Abriss und andere schlechte Meldungen in Kurzfassung

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass in diesem Forum sich jemand für ein ostwestfälisches oder sonst ein Kaff in diesem Land mit weniger als 5.000 Einwohnern interessiert.

    Ich hingegen kann mir das sehr, sehr gut vorstellen. Schon allein deswegen, weil es hier explizit steht:

    Wo genau ist es?

    Aber gut, Ostwestfale, Du hast uns erklärt, dass das alles niemanden interessiert bzw. zu interessieren hat, ist ja Deiner Auffassung nach Privatsache. Aber warum bist Du dann überhaupt hier in diesem Forum, wenn es uns, so wie Du uns zu verstehen gibst, egal sein kann, was alles an Altgebäuden verschwindet?

    Gut, dass es noch Leute wie Onkel Henry gibt, die ein Interesse an der Erhaltung historischer Bausubstanz haben, auch wenn mal ein solches Haus in einem "Kaff" (wie Du geringschätzig sagst) steht bzw. stand, das weniger als 5000 Einwohner hat. Da frage ich mich schon, warum Du den Beitrag überhaupt gepostet hast. Orte mit weniger als 5000 Einwohnern haben uns Deiner Meinung nach doch gefälligst nicht zu interessieren ...

  • Ich habe zum Beispiel beim Thema "Bad Salzuflen" einiges zum geplanten Abriss des Pfarrhauses der katholische Liebfrauen - Kirchengemeinde geschrieben. Leider kam von DIR dazu keine Reaktion!!! Weshalb dann hier so beleidigend werden?

    Ich für meinen Teil bringe mich hier mit verlinkten Artikeln, diversen "Reaktionen" und vermehrt sogar mit Bildern ein!!! Und dann unterstellst Du mir, dass mir das alles hier am Arsch vorbei geht???

    Ich bin halt nicht so ein "barocker Träumer" wie so mancher hier...

    Wärst Du bei dem Besitzer an die Haustür gegangen, hättest geklingelt und gefragt, warum er diese Fachwerkhütte abreißen läßt? Bitte, mir fehlt dazu die Zeit und ehrlichgesagt auch das Interesse. Ein Freund sagte mal, dass man nicht alles retten kann, was man gerne retten möchte. Und da gebe ich ihm immer wieder aufs neue Recht!

  • Und:

    Wer hat denn hier im Forum vor kurzem den Strang "Lübbecke" eröffnet??? Sogar mit verlinkten Zeitungsbeiträgen und reichlichen (Handy-) Bildern. Aber leider kam da keine Reaktion von "Zeno"! Hat Dich wohl nicht so interessiert, was in dem ostwestfälischen Kaff, nördlich des Wiehengebierges, unweit von Minden passiert ...

  • Immerhin geht es hier um Abrissmeldungen "in Kurzfassung", vorzugsweise in Ortschaften, die auf Grund ihrer geringen Größe, wie Schnathorst, keinen eigenen Strang benötigen, da dieser ohnehin nie weiter befüllt werden würde.

    Ostwestfale, ich bin der Meinung, Du hast alles richtig gemacht. Danke für Deine Abrissmeldungen! Die Alternative wäre doch, dass überhaupt niemand von diesen schleichenden Verlusten wertvoller, mehr als 100-jähriger Häuser Kenntnis erhält. Jeder Abriss dieser Art ist einer zuviel. Wo kann das niedrigschwellig einem größeren Publikum gezeigt und beklagt werden, wenn nicht hier? Sollen wir jetzt auch noch Nutzer maßregeln, die solche Einzelfälle dokumentieren?

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Gut, dass es noch Leute wie Onkel Henry gibt, die ein Interesse an der Erhaltung historischer Bausubstanz haben, auch wenn mal ein solches Haus in einem "Kaff" (wie Du geringschätzig sagst) steht bzw. stand, das weniger als 5000 Einwohner hat.

    Na dann mach mal mit diesen Leuten und zusätzlich deinen gehaltvollen Beiträgen das Forum.

    Ich denke, es war so: Ostwestfale ist zufällig dort vorbeigefahren, hat den Abriss gesehen, schnell ein Foto gemacht - übrigens ein sehr gutes Foto - und das anschließend hier gepostet. Und statt Dankbarkeit wird er hier noch angebafft. Was soll das?

    Klar, jeder hätte gern zu jedem Haus auf Knopfdruck die ganze Story. Nur: Auf Knopfdruck geht das eben nicht. Es kostet alles Zeit. Zu vielen einfachen Häusern dürfte sich auch kaum etwas ermitteln lassen.

    Und zu diesem Sammelstrang: Er wird viel genutzt, um Beiträge zu posten, und er wird rezipiert. Also hat er offensichtlich seine Berechtigung.

    Wir sollten doch dankbar sein, dass wir Leute haben, die tatsächlich aus dem ländlichen Raum berichten.

  • Das ist zweifelsfrei ein sehr ordentliches Foto.

    Aber um mal zu verdeutlichen wie es bei mir und möglicherweise auch andren Nutzern rüberkam, will ich es hier mal am folgendem Beispiel etwas parodieren:

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    Hier wurde irgendwo ein Haus abgerissen. Steht jetzt wahrscheinlich nicht mehr. Könnte n altes Haus gewesen sein, muß aber nicht. Keine Ahnung warum, aber geht uns ja auch nix an.


    Quellbild anzeigen

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    Faßt das jetzt bittschön nicht als Krittelei auf und mir liegt es auch fern jetzt in dieser Hinsicht irgendwen zu maßregeln.

    Jedoch denke ich, ist es legitim wen der eine oder andere ein wenig mehr über den Inhalt solcher Fotos wissen möchte, ohne daß er sich gleich in entsprechende Ortschaft begeben müßte, oder erst einmal herausbekommen müßte in welcher Ortschaft sich diese Zerstörung zutrug. :wink:

  • "Tolle" Nachrichten aus Schopfheim. Die zwei charakteristischen Uehlin-Häuser dürfen nun endlich abgerissen werden. Der Denkmalschutz ist weg. Die Stadt sagt, dass ja evtl. später eine Gedenktafel an den Namensgeber des Kulturdenkmals Georg Uehlin, Gründer des Markgräfler Tagblatts, erinnern könnte. Und es gibt noch weitere "gute" Nachrichten: Die Abbruchgenehmigung enthält keinerlei Einschränkungen! Selbst der ehrwürdige Gewölbekeller kann abgerissen werden. Na, wenn das nicht tolle Nachrichten sind: https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.schopfh…637def62c0.html

    ...

  • In dem Artikel des Markgräfler Tagblatts liest sich das wirklich wie eine ganz tolle Nachricht. Zitat: „..,teilte Bürgermeister Dirk Harscher am Montag dem Gemeinderat die frohe Kunde mit“.

    Richtig kritischer Journalismus.

    In dubio pro reko

  • Neubau Schwarzwaldstube Traube-Tonbach, Baiersbronn

    Zitat:

    "... Sie spricht vom "Murgtalbarock" und meint damit die überladenen, schnörkelreichen Holzeinrichtungen der 70er-Jahre, die es so nicht mehr geben werde."

    Sehr schade, denn ich kann diesem Einrichtungsstil durchaus schöne Seiten abgewinnen. Immerhin gibt es da etwas zu sehen. "Schnörkellosigkeit" und Glasfassaden habe ich in Frankfurt ausreichend.


    Keine Sterne für den Neubau

    Nachdem mit dem "temporaire" über dem hoteleigenen Parkhaus bereits eine optisch problematische Übergangslösung für die Schwarzwaldstube in typisch modernistischem Schick geschaffen wurde, die bei ehrlicher Betrachtung mit ihren käfigartigen Holzelementen tatsächlich wie eine Parkhausaufstockung erscheint, kommt nun auch das Erwartbare zum Vorschein, was man in Modernistenkreise als zeitgemäße Reminiszenz oder Interpretation für gastrononomische Schwarzwaldarchitektur empfindet: angegraute Schindeln an einem Zweckbau mit bodentiefen Fenstern, der ohne weiteres auch als Dorfschule der 60er/70er Jahre durchgehen könnte. Nach einer Schwarzwaldstube sieht das jedenfalls nicht mehr aus.

    Es geht in dieser Kritik nicht darum die Schwarzwaldstube in ihrem bis vor dem Brand verkleideten Erscheinungsbild zu verteidigen, aber man wird sich ernsthaft fragen lassen müssen, ob angesichts dieses Ergebnisses tatsächlich "so viel" vom Geist der alten Traube Tonbach in der neuen steckt wie die BNN im vergangenen Jahr um dieselbe Zeit während des "Wiederaufbaus" titelte. Ich möchte sagen: Herzlich wenig!

