• Ich dachte eigentlich, dazu hätte es schon einen Thread gegeben... konnte ihn aber nicht finden. Na ja, vielleicht habe ich mich auch geirrt.

    Jedenfalls zwei Artikel dazu:

    Zitat

    Festhalle soll wie damals aussehen

    Messe lässt den 1909 erbauten Prunkbau nach Originalplänen umgestalten / Nachbildung der Eck-Pavillons

    Von der Ballustrade glänzt es schon wieder golden: Die Fassade der Festhalle wird nach dem Erscheinungsbild von 1909 rekonstruiert. Die Messe lässt sich die Arbeiten fünf Millionen Euro kosten. Danach bekommt auch der Vorplatz ein neues Gesicht.
    [...]


    Quelle: http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frankfurt_und_hessen/frankfurt_und_hessen/?cnt=740980\r
    http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frank ... cnt=740980


    Und dieser Artikel hier:

    Zitat

    Türmchen krönen die Gud Stubb
    Frankfurt. Die Festhalle soll wieder so schön wie vor dem Krieg werden.[...]


    Quelle: http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=2550618kaiser\r
    http://www.rhein-main.net/sixcms/list.p ... 0618kaiser

  • Hier noch ein paar Infos:

    http://www.messefrankfurt.com/corporate/de/p…mf_ddsp147_8174


    Der gegenwärtige Zustand:

    http://www.pit-schmidt.de/eric_clapton/pics/Festhalle.jpg

    Der historische Zustand:

    http://www.altfrankfurt.com/NeueStadt/Senc…thalle_1908.jpg

    und noch ein paar Fotos und Infos:

    http://www.kultours-frankfurt.de/Messe.htm

    Bildindex erreich grad nicht, aber da ist bestimmt auchh noch einiges zu finden.

    Jedenfalls ein schönes Projekt. Besonders gefällt mir der Satz:

    Zitat

    Die Messe Frankfurt wolle den Kuppelbau "in den Wettbewerb mit all den modernen Arenen stellen, die derzeit gebaut werden."


    (http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frank…sen/?cnt=740980)

    Was doch beweist, dass auch historische Gebäude sich rentieren, auch wenn noch so viele Architekten dies leugnen.

  • Nein, einen eigenen Faden gab es bisher nicht, das ganze war nur schon mal vor 6 Wochen im Faden „Städtebau in FFM“ thematisiert worden.

    Zitat von "Henk Frost"

    Die Wiederherstellung aller historischen Türme sowie der Rotunde, aller Kuppeldächer und auch der kompletten Fassade einschließlich Fassadenschmuck wird Wirklichkeit. Bis 2009 soll die Festhalle von Außen wieder so aussehen wie bei ihrer Eröffnung 100 Jahre zuvor. Das steht heute in der Rundschau.

    Aber für eine solche Teilrekonstruktion ist ein eigener Faden durchaus angebracht.

    Die FAZ berichtet heute ebenfalls darüber:


    Quelle: FAZ vom 14.10.2005[/url]

    Man kann ganz gut erkennen, welche Teile ergänzt werden. Ich bin very amused... :D

  • Ich auch.

    Die Beleuchtung, die noch auf dem Pit-Schmidt-Bild (Sauerländers Link) zu sehen, gibt es so nicht mehr. Man entlarvte sie inzwischen als "Zirkusbeleuchtung" und schaltete sie ab. Es wird eine andere Illumination geben, nächstes Jahr. Gut gefällt mir auch, dass laut FNP für die Rekonstruktionen Mainsandstein aus Miltenberg verwendet wird und nicht irgendein billiger Ersatz aus einem Drittwelt-Land.

  • Mir gefällt besonders das Zitat von Petra Roth (letzter Satz des FAZ-Artikels):

    Zitat

    Ein so starkes demokratisches Gemeinwesen verträgt den Rückgriff auf alte und monumentale Architektur.

    :applaus:

    Schade, daß die meisten Amtsvorgänger (vor allem Walter Kolb) nicht diese Einstellung hatten...

  • Wobei der Satz irgendwie beinhaltet, dass historische Architektur eben nicht demokratisch sei und hier nur möglich wäre, weil unsere Demokratie sogar sowas aushielte.

    Für mich hingegen ist demokratische Architektur, die, welche von den Menschen gewollt wird. Und ob das gesichts-und geschichtslose Kisten der Moderne sind, wage ich zu bezweifeln.

  • Eben... so schmeichelhaft ist der Satz nicht, dennoch Gegenwind für alle, die Historismus für undemokratisch halten.

