Die hässlichsten Städte Deutschlands

  • Nur mal so nebenbei, der Schicklgruber (auch Hitler genannt) und sein zärtlicher Liebesknabe Speer wollten ja selbst ihre eigenen Städte (vor allem Berlin) niederreissen und ihre gigantomanen Pläne von Germania verwirklichen. Die hätten ganz Berlin niedergerissen und dort ihre geisteskranke Protzarchitektur hingestellt. Wenn die noch mehr Zeit gehabt hätten würde Deutschland wahrscheinlich nocht viel schlimmer aussehen, als es das jetzt tut und so ist ihm Bomber Harris nur etwas zuvor gekommen. Und ich glaube, dass der Schickelgruber selbst zumindest aus denkmalpflegerischer Sicht gar nicht so bestürzt über die Vernichtung der Städte war

  • Zitat von "niko"

    Nur mal so nebenbei, der Schicklgruber (auch Hitler genannt) und sein zärtlicher Liebesknabe Speer wollten ja selbst ihre eigenen Städte (vor allem Berlin) niederreissen und ihre gigantomanen Pläne von Germania verwirklichen. Die hätten ganz Berlin niedergerissen und dort ihre geisteskranke Protzarchitektur hingestellt. Wenn die noch mehr Zeit gehabt hätten würde Deutschland wahrscheinlich nocht viel schlimmer aussehen, als es das jetzt tut und so ist ihm Bomber Harris nur etwas zuvor gekommen. Und ich glaube, dass der Schickelgruber selbst zumindest aus denkmalpflegerischer Sicht gar nicht so bestürzt über die Vernichtung der Städte war

    Leute,
    ich weiß, auch zu diesem Thema könnte jetzt wieder jeder mindestens zwei Stellungnahmen bringen.
    Ich bitte aber darum, langsam, aber sicher, wieder zum Ausgangsthema zurückzukommen.
    Wenn jemand andere Themen diskutieren will, dann soll er eines in Auerbachs Keller aufmachen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Um noch einmal auf Coventry zurückzukommen: Coventry war bei dem Großangriff 1940 Ziel der Operation "Mondscheinsonate". Der Angriff mit mehr als 500(!) Fliegern hatte zwar die Industrieanlagen als Hauptziel, machte aber vor zivilen und historisch wertvollen Zielen keinesfalls Halt. Zuerst warfen die Deutschen Luftminen und schwere Sprengbomben ab, um die zundertrockenen, leichtentzündlichen Dachstühle freizulegen; um Fenster zu zertrümmern und Türen aus den Angeln zu heben; dies sollte eine bessere Sauerstoffversorgung des Flächenbrandes gewährleisten, der bald darauf durch ca. 30.000 Stabbrand-, Phosphor- und Petroleumbomben, vermischt mit kleinen und mittleren Sprengbomben, die die Wasserleitungen zerstörten und die Löschkräfte bei der Arbeit behinderten, ausgelöst wurde. Begleitend wurden regelmäßig Luftminen abgeworfen, die den Brand weiter anfachen und die Bedingungen für dessen weitere Entwicklung optimieren sollten; ich muss wohl nicht erwähnen, dass eine einzige Luftmine einen ganzen Straßenzug beinahe völlig zum Einsturz bringen kann und selbst auf hunderte Meter Entfernung noch einen Lungenriss nach dem anderen verursacht. Diese Taktik dürfte euch zurecht bekannt vorkommen, schließlich hat sie die RAF kopiert und beim Angriff auf Lübeck gleich einmal ausprobiert: Vor der Operation Mondscheinsonate konzentrierten sich die Briten nämlich vorrangig auf den Abwurf von Sprengbomben und erreichten damit nur relativ geringe Zerstörungsgrade. Von dem Angriff von Coventry hatten die Engländer jedoch die Konzentration auf den Abwurf von Brandbomben
    , die elektronische Zielführung und den gezielten Einsatz von Luftminen übernommen; damit stand nach dem ersten Tausend-Bomber-Angriff auf Köln (erst dann bekam Harris genug Kapazitäten) der Vernichtung der deutschen Städte nichts mehr im Wege. Aber um wieder nach Coventry zurückzukehren: Als der Angriff abgeklungen war glich die Innenstadt einer Trümmerwüste. Nicht nur die Industrieanlagen wurden vernichtet, auch die Altstadt und teils auch umliegende Wohnviertel wurden beinahe ausradiert. Bedeutendste und unersetzliche Kunst-, und Kulturdenkmäler wie die Kathedrale St. Michael wurden vollends zerstört, über 500 Menschen starben und unzählige mehr wurden verletzt und verloren ihr Zuhause wie auch ihre geliebten Mitmenschen.