    Das "temporaire" als Aufstockung des Parkhauses

    Die Traube-Tonbach in ihrer ursprünglicheren Form

    Die Traube-Tonbach bis vor dem Brand

    Der Neubau


  • Schlechte Kunde aus Fürstenau im Osnabrücker Land. sad:) Ein neues Wohn- und Geschäftshaus soll entstehen...

    Abriss des altes Heggen-Hauses in Fürstenau – ein Projekt mit Tücken | NOZ
    An der Bahnhofstraße in Fürstenau wird ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Dafür wird das alte Kaufhaus Rübezahl abgerissen
    www.noz.de
    Abriss des ehemaligen Kaufhauses Rübezahl in Fürstenau beginnt | NOZ
    In der Innenstadt von Fürstenau wird das Heggen-Haus, einst Sitz des Kaufhauses Rübezahl, abgerissen. Die Arbeiten werden etwa drei Monate dauern.
    www.noz.de

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Man sollte sich wirklich fragen, warum in Sachen Denkmalschutz und -erhaltung im Osten so vieles richtig und im Westen so vieles falsch läuft. Meine Theorie ist und bleibt, dass in der ostdeutschen Gesellschaft noch ein ausgeprägtes Bewusstsein für Tradition und kulturelle Identität existiert, das der westdeutschen (vielleicht mit Ausnahme Bayerns) längst abhanden gekommen ist. Mir erscheint es mittlerweile fast so, als gäbe es wieder zwei deutsche Staaten mit ganz unterschiedlichen Mentalitäten und Werten. Und ich glaube zu wissen, wer hier auf lange Sicht in Sachen Infrastruktur, Lebensqualität, Tourismus usw. Gewinner und Verlierer sein wird. Wer hätte das 1990 gedacht.

    In dubio pro reko

  • Das tut wirklich weh so etwas sehen zu müssen.

    Jemand der ein solch stadtbildprägendes Gebäude abreißt hat jedenfalls ein gestörtes Verhältnis Kultur. Auch wenn ein Gebäude nicht denkmalgeschützt ist, heißt das ja nicht, dass man es abreißen muss.

    Dass dies ein Ost - West Problem ist, sehe ich nicht so. jedenfalls werden in Hessen nicht ständig historische Gebäude abgerissen wie es wohl in Westfalen oder Württemberg der Fall ist. Wenn ich mir die Tätigkeiten hiesiger Heimat- und Geschichtsvereine anschaue scheint auch das Bewusstsein für Traditionen und kulturelle Identität (noch?) nicht abhanden gekommen zu sein. Dies kommt dann auch in der Stadtbildpflege zu Ausdruck. Auf die von janpmw oder auch mir verlinkten Beispiel darf ich da verweisen.

  • Ich dachte ich seh nicht recht als ich heute morgen mit dem Rad durch Monheim am Rhein zur Arbeit gefahren bin. Waren die tatsächlich dabei, ein Haus, auf dem fett "1836" steht, plattzumachen??? Ich habe es leider eilig gehabt, auf dem Rückweg würde ich mir das mal genauer ansehen und ein Foto machen.

    Ja, auf dem Rückweg halt gemacht und da lag da nur noch ein Trümmerhaufen. Eben mal google angeworfen:

    Monheim · Mit der Kneipenkultur sterben in Monheim auch die alten Gaststätten. Die ehemalige Kahnstation, gebaut 1836, wird gerade abgerissen. Bis 2019 beherbergte sie eine Gaststätte. Die Paeschke GmbH will dort Eigentumswohnungen bauen. [...bla...] Dass das historische Gebäude Nr. 8 den Planungen zum Opfer fallen würde, war nicht klar.

    Den Rest kann man ohne Abo leider nicht lesen.

    https://rp-online.de/nrw/staedte/la…hnungen%20bauen.

    Zum Hintergrund: Monheim ist potthässlich. Wirbt aber mit einer historischen Altstadt, die aus ein paar verlorenen älteren Gebäuden besteht. Sonst gibts da nichts zu sehen. Die Stadt hat aber extra einen Fähranleger gebaut, damit die Tourischiffe zwischen Köln und Düsseldorf dort einen Zwischenstopp einlegen können. Das plattgemachte Gebäude liegt quasi genau gegenüber von diesem Anleger. An dem Kaff ist also ohnehin nichts mehr zu retten, aber dass sowas im Jahre 2024 noch möglich ist hat mich doch etwas schockiert....