Berlin - Hauptbahnhof, Humboldthafen, Europacity

  • Das wäre auch interessant. Ob dieses Segel einem Test im Windkanal standhalten würde. Falls es im Wartebereich Verwirbelungen gibt, wartet man wohl besser auf den Gleisen. :unsure:

  • Zitat

    Das waren noch Wartehäuschen . Da hat man jedes Wetter überlebt.

    ...dafür hatte womöglich sogar jemand auf die Fliesen für sein Badezimmer verzichtet... :cool:

    Aber im Ernst: ich sehe gerade förmlich vor mir, wie sich eine Nachbarschaftskommission zusammensetzt, gemeinsam einen Entwurf erstellt, die Genehmigungen der Kreisverwaltung abwartet, die Mitglieder Baumaterialien horten und zusammentragen, um schließlich in gemeinschaftlicher Feierabendarbeit gemütlich bei mehreren Kisten Bier das Aufbauwerk zu vollbringen - und dafür noch einen Preis verdient. SOlCHE Bauwerke werden dann auch von der Bevölkerung langfristig akzeptiert. Schöner als jede Standard- Metall-Glas-Konstruktion oder Betonkiste aus dem Katalog, die nach einem Jahr bereits demoliert sowohl ihren Zweck verfehlt, als auch zu einem unansehlichen Ärgernis wird.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

    Einmal editiert, zuletzt von Ein_Hannoveraner (30. Januar 2015 um 11:06)

  • Es ist eigentlich schon ein Hammer, wie schlecht dieses "Jahrhundertprojekt" geplant ist. Dass da mal die Tram halten wird, ist doch bestimmt schon länger bekannt. Dass man in der heutigen Zeit den Menschen noch zumutet bei einem solchen Bahnhofsprojekt im Freien auf die anbindenden Verkehrsmittel, in diesem Fall die Straßenbahn, zu warten, anstatt die Haltestelle unterirdisch in das Gebäude zu integrieren ist schon eine Sache für sich. Von dem immer noch fehlenden direkten U-Bahn-Anschluss, der dann ja hoffentlich in absehbarer Zeit kommt, ganz zu schweigen.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Wie liebe ich das trüb perlende Gestänker gegen alles und jeden in diesem Forum. In Eurer Haut möchte ich echt nicht stecken, muss schwer sein, so zu leben. Tram im Hauptbahnhof also, unterirdisch wie in Bochum, wünschen die Herren? Toll, das schreibt sich flott herunter. Sehen wir uns den Hauptbahnhof an, werden wir feststellen, dass es einen U-Bahnanschluss gibt in Richtung Süden, parallel zu den Gleisen der Relation Hamburg-[lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Auch die S-Bahn wird in dieser Richtung noch in den Hbf geführt. Die Tram hingegen kommt von Osten, kreuzt also diese drei Bahntrassen (und zusätzlich den Autotunnel), sie wird weiter nach Westen geführt. Wie, bitte schön, hätte diese Tram in den Hauptbahnhof integriert werden können? Richtig, mit einem tiefen Tunnel noch unter den Nord-Süd-Gleisen der Fernbahn oder mittels einer gewaltigen Brückenkonstruktion über dem heutigen Dach der Stadtbahn. Gigantisch! Ihr macht Vorschläge :gehtsnoch:
    Im Übrigen frage ich mich, warum es, Pfälzer Bub, den Reisenden nicht zuzumuten ist, ein paar Schritte aus dem Bahnhof herauszutreten, um vor dem Gebäude in Tram oder Bus oder Taxi zu steigen. Das ist doch eine ganz normale Erfahrung einer Bahnfahrt, die man in hunderten von europäischen Städten macht - für mich jedesmal ein angenehmer Moment einer Reise, die erste Kontaktaufnahme mit der Stadt, ein erster Eindruck ihrer Vitalität und räumlichen Organisation, der mir hundertmal lieber ist, als in einen Tunnel zu verschwinden und unterirdisch an mein Ziel gebracht zu werden. Stadterfahrung, die ich nirgends missen möchte (gut, zugegeben, in Bochum oder Gelsenkirchen ist ihr Fehlen in der Tat zu verschmerzen...).

