Münster (Galerie)

  • Der Chor des Domes erinnerte mich hinsichtlich des Chorumganges extrem an den Magdeburger Dom, weiss jemand etwas darüber ??

  • Zwischendurch einige alte Luftbilder Münsters vor der Kriegszerstörung:


    Quer durch das Bild verläuft die Hammer Straße mit St.-Josephskirche


    Marienplatz mit Ludgerikirche - am Platz mit dem Dreiecksgiebel das noch junge Apollo-Theater. Nach rechts hinaus verläuft die Königsstraße weiter - dort zu sehen sind u. a. Senden'scher Hof und Oer'scher Hof.


    Vom Zusammentreffen Rothenburg/Ludgeristraße über den Prinzipalmarkt zur Lambertikirche. Im Vordergrund das langgestreckte Stadthaus (Alfred Hensen) mit dem heute noch vorhandenen Turm. Links zum Domplatz zu sehen ist die Rückseite der alten (Bezirks-)Regierungsgebäude.


    Blick auf die westliche Prinzipalmarktzeile und Lambertikirche im Zentrum. Ganz oben rechts die Martinikirche, direkt davor der interessante Anblick des damaligen Gebäudes des Stadttheaters (Lortzing-Theater) im Garten des Romberger Hofs.


    Eine ähnliche Ansicht, jetzt mit der Häuserzeile des Drubbels und des Roggenmarkts neben der Lambertikirche und der nach NO verlaufenden Linie Alter Fischmarkt, Hörsterstraße. Links oben wiederum Martinikirche, Stadttheater, Romberger Hof.


    Von unten verläuft die Frauenstraße auf die Überwasserkirche zu; abknickend die Straße Katthagen in Richtung des alten Kuhviertels; am oberen Bildrand der Buddenturm am Kreuztor.


    Die Heilig-Kreuz-Kirche im Kreuzviertel; der Blick reicht nach links bis etwa zum Nordplatz. Zu sehen ist außerdem ein Bombentreffer am Eckgebäude Hoyastraße/Dettenstraße links neben der Kirche.


    Und schon deutlich außerhalb der Innenstadt die Herz-Jesu-Kirche an der Wolbecker Straße nebst Umgebung, nicht mehr weit vom Dortmund-Ems-Kanal weiter stadtauswärts. Rechts oben ist der mächtige Komplex der Hansaschule am Hansaplatz zu erkennen.

    Bildquellen: Sämtliche Aufnahmen entstammen dem Bestand von Bildindex/Foto Marburg

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich schließe an meine Bilder vom letzten Winter in Münster an - zunächst bei Tageslicht.

    Vom Michaelisplatz/Domplatz zum Stadtweinhaus und Alten Rathaus

    Zunächst Blick nach links entlang Prinzipalmarkt gen St. Lamberti

    Dann zunächst von der Klemensstraße & Ludgeristraße zum Prinzipalmarkt

    Wiederum Annäherung an die Lambertikirche

    Leicht versetzte Perspektive: Wiederaufbauzeit 1949

    Bildquelle: LIFE bei Google

    Prinzipalmarkt - Westseite ab Lambertikirche

    Wertvolle historische Aufnahmen der Prinzipalmarkt-Westzeile (gegenüber obiger Aufnahme leicht nach links versetzt)
    Etwa 1880/1890:

    Etwa 1905:

    Vom Roggenmarkt zurück zur Kirche hinauf geblickt

    Erker von 1911 an einem Haus am zur Überwasserkirche führenden Spiekerhof:

    Nun die Dominikanerkirche an der Salzstraße

    Und abschließend die Rückseite des Erbdrostenhofs vom Servatiikirchplatz betrachtet

    Mit Bildern während der winterlichen Dämmerung geht es beizeiten weiter.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Nun der historistische Neubau mit dem Erker.
    Wäre ja sehr interessant, wenn jemand Informationen zum wohl barocken renaissancenen Vorgängerbau hätte. Du etwa, Riegel?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • @ Palantir
    Nein, ich habe keine weiteren Informationen zu diesem Renaissancehaus, da ich mich mit den Bauten Münsters nicht auskenne. Ich habe zwar die Bilder vom Marburger Bildindex durchgeschaut, und nichts gefunden. Dafür ist mir dort eine weitere Aufnahme des Prinzipalmarktes aufgefallen, und gemäss dieser gab es nach 1905 (sofern die Datumsangabe des von Dir eingefügten Bildes stimmt) noch weitere Abbrüche und Ersatzbauten, so das 2., 6. und 9. Haus links von diesem Historismusbau. Beim 9. Haus scheint es allerdings, dass vom Vorgängerbau viele Teile der Fassade wieder übernommen worden waren.

    Beim angesprochenen Historismusbau aus dem Bildvergleich haben der Bauherr und Architekt versagt, wenn man folgende Details betrachtet:
    - übermässig hohe Stockwerke, sodass das Haus alle andern massiv überragte
    - Anbringung eines Erkers, obwohl in der ganzen Zeile keine Erker oder Balkone vorkamen
    - Verwendung von Backstein statt Naturstein (Backsteinfassaden kamen in andern Gassen vor, nicht aber am Prinzipalmarkt. Und falls doch, so waren dies sicher schon Ausnahmen)

    Hier noch das Bild aus dem Bildindex, auf dem man die weiteren Ersatzbauten des Historismus sieht (der von mir kritisierte historistische Neubau ist am rechten Bildrand angeschnitten):


    Vergrösserung

  • Naja, jener "sehr ranzige" (bezogen auf #47) Giebel Prinzipalmarkt 42 ganz rechts auf der ziemlich bekannten und sehr alten Fotografie von 1864(!) war einer der wichtigsten Giebel in der Art der niederländischen Renaissance ("Florisstil") am Platz. Man bedauerte seinen Abbruch um 1890 sehr und bewertete dieses neue, zu allem Unglück auch noch zu hoch geratene und direkt in der Sichtachse der Salzstraße liegende Gebäude außerordentlich negativ. Quasi als Wieder-gut-Machung baute man 1898 eine Kopie dieses Giebels einige Häuser weiter rechts auf dem Grundstück Nr. 47. Wie es der Zufall wollte, steht diese Kopie von 1898 mit wenigen Änderungen bis heute (Haus Rüschenbeck).

    Hier eine Postkarte um 1910 (gemeinfrei), die links gerade noch zu erkennen unter Nr. 42 jenen unpassenden Neubau zeigt und 5 Häuser weiter rechts unter Nr. 47 die Kopie von 1898.

    Genau dieser Standort heute mit Nr. 47 als Kopie von 1898.
    Nr. 45 und Nr. 48 (Cafe Kleimann) sind übrigens die einzigen erhaltenen Originalgiebel, die auf beiden Fotos zu sehen sind.

    (Ps: Es gab eine zeitliche Überschneidung mit Riegels Beitrag)

  • Weiter geht es bei einsetzender Dämmerung mit dem Krameramtshaus von 1589 am Alten Steinweg. Das Haus war Herberge der niederländischen Gesandtschaft während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden 1648.

    Nicht so einfach aufs Bild zu bekommen...

    Alter Fischmarkt zur Lambertikirche

    Ehemaliges Gebäude der Regensberg'schen Buchhandlung, Alter Steinweg 1

    Das selbe Gebäude im Vordergrund im Jahr 1908, links zweigt die Straße Alter Fischmarkt ab, nach rechts führt der Alte Steinweg am Chor der Lambertikirche entlang.

    Bildquelle: Häuserbuch der Stadt Münster, Band 4

    Letzteren betrachten wir hier:

    Prinzipalmarkt

    Lambertikirchplatz und Salzstraße

    Vom Alten Steinweg zum Drubbel geblickt, links beginnt der Prinzipalmarkt mit dem Haus Café Kleimann.

    Sodann jenes Haus von Nahem

    Die gegenüberliegende nordöstliche Seite vom Drubbel:

    Die Straßenbezeichnung Drubbel rührt von einem dort bis Anfang des 20. Jhdts. bestehenden inselartigen Häuserzug.
    Eine eindrückliche Ansicht der engen westlichen Straßenflucht des Drubbels in Richtung Lamberti um etwa 1900:

    Bildquelle: Häuserbuch der Stadt Münster, Band 3

    Über den Verlauf des anschließenden Roggenmarktes gelangt man zur Bogenstraße...

    ...an welche sich wiederum der Spiekerhof Richtung Überwasser anschließt.

    Es folgen beizeiten noch einige nächtliche Aufnahmen der Altstadt.

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    (Immanuel Kant)

  • Zum Abschluss Impressionen aus einer Winternacht.

