowartige Neubauten, bunte Kästen mit viel Glas, so eine Art größere bewohnbare Gewächshäuser wie bei Wochenendgrundstückskolonien an Badeseen oder teils in Mallorca. Wie bekommt man sowas genehmigt, sind das Ersatz- oder Neubauten ? Es geht gerade noch so, aber mehr sollten es nicht werden. Sieht von da aus wirklich seltsam aus. :!:

  • Die rege Bautätigkeit in den Elbhängen resultiert aus der Zerstückelung der meist großen parkähnlichen Villengrundstücke. Da werden entweder Teile verkauft oder eine Immobilienfirma renoviert eine Villa um den Preis weitere Gebäude errichten zu können um das Projekt überhaupt wirtschaftlich zu machen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ein kleiner Sonntagsspaziergang bei -10 Grad durch die Stadtteile Loschwitz und Weißer Hirsch



    Dachlandschaft in Loschwitz


    Elbhang-Millieu


    Der Loschwitzer Hafen.
    Die hier beheimateten Yachten sind herausgezogen und am Körnerweg aufgebockt


    Am Rande des Mordgrundes führt ein Fußweg vom Elbufer hinauf


    Villen im Bereich Tolstojstr./Dostojewskistr.


    Villa Tiberius, Hermann-Prell-Str.


    Villa Meßmacher


    daneben ein moderner Architektenbau


    Villa Elbblick


    Wolfshügelstraße


    Lahmannring


    Collenbuschstraße


    ehem. Gutshaus Weißer Hirsch im Ortszentrum


    Villa neben dem Parkhotel


    Am Chinesischen Pavillion wird immer noch gebaut


    Kurparkstraße, Rand der Dresdner Heide


    Diese Turmvilla an der Bautzener Straße ist noch unsaniert


    Bautzener Straße


    Luisenhof und Bergstation der Standseilbahn von hinten


    Der Rißweg führt in einem Seitental Richtung Grundstraße hinab.


    Fachwerkhaus mit modernem Anbau


    Villa San Remo


    Bergstation der Standseilbahn


    Dieses Sprüchlein (das auch hier aus dem Forum stammen könnte :zwinkern: ) gilt den Straßenausbaubeiträgen, die die Stadt von den Anwohnern der Grundstraße kassieren will.
    Andersherum wäre es richtig - für die fortwährende Zunahme des Verkehrs in den letzten 20 Jahren müßten sie eigentlich eine fette Entschädigung erhalten!


    Nach Überquerung der Grundstraße führt der Karl-Schmidt-Weg nach Oberloschwitz


    Blick durch die Bäume zur Villa Orlando mit Standseilbahn


    Blick über die Grundstraße zu den Villen an der Berglehne


    Zwischen zwei Neubauten erreicht der Fußweg die Loschwitzhöhe


    Ich hatte mich in der Zeit verschätzt. Das Tageslicht begann zu schwinden.


    Die bequeme Art, den Berghang zu bezwingen.


    Die Loschwitzer Kirche von George Bähr.
    1945 von mehreren Bomben getroffen, stand sie als Ruine, bis vor 20 Jahren der Wiederaufbau begann.
    Links die Talstation der Schwebebahn.


    Der vielleicht stimmungsvollste Weihnachtsmarkt von Dresden...

  • Och Miwori, wie gerne würde ich mit Dir tauschen! Hier im hässlichen Ruhrpott (im Vergleich zu der Schönheit Loschwitzns) fängt es schon wieder an zu tauen bei pissigen 3 Grad...

    Zu der Architekten"villa": stand das Gebäude nicht am Neustädter Bahnhof mit dem Schriftzug "STELLWERK", das müssen die wohl transloziert haben.

    Schöne Fotos!