    Einmal editiert, zuletzt von aldilette (2. Februar 2015 um 12:22)

  • Danke aldilette für die gnädige und tiefgründige Aufklärung der baulichen Gegebeheiten am Bahnof. Ich denke mal das wir uns jetzt kompetenter in unserer Haut fühlen dürfen und unser trüb perlendes Gestänker klar versiegt ist! :anbeten:

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • In der Hoffnung, dass Ihnen die Hintergründe in ihrem Ursprung sowie in ihrer Gesamtheit einleuchten werden, werter Aedificium.
    Inkl. der Opfer versteht sich.

  • In der Hoffnung, dass Ihnen die Hintergründe in ihrem Ursprung sowie in ihrer Gesamtheit einleuchten werden, werter Aedificium.
    Inkl. der Opfer versteht sich.


    Oh ja, vielen Dank für die herausragende Aufklärungs- und Erhellungsarbeit! Es ist immer ein fruchtbarer Quell die Ürsprunge in Gänze erhellt zu sehen! :anbeten:

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Nun ja, einen Vorteil hat ja die Ansammlung an architektonischen Scheußlichkeiten (incl. HB) schon; hier hält sich kaum jemand freiwillig länger auf als er unbedingt muß

  • @adilette
    Inhaltlich bin ich zumindest teilweise deiner Meinung, aber wie du andere Meinungen herunter würdigst und deine eigene als das erhabene Nonplusultra anpreist ist einfach nur peinlich.

    In Eurer Haut möchte ich echt nicht stecken, muss schwer sein, so zu leben.

    Muss schwer sein so wie du zu leben wenn man schon in Foren den Oberlehrer spielen muss.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Im Übrigen frage ich mich, warum es, Pfälzer Bub, den Reisenden nicht zuzumuten ist, ein paar Schritte aus dem Bahnhof herauszutreten, um vor dem Gebäude in Tram oder Bus oder Taxi zu steigen.

    Weil ich
    a) das bescheidene Berlins Wetter, vor allem abseits der Sommermonate kenne,
    b) der Hauptbahnhof planerisch das Nonplusultra sein müsste, da er ja doch so hautstädtisch toll sein soll,
    c) hier planes Feld war, man hätte also gleich vernünftig im Sinne des Kunden, der steht nunmal nicht auf Gänge durch Schmuddelwetter mit Rollkoffern, planen können. Aber damit tut sich ja "die Bahn" generell schwer.

    Die meisten Metropolen haben zudem nicht das "Glück" der Zerstörung erlitten und deshalb stand dort nicht soviel Platz im Zentrum zur Verfügung wie in Berlin. Trotzdem ist das dort oft anders gelöst. Wenn Bochum und Gelsenkirchen Berlin in solchen Details schon in den Schatten stellen, gute Nacht.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Es war ein Gedankenspiel, sollte hier wohl erlaubt sein. In anderen Metropolen, und auch vielfach in Berlin, datieren bauliche Gegebenheiten in die Zeit des Entstehens von Stadtteilen und Eisenbahnlinien zurück. Da muss man heute über die Straße, um weiter zu kommen. Von einem Hauptstadt-Hauptbahnhof, gebaut in der Gegenwart, kann man weitsichtigere Planungen erwarten. Da muss die Tram nicht unbedingt durch einen Tunnel fahren. Ein Tram-Port, der sich an das Gebäude des Bahnhofs anlehnt, wäre ebenso sinnvoll gewesen. Dass aber die Situation so angelegt ist wie vor hundert Jahren, ist einfache 'ne schwache Kür der Planungsbüros.


    Bitte keine persönlichen Rempeleien, ja!