    Ist das eigentlich die Halle, wo DaimlerChrysler immer ihren IAA-Stand drin haben?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ich lehne den o.g. Satz auch ab, da ihn dieses dümmliche "Wer Rekos will, will auch die alten Lebensverhältnisse haben" zugrunde liegt.
    Ansonsten aber sehr schöne Pläne. Gerade die Dächer bereichern einen solchen Bau enorm.
    Ich wusste auch gar nicht mehr, dass das ein Thiersch-Bau ist - das macht die Freude um so größer!
    Eine Anmerkung zur Nutzung: Meine Ex-Kollegen bei DaimlerChrysler waren zahlreich auf der IAA und meinten beinahe einstimmig, DC hätte sich das schönste Plätzchen gesichert. ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • in ffm scheint es ja einen echten rekotrend zu geben :D
    das vorhaben stadthalle finde ich sehr interessant.

    wenn ich da an meine heimatstadt denke...
    dort hat man vor 6jahren die alte festhalle, ebenfalls
    von der jahrhundertwende abgebrochen, nebenbei noch
    eine gründerzeitvilla im stil des art déco, ein mächtiges
    wohnhaus mit walmdach und ein weiteres vorstädtisches
    gebäude aus der zeit um 1900.
    entstehen sollte auf der brache ein outlet-center, unmittelbar
    angrenzend an die historische innenstadt. nur leider wurde
    aus den träumen unseres eheml. obm nichts...

    es ist zum einen schön zu hören, dass in den großen städten
    ein umdenken hin zur geschichte stattfindet, nur leider werden in
    den mittleren und kleineren städten noch viel stadtbildprägende
    gebäude zum opfer der kurzsichtigen planer und entscheidungs-
    träger fallen, bevor auch hier ein umdenken einsetzt.

  • Mein Gott, Ihr findet aber auch überall ein Haar in der Suppe.... :augenrollen:

    Es sagt doch keiner, daß historische Architektur ihrer Formen wegen undemokratisch sei. Aber diese Architektur stammt eben aus einer Zeit, in der die Monarchie die Staatsform war und nicht Demokratie. Zufall - die Architektur hat sich eben so entwickelt. Und mit Monumentalarchitektur hat man eben so seine Erfahrungen gemacht, nicht nur im Kaiserreich, sondern auch im Dritten. Bauhaus und Nachkriegsarchitektur sind eben die Stile, die zu den Zeiten "aktuell" waren, als Deutschland eine Demokratie war.

    Also, ich kann an dem Satz nichts negatives finden. Gerade wenn man bedenkt, wie in dieser Stadt jahrzehntelang mit der alten Architektur umgegangen wurde, dann ist eine solche Gesinnung ein riesiger Fortschritt. Früher hat man Gebäude für die Geschichte mitverantwortlich gemacht (Braunschweiger Schloß = von den Nazis genutzt = weg!, Berliner Schloß=Preußen ist an allem Schuld = weg!, Schauspielhaus Ffm = zu protzig, wir sind bescheiden = weg! usw.).

    Wenn Politiker jetzt anfangen zu sagen "Demokratie des 21. Jahrhunderts verträgt sich auch mit Architektur aus der Zeit der Monarchien" und damit Rekos wie Stadtbib, T & T-Palais, Festhalle und vielleicht auch noch Altstadthäuser salonfähig machen, dann ist das doch positiv!

  • Ich möchte Schlossgespenst zustimmen. Es ist doch eigentlich positiv, wenn jemand sagt, wir können heute problemlos Gebäude rekonstruieren, die aus undemokraterischeren Zeiten stammen.

    Nur, Schlossgespenst, bei der folgenden Formulierung möchte ich was hinzufügen:

    Zitat

    . Aber diese Architektur stammt eben aus einer Zeit, in der die Monarchie die Staatsform war und nicht Demokratie.

    Aufgrund der deutschen Geschichte neigen wir dazu, Demokratie und Monarchie als Gegensatzpaare aufzufassen. Wir sollten aber, mit Respekt gegenüber unseren europäischen Nachbarn, davon Abstand nehmen, die Monarchie als das Gegenteil der Demokratie anzusehen. Großbritannien, die Benelux-Länder und die skandinavischen Staaten sind Monarchien und Demokratien gleichtzeitig - in vielen Bereichen sind sie demokratischer als eine Bananenrepublik wie Italien. Halten wir also fest: es gibt demokratische und undemokratische Monarchien, es gibt demokratische und undemokratische Republiken (zu den letzteren zählte die DDR, obwohl sie ihrem Namen nach das Gegenteil war).

  • Im DAF wurde übrigens ein Bild von den sanierten Gittern eingestellt. Das Ganze verspricht ja sehr schön zu werden. Die beiden Materialien Gold und Stein harmonieren ganz hervorragend.

    http://people.freenet.de/urgewalten/index_y/fest1.jpg

    Prächtig, prächtig...