    Was ich hiermit sagen will ist:
    Einen Bombenangriff kann man nicht an der Zahl der Toten messen: Selbst wenn eine Stadt zu 100% zerstört wird, verliert sie nicht automatisch so gut wie alle Einwohner; es kommt ganz auf Evakuierungsmaßnahmen und allgemein den Bevölkerunschutz an.
    Nazi-Deutschland hat sehr wohl schwerste Bombardments verübt und für Flächenangriffe zumindest in den ersten Kriegsjahren wie England später bestens ausgerüstet; hier ist jeder Opfer und jeder Täter.
    Zum Schluss würde mich interessieren, wo Philon Geschichte studiert hat, denn seine Behauptungen wollen mir nicht so recht gefallen:
    Gerade als Administrator hat man dem Forum gegenüber eine große Verantwortung und sollte solche propagandistischen, falschen Aussagen, die deutsche Kriegsverbrechen leugnen, Nazi-Deutschland die Opferrolle zuweisen und mir (falls Sie, Philon, tatsächlich Geschichte studiert haben sollten) leicht neonazionalsozialistisch angehaucht scheinen besser vermeiden. So ein ausgekochter Unsinn verpestet die Atmosphäre im Forum und macht auf Außenstehende keinen guten Eindruck!

    Mit Wunsch zur Besserung und keineswegs "feuerböckischen" Grüßen,
    Das Fachwerk

    3 Mal editiert, zuletzt von Das Fachwerk (3. Februar 2013 um 11:30)

  • Das Thema wurde sehr oft im Forum diskutiert und einige Mitglieder haben sich dabei in einer Weise geäussert, dass ich als Ausländer nur mit Kopfschütteln beobachten kann. Bei aller diskussion um Terrorangriffe (die gab es natürlich) darf man nicht vergessen, was die Nazis vor hatten, siehe Generalplan Ost: (http://de.wikipedia.org/wiki/Generalpl…rung_Osteuropas)

    Dabei sollten Warschau, Leningrad und Moskau den Erdboden gleichgemacht werden. Das alles sollten man nicht vergessen, wenn man die Kriegsführen der Allierten kritisiert.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Und was hat das ganze mit dem Thema zu tun? Mal abgesehen da von, daß ich es als sehr unschön erachte, wenn hier Forenmitgliedern NS Verherrlichung unterstellt wird disgust:)

  • Zitat

    Um noch einmal auf Coventry zurückzukommen:

    Wobei der letzte Beitrag in diesem Strang über 6 Jahre zurückliegt...


  • Zum Schluss würde mich interessieren, wo Philon Geschichte studiert hat, denn seine Behauptungen wollen mir nicht so recht gefallen:
    Gerade als Administrator hat man dem Forum gegenüber eine große Verantwortung und sollte solche propagandistischen, falschen Aussagen, die deutsche Kriegsverbrechen leugnen, Nazi-Deutschland die Opferrolle zuweisen und mir (falls Sie, Philon, tatsächlich Geschichte studiert haben sollten) leicht neonazionalsozialistisch angehaucht scheinen besser vermeiden. So ein ausgekochter Unsinn verpestet die Atmosphäre im Forum und macht auf Außenstehende keinen guten Eindruck!