  • Der Bund der Steuerzahler hat die neuen Haltestellen vor dem Hauptbahnhof auch kritsiert:

    Zitat

    Was hat dieses städtebauliche Siegerkonzept den Steuerzahler gekostet? Auf BdSt-Nachfrage teilte die BVG mit: Die Auftragssumme beträgt 944.000 Euro. Nachträge seien in Höhe von bislang 86.500 Euro beauftragt worden.

    Anscheinend fängt das elegante Bauwerk auch schon an zu bröseln..

    Zitat

    Der Bund der Steuerzahler aber sagt: Das teure Ergebnis enttäuscht durch nicht akzeptable Löcher und Flecken.

    Link

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  • Das Filmchen ist leider etwas veraltet, was die Darstellung der Mängel anbelangt, jetzt sieht es in etwa so aus:






    Aber das ist eigentlich auch schon überholt, da ein paar Tage alt :cool:, denn die Löcher sind geschlossen, Schäden repariert, die Decke gestrichen und die entgültigen Schienen sind verlegt.

  • Aktuelle Impressionen von der schachteligen, gerasterten Umbauung des Berliner Hauptbahnhofs - Regula Lüscher und Konsorten können hier ohne stilistische Abweicher ihre Stadt der Träume errichten.

    Die Nichtüberdachung des östlichen Bahnsteigs ermöglicht zur Zeit diesen traumhaften Blick nach Norden.

    In etwa vom Ausgang des Tiergartentunnels gesehen.

    Neubau neben dem Total-Turm

    50-Hertz-Zentrale im Bau.

    Doppelhotel Ibis & Amano an der Invalidenstraße.

    Andere Seite (Alt Moabit) - Bürohaus "John F. Kennedy" entlang der Katharina-Paulus-Straße.

    Die Seite zum Washingtonplatz.

    Die über 3 Meter hohe Statue "Partenza" (Abreise) des italienischen Malers und Bildhauers Giampaolo Talani steht seit dem Frühjahr hier. Im Hintergrund das Steigenberger.

    http://dsk-gmbh.de/aktuelles/dsk-…r-hauptbahnhof/

    Der Bahnhof mit dem Washingtonplatz, links ein Gastronomie-Flachbau.

    Das fast fertige und besonders hässliche Riesenprojekt "Humboldthafen 1" - dafür soll es ganz doll energieeffizient und nachhaltig sein.

    Wie beim benachbarten Forschungsministerium lässt die wirre, enge Rasterung keine anständige Aufnahme zu.

    Abschließend der wunderbare Blick über den Humboldthafen von Norden auf das Ding.

    Das ist Städtebau, wa?!! :kopfschuetteln:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Regula Lüscher und Konsorten können hier ohne stilistische Abweicher ihre Stadt der Träume errichten.

    Für mich ist das zwar nicht die Stadt der Träume, sondern ein Alptraumort, bei dem es mich schüttelt. Aber so sieht man gut, wie es in den Köpfen modernistischer Städteplaner und Architekten aussieht. Das besonders schlimme daran ist, dass diese Leute die Macht haben und ihr Ding durchziehen, während wir nur kleine Würstchen sind, die sich in einem Forum aufregen. Interessant wäre es, wie künftige Generationen solche Stadträume werten. Werden sie mit Freude den Abrisshammer schwingen oder entzückt davon Fotoaufnahmen schießen?

  • Da tendiere ich klar zum Abrisshammer. Beim Vergleich dieser Kisten mit noch erhaltener historischer Bausubstanz, können die neuen Häuser nur verlieren. Dieses Empfinden wird auch in 100 Jahren noch so sein.

    Meine Hoffnung liegt auf den Bäumen in dem Bereich. Wenn sie einmal groß sind, verdecken sie wenigstens Teile des Grauens.

  • Was für eine unglaublich abstoßende Gegend, keine Harmonie, kein Flair, kein Stil und keine Wärme. Diese Gebäude sind so einfallslos und abstoßend, da helfen auch keine Bäumchen mehr.

    Labor omnia vincit
    (Vergil)