    Überwasserkirche und Almdudler'sche Diözesanbibliothek

    Vom Spiegelturm nach Überwasser

    Gegenrichtung zum Dom

    Weihnachtsmarkt am Kiepenkerlplatz

    Zum Prinzipalmarkt führende Bogenstraße

    Neubrückenstraße Blickrichtung Süd

    Die Apostelkirche im Schneetreiben

    Haus Roggenmarkt 11/12, ehemals Ohm'sches Haus

    Eine Vorkriegsansicht der seinerzeitigen Ratsschänke mit Nachbarhäusern

    Bildquelle: Häuserbuch der Stadt Münster, Band 3

    Roggenmarkt hinauf zu St. Lamberti

    Drubbel - Westseite

    Drubbel - Ostseite

    Der anschließende Übergang zum Prinzipalmarkt

    St. Lamberti hinaufgeschaut

    Dominikanerkirche in der Salzstraße/Front zur Julius-Voos-Gasse

    Erbdrostenhof

    Schlaun'sche Klemenskirche

    Servatiikirche

    Salzstraße von der Promenade, in der Mitte das Stadtmuseum im Salzhof (ehem. Karstadt)

    Zurück an der Lambertikirche - Südseite vom Eingang der Salzstraße

    Der klassische Prinzipalmarktblick

    Gaststätte Stuhlmacher, Stadtweinhaus & Altes Rathaus, danach Haus Ostendorf (Prinzipalmarkt 11)

    Die nächtliche Westseite

    Die letzen beiden Bilder (mit Mond) sind zeitlich vorher entstanden

    Zunächst vom Drubbel zum Alten Fischmarkt/Alten Steinweg

    Das schlussletzte Bild zeigt recht schön, wie im Münsterlied besungen, "Lamberti weiße Streben glitzern in des Mondes Strahl"

    Das war's.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Du bist aber sehr gnädig mit Münster ins Gericht gegangen. Nacht- und Schneefotos vom Prinzipalmarkt mögen vielleicht die Bausünden vergessen lassen, aber die sind in der Stadt real vorhanden. Bei strahlendem Sonnenschein und abseits der Touristenpfade schaut man dem Münsteraner Bauhorror tief ins Gesicht.

  • Ich tu mich mit dem deutschen Historismus recht schwer, da er weit subtiler als der unsrige ist. Also: Ist (bzw war) die Ratschänke echt?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Eine subtil-gemeine & schäbige Fälschung, i. e. ein völlig unechtes Haus ist das; für diese Erkenntnis war der Verweis auf das Hausbuch zielführend.
    Das richtig Werthers Echte Haus der Ratsschänke von anno dunnemals hatte sich dagegen postvenezianisch nach zwischenzeitlichem Abbruch in Form seines noch unwürdigeren Nachfolgebaus in klimaschädliches Kohlendioxid transformiert. Dennoch liegt auf meinen Bildern am Roggenmarkt Schnee - ich bin einigermaßen verwirrt.

    Zum Herunterladen und Studieren:
    Die Ratsschänke das ehemalige - Titel - Historische Drucke (Verbundkatalog)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Danke für diese Infos. In der Tat - eine in ihrer Subtilität besondes infame Niedertracht des Historismus, diese derartig täuschend ähnliche Fälschung. Wäre dieses Gebäude mir nicht völlig unbekannt gewesen - ich hätte vielleicht gar keinen Verdacht geschöpft! Allerdings störte mich auch die nach oben zu abnehmende Bereitschaft zu ungezügelter Ornamentik, die wohl hier der stilistischen Unsicherheit und Minderwertigkeit des Historismus entspricht: Im Gegensatz zur Erkerzone ist der Giebelbereich einfach zu schwach.
    Der Erker ist überhaupt entlarvend - die Rundbogenfenster, ein typisches Versatzstück der Neorenaissance, passen einfach nicht zum Ganzen. Gleiches gilt für das einem Fenster (!) entspringende überladene Portal zum ERkerbalkon
    Kurz - ein billiges Machwerk, dessen Unauthentizität jedem kundigen Betrachter sofort ins Auge sticht.
    Entschuldige bitte meine höchst unnötige Frage!

    Ich habe schon jeher gefunden, dass der Westseite auf der Höhe der Lambertikirche eine gewisse Qualität innewohnt, Es wäre dennoch interessant, in ihr eine der aufwändigen alten Fassaden zu rekonstrieren, was einen besonderen Blickfang bilden würde. Wurden beim Wiederaufbau eigentlich die Parzellengrenzen eingehalten?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Na, na - auf dem morschen Holzweg sollte man nicht so stampfen! Du baust deine oftmals absoluten Bewertungen offensichtlich primär mit dem Ziel auf, dass deine eigenen Wert- und Vorurteile bestätigt werden.
    Was du hier als historistisch ("minderwertig", "unsicher") brandmarkst, ist ab dem 2. OG (nur bis dahin erhalten) natürlich ein später Nachkriegsbau (Treppengiebelgestaltung von 1980), während der von mir abgebildete (m. E. reichlich großartige) Vorkriegsbau der historistische von 1905/06 und zudem in den beiden Untergeschossen eine weitgehend detailgetreue Rekonstruktion des Renaissancebaus von etwa 1560 ist. Ist nichts mit bösem Gründerzeit-Giebel. Das steht aber doch auch alles in den (dann wohl doch nicht beachteten) verlinkten Informationen...