    Na, das ist ja allerliebst. Sich anmelden und dann gleich mit dem ersten Post einen der Admins als Neonazi (oder "neonationalsozialistisch angehaucht") diffamieren. Mit Ausdrücken wie "ausgekochter Unsinn" und "verpestet die Atmosphäre" führt man sich doch gleich mal richtig gut ein.

    Auf ein inquisitorisches Ansinnen wie dasjenige, hier anzugeben, wo ich studiert habe, werde ich erstmal gar nicht eingehen.

    Damit gleich zur Sache:
    Was ist bitte schön "neonationalsozialistisch angehaucht" daran, ein Verbrechen als ein Verbrechen zu benennen und die dafür Verantwortlichen als Verbrecher? Und was ist bitte schön "neonationalsozialistisch angehaucht" daran, darauf zu beharren, dass für eine Handlung der und nur der verantwortlich ist, der sich in Freiheit zu ihr entschließt? (Ach ja, ich vergaß: Kant, Aristoteles, Thomas von Aquin etc. waren ja alles Neonazis. Tut mir leid, dass mir das kurzfristig entfallen war).

    Und was sollen überhaupt Sätze aus der antideutschen Phrasenkiste wie "Nazi-Deutschland die Opferrolle zuweisen" bedeuten. "Opfer" einer Handlung ist man genau dann, wenn man in einer Weise behandelt wird, die ethisch unzulässig ist. Das gilt insbesondere für solche unmoralischen Handlungen, die grundlegende Rechte verletzen; für diesen Bereich kann man dann sagen: "Opfer" ist jemand genau dann wenn eines seiner grundlegenden Rechte verletzt wurde.
    Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ist nun das grundlegendste Recht überhaupt, so dass die vorsätzliche Tötung eines anderen nur in Situationen der Notwehr bzw. Nothilfe gerechtfertigt ist. Notwehr und Nothilfe dürfen sich aber nur gegen den rechtswidrigen Angreifer richten (sonst handelt es sich gar nicht um Notwehr/-hilfe), aber nicht gegen unschuldige Dritte. "Unschuldig" ist dabei ein terminus technicus, der von allen denjenigen Subjekten prädiziert wird, die nicht in der Rolle von Kombattanten sind (vgl. Thomas Nagel: War and Massacre, in: Philosophy and Public Affairs, Vol. 1, No. 2 (1972), S. 123-144).
    Zivilisten sind daher im Krieg kein legitimes Ziel tödlicher Gewalt und jeder gezielte Angriff gegen sie eine Verletzung ihres grundlegendsten Menschenrechts. Dementsprechend ist ein Zivilist, der bei einem Bombenangriff ums Leben kommt, welcher bewußt die Tötung von Zivilbevölkerung zum Angriffsziel hat, ein "Opfer". Und derjenige, der diesen Angriff angeordnet und/oder durchgeführt hat, ist ein Verbrecher und Mörder. Wenn desweiteren massenhaft Zivilisten auf diese Weise getötet werden, dann sind die Anordnenden und Ausführenden (wie z.B. Churchill oder Harris) als Massenmörder zu kategorisieren. Wie denn sonst?

    Also wo liegt jetzt bitte das Problem und was ist an diesem Argumentationsgang (der ja auch nur die rechtsphilosophische Standardauffassung des ius in bello betreffend den rechtlichen Status von Zivilisten wiedergibt) bitte "neonationalsozialistisch angehaucht", "atmosphäre-verpestend", "ausgekochter Unsinn" und "propagandistisch"? Solche Unterstellungen würde ich doch bitten, so schnell wie möglich zurückzunehmen.

  • Offensichtlich wurden Philons philosophische Erörterungen, die hier vor 6 1/2 Jahren dargelegt wurden, überhaupt nicht verstanden. Wer diese als propagandistische Aussagen und "ausgekochten Unsinn" brandmarken möchte, sollte sich an die eigene Nase fassen. Das ist nicht die Sprache unseres Forums.

  • Nun ja, wenn schon das Uralt Thema wieder ausgegraben wurde; München ist bis auf ein paar Altstadtbezirksecken jetzt auch nicht unbedingt eine schöne Stadt, nur mal als Beispiel die Sonnenstraße (Sendlinger Thor - Stachus); die Straße ist gepflastert mit greislicher Nachkriegsarchitektur . Auch die Landsberger Straße will aufgrund ihrer vorwiegenden Häßlichkeit irgendwie nicht enden - hier hätte man ab Höhe Hackerbrücke die Chance nutzen können Bauland in optisch ansprechender Form zu gestalten.

  • In stadtbauästhetischer Hinsicht wurde München das Opfer seines enormen Aufstiegs nach dem 2. Weltkrieg. Die gewiss sehr ansehnlichen Teile vor allem der nördlichen Innenstadt werden quantitativ beinahe marginalisiert durch ungeheure Stadterweiterungsflächen, denen jeder stadtbaukulturelle Anspruch abgeht, die eher zu dem Begriff "Zwischenstadt" passen. Die nur noch funktional entwickelten Gemenge aus Gewerbebauten, Wohnklötzen und Asphaltflächen ignorieren das traditionelle Leitbild der europäischen Stadt und entfalten exzessive Hässlichkeit. In dieser Hinsicht ist ein Vergleich etwa mit dem durch Jahrzehnte eher stagnierenden [lexicon='Leipzig'][/lexicon] aufschlussreich. Fazit: eine Stadt wird als umso hässlicher empfunden, je mehr Raum der Nachkriegs-Städtebau in Anspruch nahm (und nimmt).

  • Es ist kürzlich ein Artikel in irgendeiner Zeitung gestanden, welcher den Münchnern unterstellte sie wären gegen die Entwicklung ihrer Stadt (Flughafen Ablehnung, 2.Stammstrecke Ablehnung usw.). Ich muß da allerdings die Meinung vieler Alt- Münchner teilen, daß "die Weltstadt mit Herz" völlig an Bedeutung verlieren wird, wenn man München mit Gewalt zum Wirtschaftsstandort hopchstilisieren will - München war nie ein wirtschaftlich interessanter Standort, und wird es auch nicht werden, mit fortschreitender "Zweckbebauung" zerstört man letztendlich den letzten Charme welcher München begehrenswert machte. München war noch eine der letzten Bastionen wo die Handwerks und Brauereikunst hochgelobt wurde, nur noch wenig ist da von noch vorhanden. Auch der Wegfall traditioneller Kultur und Handwerk ebnen den Weg zur Verscheußlichung einer Stadt.
    Mal als Beispiel; wenn dieser Handwerksmeister (Klavierbaumeister) in einigen Jahren in Rente geht, wird auch dieses hübsche Hinterhofkleinod abgerissen werden:

  • Zitat

    München war nie ein wirtschaftlich interessanter Standort,

    München ist einer der weltweit führenden Industriestandorte, in Deutschland erreichen nur noch Stuttgart, Frankfurt und Hamburg eine ähnliche Wirtschaftskraft. Außerdem haben dort mehrere weltweit führende Großunternehmen ihre Hauptsitze und nach wie vor große Produktionsanlagen.

  • Nun, ich würde mal sagen "mehr oder weniger als eine Wirtschaftsmetropole gewaltsam hochgeputscht". So war München in den 80iger und 90iger Jahren die absolute IT Hochburg, dies verlagert sich allerdings nach und nach mehr nach Stuttgard, Frankfurt usw.
    Gehen wir aber mal zeitlich ein wenig zurück, München verfügt ursprünglich nicht über wirtschaftlich interessante Anbindungen, sei es von den Gewässern (die Isar ist nicht unbedingt mit der Spree zu vergleichen), oder auch von der Bodenbeschaffenheit - Landwirtschaft war in München und Umland auch nicht so sonderlich attraktiv - was allerdings vorzüglich gedieh, war Hopfen, wodurch sich München der Kunst des Bierbrauens durchaus einen Namen machte.

    Inzwischen ist ein Großteil der alten Tradionsbrauereien abgerissen - wenigstens die Augustinerbrauerei ist noch nicht dem Globalisierungswahne zum Opfer gefallen.

    Meiner persönlichen Meinung nach wird München nur zum Wirtschaftsstandort vergewaltigt, was der Stadt zum Teil zu einem recht häßlichem Antlitz verhilft.

  • Sicherlich hat auch München wirtschaftlich von der deutschen Teilung profitiert, in dem ein bis zum Krieg wirtschaftlich sehr dynamisches Sachsen mit den Zentren [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Dresden, Chemnitz usw. durch Zerstörung und 40 Jahre Planwirtschaft an Bedeutung verlor. Dem Stadtbild gut getan, hat es aber weder München, noch den anderen zuvor genannten Städten. Die Herüberrettung überkommener histor. Bausubstanz mag gerade in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] aber doch vergleichsweise gut geglückt zu sein (Verluste (ja, auch Nachwendeverluste) gibt es aber auch hier genug zu beklagen). Es stellt sich mir jedoch die berechtigte Frage, ob dies in Dresden bei weitaus geringerem Zerstörungsgrad nicht auch so gewesen wäre. Ich sage jetzt einfach mal, ja!

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • @ Zeno

    Bei Visiten u. a. in München, Stuttgart, Köln selbst in dem beschaulichen Tübingen sind uns Menschenmassen im Straßenbild ebenfalls überdeutlich aufgefallen.
    Am extremsten empfanden wir dies in Stuttgart, wo selbst die Wiesen vor dem Neuen Schloss, der Park im Bereich der Theater ff. regelrecht vollgestopft waren. Eine gewisse "Platzangst" bleibt da nicht aus.
    Mitunter kamen wir uns wie Provinzler vor, da solches gewöhnungsbedürftig scheint.

    Hier in DD, hat diese "Phänomen", das, wie wir wissen, nicht unbedingt eines ist, bisher nicht gar so offensichtlich Raum gegriffen. Die "Menschenströme" sind mehr punktuell wahrnehmbar, "verteilen" sich wohl günstiger. Die Ursachen dafür sind in allen Fällen wohl bekannt.

  • Dito für Nürnberg. Die Stadt platzt aus allen Nähten und rennt Einwohnerrekorden hinterher. Die Nähe zu den neuen Ländern und Tschechien tun ihr übriges. Der Investitionsdruck steigt und die Qualität der Stadtgestaltung in gleichem Maße ab. Grundsätzlich wird hier jährlich mehr Schönes kaputt gemacht als Neues entsteht. Die Tatsache, dass in der Nachkriegszeit viele kleine, aber feine Wohngebäude entstanden sind - denn die Bevölkerungszahl stagnierte zig Jahre lang - hilft heute kaum noch, weil grade diese Häuser mit WDVS zugeklebt werden. Dass einem Übel wird.

  • Gesucht: gut erhaltene Gassen & Straßen in der Kölner Altstadt und Veedeln

    Ich beschäftige mich momentan mit dem Thema "Architektur in Köln" und bin deswegen auf der Suche nach erhaltenen Gassen und Straßen in der Kölner Altstadt sowie homogenen Straßenzügen in den gründerzeitlich geprägten Vierteln der Stadt wie dem Belgischen Viertel, Severinsviertel oder rund um die Eigelsteintorburg.

    Was die Altstadt betrifft ist mir klar, daß eigentlich nur rund um Groß St. Martin ein paar Gassen in historischem Stil wiederaufgebaut wurden, wie:

    Im Martinswinkel

    Salzgasse

    Lintgasse

    Ecke Salzgasse / Auf dem Rothenberg mit der Traditionsgaststätte "Sünner im Walfisch"

    Bilquelle: Wikimedia Commons, Urheber "Walter K. Schlage", CC BY-SA 3.0

    Im Eigelsteinviertel findet man auch noch längst verloren geglaubtes:

    Im Stavenhof / Stüverhoff


    Für Kölner Verhältnisse ziemlich homogen schaut das Severinsviertel aus:

    Ansicht 1

    Bilquelle: Wikimedia Common, Urheber "Eckhard Henkel", CC BY-SA 3.0 DE

    Ansicht 3

    Die Kölner Viertel mit den heutzutage höchsten Altbaubeständen scheinen das Belgische Viertel sowie das Agnesviertel zu sein, wo sich viele Gründerzeitbauten erhalten haben, trotz vereinzelter übler Bausünden.

    Ansicht 1

    Ansicht 2

    Agnesviertel



    Bildquelle: Wikimedia Commons, Urheber "HOWI", CC BY-SA 3.0


    Für weitere Inputs wäre ich sehr dankbar :)

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von Löbenichter (27. April 2017 um 14:13)

  • In stadtbauästhetischer Hinsicht wurde München das Opfer seines enormen Aufstiegs nach dem 2. Weltkrieg. Die gewiss sehr ansehnlichen Teile vor allem der nördlichen Innenstadt werden quantitativ beinahe marginalisiert durch ungeheure Stadterweiterungsflächen, denen jeder stadtbaukulturelle Anspruch abgeht, die eher zu dem Begriff "Zwischenstadt" passen.

    Entschuldigt, dass ich diese 4 Jahre alte Diskussion wiederbelebe, aber unter diesem Aspekt gibt es sogar Parallelen zwischen Bremen und München: Beide Städte sind zu groß für ihre grundsätzliche Struktur. München ist baulich und von den Abmessungen eher eine 800.000-EW-Stadt und Bremen eher eine 350.000-EW-Stadt. Beide Städte sind wie keine anderen erst nach dem Krieg auf ihre heutige Einwohnerzahl gewachsen (bei Bremen mit einer Pause zwischen 1980 und 2010), während nahezu alle anderen deutschen Großstädte über 500.000 zur Zeit erst wieder ihre Einwohnerzahlen von vor dem 2. Weltkrieg erreichen bzw. diese noch gar nicht erreicht haben (Berlin, Essen, Dresden, Leipzig).

    Leipzig und Bremen haben zur Zeit fast exakt gleich viele Einwohner UND Leipzig ist enorm gewachsen in den letzten 10 Jahren. 1939 aber hatte Leipzig - bei heutigem Gebietsstand - doppelt so viele Einwohner (350.000 vs 700.000!, Quelle WIkipedia-Liste der deutschen Großstädte) - ein ähnliches Nachkriegswachstum (bei Bremen eher in den ersten 30 Nachkriegsjahren, bei München eigentlich kontinuierlich seit 1945) haben außer eingeschränkt Stuttgart keine der anderen großen Städte des Landes hingelegt und das hat natürlich auch Einfluss aufs Stadtbild, dass in München ähnlich wie in Bremen durch eine enorm große "Peripherie" gekennzeichnet ist mit sehr fragwürdiger Ästhetik. In Leipzig hingegen oder Hannover gehen die Gründerzeitwohngebiete salopp gesagt bis fast an den Stadtrand, während Bremen ein einziger suburbaner Nachkriegsbrei ist außerhalb der Kerngebiete um die Altstadt und der schmalen Hauptsiedlungsachse entlang der Weser.

    Grobstrukturell ist München also eher irgendwas zwischen Köln und Frankfurt und Bremen eher mit Wuppertal oder Chemnitz zu vergleichen, als mit Städten wie Leipzig oder Düsseldorf oder im Falle Münchens Hamburg. Und das merkt man dann natürlich auch im Stadtbild und Stadtgefüge.

  • Für weitere Inputs wäre ich sehr dankbar

    Ich kann Dir keine Inputs geben, weil ich nicht genau weiß, was Du exakt möchtest. Zudem bin ich kein Kölner, sondern nur Gelegenheitsbesucher. Aber ich kenne die von Dir genannten Quartiere halbwegs. Und, wen überrascht es, dass ausgerechnet die Quartiere mit einer hohen Altbauquote auch die beliebtesten Wohnbereiche sind. Also vor allem Severinsviertel und Belgisches Viertel... :zwinkern: