Dresden - die Pirnaische Vorstadt

  • Fakt ist: Es braucht einen Masterplan für Dresdens Zentrum, samt der Vorstädte des Industriezeitalters.

    Da ist man doch geneigt, sich einen Baron Haussmann des 21. Jahrhunderts herbei zu wünschen. Der Jäckel hat auf jeden Fall eine Menge Potenzial im Schlepptau. Wenn er sich einige erfahrene Stadtplaner und neuklassische Architekten krallt, könnte das was werden. Der Bedarf ist da. Ein Pilotprojekt könnte man ja an einem Platz am Zentrum umsetzen.

  • Zitat

    Wenn der Dresdner Neumarkt irgendwann einmal fertig ist, dann wird man sich wohl die Frage stellen (müssen), ob der Neumarkt die klitzekleine Altstadt bleiben soll, oder ob man die Altstadt nicht weiter ausdehnen möchte


    Was ist denn das schon wieder? Eine Altstadt ausdehnen? Die historische Altstadt war (in Richtung Pirnaischen Platz) auch vor 1945 nicht größer. Eine Phantasiealtstadt in Richtung O?


    Zitat

    Ich zumindest finde es noch immer sehr eigenartig, dass in dieser Stadt die Vororte gleich 200 Meter hinter der Frauenkirche beginnen. In anderen Städten muss man schon ein paar Kilometer fahren, um solche Wohnmonostrukturen zu finden...

    Klar, wenn man alles an der Oberlausitz und der schönsten Stadt der Welt misst, kommt so etwas heraus.
    Mein Tipp: sich einmal ein bisschen in der Welt umsehen, bevor man hier was schreibt. Schon Tagesausflüge nach Brünn oder Pressburg könnten hilfreich sein.
    In normalen deutschen kriegszerstörten Städten stehen derartige Bauten INMITTEN der Altstadt und nicht 200m weiter weg.

    Wenn diese inkompetene Stellungnahme auch ein Extrembeispiel war, zeigt sie doch einen gewissen Tenor, Dresden schlecht zu reden.
    Erbse bringt dies auf den Punkt:

    Zitat

    Genau wegen diesem Strukturkonservatismus geht es mit Dresden so schleppend voran.

    Was geht in DD bitte schleppend voran? Dass binnen zweier Jahrzehnte die gesamte Altstadt aus dem Boden gestampft wird? Mit Wohnruam, den offenbar kaum wr braucht? Dass aberwitzige RekoProjekte wie im Schloss unternommen werden, längst vor 45 untergegangene Räume geschaffen werden, Sgraffitibemalungen, die vielleicht kein neuzeitlicher Mensch je geschaut hat?
    sicher ist nicht alles Gold, sind schädliche Einflüsse und Entwicklungen zu beobachten, muss für die Innere Neustadt etwas Besseres gefordert werden.
    Aber was die Pirnaische Vorstadt bettrifft, wären Leute wie Exilwiener gut beraten, sich mal die Lage vorort anzuschauen. Diese aberwitzige Leere, die bis Strehlen reicht. In so einer Stadt hat man einfach andere Sorgen als bestehenden Wohnraum abzureißen bzw leider notwendige und ohnehin sinnfällig geführte Durchzugsstraßen zu überbauen, nur um das Bedürfnis irgendwelcher auswärtiger Schöngeister nach Urbanität (was wohl nichts anderes heißt als nach gründerzeitlichen Wohnquartieren, wie es sie in Mitteleuropa nach wie vor zuhauf gibt und wie sie nirgendwo besonders geschätzt werden) zu stillen, das noch dazu mit mow völliger architektonischer Anspruchslosigkeit gepaart ist.
    Wem ist mit einem Pseudogründerzeitviertel auf der grünen Wiese gedient?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • nach gründerzeitlichen Wohnquartieren, wie es sie in Mitteleuropa nach wie vor zuhauf gibt und wie sie nirgendwo besonders geschätzt werden

    Autsch, damit liegst du aber mal wieder voll daneben, sicher auch bedingt durch deine generelle Verachtung der Gründerzeit gegenüber. Genau diese Quartiere werden von den Stadtbewohnern nämlich in höchstem Maße geschätzt. Und genau diese wertvolle, urbane Substanz fehlt Dresden.

