• Ich habe mir vor dem Hintergrund des von Wikos wieder hochgeholten Einkaufscenter-Threads (Einkaufscenter vs. Altstadt) überlegt, wie Ihr zu ähnlichen Plänen in Bremen steht? Einkaufscenter in Bremer Innenstadt

    Hier soll ja ebenfalls in einem der hässlichsten Bereiche der Innenstadt (Komplexe Kaufhof/Saturn, C&A, das nicht (und glaub ich noch nie besser) laufende Einkaufszentrum Lloydhof daneben und das Parkhaus am Brill evtl. großflächig abgerissen werden und ein dementsprechend großer innenstädtischer Bereich für Einzelhandel und Wohnen neu erschlossen werden. Hier standen früher mal 1. die Ansgarikirche und 2. das Hauptgebäude des Bremer Norddeutschen Lloyds, welche beide hier weiter oben auch besprochen/abgebildet sind. Letzteres musste -wie so vieles leicht zerstört aber absolut nutzbar- in den frühen 60er Jahren u.a. dem Horten/Kaufhofkoloss weichen.

    Ich meine auch, tatsächlich mal gehört zu haben, dass im Rahmen dieser Einkaufszentrumspläne (Teil-)Rekos z.B. des Lloyd-Gebäudes durchaus erwogen werden. Zumindest sei wohl eine kleinteilige Neubebauung in Kombination mit Wohnungen Pflicht, so hört man aus der Bremer Politik...

    Wie steht Ihr nun zu solchen "Zwischenlösungen"? Es gibt in diesem Gebiet nicht auch nur ein erhaltenswertes Gebäude und zumindest theoretisch die Möglichkeit einer bedeutenden Verbesserung der städtebaulichen Situation - auf der anderen Seite natürlich auch eine weitere Kannibalisierung im Einzelhandel und die Möglichkeit des Absterbens anderer, klassischerer Einzelhandelsstraßen in der Innenstadt. Ich habe noch keine abschließende Meinung, deshalb frage ich?

    Einmal editiert, zuletzt von Heinzer (22. Februar 2012 um 12:20)

  • Investor will in diesem Jahr mit Bau beginnen | WESER-KURIER

    Das ist das Endergebnis der geplanten Bebauung des Bahnhofsvorplatztes, die in Bremen ewig geplant und wieder verworfen wurde, optisch natürlich dürftig und in der aktuellen Einheitsarchitektur. Das Ergebnis wird in Kommentaren schon fleißig diskutiert, ein Schreiber will die aktuelle Hochstraße vor dem Bahnhofsvorplatz eben unter die Erde verlegen. Bei der aktuellen Protest-gegen-alles-Kultur könnte das ein paar Jahrzehnte dauern.

  • Was für eine dämliche Abstimmung:

    Zitat

    Toll, dass diese Lücke endlich geschlossen wird.
    Schade für die Skateboard-Fahrer.
    Prinzipiell gut, aber die Gebäude sind schon sehr hoch.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Klar, das ganze ist der mittlerweile klassische Dudler-Style, nothing to write home about. Hier aber finde ich: Besser als die aktuelle Teertristesse mit Blick auf ranzige Hochstraße ist es allemal. Mehr geht in einer Stadt wie Bremen eben nicht.

  • Das Ergebnis betreffend den Architektenentwurf für den Bahnhofsvorplatz wird in HB fleißig diskutiert. Der Weserkurier, schreibt heute, das Urteil der Experten (also der Architekten) sei positiv, es sei „zurückhaltende und zeitlose Architektur“, die an einer Stelle gar als „typisch bremisch“ gepriesen wird. Allerdings gibt es laut Weserkurier auch „krasse Ablehnung“, gerade in Facebook würde noch weitergehend diskutiert, dort fielen böse Worte wie““furchtbar, hässlich und gruselig“, ein User dort drückt meine Empfindung mit der Einschätzung „das sieht aus, als wenn ein uninspirierter Architekt sich Vorschläge von Albert Speer ausgeliehen hätte“ perfekt aus.

    Ich war/bin etwas zwiespältig, finde das Gebäude sicher nicht schön, es besteht die Gefahr das der Bahnhof verdeckt wird, andererseits verdeckt ein Neubau die furchtbare Bebauung Richtung Innenstadt inklusive Hochstraße, hier würde sogar ein U-Boot-Bunker als Sichtschutz eine Verbesserung bewirken. Letztlich meine ich, dass es wichtiger ist, in der Stadt Eintreffenden den Blick auf die aktuelle Bebauung zu ersparen und begrüße somit den Bau nolens volens.

    Die beiden beigefügten Bilder vom heutigen Tag zeigen das.