    Der oberhalb der beiden unteren Geschosse m. E. eher kümmerliche Bau sah vor dem Abriss im Jahr 1888/89 übrigens so aus:
    Bildarchiv / Bilddatenbank LWL-Medienzentrum für Westfalen - MZA 233 Münster-Altstadt - Gast
    Der nach meinem Dafürhalten unpassende barocke Giebel wurde erst nachträglich Jahr 1723 unter Beseitigung des vormaligen Renaissancegiebels errichtet.

    Der nach dem Abriss von 1888/1889 errichtete Bau (nach Auffassung der verlinkten Schrift von 1924 ein "geschmackloser" Neubau) brannte dann bereits im Jahr 1903 ab. Dies brachte erst den kongenialen Regierungsbaumeister Alfred Hensen in die glückliche Lage, oberhalb des ersten Obergeschosses eine Annäherung an den wohl ursprünglich vorgesehenen Zustand herzustellen.
    Darüber hinaus finde ich die heutige Gestaltung der oberen Fassade recht annehmbar.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Abgesehen vom übersehenen (obgleich mE doch sehr deutlichen) "Ironiemodus", wie hier manchmal gesagt wird, irrtest du dahingehend, als du meine Ausführungen auf den Nachkriegsbau bezogen hast, von dem doch keineswegs die Rede war. Mit dieser bei aller Altstadtverträglichkeit doch sehr plumpen, fünf Klassen unter dem historistischen Vorgänger liegenden Adaption mag ich mich doch gar nicht länger abgeben, abgesehen davon, dass ich solchigen durchaus von seinem historistischen Vorgänger zu unterscheiden in der Lage bin. Schließlich entsprangen meine leichten, wohlabgewogenen Bedenken gegen die eklektizistische Ornamentierwut keinesfalls meiner Unkenntnis dieses Stils oder gar einer grundsätzlich asketischen Geisteshaltung (von welcher Gott abhüten möge), sondern meiner diesbezüglichen Übersättigung. Nein, ich meinte natürlich den Vorkriegsgiebel, dessen kleine Unzulänglichkeiten sich nur dem äußerst Stilkundigen (der überdies die Altersbestimmung schon a priori kannte) offenbaren.
    Der vorige norddeutsche, an Hanstestädte (Rostock) gemahnende Barockgiebel war bei aller stilsicheren Schlichtheit dem Vorkriegsbau sicherlich nicht überlegen, darin ist dir zweifellos zuzustimmen, wenngleich das Verdikt 'kümmerlich' zu harsch klingt. Allerdings darf man doch auch bei einem im Großen und Ganzen gelungenen Bau ein Haar in der Suppe finden (überhaupt wenn er aus der Gründerzeit stammte!), ohne dass einem gleich unterstellt wird, auf morschen Holzwegen zu wandeln (oder gar zu 'stapfen').

    Im übrigen wies der Dekor des Vor-(oder Vorvor-)gängerbaus ein interessantes Mischmasch auf. Nicht alles war mE Renaissance, darüber wurde mE noch eine Rokokoschicht gelegt. Die historistische Fassade ist eher reine Erfindung (wenn auch durchaus keine schlechte).

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat


    ursus carpaticus hat geschrieben:

    "Ich habe schon jeher gefunden, dass der Westseite auf der Höhe der Lambertikirche eine gewisse Qualität innewohnt, Es wäre dennoch interessant, in ihr eine der aufwändigen alten Fassaden zu rekonstrieren, was einen besonderen Blickfang bilden würde. Wurden beim Wiederaufbau eigentlich die Parzellengrenzen eingehalten?"


    Eine gewisse Qualität wohnt auch der Westseite auf der Höhe zwischen dem Rathaus und dem alten Stadthausturm ein, wie ich finde. Beim Eckhaus zur Gasse gegenüber dem Rathaus sollte man hier den überirdisch schönen gotischen Giebel rekonstruieren.

    So viel ich weiß, wurden beim Wiederaufbau die Parzellengrenzen eingehalten.

