Quedlinburg (Galerie)

  • Das (frühere?) Quedlinburger Landratsamt, fertiggestellt als "Kreishaus" 1902:



    Im Giebel des "Kreishauses" ein preußischer Adler, der sogar über die Jahre der DDR hinweg seine Königskrone behalten durfte:


    Etwas Jugendstil, oft kombiniert mit der traditionellen Fachwerkbauweise findet man auch:





    Das älteste Haus Quedlinburgs, erbaut ca. 1300 -1330:





    Ein großer, alter Hof in der Stadt, Renaissance:


    Ein fürwahr recht stattlicher Taubenturm:



    Renaissanceportal in der Form eines Sitznischenportals:


    Ein weiteres prachtvolles Portal, an dem leider der Zahn der Zeit schon arg genagt hat:



    In der Eingangshalle:






    Eine in Quedlinburg seltene Haustür aus dem Rokoko. Im Oberlicht befanden sich einst Laternen, mit Kerze, die nachts sowohl den Hausfur, als auch die nachts oft sehr dunklen Straßen etwas erhellten (öffentliche Straßenbeleuchtung gab es damals noch nicht):

    2 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (4. August 2017 um 23:24)

  • Über dem rechten Portal befindet sich mitten in der Fassade eine tolle Holztür. Wie ein ehemaliger Eingang zu einem abgerissenen Anbau sieht es mir ja nicht gerade aus. Wurde hier über der Tür etwa der Flaschenzug abmontiert oder wieso ist da eine hübsche Tür mitten in der Fassade?

  • Hallo Obsolet,

    Donnerwetter, du hast noch gute Augen. Als wir vor 25 Jahren schon einmal in Quedlinburg waren, gab es über diese Ecke im Winkel der beiden Gebäudeflügel einen dreieckigen Balkon oder meinetwegen eine Altane. Dieser war damals über die beiden Türen, die jetzt ins Leere gehen zugänglich. Auch war dieser dreieckige Balkon überdacht. Das Dach, oder zumindest seine Reste sind noch jetzt zu sehen. Ferner meine ich noch einen Balken über Eck zu erkennen und auch noch Balkenlöcher. Die Brüstung bestand, wenn ich mich recht erinnere, aus Stakketten noch aus der Erbaungszeit (Renaissance). Der ganze Gebäudekomplex befand sich von 25 Jahren in völlig verwahrlostem Zustand und war schon vor 25 Jahren unbewohnt. Der eine Gebäudeflügel ist zwar gesichert, aber noch nicht restauriert. Ob dieser interessante, eigenartige und für das Anwesen chakteristische, in seiner Form sicherlich seltene Balkon wohl wieder kommt? Es wäre zu wünschen. Vielleicht hilft der Status des Weltkulturerbes mit, dass dies gelingt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (5. August 2017 um 13:50)



  • Eine Besichtigung des Rathauses in Quedlinburg, hier nochmals das Gebäude vom Markt her gesehen:

    Treppenhaus im Anbau von 1899, Fenster mit dem Stadtwappen:


    Quedlinburg war nie Freie Reichsstadt, wie man auf Grund des Adlers denken könnte, sondern unterstand der Äbtissin des Freiadeligen Damenstifts. Allerdings war die Stadt, wenngleich nur für 48 Jahre, Mitglied der Hanse.


    Im Herzschild des Adlers befindet sich das eigentliche Stadtwappen, das ein offenes Stadttor zeigt, in dem ein Hündchen sitzt. Dies soll der Hund Quedel sein, um den sich viele Sagen ranken. Manche meinen, die Stadt Quedlinburg habe ihren Namen nach jenem Quedel erhalten:



    Die Tür zum Sitzungsaal (Renaissance):


    Kapitell im Treppenhaus:


    Es geht Richtung Festsaal:



    Blick aus dem Fenster des Flurs im I. Obergeschoss auf den Hof (Treppenhausfenster von außen und gegenüber

    liegenden Gebäudeflügel), der auch teilweise in Fachwerk errichtet wurde:



