• Werden für die Pflasterung Betonsteine verwendet, keine Natursteine!?

    Granit, Gneis und Basalt sollen es sein: Quelle

    Die alten Granitplatten wurden offenbar dem Verkauf zugeführt.

    Zum Baustand gibt es auch hier gelegentlich Meldungen.


    Eine Platzgestaltung wie um 1900 würde im heutigen Berlin wohl auch nicht mehr gepflegt und erhalten werden.

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    Schmuckpflasterbahnen zur Akzentuierung der Platzkanten haben aber durchaus auch Charme.

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    Rund um das Schillerdenkmal wird es aber in der aktuell umgesetzten Gestaltung mit dem Basaltstein auch nicht schlecht akzentuiert.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich bin persönlich kein großer Freund davon, dass man im 19. Jahrhundert aus vielen Stadtplätzen praktisch Parks gemacht hat. Der Bebelplatz war ja ebenfalls im 19. Jahrhundert eine Parkanlage. Sieht zwar schick und elegant aus, aber man hat den ursprünglichen Sinn der Plätze komplett auf den Kopf gestellt und viele der Gebäude waren auch nicht so gedacht, dass sie an oder sogar in einem Park stehen.
    Dieses Bild z.B., wo es zeitweise sogar noch nichtmal einen kleinen Platz vor dem Schauspielhaus gegeben hat, sieht albern aus. So wie die breite Freitreppe optisch wie von einem Gebüsch zugewuchert erscheint. Das nimmt dem Gebäude die große, einladende Geste.

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    Aber ich hab wahrscheinlich heute gut reden...damals war man wahrscheinlich sehr froh, etwas Grün im verrußten, stickigen Großstadtmoloch zu haben.

  • Der Gendarmenmarkt ist bereits im Norden und Süden von Parkanlagen inklusive Bäumen eingefasst.

    "Parkanlagen" ist aber ein großes Wort für die paar Bäume.

    ...Aber ich hab wahrscheinlich heute gut reden...damals war man wahrscheinlich sehr froh, etwas Grün im verrußten, stickigen Großstadtmoloch zu haben.

    Es gab auch schon damals den nicht allzu weit entfernten Tiergarten.

    Statt verrußten Moloch haben wir dafür heute immer häufiger Hitzetage. Die Sonne ladet

    dann besonders zubetonierte oder zugepflasterte Plätze auf und macht einen Aufenthalt dort wenig angenehm bis unerträglich.

    Stadtgrün macht da einen merklichen Unterschied.

    Ich bin persönlich kein großer Freund davon, dass man im 19. Jahrhundert aus vielen Stadtplätzen praktisch Parks gemacht hat.... Sieht zwar schick und elegant aus, aber man hat den ursprünglichen Sinn der Plätze komplett auf den Kopf gestellt und viele der Gebäude waren auch nicht so gedacht, dass sie an oder sogar in einem Park stehen.

    Es ist natürlich eine Geschmacksfrage.

    Ich würde die o.g. Grünanlagen auch nicht gleich als Parks ansehen.

    Aber ist es wirklich maßgebend vom ursprünglichen Sinn bzw. der Funktionsweise dieser Plätze auszugehen?

    Ich denke - wie im 19. Jahrhundert - die Aufenthaltsqualität in den Mittelpunkt zu stellen ist der richtige Weg (solange es mit der Ästhetik vereinbart ist natürlich).

    Konsequenterweise dürften I.Ü. dann ansonsten auf dem Schlossplatz auch kein Brunnen oder Blumenrabatte wiederentstehen.

  • Ich bin da ganz bei Dir, Treverer . Das Argument mit der Aufenthaltsqualität ist zwar valide, aber gerade Plätze, die geplant wurden und nicht "zufällig" entstanden sind, darf man doch auch mal als eigenständige architektonische Leistung ernstnehmen. Der Petersplatz in Rom wäre sicherlich mit schattenspendenden Bäumen wesentlich angenehmer zu betreten, aber es würde das Erleben der Kolonnaden und der Fassade von St. Peter doch erheblich beeinträchtigen.

  • Die Frage hatte ich mir auch gestellt. Ich war am 3.10. auch dort und habe ein paar Fotos von den Steinen gemacht, die dort teilweise noch auf den Paletten lagen. Nach meinem Eindruck handelte es sich bei allen Steinsorten um ziemlich präzise geschnittene Natursteine.

