Quedlinburg (Galerie)

  • Westendorf und Schlossberg sind auch noch irgendwann vorgesehen...

    Weiter in der östlichen Altstadt.


    Stieg 28-30, drei Gebäude aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts.

    Eines der bedeutendsten Fachwerkgebäude Quedlinburgs ist der sog. Alte Klopstock, Stieg 28, das Hauptgebäude an der Ecke Hölle / Stieg von 1580, 1979-82 saniert.
    Alter Klopstock


    1893


    Stieg 28, Alter Klopstock


    Der weit vorkragende Erker zum Stieg, als Schmuckformen finden sich im Bereich der Fußwinkelhölzer Fächerrosetten und darunter in den Füllhölzern Schiffskehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (9. Februar 2016 um 20:14)

  • Der Alte Klopstock zur Hölle hin:


    Im Bereich Hölle und Stieg gab es vor 1987 einige Abbrüche.

    Flächige Abbrüche vor 1987 gab es in Quedlinburg beiderseits der Schmalen Straße und zwischen Marschlingerhof und Bornstraße in der nördlichen Altstadt. Ab den 1960er Jahren wurden ja immer wieder neue Planungen entworfen für Flächenabbrüche, mit Schwerpunkten in der nördlichen Alt- und Neustadt. Teilweise waren bis zu 80% der Gebäude in Alt- und Neustadt bereits mit neuen Wohnsiedlungen überplant. Zum Glück kam es dann doch bei weitem nicht so schlimm.

    Von den 1327 Fachwerkhäusern stammen nach H. Schauer 94% aus der Zeit nach 1621, ein sicherlich überraschend hoher Wert, etwa 1/4 des Gesamtbestandes ist verputzt oder verkleidet.


  • Hölle 3, Ecke Stieg, aus der Zeit um 1560, eines von 29 Gebäuden mit Fächerrosetten (nach H. Schauer, Quedlinburg), von denen wiederum aber nur 8 vollständig erhalten sind.

    Sieht aktuell so aus:
    Hölle 3



    Hölle 1, 2


    Hölle

    Schuhhof:

    Weiter geht es dann am Marktplatz und nördlich davon.

  • Die meisten Fachwerkbauten dort sind also "nur" dem Barock und dem Klassizismus zuzuordnen? Hätte ich doch nicht gedacht. Da müssen Braunschweig, Hildesheim und Halberstadt sicherlich deutlich altertümlicher gewesen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Niederländer (10. Februar 2016 um 12:22)

  • Ja, genau, auch wenn nur etwa die Hälfte der Goslarer Altstadt meistens aus vorbarocker Zeit stammt.

    Dennoch scheint mir Quedlinburg als Ensemble noch etwas schöner zu sein (Schlossberg, Münzenberg, Alstadt, Neustadt).

  • So ist es - Quedlinburg ist als Ensemble die Beweis das die Ganze wichtigher als Bestandsteile. Wenn man steht auf die Schloss wirkt die Stadt einfach einzigartig. Hier Bilder um und vom Schloss

  • @ Johan,

    da kann ich Dir nur zustimmen. Wir haben sowohl Quedlinburg, als auch Goslar besucht. Goslar wirkt deutlich mittelalterlicher als Quedlinburg. Aber Quedlinburg erscheint heiterer, freundlicher. Die Dächer sind in Quedlinburg zumeist mit roten Ziegeln gedeckt, die Fachwerkbalken sind in Quedlinburg in unterschiedlichen Brauntönen gestrichen. Das alleine schon wirkt viel freundlicher als in Goslar, wo die Fachwerkbalken ganz überwiegend schwarz gestrichen und die Dächer der Häuser zumeist mit Schiefer gedeckt sind. Deshalb wohl habe ich Quedlinburg als viel freundlicher empfunden. An einem trüben Tag ohne Sonne erscheint Goslar mit den generell schwarzen Balken und den vielen dunklen Schieferdächern auf den Häusern schon sehr viel düsterer als Quedlinburg. Hinzu kommt in Quedlinburg, dass Dom und Schloss sich majestätisch, wie eine Krone über der Stadt erheben und damit eine wunderbare Stadtsiluette bilden. Von dort oben herab bietet sich ein wunderschöner Blick dar, über die vielen alten Dächer, Giebel und Turmspitzen, der einem das Herz vor Freude aufgehen lässt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (10. Februar 2016 um 16:05)

  • Die meisten Fachwerkbauten dort sind also "nur" dem Barock und dem Klassizismus zuzuordnen? Hätte ich doch nicht gedacht. Da müssen Braunschweig, Hildesheim und Halberstadt sicherlich deutlich altertümlicher gewesen sein.