    Im Festsaal mit Glasgemälden und Wandmalereien aus der Stadtgeschichte:


    Das große Rundfenster zeigt die Legende, wonach König/Kaiser Heinrich I. am Finkenherd die Nachricht von seiner Erwählung überbracht wurde (leider überlichtet), an den Wänden Darstellungen zur Stadtgeschichte:



    Die Einführung der Reformation in Quedlinburg. Sowohl das Gemälde, als auch die geschnitzten eichenen
    Wandverkleidungen weisen bereits Elemente des Jugendstils auf:


    Thema des Bildes: Die Unterwerfung der Stadt nach dem fehl geschlagenen Aufstand gegen das hochaldelige Damenstift. Hoch zu Ross sitzt stolz die Siegerin, Äbtissin Anna von Sachsen. Im Hintergrund wird der Roland gestürzt, der Bürgermeister und Graf von Regenstein müssen ihre Niederlage eingestehen (Im Schloss ist noch heute der hölzerne Käfig zu sehen, in den Graf von Regenstein zur Strafe eingesperrt worden war):


    Musikerempore über der Eingangstür, auf dem Wandgemälde ist Quedlinburg zur Zeit des Rathausanbaues zu sehen. Die schönen Blumenfelder, von denen die Stadt umgeben war, rechts Frauen auf den Blumenfeldern und preußisches Militär, links die bedeutendsten Industriellen der Stadt, die führend in Saatzuchtentwicklung und Handel mit Sämereien war:



    Das Fenster des Festsaals des Rathausesin der Fassade, aus einer Gasse gesehen:


    In nämlichen Gasse:


    Die Kirche Divi Blasii bestand als Kirchengemeinde bis Ende der 1950 er Jahre. Die Gemeinde

    ist sozusagen "ausgestorben". Die barocke Kirche (mit romanischem Turm) ist heute profaniert,

    der Altartisch, die Mensa, wurde entfernt. Das einstige Gotteshaus dient nun als Raum für Konzerte,

    Lesungen etc. Die Akkustik wird als hervorragend gerühmt:



    Die Orgelempore mit Orgel:



    Ein barockes Gartenhäuschen:


    Das heutige "Schlosshotel zum Markgrafen"


    Das Tor der Villa des Schlosshotels beim Verlassen des Parks der Villa (also Blick von innen nach draußen):

    3 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (9. August 2017 um 12:51)

  • Mummental, Gesindehaus mit Darstellung der Wappen der Eigentümer in den vergangenen Jahrhunderten:

    Villa Mummental, errichtet 1874:



    Wintergarten der Villa Mummental:


    Ein Schulgebäude aus den 1860 er Jahren:






    Ein erhaltener Turmstumpf der Stadtbefestigung:


    Bahnhofstraße:


    Villa in der Bahnhofstraße:


    Haustüre und anschließend Treppenhausfenster der zuletzt vorgestellten Villa; man beachte die

    Bleiverglasungen und Glasmalereien:


    Als Bankgebäude 1907 errichteter Gründerzeitbau (Neobarock mit Jugendstil):

    Das vorherige Haus in anderer Perspektive:


    Eine der Villen der Bahnhofstraße:


    Gründerzeitbau in der Bahnhofstraße:


    Die wohl prachtvollste Villa der Bahnhofstraße:


    Endlich der Bahnhof von Quedlinburg:

  • Nun spazieren wir durch die Adelheidstraße, eine vornehme Villenstraße aus der Zeit der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert (Jh.):

















    Hier sieht man wie nahe die Adelheidstraße der alten Stadt ist:



  • Interessant zu sehen, wie das Fachwerk um die Jahrhundertwende doch ganz anders ist als das jahrhundertealte: viel gleichmäßiger und "ornamentaler",was die "Schrägen" angeht. -
    Sage mal, Villa 1895... weißt Du vielleicht ein bißchen mehr über das älteste Haus?
    Das ist ja sehr eigentümlich mit seiner Rundung an der Straße - wie eine Kapelle - und den winzigen Fenstern.
    War das mal eine Kapelle? War das mal ein Stall/Schopf? Ist das z.Zt. bewohnt, oder wird das als Abstellraum benutzt?
    Und wann wurde das gebaut?

