Köln - Dom und Umgebung

  • Interessantes Bild, Niederländer. Wusste gar nicht, daß die "Domfassade" damals Ähnlichkeit mit norddeutschen Rathäusern/Gesellschaftshäusern besaß und eher in Richtung einer Klosterkirche ging.

  • Das Baptisterium mit dem historischen Taufbecken an der Ostseite des Doms wird neu präsentiert. Dazu gibt es einige Berichte in den Lokalmedien. Einen ausführlichen Bericht mit bewegten Bildern auch vom Vorzustand gibt es bei der „WDR Lokalzeit“ (ca. 3,5 Minuten). Im anschließenden Interview (mit dem Dombaumeister, ca. 2 Min.) gibt es Informationen zu weiteren Gestaltungsplänen.
    Der Link ist zeitlich begrenzt aufrufbar.

    Link entfernt.

    Einmal editiert, zuletzt von koelle (6. April 2016 um 09:16) aus folgendem Grund: Veralteten Link entfernt (Diskussion hat sowieso direkt gewechselt), Text sonst unverändert.

  • Mal noch was zu den oben von Vulgow gezeigten Köln-Luftbildern:

    Entgegen dem allgemeinen Köln-Bashing hier muss ich sagen: Ich wünschte, Dresden hätte so eine eng und meist kleinteilig bebaute Innenstadt wie Köln.
    Selbst wenn DD einmal in 10-20 Jahren "fertig" sein wird, wird es niemals eine solche, halbwegs auf historischen Fundamenten stehende Innenstadt haben, die man zudem mit besseren Nachfolgebauten (siehe aktuell in Frankfurt/M.) immer wieder mal nachbessern kann (was auch in Köln m. E. langsam anfängt).

    Also: Das Glas Wasser ist auch in Köln halbvoll und nicht halbleer - finde ich....

  • Ich wünschte, Dresden hätte so eine eng und meist kleinteilig bebaute Innenstadt wie Köln.

    Ich sehe auf dem Bild oben keine kleinteilige Bebauung, ausser in dem kleinen Areal am Rhein, daß in der Größenordnung etwa dem Dresdner Neumarkt und Umgebung entspricht. Der Rest der Innenstadt besteht in Köln aus wuchtigen Blöcken im Stil der 60er und 70er Jahre. Da muss man bei jedem Abriss in Zukunft am Besten immer sofort eine Bürgerinitiative starten, die so einen Block nach dem Vorbild des neuen Stadtquartiers auf dem Areal des Technischen Rathauses in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] mit Dutzenden von Rekos ersetzen. Das ist aber ein mühsamer Prozess, da ja leider nicht alle fünf Jahre so ein Block wegkommt. Und ob wirklich alle zehn oder 20 jahre dann immer eine Bürgerinitiative bereit steht, ist bei dem heutigen Zeitgeist auch fraglich.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Na ja - also Rekos wird es in Köln dort sicherlich keine geben.
    Das meiste waren Gründerzeitbauten, die dort standen. Die wird, will und kann (Dokumentation!) keiner rekonstruieren.-...

  • Die wird, will und kann (Dokumentation!) keiner rekonstruieren.-...

    Wird... vermutlich nicht, will... da wäre ich nicht so eindeutig negativ im Urteil, kann... auch da wäre ich nicht so sicher, gibt es für einige Gebäude doch sicherlich noch Bauzeichnungen und Fotografien. Also, der Wille und die Möglichkeit beständen teilweise schon, dennoch wird´s wohl leider nichts. Warum? Das Geld, die mangelnde Phantasie, der mangelnde Impuls "von oben" (BDA und Co.)...

  • Ich mag das Köln-Bashing hier auch nicht, weil ich finde, das Köln etwa hat. Dennoch ein Wort zu diesem Oktavianschen Beitrag, wenngleich er ein Jahr alt ist:

    Zitat von oktavian

    Ich wünschte, Dresden hätte so eine eng und meist kleinteilig bebaute Innenstadt wie Köln.

    Ich bin nicht dieser Meinung, finde, dass diese Kleinteiligkeit per se nix wert ist. Eine ahistorische, großzügig-großräumige Bebauung, welche das Erhaltene wirkungsvoll in Szene rückt, wäre mir viel lieber. Ich vermag einem beibehaltenen Straßennetz nix abzugewinnen, wenn die Bebauung aufgegeben worden ist bzw wenn auf die historische Bebauung als solche keinerlei Rücksicht genommen wurde. Da ist mir die DDR-Prager Straße viel lieber (auch die Wilsdruffer übrigens).

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • An ein verlorenes Straßennetz kann man nicht mehr neu anknüpfen, ob nun durch Rekonstruktion oder attraktive Neubebauung. Das erschwert auch eine Rückkehr jeglicher Urbanität, und der historische Organismus einer Stadt gerät in Vergessenheit. Genau das ist das Problem einer Stadt wie Dresden oder des Berliner Zentrums. Ohne eine Rückkehr zum historischen Grundriss sehe ich für diese Stadträume keine Chance, wieder zu ihrem einstigen - wenigstens strukturellen - Status zu finden. Von daher halte ich gar nichts von deinem Standpunkt, ursus. Was wäre Nürnberg ohne sein überliefertes Straßennetz? Ich stelle mir gerade Burg und Frauenkirche vor, in einem Zentrum aus Platten in Zeilenbauweise und überbreiten Straßen.

    Im Fall von Köln könnte man Wolf Jobst Siedler zitieren: Die Stadt hat über die Architektur gesiegt. In Dresden dagegen hat die DDR über die Stadt gesiegt, jedenfalls sobald man das kleine Neumarktparadies in südlicher, westlicher oder östlicher Richtung verlässt.