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Dirk:

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    Hütchenspiele an der Festhalle

    Die Festhalle trägt künftig Hut: Im Sommer wird der erste der drei Ecktürme des Prachtbaus wieder ein Dach haben. Auch die Rekonstruktion der zentralen Rotunde an der Nordfassade nimmt Formen an. Im vergangenen Jahr hatte die Messe mit dem Projekt begonnen: Die Festhalle soll wieder so aussehen, wie sie sich vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg präsentierte. Vor dem Gebäude waren gestern die ersten Muster der Aufbauten zu besichtigen. Ein Spengler hatte einen Teil des Kupferdaches aufgebaut, das über den Ecktürmen errichtet werden soll. Daneben stand eine Wand aus rotem Sandstein, die Teil des Aufbaus über der Rotunde sein wird. Stefan Timpe vom städtischen Denkmalamt, Susanne Huldisch von Architekturbüro Albert Speer & Partner sowie Marc Legg, Baumanager der Messe, begutachteten die Handwerksarbeiten und wählten die Variante aus, die ihrer Ansicht nach dem Original am nächsten kommt.
    [...]

    Nach den heute gültigen Bauvorschriften dürfte ein Dach in dieser Art gar nicht mehr gebaut werden – zu groß wäre die Gefahr, dass der Wind das Kupferblech abdeckt. Damit dies nicht passiert, werden die Bleche verklebt. Auf die Spitzen der drei Turmdächer kommt jeweils eine Weltkugel mit stilisierten Kontinenten. Der Messe gefällt das, schließlich ist sie rund um den Globus aktiv. Für die 15 Tonnen schwere Sandsteinwand, die einen Teil der Fassade der Rotunde bilden wird, haben drei Steinmetze im Betrieb von Eric Schiecke in Weißensee bei Erfurt zwei Wochen gearbeitet. «Jedes Stück ist anders, mit maschineller Vorfertigung ist das nicht zu machen», berichtet Schiecke. Der rote Sandstein stammt aus einem Steinbruch in Miltenberg und kommt dem erhaltenen Bestand sehr nahe. 100 Kubikmeter Sandstein, das sind rund 250 Tonnen, werden allein für die Rotunde benötigt. Die gleiche Menge wird für die bis zu 1,90 Meter hohen Vasen verbraucht, die die Brüstung der Rotunde und die Türme verzieren. Für die Steinmetze sind diese Skulpturen eine besondere künstlerische Herausforderung. Ein Handwerker benötigt ungefähr vier Wochen für eine Vase. Für die Rekonstruktion konnte zum Teil auf Original-Zeichnungen des Architekten Friedrich von Thiersch zurückgegriffen werden. Wo diese fehlen, werden die Verzierungen nur angedeutet, erläuterte Timpe. Ohnehin komme es vor allem auf die Gesamtwirkung des Gebäudes an. Wie eine Brosche werde das Kuppeldach durch die drei Ecktürme gefasst. Der vierte Turm hat nie existiert.

    Weitgehend fertig ist die Neugestaltung der Arkaden an der Nordfassade. Nach dem Krieg wurden sie vereinfacht wieder aufgebaut, auf die Deckengewölbe wurde verzichtet. Diese sind jetzt wieder vorhanden. Hergestellt wurden sie jedoch nicht aus Naturstein, sondern aus Gipskarton. Das fällt allerdings nicht auf. Zum 100. Geburtstag 2009 soll die Festhalle wieder so schön wie einst sein. Und vielleicht erhält sie dann endlich den Platz in der Architekturgeschichte, den sich nach Ansicht Timpes verdient.


    Quelle: http://www.rhein-main.net/sixcms/list.ph…icle&id=2895548

  • Zur Abwechslung mal wieder was positives aus Ffm:

    Heute in der FAZ zu lesen (und zu sehen, Foto ist aber nicht besonders aufschlußreich): Die Rotunde der Festhalle hat seit gestern ihre historische Kuppel wieder - zumindest als Rohbau-Gerippe aus Holz und Stahl, das jetzt noch mit Kupfer verkleidet wird. :D

  • Die Meldung ist gut zwei Wochen alt. Unsinn ist natürlich der Satz "Auf den drei Ecktürmen des Prachtbaus ließ er nämlich vier Weltkugeln anbringen". Tatsächlich ist es umgekehrt: auf drei der vier Türme wurden Weltkugeln montiert. Im DAF gibt es recht aktuelle Fotos der noch eingerüsteten Türme, die Kugeln waren zu dieser Zeit bereits angebracht.

  • Danke für die Antwort! :)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.