    Ein besonderer Blickfang in der Westseite auf der Höhe der Lambertikirche würde die Rekonstruktion des wunderschönen gotischen Fialengiebels sein, der auf Palantirs Bild von etwa 1880/1890 links neben dem morschen Haus im Florisstil steht. Der wäre hier mein bevorzugter Rekonstruktionskandidat.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

    Einmal editiert, zuletzt von Brandmauer (22. April 2012 um 01:56)

  • Zitat

    Beim Eckhaus zur Gasse gegenüber dem Rathaus sollte man hier den überirdisch schönen gotischen Giebel rekonstruieren.


    (Prinzipalmarkt 27)
    In der Tat. Dieser Giebel (und übrigens auch die Traufseite in Richtung Domplatz) wäre die interessanteste Rekonstruktion eines Einzeldenkmals in Münster.
    http://www.bildindex.de/bilder/mi02444b05a.jpg

    http://static1.akpool.de/images/cards/49/499981.jpg
    (Das Eckhaus rechts im Bild; schlecht zu erkennen sind die Blendmaßwerkfelder über den alten Fenstern, auch an der Traufseite)

    Das interessanteste Ensemble wäre wahrscheinlich die Häuserzeile mit den Häusern Drubbel 3-6 von ca. 1490, 1520 und 1524
    (gegenüber der Lambertikirche)
    http://www.bildindex.de/bilder/mi02444a14a.jpg

    (die zurückgesetzt liegenden Häuser außer dem aus der Zeit des Historismus; dessen Fassade wurde übrigens noch vor dem Krieg entstuckt und den gotischen Häusern angepasst)
    Hier wurden jedoch leider z. T. die Geschosshöhen nicht vom Vorgänger übernommen, sodass sich zumindest beim Haus Drubbel 5/6 eine Reko als äußerst schwierig erweisen könnte.

    Zitat

    die Rekonstruktion des wunderschönen gotischen Fialengiebels sein, der auf Palantirs Bild von etwa 1880/1890 links neben dem morschen Haus im Florisstil steht.


    (Roggenmarkt 11)
    ebenfalls ein wichtiges Projekt, zumal der Giebel vor dem Krieg eine ähnliche Wirkung gehabt haben muss wie heutzutage noch Prinzipalmarkt 11
    und der Rathausgiebel.


    Zudem interessant wäre eine (Fassaden-)reko des Hauses Roggenmarkt 2. Der Giebel ist zwar optisch nicht allzu spektakulär gewesen, war aber historisch bedeutsam, da er einer der ältesten am Prinzipalmarkt war (ca. 1480).
    http://www.bildpostkarten.uni-osnabrueck.de/albums/userpic…2_2_6-024mb.jpg

    (Der Giebel ganz links)
    Zudem sind die originalen Lauben noch erhalten, im Gegensatz zu Prinzipalmarkt 27 (s. oben)

    Und es wäre noch soviel mehr zu machen...
    http://www.bildindex.de/bilder/mi02444b10a.jpg

    http://www.bildindex.de/bilder/mi02443d08a.jpg

    ...
    ...
    ...
    :zwinkern:

    (bei Bedarf den Beitrag verschieben, er gehört eigentlich nicht in diesen Strang, dort steht er nur des Zitats von "Brandmauer" wegen)

    2 Mal editiert, zuletzt von Mündener (22. April 2012 um 10:31)

  • Zitat


    Mündener hat geschrieben:

    "(Roggenmarkt 11)
    ebenfalls ein wichtiges Projekt, zumal der Giebel vor dem Krieg eine ähnliche Wirkung gehabt haben muss wie heutzutage noch Prinzipalmarkt 11
    und der Rathausgiebel."


    Nein, ich meinte ein Haus auf der Westseite des Prinzipalmarktes, etwas nördlich von der Lambertikirche. Auf dem Bild von Riegel im Beitrag Nr. 48 dieses Strangs ist es rechts zwischen den beiden Historismusbauten zu sehen.

    Wie man auf dem Bild von Palantir "Die nächtliche Westseite" im Beitrag Nr. 52 dieses Strangs sieht, wo das Haus als erstes rechts zu sehen ist, wurde das Haus in den gleichen Ausmaßen wie vor dem Krieg, aber mit veränderten Fenstern, wiederaufgebaut. Der Giebel wurde nicht rekonstruiert und ist bis heute ein Provisorium. Die neuen, mit Sandsteinstäben unterteilten Fenster würden auch gut zum rekonstruierten gotischen Giebel passen. In der heutigen Häuserzeile würde sich der gotische Giebel gut einfügen, da die Proportionen der Häuser stimmen und die vereinfachten Giebel der Nachbarhäuser zu einem gotischen Haus relativ gut passen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

    Einmal editiert, zuletzt von Brandmauer (24. April 2012 um 00:17)