    Hätt ich so deutlich auch nicht gemeint. Die barocken typisch Quedlinburger Fachwerkhäuser gefallen mir aber sehr. Schade finde ich immer, dass die Rosetten geschwärzt wurden/werden, scheint aber eben original so gewesen zu sein. Vor 1945 hatte sicherlich Braunschweig den bedeutendsten Bestand an mittelalterlichen Fachwerkbauten. Goslar denke ich gibt insgesamt heute am meisten von den Städten im niederdeutschen Fachwerkbereich her. Ein wesentlicher Unterschied von Goslar zu Quedlinburg sind tatsächlich die Schieferdächer. Von den kleineren Städten erscheinen mir Stolberg und Osterwieck am lohnendsten, wobei mich die Lage Stolbergs besonders fasziniert hat.

  • Nördliche Altstadt

    Breite Straße / Marktkirchhof

    In der Breiten Straße auf Höhe des Marktkirchhofes geht es bei mir wieder weiter (siehe auch die vierte und fünfte Aufnahme von Johan im letzten Beitrag)


    Marktkirchhof 3 und Breite Str. 1 aus der Zeit um 1600


    Von Marktkirchhof 3 die „Rückseite“ zur Breiten Str., warum auch immer nicht in der Denkmalliste. Die PKZ (Pracownie Konserwacji Zabytków = Staatliche Werkstätten für Denkmalpflege Thorn), eigentlich ohne Fachwerkerfahrung, renovierten nicht nur dieses Gebäude zusammen mit weiteren anschließenden 1984 bis 1986 (der Baublock Breite Str. / Marktkirchhof, bestehend aus sieben Gebäuden, war 1978 zum Abbruch vorgesehen).


    Marktkirchhof 2 (um 1560) und 3


    Breite Straße / Marktkirchhof
    Rechts weiter verläuft die Breite Straße Richtung NNO / Gröper Vorstadt; links außerhalb des Bildes folgt das Rathaus. Im Hintergrund Sankt Benedikti, um die Kirche der Marktkirchhof.


    Breite Straße

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (15. Februar 2016 um 19:13)

  • Entlang der Breiten Straße geht es weiter.

    Kornmarkt 5-8
    Nr. 5 das Salfeld-Palais (1734-37), die Nr. 6 von 1732 (inzwischen wieder verputzt), Nr. 7 die Ratswaage von 1690 und Nr. 8 die Adler- und Ratsapotheke strahlt neuerdings in Pink.

    Kornmarkt 8 (2013):

    Bildquelle: Wikimedia; Bildautor: Olaf Meister CC BY-SA 3.0



    Die beiden stark vorkragenden Häuser sind Breite Straße 6 und 7
    Nr. 6 geht auf Mitte 16. Jh. zurück (an den Ständern Reste von Fächerrosetten),
    die Nr. 7 erbaute 1686 Andreas Rühle



    Breite Str. 15 von 1665 (Baumeister Andreas Schröder)

    Breite Str. 12 ff.
    Die Nr. 12 und 13 gehen im Kern in das Jahr 1330 zurück (dendro dat.; Nr. 11 im Jahr 1960 abgebrochen). Die Nr. 13 wurde erfreulicherweise, trotz des ruinösen Zustandes, 2006/07 instand gesetzt.

    Breite Straße 13 (2013):

    Bildquelle: Wikimedia; Bildautor: Olaf Meister CC BY-SA 3.0

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (15. Februar 2016 um 18:50)

  • Rückseiten von Häusern an der Breiten Straße

    Klink 4 ff.

    Klink 8-10 (2013; die drei hinteren Häuser in der oberen Aufnahme):

    Bildquelle: Wikimedia; Bildautor: Z thomas CC BY-SA 3.0


    Breite Str. 39, das Gildehaus zur Rose, erbaut 1612, mit Ornamenten und Wappen auf beschnitzten Brüstungsbohlen (in Quedlinburg gibt es noch zumindest ein ähnliches Gebäude in der Langen Gasse 29).

    Breite Str. 39 um 1900 (Bildquelle: Hans-Hartmut Schauer, Quedlinburg Fachwerkstadt Weltkulturerbe)

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (15. Februar 2016 um 19:06)

  • Nördliche Altstadt

    Flächenhafte Abbrüche zwischen der Breiten und der Schmalen Straße in der nördlichen Altstadt, links der Schreckensturm, rechts St. Ägidii. Vom Abbruch verschont blieben die beiden Fachwerkhäuser Schmale Str. 12 und 13.