    In dubio pro reko

    16 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (11. April 2017 um 15:59)

  • Köln (dpa) - Nach mehr als 70 Jahren ist ein im Zweiten Weltkrieg verloren gegangenes Kunstwerk aus dem Kölner Dom wieder aufgetaucht. dpa

    [Bild]

    Der Kopf eines römischen Soldaten aus dem Michaelportal wurde in der vergangenen Woche von einer amerikanischen Kunstberaterin abgegeben, wie die Kölner Dombauhütte am Freitag in Köln mitteilte. Ein junger US-Soldat hatte das abgesprengte Fragment, das den Sturz aus sieben Metern unversehrt überstanden hatte, 1945 aus dem Schutt geborgen und mit nach Washington genommen.

    Nach seinem Tod fand sein Sohn das Köpfchen eingeschlossen in einem Schrank. „Glücklicherweise erinnerte er sich, dass sein Vater ihm das Fragment als Kind gezeigt und erwähnt hatte, dass er an der Einnahme der Stadt Köln beteiligt gewesen sei“, sagte der Dombaumeister Peter Füssenich. Der Sohn des US-Soldaten habe sich dann an eine Kunstberaterin gewandt.

    Inzwischen ist der Kopf gereinigt worden und soll in den nächsten Wochen an der alten Stelle eingesetzt werden. Die Skulpturen des Michaelportals wurden zwischen 1878 und 1881 gefertigt.

    Moderationshinweis (Riegel):
    Bild aus Urheberrechtsgründen gelöscht

  • Im Fall von Köln könnte man Wolf Jobst Siedler zitieren: Die Stadt hat über die Architektur gesiegt. In Dresden dagegen hat die DDR über die Stadt gesiegt, jedenfalls sobald man das kleine Neumarktparadies in südlicher, westlicher oder östlicher Richtung verlässt.

    Genauso ist es!

    Ursus, ich kann Deine Ansichten in keinster Weise verstehen. Das meinst du doch nicht im Ernst??

  • Zitat von rosenkavalier

    Ursus, ich kann Deine Ansichten in keinster Weise verstehen. Das meinst du doch nicht im Ernst??

    Mein voller Ernst. Was ist das Straßennetz in Nürnberg wert, nämlich dort, wo nichts erhalten geblieben ist?

    Da ist mir das um Welten lieber:
    https://www.google.at/search?q=rosto…f=1499692132912

    https://www.google.at/search?q=rosto…f=1499692132912

    Schaut doch viel mehr gleich als dieses Elend:

    https://www.google.at/search?q=n%C3%…f=1499692275184

    oder um bei Köln zu bleiben:

    https://www.google.at/search?q=k%C3%…f=1499692334050


    Was soll äußere Form ohne inneren Gehalt wert sein außer null?

    Wäre nicht ein freier Blick auf St. Andreas besser als dieses Gemurkse?

    https://www.google.at/search?q=k%C3%…f=1499692456310

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das historische Straßenetz wird spätestens dann wieder wertvoll, wenn die Bebauung sich zum Besseren wandelt. Und auch für sich genommen ist es die ablesbare Anatomie der gewachsenen Stadt. Von daher bin ich auch gänzlich anderer Meinung als Ursus. Mit komplett ausradierten Stadtstrukturen wie in Magdeburg kann ich überhaupt nichts mehr anfangen, solche Städte haben kein Gedächtnis mehr. Ich bin froh über die Nürnberger Lösung nach dem Krieg. Es gibt dort noch ein Platz- und Straßengefüge, welches noch Bewusstsein und Verständnis für die Stadthistorie zulässt, auch wenn das Fehlen der ursprünglichen Bausubstanz zu beklagen ist.

    In dubio pro reko

    3 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (10. Juli 2017 um 15:39)

  • Zitat

    wenn die Bebauung sich zum Besseren wandelt

    so zeigt es sich, dass eine dichte Bebauung auf historischem Grundriss zum größten Hinderungsgrund für Rekonstruktionsbestrebungen wird. Wo gibt es mehr Rekos: in der NM-Umgebung Dresdens, in der Umgebung des TR in FF oder in der Nürnberger Karolinenstraße?
    Von Köln ganz zu schweigen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • In Magdeburg gibt es jedenfalls keine mir bekannte Reko. Platz genug wäre dafür da, aber wenn es keine Anhaltspunkte mehr gibt, will man dann ein rekonstruiertes Gebäude einfach in den Raum stellen? Auch im einstigen Marienviertel Berlins , heute Marx-Engels-Forum, tut man sich schwer mit Rekonstruktionsgedanken, die Freifläche scheint der Weisheit letzter Schluss zu sein. Dagegen wurden in Würzburg bedeutende Häuser wiederaufgebaut, die heute, eingebettet in Nachkriegsbebauung, historische Akzente setzen. Übrigens auch eine Stadt, deren beschaulicher Charakter gottseidank - nicht zuletzt durch das überlieferte Straßengefüge - bewahrt blieb.

    In dubio pro reko

  • FUND im Netz:

    Boisserée, Sulpiz http://katalog.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/indexi…i?gnd=11851301x
    Geschichte und Beschreibung des Doms von Köln: nebst Untersuchungen über die alte Kirchenbaukunst ...: Tafeln— Stuttgart, 1823
    http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/boisser…0d50a5a8047f15c

    Beachtet vor allem die großformatigen, online verfügbaren Tafeln mit den Kupfer/-Stahlstichen. Ultrafeine Ansichten des Domes!