  • Hallo Loggia,

    im Rahmen einer Stadtführung waren wir auch im Hof des ältesten Hauses von Quedlinburg von ca. 1300-1330. Davon, dass es mal eine Kapelle gewesen sei, war von der Stadtführerin nicht die Rede. Aber tatsächlich könnte man bei den abgeschrägten Ecken an einen Chor denken. Nach den Erläuterungen der Stadtführerin sinngemäß wiedergegeben: Diese langen Balken gehen senkrecht vom Erdbodenniveau bis zum Dach hinauf. Man erkennt an der Fassade von außen, dass aus diese senkrecht verlaufenden Balken Queerbalken herausschauen. Dieses sind die Deckenbalken, die durch die senkrechten Balken "durchgeschossen" wurden. Daher soll die Bezeichnung Geschoss für ein Stockwerk eines Gebäudes herrühren. Diese Erklärung erscheint mir recht plausibel zu sein. In dem Häuschen befindet sich, soweit ich mich erinnere, ein Fachwerkmuseum. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass wir es aus Zeitmangel nicht besichtigt haben. Es gibt hier im Forum ja einige Foristen, wie z. B. Riegel oder Mündener, die vielleicht noch etwas zu diesem uralten Fachwerkhaus beitragen möchten. Das mit den sehr kleinen Fenstern dürfte m. E. seinen Grund darin haben, dass Glas, auch Fensterglas, zu jener Zeit, im ersten Drittel des 14. Jh., noch sehr, sehr teuer war. Also kamen nur ganz kleine Fensterchen in Betracht.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (23. August 2017 um 07:55)

  • Danke für die Antworten.
    Dann kann man es also auch innen besichtigen.
    Diese Ständer-Konstruktion gibt es nicht so oft, oder? Ich meine, dafür brauchte man ja besonders große Bäume.

  • Bin gerade aus Quedlinburg zurück - ein ungemein sehenswertes Städtchen!
    Das Fachwerkmuseum konnte ich leider nicht besuchen (es hat am Donnerstag zu), aber auf den "Sternkiekerturm" (so heißt der Turm im Garten der Villa) bin ich hoch - man hat da eine wunderschöne Panoramasicht über die Dächer Quedlinburgs. Zugang ist übrigens ganz einfach, mit 1 EUR kommt man durchs Drehkreuz und kann so lange oben bleiben, wie man will.

  • Heute ist offizieller Tourismustag in Sachsen-Anhalt. Ein willkommener Anlass eure Aufmerksamkeit mal wieder auf die reichhaltige und exzellent fotografierte Quedlinburg-Galerie unseres Forums zu lenken.

    Ich bin auf eine kuriose Aufnahme eines niederländischen Touristen aus dem Jahr 1991 gestoßen. Vielleicht habt ihr ja auch Spaß an dem pittoresken Arrangement dreier Automobile auf einem alten Hof.

    Quedlinburg, "Drie trabanten op een pleintje in 1991" (Drei Trabis auf einem kleinen Hof 1991) (Foto: Smiley.toerist, CC-BY-SA-3.0)

  • Anfang der 80iger Jahre war ich mal mit meinem Vater in Quedlinburg, wir besuchten daß Kloppstockhaus.

    Dort stand ein historischer Flügel und ich konnte es einfach nicht lassen darauf zu spielen.....mein Vater tat dann so, als kenne er mich nicht :biggrin:

  • Schon zwei Jahre alt, aber toll gemacht und sehr sehenswert:

    Ein Drohnenflug durch Quedlinburg.

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)