    Schmale Straße 12 und 13.
    „Als Ausgleich für einen Überschuss im Außenhandel der DDR mit Polen wurde 1970 festgelegt, dass der polnische Betrieb PKZ Leistungen bei der Denkmalerhaltung in den Städten Quedlinburg, Potsdam und Stralsund erbringen soll.“ (Hans-Hartmut Schauer, Quedlinburg Fachwerkstadt Weltkulturerbe)
    1975 bis 1977 wurde die Nr. 13 (von 1592) als erstes Gebäude von der PKZ in Quedlinburg instand gesetzt, 1988-90 die Nr. 12 (erbaut 1706).

    Schmale Straße 13


    In der Schmalen Straße und benachbart Neuendorf / Marschlingerhof lag der Schwerpunkt der Abbrüche in den 70er Jahren.

    Die Neubebauung erfolgte in einer Quedlinburger Variante der Halleschen Monolithbauweise.

    Goldstraße 13 und 14
    Der Straßenzug war wie einige andere in den 60er und 70er Jahren bereits vollständig zum Abbruch vorgesehen und überplant.


    Goldstraße und Schreckensturm

  • Weiter geht es nördlich vom Marktplatz.


    Die Südseite vom Marktkirchhof (Nr. 5, 6, 7-9)
    Die stark vorkragende Nr. 5 von um 1560, Nr. 6 von 1577, Nr. 7-9 von 1688 (Baumeister: Martin Lange)


    Marktstraße 6, das sog. Schneemelcherhaus von 1562, eines der stattlicheren Renaissance-Fachwerkhäuser mit Fächerrosetten.
    An der Fassade steht geschrieben: „Die Notwendigkeit lehrte das Haus zu bauen. Das führte zu stattlicher Bequemlichkeit, würde jedoch noch die Üppigkeit hinzukommen, wäre dies eine Sünde.“


    Marktstraße 2, der Kunsthoken
    Ein weiteres Renaissancehaus mit Fächerrosetten an den Winkelhölzern. 1976/77 durch die Staatlichen Werkstätten für Denkmalpflege Polens saniert.


    Ostseite der Marktstraße mit den Rückseiten von Marktkirchhof 12 und 11 sowie der Nr. 15, im Hintergrund der Marktplatz, rechts der Kunsthoken.

  • Marktstraße


    Marktkirchhof 11, Marktstraße 15


    Marktstraße 15, 1660 von Andreas Schröder


    Marktstr. 15 und Hoken 4 (Anfang 16. Jh.), 3 und 2

    Als nächstes folgt der Marktplatz.

  • Ständerbau 1346/47.

    Das Haus gilt als das älteste in Quedlinburg, heute befindet sich dort das Fachwerkmuseum Quedlinburg.

    Zitat von Wikipedia

    Im Juli 1997 wurde das Gebäude bei einem Brandanschlag stark beschädigt. Der Kassenraum brannte aus, mehrere aus anderen, abgerissenen Gebäuden geborgene Bauteile verkohlten. An der Westfassade brannten zwei Ständer inklusive Streben, Riegel und Deckenbalken wurden stark beschädigt.


    Im Laufe der Jahrhunderte hat es sein Aussehen/seinen Zustand häufig gewechselt.


    1893:

    Etwa 1930:

    Auf der Plakette steht: "Quedlinburgs ältestes Haus".


    Im Museum befinden sich u. a. Spolien verlorener Fachwerkgebäude aus Quedlinburg, z. B. des um 1900 abgerissenen Hauses 'Hoken N°7'.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Des weiteren gibt es im Fachwerkmuseum noch neben denen von Hoken 7 (um 1485) figürlich beschnitzte Knaggen von Altetopfstr. 3 (um 1480) und Hohe Str. 38 (1529) zu bewundern. Aus dem Stadtbild sind sie dagegen gänzlich verschwunden.

  • Markt


    Markt, Nordseite mit Rathaus und St. Benedikti


    Hoken 1 und Sankt Benedikti


    Marktplatz, Westseite mit den Nr. 11-14, die 13/14 das Hotel Theophilo, ehem. Gildehaus der Lohgerber, von 1668 (südl. Teil) bzw. um 1660. Der Turm im Hintergrund gehört zur Blasiikirche.



  • Markt, Ostseite mit den Nr. 5-9


    Das Hotel zum Bär stammt von 1748, die südliche Erweiterung von 1840, genächtigt haben hier u.a. J. W. v. Goethe, T. Fontane oder auch H. Heine.

    Zwei Häuser noch vom Straßenzug Pölle östlich des Marktplatzes:

    Pölle 46, ein älteres Gebäude aus der Zeit um 1525


    Pölle 47 und 48, um 1550 entstanden, der rechte Gebäudeteil seinerzeit frisch saniert mit geschwärzten Fächerrosetten, der linke Teil wurde zwischenzeitlich renoviert.


    Bildquelle: Wikimedia; Bildautor: Olaf Meister (Aufnahme von 2014) CC BY-SA 3.0