    Bei den hier links im Bild war ich mir nicht sicher. Könnte aber sein, dass die nur für den Unter- oder Leitungsbau sind:

    Ah, danke! Sieht alles nach Natursteinen aus, würde ich sagen und Mantikor hat es ja bestätigt!

  • Auch wenn es Naturstein ist, sieht es durch den präzisen Schnitt und die Größe der Steine aus wie ein neu geplasterter Bahnhofsvorplatz, vorher saß es eben historisch aus. Ich liebe diese kleinen Steine, so ist auch der Bereich um die Semperoper gestaltet. Selbst die DDR hat da mehr drauf geachtet (die ja diese beiden Plätze in den 1980ern neugestaltet/wiederaufgebaut hat). Und sowas am schönsten Platz der Stadt :augenrollen: :kopfschuetteln:

    Vorher:

    Jetzt:

  • Hmm...naja... Sah das Pflaster vorher älter und abgenutzter und somit historischer aus? Ja. Sah das alte Pflaster aber tatsächlich schöner aus? Nein. Zumindest meiner Meinung nach nicht.
    Ich finde, allein schon durch die rötlichen Bänder sieht der Platz nochmal etwas schicker aus als vorher, als die Bänder noch grau in grau waren und sich lediglich durch die Kleinteiligkeit/Holprigkeit abgesetzt haben.
    Ich finde auch, dass die größeren Natursteinplatten durchaus hochwertig wirken. Hochwertiger als das alte Kopfsteinpflaster. Auf den Nahansichten sieht der rote Granit(?) richtig hochwertig aus.
    Ich kann mir vorstellen, dass der fertige Platz gut aussehen wird. Ich finde, Berlin ist generell gut im Pflastern. Auch entlang der Linden und auf dem Schlossplatz sieht das Pflaster sehr schick und hochwertig aus.

  • Die roten Granitstreifen sind definitiv ein Pluspunkt, wie Treverer hervor hebt. Die geschnittenen Steine wirken allerdings nicht so organisch, wie die Bruchflächen der alten Pflasterung. Aber Ihr kennt doch sicher die italienische Piazza, ausgelegt mit Marmorplatten, glatt gesägt und durch abermillionen Fußtritte "hochglanzpoliert"! Das lieben wir doch, an einem lauen Sommerabend über ein solches Pflaster zu schlendern und genüßlich sein Eis zu schlozzen und dazu die Barockfassaden an den Platzrändern zu betrachten. Den Einheimischen ist's eh das Freiluftwohnzimmer, also braucht es einen edlen Fußboden. Auf geht's Berlin, Du wirst südlicher! Hm, wie sich das polierte Pflaster allerdings dann nach Jahrzehnten bei Frost und Schnee auswirkt ... ?

  • Mal das Endergebnis abwarten. Es wird bestimmt ganz gut.

    Sind am Platz eigentlich auch irgendwelche Baumpflanzungen oder etwas Grün vorgesehen? Kennt jemand den Plan?

    Das Thema hatten wir ein Stück weiter oben schon. Es gibt an der Charlottenstraße (Deutscher Dom) und an der Französischen Straße (Franz. Dom) bereits stattliche Bäume. Mehr Bäume würden den Gesamteindruck beeinträchtigen!
    Und wenn die Bauarbeiten vorbei sind, dürften auch der Weihnachtsmarkt und im Sommer die Classic Open Air zurückkehren. Grünfläche wäre auch deswegen kontraproduktiv.

  • Es ist Halbzeit beim Umbau des Gendarmenmarkts. Die Arbeiten verlaufen planmäßig und werden voraussichtlich in einem Jahr abgeschlossen sein. Der Weihnachtsmarkt wird aber auch nächstes Jahr noch auf dem Bebelplatz stattfinden müssen.

    Halbzeit beim Umbau des Gendarmenmarkts in Mitte
    Der gut 300 Jahre alte Platz wird baulich an die Moderne angepasst. Die Arbeiten laufen nach Plan und sollen noch ein Jahr dauern.
    www.morgenpost.de
  • So sah es über eine Woche vor dem Großen Schnee aus:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Es ist eine absolute Schande, wie dieser Platz aussieht. Diese hässlichen Schrottkisten an der Süd-Ostseite des Platzes versauen die Optik dermaßen, dass ich mich frage, welche ahnungslosen Schreibtischtäter so etwas Unpassendes genehmigt haben.

  • Hier hätte man natürlich mehr machen können, aber zeig mir in einer westdeutschen Metropole eine fast nur aus Neubauten bestehende Randbebauung eines großstädtischen Platzes, die ansprechender gelungen ist als am GM.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.