    In dubio pro reko

  • 1.) Niemand redet die Wiederaufbauleistungen in Dresdens Zentrum schlecht, die von einem ungeheuren Engagement von Bürgern getragen werden. Auch ich habe seit den 90ern meinen Teil dazu beigetragen.

    2.) Dennoch: Gewandhaus, Verunstaltungskommission und Kulturpalastumbau schon wieder vergessen (die güldenen Kollhoffpläne)? Selbst dort, wo sich die herrlichsten und prächtigsten Chancen auftun, ist der Kampf gegen die Modernistenlobby unerbittlich. Das hat mit dem von mir angesprochenen Strukturkonservatismus zu tun. Man kann es (politisch / von Architektenseite) einfach nicht akzeptieren, dass aus Dresden wieder eine visuell ansprechendere klassische Stadt wird.

    3.) Das führt dazu, dass die Rache für den Neumarkt-Wiederaufbau an anderer Stelle umso unerbittlicher ist. Dresden ist eine wachsende Stadt und HAT Wohnraumbedarf. Was aber entsteht? Modernistenkisten der abscheulichsten Art, und das in gut erhaltenen Altbauvierteln. Wieder: Fehlendes Vorstellungs- und Einfühlungsvermögen.

    4.) Das unmittelbare Zentrum wird nahezu nicht angerührt, was den Wohnungsbau betrifft. Dabei ist Platz allerorten. Verdichtung tut dringend Not. Das kann sich bei den vorherrschenden Zeilen- und Plattenbauten allerdings niemand vorstellen. Der Grund? Genau, Strukturkonservatismus. Dabei bietet schon die unmittelbare Altstadtnachbarschaft reichlich Potenzial für urbane Blocks, durchmischte Nutzungen statt Monokultur durch Legebatterien und schön gestaltete Plätze.

    5.) Warum Pseudogründerzeitviertel auf der grünen Wiese? Wo entstehen denn sonst urbane Neubauviertel, mitten in der Elbe, unter dem Neumarkt? Natürlich hat Dresden Platz, sogar im Zentrum. Den muss man einfach nutzen. Schon weil die ganze Infrastruktur dafür da ist, im Grunde eine riesige Verschwendung. Sowas nennt man Ressourceneffizienz.

    Und was die Architektur betrifft: Schon einmal Sankt Eriksområdet in Stockholm angeschaut? So kann man zeitgemäß urban bauen, ohne Geschmacksverirrungen zu erliegen oder die Menschen trostlos wegzusperren.
    Bilder: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…iksomr%C3%A5det


    Kurze Empfehlung an alle: Fliegt einfach mal drüber, über das heutige Dresden. Schaut euch diese Einöde an. Das soll eine akzeptable, ja städtische und schöne Struktur sein? http://binged.it/1khpBfw

    Pirnaische: http://binged.it/1iZOf9s

    Einfach. Wirken. Lassen.

  • Dresden ist eine wachsende Stadt und HAT Wohnraumbedarf. Was aber entsteht? Modernistenkisten der abscheulichsten Art, und das in gut erhaltenen Altbauvierteln.

    Wo läuft es denn in Deutschland bitte besser?

    Das unmittelbare Zentrum wird nahezu nicht angerührt, was den Wohnungsbau betrifft. Dabei ist Platz allerorten.

    Und was passiert dann z.Z. in der Wilsdruffer Vorstadt? Was planen die Investoren im ehemaligen Robotron-Areal?

    Natürlich hat Dresden Platz, sogar im Zentrum. Den muss man einfach nutzen. Schon weil die ganze Infrastruktur dafür da ist [...].

    Keine Frage! Deshalb werden auch die großen Brachflächen der Innenstadt zum Kauf angeboten und durch die Stadt für viel Geld erschlossen. Was will man mehr?

    Schaut euch diese Einöde an. Das soll eine akzeptable, ja städtische und schöne Struktur sein? http://binged.it/1khpBfw

    Das ist nun einmal die Realität! Nur weil du von einem irgendwie gearteten Idealbild ausgehst, muss nun nicht gleich ganz Dresden auf die Knie fallen und diese Realität in Bausch und Bogen verdammen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von bilderbuch


    Wo läuft es denn in Deutschland bitte besser?