    Abschließend sehen wir noch die oft diskutierte Hochstraße am Breitenweg, die ist zwar zweifellos furchtbar hässlich, aus HB aber verkehrstechnisch leider nicht wegzudenken.

  • Kurz nochmal zu dem von mir weiter oben angesprochenen Einkaufszentrum in der Innenstadt. Manche Fragen beantworten sich auch von selbst. Irgendwie geartete Qualität oder gar (Teil)Rekos können wir wohl getrost vergessen, wie uns dieser Artikel im Weserkurier zeigt. Das wird der übliche Investorenschrott, nur, dass dafür wenigstens nix Relevantes abgerissen werden muss.

  • Berliner Architektenbüro baut Volksbank neu | WESER-KURIER


    Das Ergebnis des Architektenwettbewerbes betreffend den Neubau der Bremischen Volksbank am Domshof wird derzeit im Foyer der Bank ausgestellt und ist für mich enttäuschend. Wir sehen nichts anderes als die aktuelle Einheitsarchitektur mit Würfelfassade. Wieso es hierfür extra einen Architekten aus Berlin braucht, ist mir nicht klar.




    Die Seite zum Domshof soll laut Weserkurier ja nun Bezug auf die „Glocke“ gegenüber nehmen, das ist bestenfalls im Ansatz gelungen.

    Ich hatte auch gehofft, dass der Neubau auch einen besseren Blick auf das Postamt hinter der Volksbank ermöglicht, auch das hat nicht funktioniert, der Neubau wird sich m Gegenteil sogar an den Domshof annähern und somit den Giebel der Post noch weiter verdecken.


  • Vielen Dank fürs Einstellen, ich hab die letzten Wochen auch schon immer dran gedacht.

    Ja, reißt einen alles andere als vom Hocker und von der im Weserkurierartikel besprochenen Anpassung an die Umgebung ist jetzt auch nicht viel zu sehen, zumal wir alle die beschönigende Wirkung der Computerrenderings kennen. Was hier noch einigermaßen erträglich wirken mag, wird in der Umsetzung dann wohl nochmals deutlich langweiliger und freudloser aussehen...

    Zum Material: Soll das dunkel gebrannter Klinker sein?

  • Wieso es hierfür extra einen Architekten aus Berlin braucht, ist mir nicht klar.

    Nun, da werden sich Seilschaften eben ihr Geld zuschustern. Irgendwer wird den Berliner schon gut kennen. Billiger hätte man es natürlich allemal haben können. Man hätte einfach diesen Entwurf auf Dresden übernehmen können: http://www.nordbayern.de/nuernberger-ze…ntsForm-1353650. Viele Dresdner hätten ihn den Bremern sogar gerne kostenlos abgegeben. Immerhin gibt es in Sachsen nämlich Widerstand gegen solchen Schrott, im Westen ist man da offenbar abgestumpfter.

  • Ich finde den Neubau durchaus gelungen - nur müssen die Fenster irgendwie vertikal geteilt werden. Der Neubau wird eine Backsteinfassade bekommen und die Fassade zur Glocke hin finde ich als moderne Giebel intelligent gelöst. Eine deutliche Verbesserung.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Ich komme zurück auf den Neubau der BLB am Domshof/Liebfrauenkirchhof, welchen Erpel im Juli des letzten Jahres vorstellte und der hier im Strang debattiert wurde.
    Mittlerweile liegt - wie ich bereits damals ankündigen konnte - eine Überarbeitung des Daches des Altbaus vor.
    Neues vom Bau - Bremer Landesbank
    So stellt man sich eine kritische Überarbeitung von Wettbewerbsergebnissen vor...

    Das Gebäude heute

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Da ich mittlerweile offenbar auch für Bremen wohl der Zuträger geworden bin, diese Entwicklungen vom Bahnhofsviertel:

    Dieses schmale Haus in der Bahnhofstraße, rechts vom nicht ganz dem letzten Vorkriegshaus der Straße, hat eine neue Fassadengestaltung erhalten.

    Vorher hatte das Gebäude hässliche Fensterbänder, jetzt dagegen fast nur Fenster.

    Und drei Häuser weiter nach rechts auf dem Eckgrundstück zum Herdentorsteinweg...

    ...wird nach dem Abriss des schäbigen Vorgängerbaus diese mittlerweile bundesweit annähernd normverbaute Dudlerkiste entstehen:

    Dem Zeitplan hinkt das Projekt allerdings wohl erheblich hinterher.

