Hyade:
Leider kann ich dir deine Frage nicht wirklich beantworten. Meines Wissens stand eine solche Reko noch nie zur Debatte. In keinem der bekannten Nachschlagewerke findet sich auch nur ein Satz über das Nachkriegsschicksal dieses Denkmals. Bei Fritz Löffler wird es überhaupt nicht erwähnt. Da sich Löffler zudem ziemlich negativ über die zeitweilige „Massenproduktion“ des Bildhauers auslässt, denke ich mal, dass der kunsthistorische Wert von den Experten nicht sehr hoch eingestuft wurde. (A: Na ja, so „wählerisch“ können wir in Bezug auf Dresden angesichts der Verluste eigentlich nicht sein). Ich habe mal bei bildindex gesucht und 2 interessante Fotos gefunden. Das erste ist nicht sonderlich „scharf“, belegt aber, dass das Denkmal bereits im Herbst 1946 nicht mehr existierte. Das zweite Foto ist deutlich besser und macht eindeutig klar, dass der Sockel des Obelisken eigentlich nicht mal einen Kratzer abbekommen hat. Also ein Bombentreffer dürfte das Verschwinden des Denkmals nicht verursacht haben. Das sieht eher aus wie planmäßige Geschichtsbereinigung aus ideologischen Gründen.
Zum Thema ein paar kurze Auszüge aus
Abschied vom alten Dresden – Verluste historischer Bausubstanz nach 1945
Von Mathias Lerm:
Bezogen auf den Zeitraum unmittelbar nach dem Krieg (Sommer / Herbst 1945):
Zeitgleich begann aber auch der Exodus erhalten gebliebener Denkmäler. Für das Ehrenmal der Sowjetarmee, das auf einem zentralen Platz postiert werden sollte, musste auf Anweisung der Besatzungsmacht der Brunnen „Stürmische Wogen“ von Robert Diez auf dem Albertplatz weichen.
Bezogen auf den Zeitraum 1949/50/51:
Neben den ideologischen Vorbehalten wurden den Standbildern und Plastiken Anordnungen der jungen DDR gefährlich, das Buntmetallaufkommen drastisch zu erhöhen.
…die Denkmalsabbrüche gingen weiter…..Auch das Germania-Denkmal auf dem Albertplatz wurde – entgegen ursprünglichen Absichtserklärungen, wenigstens die vier Eckfiguren zu belassen – vollständig entfernt, und dies, obwohl die Sowjetische Militäradministration die Beseitigung des Denkmals nicht gefordert hatte. Die vier Eckfiguren waren nach einer Zeitungskampagne durch Steinwürfe schwer beschädigt worden. Anschließend wurden sie vom städtischen Denkmalpflegeamt geborgen, um dann doch völlig zerstört zu werden.
…längeres Kapitel zum Reiterdenkmal König Alberts auf dem Schlossplatz – ich fasse zusammen:
nach meiner Einschätzung anhand des integrierten Fotos, das die Demontage zeigt – praktisch unbeschädigt
am 4.11.1951 Demontage zum Zweck des Einschmelzens
Bildquelle: bildindex der Kunst und Architektur