    Nach allem was ich von Dresden sehe, läuft es hier einfach besonders schlecht. Die Qualität von Geschosswohnungsbau ist überwiegend unterirdisch, selbst in der Inneren Neustadt, an der Hauptstraße wohlgemerkt. Auch an der Bautzner Straße und in dort anliegenden Straßen entsteht bzw. entstand in jüngster Zeit sprichwörtlich nur Schotter. Man schaue sich nur sowas mal an. Auf der anderen Seite, bspw. an der Kesselsdorfer Straße, entsteht auch nur Architektur zum Fremdschämen. Nicht mal provokant modern, also mit etwas Anspruch, sondern schlichtweg hässlich. Dazu kommt noch der zentrumsnahe und architektonisch ebenfalls zum davonlaufen anregende Schützenplatz samt Umgebung.

  • Ich kann diese seltsame Diskussion hier nicht wirklich nachvollziehen, aber offensichtlich gibt es in diesem Forum zwei unversöhnliche Lager, die auf keinen grünen Zweig kommen wollen oder können. Ein paar Sätzchen von meiner Seite dazu, da ich nun endlich auch einmal in Dresden war und mein Ersteindruck hier vielleicht unverfälscht wiedergegeben werden kann. Ich sehe diese Thematik emotionslos, was hier eher die Ausnahme zu sein scheint. Schade, denn dieses Forum ist ein wunderbares Portal, um sich auszutauschen und gegenseitig zu informeren. Dieser Aspekt sollte doch hier im Vordergrund stehen. Dresden ist, aus meiner kürzlichen Erfahrung, eine Stadt, die man erst auf den zweiten Blick in sein Herz schließt. Es gibt in Dresden unvergleichlich schöne Stadtviertel, aber im Zentrum auch Viertel wie diese Pirnaische Vorstadt und wie diese Viertel sonst noch heißen, die einen vielmehr kalt erschaudern lassen. Ich kann gut nachvollziehen, dass hier einige Forumsteilnehmer vehement dafür kämpfen möchten, damit diese Wiederaufbaufehlleistungen irgendwann einmal wieder neu bebaut werden können. Ob das nun realistisch ist oder nicht, dass will und kann ich nicht beurteilen, aber nachzuvollziehen ist dieser Wunsch. Und nun mache ich mir wahrscheinlich Freunde: Die Ansichten von Erbse, Exilwiener und auch argumentativ von Bilderbuch kann ich recht gut nachvollziehen und klingen auch für mich vernünftig. Auch wenn die Standpunkte durchaus kontroversiell sind, aber sie haben zumindest mein Bild von Dresden am besten wiedergegeben. Ich danke euch für diese geistigen Anregungen!

  • Nach allem was ich von Dresden sehe, läuft es hier einfach besonders schlecht.

    Welch steile These! Wenn man dazu das verlinkte Bild eines unfertigen Wohnblockes zeigt, wird es einfach nur noch lächerlich. Sich in einer Halb-Millionen-Stadt einige Bereiche, die man wahrscheinlich meist nur von Fotos kennt, herauszupicken und hernach zu konstatieren, dass es in Dresden besonders schlecht, also schlechter als in anderen Städten, laufen muss, kann doch nicht dein wirklicher Ernst sein.

    Ich kann diese seltsame Diskussion hier nicht wirklich nachvollziehen, aber offensichtlich gibt es in diesem Forum zwei unversöhnliche Lager, die auf keinen grünen Zweig kommen wollen oder können.

    Emotionen sind doch was Gutes und Kontroversen die Grundvoraussetzung für ein Diskussionsforum. Andernfalls bräuchten wir wohl fast bloß noch den „Bedanken-Button“ zu betätigen. Warum die hier geführte Diskussion allerdings seltsam sein soll, erschließt sich mir nicht wirklich.

    Ansonsten diskutieren wir hier – wie so oft – gepflegt aneinander vorbei. Da gibt es die eine Seite, die von einem so auch vor 1945 nicht vorhandenem Idealstadtbild ausgeht und ein solches gern in den Vorstädten umgesetzt sehen würden. Dem stehen – sicher nicht nur meiner nicht maßgeblichen Meinung nach – die weitgehende Bebauung der Gebiete sowie die allgemeinen Tendenzen in Städtebau und Architektur entgegen. Warum also sollte es in Dresden anders laufen, als im Rest der Welt?
    Deshalb und aufgrund der Vielzahl anderer Bauaufgaben im Zentrum der Stadt Dresden, plädiere ich für weitestgehende Zurückhaltung. Entwicklungen dürften aufgrund der städtebaulichen Notwendigkeit in erster Linie an den Verflechtungsräumen zu erwarten sein, die aber stark durch den Individualverkehr belastet sind. Diesen zu reduzieren, wäre eine Grundvoraussetzung, die jedoch noch Jahrzehnte auf sich warten lassen wird. Hier bedarf es auf vielen Ebenen eines Mentalitätswechsels!

    Aber zurück zu einem konkreten Projekt in der Pirnaischen Vorstadt: das letzte verbliebene Hochhaus am Brückenkopf der Carolabrücke soll ja nach dem Willen des Stadtplanungsamtes abgerissen werden, da es den Blick von der Brühl’schen Terrasse auf den Stadt-/Landschaftsraum des Dresdner Elbtales stört. Dies gilt ebenso für die Gegenrichtung!


    Der Baukörper erzeugt eine gewisse Disharmonie in der Sihouette der Stadt.

    Bild ist von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von bilderbuch


    Welch steile These! Wenn man dazu das verlinkte Bild eines unfertigen Wohnblockes zeigt, wird es einfach nur noch lächerlich. Sich in einer Halb-Millionen-Stadt einige Bereiche, die man wahrscheinlich meist nur von Fotos kennt, herauszupicken und hernach zu konstatieren, dass es in Dresden besonders schlecht, also schlechter als in anderen Städten, laufen muss, kann doch nicht dein wirklicher Ernst sein.


    Das ist schon mein Ernst. Bei den Sanierungen mag sich Dresden vor [lexicon='Leipzig'][/lexicon] nicht verstecken zu müssen, was Neubauten angeht, sollte man lieber nicht zu lange hinschauen.
    Du kannst dir auch den schon fertigen Eckbau anschauen. Ich glaube da sind wir uns einig. Angesichts des Nebengebäudes, ist das ein schlechter Scherz. Und da Dresden nicht mehr mit geschlossenen Blockrandstrukturen aus der Gründerzeit gesegnet ist, sind solche Lückenschließungen umso bitterer. Was nützt es mir da bitte schön, wenn in Striesen oder sonst wo ein par Kriegslücken in Villengebieten mit ordentlichen Solitären gefüllt werden? In größeren Neubaugebieten, in der Neustadt oder wo auch immer es noch Lücken im Blockrand zu füllen gibt, kann ich so gut wie nie architektonische Qualität erkennen. Eine Ausnahme ist da noch Kulkas Neubau in der Weißeritzstraße und das will was heißen.

  • Du kannst dir auch den schon fertigen Eckbau anschauen. Ich glaube da sind wir uns einig. Angesichts des Nebengebäudes, ist das ein schlechter Scherz. Und da Dresden nicht mehr mit geschlossenen Blockrandstrukturen aus der Gründerzeit gesegnet ist, sind solche Lückenschließungen umso bitterer.

    Im Grunde kann man dir hier zustimmen. Aber der verlinkte Eckbau ist eher ein positives Beispiel, da er sich noch einigermaßen an die klassische Gestaltung von Blockrandstadthäusern annähert. Oder sagen wir es anders, es ist kein weißer Quader mit springenden Fenstern und Flachdach, was von "modernen" Architekten gerne auch in Blockrand reingestellt wird. Wenn solche Häuser als Füllbauten am Neumarkt kämen, z.B. zum Kulturpalast zugewandten Steite des Jüdenhof, dann währe viele noch froh.
    Leider ist das hier eher Realität bei den meisten Neubauten nach dem Jahre 2000 in Dresden (und auch sonstwo in Deutschland).

  • Das Oberverwaltungsgericht in Bautzen hat die Berufung der Stadt gegen die Entscheidung des Dresdner Verwaltungsgerichtes vom Februar 2014 abgewiesen. Damit ist das Urteil zugunsten des Erhalts des Hotels am Terrassenufer rechtskräftig.

    Nachlesen kann man das in den DNN:

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/dr…ericht-99636890

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Einfach nur schade … Eines der schlimmsten Gebäude der Stadt. Hoffentlich ist der Bau irgendwann bald mal so marode, dass er abgerissen werden muss.