    Damit aber nicht nur Bremer Tristesse rüberkommt, noch etwas für's Auge:
    Der Bremer Hauptbahnhof - wer (zunächst) etwas anderes sieht, ist selbst schuld. :zwinkern:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Was ich beim besten willen nicht verstehe ist sowas:

    Hier ist kein regionaler Bezug mehr gegeben. Die Häuser könnten überall stehen. Stuttgart, Köln, Berlin, Gelsenkirchen.
    Das schöne an der deutschen Stadtlandschaft war doch gerade immer die, wenn auch partielle, Verwendung der regionaltypischen Materialien, auch noch in der Nachkriegsarchitektur. Z.B. m Norden Backstein und Kupferdächer, im Süden eben nicht. Deshalb sieht Hamburg immer noch anders aus als München oder Stuttgart. Aber man will ja "weltoffen" und "modern" sein. deshalb klatscht man von Kempten bis Flensburg überall das gleiche hin um ja nicht "provinziell" dazustehen. Die Städte sind längst nach scheinbarer Besserung in den 80er Jahren, wieder zu Konsum- und Erlebnismeilen degeneriert. Ich sehe da für die Zukunft eher schwarz. Auch Reko-Projekte wie in Dresden oder Frankfurt, werden die weitere "Dudlerisierung" nicht aufhalten. Im Gegenteil. Frei nach dem Motto: "Jetzt sollen sie Ruhe geben, haben doch ihren Willen gehabt, jetzt muss die Moderne zu ihrem Recht kommen"
    Wie wunderbar da die immer noch moderne Formensprache der "Glocke", bei aller Regionaltypik

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • In beiden Fällen kann man immerhin von einer Verbesserung sprechen. Die beiden Neubauten der Banken in der Innenstadt (Am Domshof und an der Glocke) sind meiner Meinung nach regionaltypisch - vielleicht weil sie nicht von Bremer Architekten gebaut werden? floet:)

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Vielen Dank für die Bilder, Palantir! Ja, bin nach meiner Sturm-und-Drang-Phase wesentlich seltener hier und auch beruflich wieder aufs Brontalste eingebunden, was aber nicht heißt, dass ich Euch vergessen hätte :wink: .

    Ich finde eigentlich auch beide gezeigten Projekte gar nicht so schlimm. Diese Aufhübschung von 50er-Jahre-Geschäftshäusern wird ja überall ähnlich gemacht, man muss sie nicht mögen, aber richtig schlecht ist sie eigentlich nicht.

    Über den Dudler-Eckbau hatte ich ja vor geraumer Zeit schonmal was geschrieben. Die sehen in der Tat ziemlich uniform aus, auch das sogenannte "Investorengrundstück" vis-à-vis zum Bahnhof wird ja gerade mit einem Dudlerbau "versehen", der übrigens ziemlich identisch, nur größer und auf zwei Baukörper verteilt daherkommt. Ich werde berichten.

    Trotzdem bin ich geneigt, dem Dänen hier zuzustimmen: In der Summe sind das alles Verbesserungen für die teilweise wirklich runtergekommene Bahnhofsvorstadt, wobei der für den Eckbau abgerissene "schäbige Vorgängerbau" ein extrem heruntergekommenes Gründerzeitgebäude war, das, wenn es nur annähernd mit dem ehemaligen "Glamour" dieser Straße mithalten konnte, auch recht ansehnlich gewesen sein muss. In den letzten 60 Jahren aber wirklich ein mit großen Werbebanderolen verunglimpftes, grau-weißes Etwas, kaum als Gebäude zu erkennen. Da hier in Bremen auch niemand nur über Wiederherstellungen von Vorkriegsarchitektur nachdenkt, ist es nun eben so gekommen....

    Grüße

    Heinzer

  • In Bremen hat der erwartete Abbruch der Bremer Landesbank am Domshof begonnen.



    Dagegen hat die Bremische Volksbank zur Überraschung des Publikums den Neubau Ihres Bankgebäudes abgesagt und wird das Bestandsgebäude sanieren. Das aktuelle Gebäude gefällt mir nun gar nicht, aber der Siegerentwurf für den Neubau war nicht viel besser.

    http://www.weser-kurier.de/bremen/vermisc…rid,569585.html

    Damit wird uns dieser Zustand weiter erhalten bleiben.

  • Schwer zu sagen, was man davon halten soll, daß die Volksbank jetzt doch nicht neu baut. Der Bestand ist aus der untersten Schublade. Und auch die geplatzte Neubauplanung war keine Schönheit.
    Das Beste wäre gewesen, wenn die Volksbank ihr Haus abreisst und dann feststellt, daß sie für den Neubau kein Geld mehr hat. :tongue:
    Jetzt aber wird das graue Haus saniert. Was einen Abriss wieder in weite Ferne verschiebt. - Vielleicht hat sich aber dann der allgemeine Architekturstil zum Positiven verändert und es kommt ein wirklich schöner Bau an die Stelle der heutigen Bank. In 30 Jahren :opa: