• Wen interessiert das? Es geht um den Wiederaufbau von Altstädten und nicht um moderne Stadtentwicklung.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wie viele Leute leben denn in dieser "wiederaufgebauten" Danziger "Altstadt"? 2000 von 470.000? Wie groß ist die bebaute Fläche? Unter 1 %? Ist das dann für irgendjemanden relevant außer für Touristen?

    Noch abstruser wird das Verhältnis, wenn man die gesamte Dreistadt mit ihren 750.000 Einwohnern betrachtet. Das kann man noch mehr vergessen als die Warschauer Altstadt, die nicht einmal das Nationalstadion komplett ausfüllen würde.

    Easy does it.

  • Das sind absurde Vergleich, anhand derer sich auch dieses Forum und jegliche Rekonstruktionsdebatte erübrigt. Es geht nicht um Stadtplanung, sondern konkret um den Wiederaufbau von Altstadtgebieten, die gemessen an heutigen Stadtflächen marginale Größen darstellen und zwar in West und Ost. Was soll damit auch gesagt sein? Dass das Danziger Wiederaufbauprojekt verfehlt (oder gar "unehrlich" war), weil das anhand der heutigen Maßstäbe keine Rolle spielt? Ähnliche Zahlen kriegt man auch anhand der Wiener Innenstadt ("Altstadt" wäre noch drastischer, weil die Ring-Umgebung nicht mitzählen würde - max. 10.000 von 2 Mio). Dürfte man deshalb nicht über Altstadterneuerung sprechen? Was soll das Ganze?

    Zwischen „partiell gut gelungen“ und „alles sch*isse“ gibt es offensichtlich keine Grauzone.

    Doch. Zeig mir bitte was partiell gut Gelungenes. Bisher hat buarque nur erhaltene Altstadthäuser als leicht triste Wiederaufbauarbeit verkauft, was nicht so hilfreich war.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Was überall eigentlich fehlt ist das einer Stadt von > 250.000 Einwohner eine geschlossen authentische Innenstadt hat, wo man spazieren kann ohne das Gefühl zu bekommen dass die Mehrzahl der Bauten aus 50-er oder 60-er Jahren billige und geschmacklosen Wiederaufbau ODER schwerstens verschandelten oder verstümelten Gründerzeitler besteht. In Münchgen, Leipzig, Wiesbaden, Halle, Augsburg (?), Braunschweig (?) und Heidelberg gibt es dieses Gefühl, aber sonst nirgendwo.

    In Dresden ist ein kleines Teil der ehemalige (damals hoch urbane) Innenstadt wieder aufgebaut, aber es fehlt am historisches Umfeldt und fehlende Teilen der Innenstadt (Altmarkt, Prager Strasse, Postplatz, Ferdinand Platz usw). In Leipzig fehlen im Osten der Innenstadt wichtige historische Bauten und gibt es noch immer Brachen. In Magdeburg fehlt die Mitte und Norden.

    Jede Deutsche Stadt hat aber doch noch noch ein oder mehrerere Bezirken mit Historismus wo alles noch einigermassen heil aussieht. In Münster, das Kreuzviertel, in Aachen das Frankenberger Viertel; in Kassel Vorderer Westen; in Dresden die Neustadt rund Martin Luther Platz, in Hannover sogar mehrere Viertel: Linden, Bult, List usw.; in Berlin Kreuzberg-Ost (Bergmannkiez)/Prenzlauerberg, Teilen Moabit (Stephankiez) und Friedenau. Und ja Kleinstädten wie Regensburg, Görlitz, Cotbus und Plauen sind doch noch sehr schön.

    Würzburg, Freiburg und Nürnberg können mit relativ wenig Aufwand doch viel schöner gestalltet werden, aber die Wille ist weit zu suchen und es gibt leider keine Meisterplänen dafür. Gilt auch für fehlende historische Innenstädten wie in Berlin, Chemnitz, Magdeburg, Kassel oder Mannheim.

  • Habt ihr's bald? Ich finde es langsam müssig, seit dem 19. August 2008 immer dasselbe lesen zu müssen... ohne die kleinste Prise Fortschritt.

  • Es geht nicht um Stadtplanung, sondern konkret um den Wiederaufbau von Altstadtgebieten, die gemessen an heutigen Stadtflächen marginale Größen darstellen und zwar in West und Ost.

    Das Danziger Altstadtgebiet war überhaupt nicht marginal, vor der Stadterweiterung bestand Danzig praktisch nur aus historischer alter Bebauung, und da reden wir von einer Einwohnerzahl von rund 50.000. Selbst da sind wir bei einem Bruchteil angelangt.

    Easy does it.

  • Das war aber bei alten Städten ein relativ normales Phänomen. Im Mittelalter ist das noch ausgeprägter gewesen.

    Aber was ändert das daran, dass die heutige neue Rest-Rechtsstadt ein erfreuliches Phänomen darstellt bzw dass Danzig ungleich mehr von seinem Flair erhalten hat (tschuldige, dass ich mir diese Beurteilung anmaße) als andere totalzerstörte Städte? Wo gibt es so was überhaupt nur ansatzweise in Deutschland? Mir fällt höchstens Berlin, Nikolaiviertel, Hamburg, Gängeviertel, vielleicht auch noch Münster, Prinzipalmarkt ein (aus dieser frühen Zeit des Wiederaufbaus, jetzt kommt natürlich einiges Beträchtliches dazu). Mir kommt da jede Relativierung des Geleisteten angesichts der Marginalität der (frühen) dt. Beispiele ein bisschen unangemessen vor.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.