  • Deal-Magazin und Immobilienzeitung vermelden heute den Verkauf des Robotron-Areals an die IMMOVATION-Unternehmensgruppe aus Kassel. Diese hat eine Fläche von sage und schreibe 98.000 qm erworben und möchte das Areal unter dem Namen "Lingner Altstadtgarten Dresden“ entwickeln.

    http://deal-magazin.com/news/1/43888/I…real-in-Dresden

    Passenderweise haben gestern die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bau wahrscheinlich die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 389, Dresden-.Altstadt I/II Nr. 43, Stadtquartier am Blüherpark beschlossen. Dieser umfasst das gesamte ehemalige Robotron-Areal.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Nun schreibt das Lokalblatt dazu:

    Es handelt sich beim Verkauf um das leer stehende Bürohaus südlich der Skateranlage sowie zwei Gebäude dahinter(Filiale Teppichfreund z.B.) und auf der anderen Seite der Skateranlage gehört das große Bürohaus(City Herberge unter anderem) dazu.
    Nicht dazu gehört das Bürohaus an der Ecke St. Petersburger/Grunaer Straße. Gehört immernoch der Treuhand-Gesellschaft TLG und sie will nicht verkaufen.

    Es wird vermutlich alles abgerissen und Wohnungen entstehen links und rechts der Skateranlage als Eingangsberich in das neue Wohngebiet und dnn gehts weiter nördlich der Lingnerallee, wo auch die Herr Wießner bauen möchte.
    Häuser sollen 20m hoch sein und 6 Geschosse erhalten.

    Der Investor will loslegen sobald er darf. In 3 Wochen gibt es genauere Infos.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ne…de-2983059.html

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Auch die DNN berichten:

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/re…auen-2652316846

    Interessant ist folgender Abschnitt:

    Zitat

    Dabei seien eine kleinteilige Fassadenstruktur und eine parzellenhafte Bebauung gewünscht.
    Mit dem Berliner Architekturbüro Loidl sei ein Stufenkonzept für die Bebauung entwickelt worden, der Architekt Christoph Mäckler habe Vorschläge zur Fassadengestaltung entworfen. Ziel sei es, mit sechs- bis siebengeschossigen Gebäuden eine Verbindung vom Großen Garten über das Rathaus hin zur Altstadt zu schaffen.

    Man kann nur hoffen, dass die Schnapsidee, einen kurzen Teil der Lingner-Allee baulich zu fassen, nicht umgesetzt wird. Die Bebauung stände nur bezugslos im Raum und würde die städtebauliche Weitwirkung des Rathauskomplexes unterbinden.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • bilderbuch: Das sehe ich allerdings anders. Beim Gegenrechnen des Werts der Rathaus-Weitenwirkung und der Chance, einen nicht unbeträchtlichen Teil des innerstädtischen Brachlandes wieder in ein Stück Stadt zu verwandeln, wähle ich doch liebend gern Variante 2.

    Ein geschlossenes Geviert südlich der Grunaer Straße hätte aus meiner Sicht mehrere Vorteile:

    1) Die "Cockerwiese" erhält eine geschlossene nördliche Platzwand und wird damit klar abgegrenzt, somit quasi als innerstädtische Parkanlage erlebbar. Die Grünflächen zwischen Zentrum und Großem Garten erhalten insgesamt einen städtebaulichen Rahmen und zerfasern nicht mehr wie bisher zwischen Baracken, Parkplätzen, Hochhäusern und Müllcontainer-Sammelplätzen.

    2) Das bietet mittelfristig auch die Möglichkeit, die Hochhäuser zurückzubauen und die Bebauung im geschlossenen Block an (die dann evt. auch in der Breite rückgebaute) Grunaer Straße zu ziehen, womit diese als Straße erst wieder erlebbar wird.

    3) Ähnliches gilt für den Bereich Pirnaischer Platz - Sankt-Petersburger Straße ("Johannesstraße"). Auch hier gibt es ja bekannter Maßen sehr langfristige Pläne, die Petersburger als Verkehrsschneise zurückzubauen und die Bebauung über den Pirnaischen Platz fortzusetzen, unter Aufgabe der straßensäumenden, jetzt wohl noch nicht betroffenen Ex-Robotron-Bauten der tlg. Eine vorhandene Inselbebauung würde den Änderungsdruck sicher wesentlich erhöhen.

