Bayreuth (Galerie)

  • Von der Stadt (wie eigentlich generell von den fränkischen Markgrafenstädten und -kirchen) habe ich nur wenige Aufnahmen, dafür einige vom Neuen Schloss (innen herrscht Fotografierverbot) und vom Schlosspark. Auch die Villa Wahnfried und das Grab von Richard Wagner habe ich vor 6 Jahren abgelichtet:


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    Eine benachbarte Gartenplastik:
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    Schlosspark, Galathea

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    Schwaneninsel, Thetis und die 4 Tritonen

  • Der Name Bayreuths wird in der Welt der Klischees mit dem Veranstaltungsort der Bayreuther Festspiele assoziiert. Damit einhergehend scheint es die Vorstellung zu geben, Bayreuths Stadtbld sei interessant, weil es das Festspielhaus (den Kasten schon mal von hinten gesehen?), ...besitzt.

    Nein, hatte das Festspielhaus noch nicht von hinten gesehen. Es sieht mit dieser fast festungsartigen Fachwerkwand von hinten nicht gerade gelungen aus, finde ich. Habe hierzu gerade bei Wiki gelesen:

    Zitat

    Mit der Erinnerung an „flüchtig gezimmerte Festhallen“[7] sollte nach Wagners Worten ein volkstümlicher Eindruck erweckt und eine „Nachahmung des ausländischen Wesens“[8] vermieden werden.

  • Besten Dank Zeno für die beginnende Präsentation von Bayreuth. Ich war erst einmal (Ende des letzten Jahrtausends) in Bayreuth, um mir damals das Opernhaus und die Schlösser anzuschauen. Von der Stadt selbst habe ich irgendwie keine bleibenden Erinnerungen bewahrt. Sie erschien mir zwar durchaus ansprechend, aber nicht der Bedeutung der Schlösser und der Oper zu entsprechen. Gerne lasse ich mich von dir eines Besseren belehren. Bin gespannt wie´s weiter geht.

  • Dieser Hugendubel ist natürlich um Längen unpassender als das alte Sparkassen-Gebäude, aber war ökonomisch wohl nicht so gut für ein Ladengeschäft verwendbar. Nun, und vermutlich sind sie noch froh, nebenbei ein Stück unliebsame "NS-Architektur" entsorgt zu haben. Keine Ahnung. Immerhin hat man oben die Fensterachsenzahl und die Grundgestalt des Gebäudes beibehalten. Insofern ein immerhin angepasster Neubau.
    Aber vielleicht hat "Zeno" oder ein anderer Ahnung, was aus dem Fassadenschmuck des abgerissenen Gebäudes geworden ist? Ich meine die Figurengruppe in dem Link. Wurde die gesichert, womöglich gar an anderer Stelle neumontiert? Oder hat man einfach mitabgerissen?

  • Ich zitiere mal aus der "Facebook"-Seite, damit die Leser schnell im Bilde sind:

    Zitat

    Stephan Müller Bayreuther Anzeiger 14. März 2007: An der Fassade des im Jahr 1935 fertig gestellten Sparkassengebäudes in der Maximilianstraße befindet sich ein großes Sandsteinrelief. Es zeigt eine Mutter, die ihre beiden Kinder mit einer Spardose in der Hand zur Sparsamkeit anleitet. Das Relief stammt von dem Porträtplastiker Max Witthauer (1894 bis 1948), der sein Atelier in Schnabelwaid hatte und unter anderem auch den Soldaten auf Reissingers Reiterbrunnen am Sternplatz (1922) oder das Relief an der Jean-Paul-Schule fertigte. Der Bayreuther Stadtheimatpfleger Franz Simon Meyer bedauerte, dass vor einigen Jahren mit dem Abbruch eines Hauses in der Friedrichstraße eine alte Tafel mit dem Hinweis auf das Friedrichstor vernichtet wurde. Es bleibt zu wünschen, dass das Relief – auch wenn es in einer nicht unproblematischen Zeit in einem heute diskussionswürdigen Stil geschaffen wurde - beim Abbruch des Sparkassengebäudes zumindest erhalten bleibt. Wo könnte die Tafel angebracht werden? An der Front des Neubaues sicher nicht.

    Immerhin wurde sie gesichert, aber über den Verbleib der Figurengruppe findet sich nichts weiter. Vermutlich wird sie leider nicht mehr auftauchen, da man, wie gesagt, heutzutage froh ist, wenn man Kunsterzeugnisse der 30er Jahre verschwinden lassen kann. Dann gibt es keine Fragen, dann gibt es keinen Ärger, dann taucht nicht irgendein ambitionierter Hobbyhistoriker mit Vorwürfen auf, zu denen man Stellung beziehen müsste. Also vorbeugendes Kellergewahrsam. So ist häufig die fatale Denke derzeit amtierender Bürokraten. Sollte die Figur der Sparkasse gehören, sehe ich noch schwärzer. Ich weiß das aus hiesigen Erfahrungen, dass Kunstwerke, die nicht mehr recht zum gegenwärtigen modernen, hippen Image von Banken passen, in Depots ausgelagert werden. Und zwar gar nicht auf irgendeine historische "Belastung" bezogen. Ich weiß von Arbeiten der 50er und 60er Jahre, die - so teilte man mir mit - als nicht mehr "zeitgemäß" erachtet wurden. Statt dessen hängt dann eben nun ein non-figuratives Großgemälde im Bankfoyer, oder eine abstrakte Metallplastik steht vor dem Eingang. Da geht es einfach um modernes Firmenimage.
    Es wäre schön, wenn ich mich täuschen würde, und im Bayreuther Beispiel die schöne Mutter mit Kindern wieder an einer Fassade auftaucht. Ich mag diese Form der gegenständlichen Bildhauerkunst. Nicht nur, aber auch. Nun, und wenn es nicht sofort passiert, vielleicht entdeckt eine kommende Generation diese Sachen mal wieder.

  • Besten Dank für die Fortsetzung, Zeno.

    Wie schon mal erwähnt, hatte das Bayreuther Stadtbild bei mir keinen besonderen Eindruck hinterlassen. Deine weiteren Bilder bestätigen mir dies. Irgendwie trifft die Stadt nicht meinen Geschmack und macht mir auch einen leicht vernachlässigten Eindruck (der Reichshof ist nur ein Beispiel hierfür). Vielleicht liegt es auch an viel störender Nachkriegsbebauung und auch die durchaus passable 50er-Jahre Architektur kann daran nichts ändern.

    Freue mich schon auf weitere Fortsetzungen!

  • Wahnsinn! Ich hätte mir nie gedacht, dass die Bayreuther Stadtmauer so gut erhalten wäre (Auch wenn tw ziemlich zerstört)! Ich war schon einmal in bayreuth, hab mir die Stadt auch einigermaßen gründlich angesehen, aber auf diese Stadtmauer bin ich nicht gestoßen.
    Besonders gut gefällt mir bild 3635.

    Danke für die schönen Bilder!

  • Die letzten Gebäude (Bild 3659 und 3658) gefallen mir ziemlich gut! Sie erinnern ziemlich an den sozialistischen Klassizismus zB am dresdner altmarkt. Sind die Gebäude vorm Krieg, oder in den 50ern entstanden?

  • Die zuletzt gezeigten Gebäude finde ich auch sehr gefällig. Mehr an die DDR erinnert mich aber das Rathaus. Könnte glatt irgendwo in Potsdam oder Frankfurt/Oder stehen. Übrigens, wenn ich richtig sehe, ist der Platz des Reitzenstein-Palais ja unbebaut. Es könnte also ohne Abrisse rekonstruiert werden. Und dass das Rathaus seines Vorplatzes beraubt wird, und etwas in die Intimität zurückrückt, ist ja auch nicht gerade schlimm für das Stadtbild. Man könnte das Palais ja als Entree des Rathauses inszenieren, z.B. als Bürgermeister-Amtssitz. Nun, wäre das nicht was?

  • Das wundervolle Reitzenstein - Palais sollte unbedingt ins Stadtbild zurück kommen !
    Der aufgeblähte Sparkassenbau taugt architektonisch wenig. Dessen Abriss würde außer den Nutzern niemand bedauern.

  • Verstehe ich nicht ganz, lieber "Zeno". Also, Du kanntest das Opernhaus nur von hinten und empfandest es als "monströsen Apparat". Dann hast Du die Vorderseite bemerkt, und die erschien Dir als "barocker Kasten", der Dich "dementprechend gleichgültig" ließ, offenbar weil Du Barockarchitektur nicht magst. Demnach ist die barocke Vorderseite ist auch für Dich "langweilig-anödend", aber der "monströse Apparat" der Hinterseite "begeistert" Dich auf einmal? Habe ich das alles richtig verstanden? huh:)