    4) Es wird innerstädtischer Wohnraum in einer sehr nachhaltigen Weise geschaffen, denn es ist nicht davon auszugehen, dass die sich am historischen Vorbild orientierenden Strukturen ebenso schnell in Frage gestellt werden wie die Produkte des industriellen Wohnungsbaus.

    5) Man muss nicht mehr den unsäglichen Anblick der Dorint-Hotel-Rückseite in Fernwirkung ertragen (das hätte auch gut und gern Nummer 1 sein können).

    6) Es bietet sich mittelfristig die Chance der Wiederdurchbindung der Johann-Georgen-Allee (Lingnerallee) bis an den Ring, damit wiederum völlig neue Sichtachsen.

    7) Die historische Pirnaische Straße (Äußere Pirnaische Gasse) kann wiederhergestellt werden.

    Es sollte dann natürlich aber auch eine repräsentative Architektur umgesetzt werden, die entsprechend Maßstäbe für den weiteren Wiederaufbau setzen kann. Einige der im Netz herumgeisternden Visualisierungen scheinen mir recht ansprechend zu sein...

  • Prinzipiell würde ich deinem Beitrag vollumfänglich zustimmen. Allerdings präferiere ich als zukünftige Hauptachse und damit Bebauungskante eindeutig die verlängerte Herkulesallee. Würde man, wie in der bei DNN-online zu sehenden Isometrie des Geländes zu sehen, einen Teil der Lingner-Allee bebauen, enstünde der von dir beschriebene, zerfaserte Eindruck. Einen Durchbruch der Lingner-Allee zum Ring halte ich hingegen für unwichtig. Hier empfinde ich die Achse Rathaus-Gruna als weitaus bedeutender.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ja, da gehen die Ansichten auseinander, und die von dir präferierte Variante hat sicher auch ihre Berechtigung.

    Aber man könnte es auch so betrachten, dass die teilweise (Wieder-)bebauung der Blüherstraße / Ecke Lingnerallee ebenfalls als Platzkante fungieren wird, und zwar sowohl für die Cockerwiese als auch den nördlichen Lingnerplatz. Das Deutsche Hygenie-Museum´stünde nicht mehr allein auf weiter Flur und wäre in so etwas wie einen städtebaulichen Zusammenhang eingebunden.

    Der Rathausturm zumindest wäre auch in der von dir beschriebenen Blickachse noch deutlich wahrnehmbar, da er ja schließlich nicht durch Hochhäuser verstellt werden würde.
    Es wäre ohnehin abzusehen, ob der freie Blick auf den Festsaalflügel im Zuge der irgendwann einmal erfolgenden Neubebauung des Rings und des Georgplatz-Areals in der Form Bestand hätte, ungeachtet der jetzt diskutierten Projekte.

    Ich finde ebenso, dass eine Bebauung am historischen Grundriss die bei der Herkulesallee-Variante nicht ausbleibende Monotonie der Blöcke aufbrechen und für interessante neue Blickwinkel sorgen würde. Daher muss m.E. auch irgendwann der Durchbruch der Allee erfolgen, denn dann könnte man die ehedem vorhandene und aus meiner Sicht nicht weniger wichtige Blickachse vom Eingang der Lingnerallee am Großen Garten in Richtung Schlosskomplex wiederherstellen.

  • Nun berichtet auch die SZ über den Verkauf des Robotron-Areals:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/dr…el-2999748.html

    Zitat

    Die Neunutzung des Robotron-Areals sei eines der wichtigsten städtebaulichen Projekte in Dresden, so Müller. Er rechnet damit, dass nördlich der Lingnerallee – anstelle der City Herberge – rund tausend Wohnungen entstehen könnten und südlich der Lingnerallee noch einmal rund 500 Wohnungen. In den Erdgeschossen seien kleine Läden, wie Bäcker und Supermärkte, geplant. Arbeitstitel des neuen Wohnquartiers ist „Lingner Altstadtgarten Dresden.“ Der Investor selbst will sich zu konkreten Planungen noch nicht äußern. „Zu Beginn des kommenden Jahres sind zunächst Gespräche mit der Stadt geplant“, sagt Immovation-Sprecher Michael Sobeck. Danach könnten weitere Details bekannt gegeben werden.

    Quelle: SZ

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe