Was Leipzig NICHT braucht!

  • Was Leipzig NICHT braucht!

    Hiermit sei ein Querschnittsthema angerissen, wo jeder selbst etwas beitragen kann. Sei es mißlungene Architektur, die wieder aus dem Stadtbild entfernt werden sollte oder seien es Mängelzustände, die nicht in die Galerie der Leipziger Architektur passen - viele Aspekte können ein Stadtbild stören. Einleitend werden drei Punkte angeschnitten.

    Hochhäuser

    Leipzig braucht keine Hochhäuser!
    Leipzig sollte sich wieder an seiner historisch gewachsenen und auch symbolisch überschaubaren Stadtsilhouette orientieren.

    Es klingt mir noch aus Schülertagen in den Ohren, wie der Genosse Chefarchitekt Hort Siegel im "Klub der Intelligenz" in der Elsterstraße Hochhäuser für Leipzig propagierte. Im Zuge des Sieges des Sozialismus sollten erst einmal vier Hochhäuser um die Innenstadt aufgestellt werden ...

    Glücklicherweise schränkte die Realität die ideologischen Wahnvorstellungen wie u.a. für die Gerberstraße und die Hochhäuser am Bayerischen Bahnhof schnell ein. So kam es also nur zu den derzeit unförmig prägenden Klötzen:

    Das Universität-Hochhaus der "Karl-Marx-Universität", inzwischen "City-Hochhaus" (jeweils Schatten- und Sonnenseite)

    Das Hochhaus Wintergartenstraße (alle Aufnahmen 14.02.2018)

    Das Interhotel "Merkur", inzwischen mit Namen s.o. nach der "Wende"

    Sparkasse

    Diese häßlichen Klötze beeinträchtigen derzeit die über Jahrhunderte gewachsene Stadtsilhouette der Stadt Leipzig. D.h. es sind keine neuen Sehenswürdigkeiten als Hochhaus entstanden, sondern armselige, beliebige Quader mit fadenscheinigen Attributen ("aufgeschlagenes Buch" beim ehemaligen Universitätshochhaus).

    Glücklicherweise schwindet auch langsam der Einfluß der ehemaligen SED-Kader wie Siegfried Schlegel, Uta Nickel, Prof. Thomas Topfstedt, Wolfgang Hocquél etc.
    D.h. das Zurechtlügen der Geschichte, daß man schon immer Hochhäuser haben wollte, wird mit den Schadfolgen (Verschattung, Mikroklima, Infrastrukturüberfrachtungen, Anonymisierung u.v.a.) genauer hinterfragt, gerade wenn es aktuell u.a. um den Bereich des Pleißemühlgrabens geht.
    Selbst zu DDR-Zeiten flohen die teuren Genossen schnellstmöglich wieder aus den 16-Geschossern nach dem Parteiauftrag, auch wenn sie wie Prof. Horst Siegel öffentlich bekundeten, "natürlich" in einem Neubau in Grünau zu wohnen. Das hatte einfach auch die Ursache, daß man einem der führenden Genossen vom Rat des Bezirkes Leipzig die Tür eintrat und bei der Unsicherheit der Fahrstühle und der Anonymität der Wohnsilos deren Sicherheit nicht mehr garantieren konnte …

    (Es wäre bestimmt äußerst interessant zu erfahren, wo die Führungs"eliten" und SED-Perspektivkader "ihre Zelte" danach aufgeschlagen haben, egal ob sie "auf Immobilien machten", zu Versicherungen gingen oder sonstige neue Seilschaften bildeten. In Hochhäusern wohnen (und arbeiten) sie mit Sicherheit nicht.)


    Zurechtlügen der Geschichte

    Statt solider Bebauung an der ehemaligen Esplanade - siehe Themen zum Königs- und Roßplatz - ist die Situation seit Jahren unverändert:


    "Platz der Friedlichen Revolution" - so tönt es in den Straßenbahnen zur Information, wo die Leipziger Verkehrsbetriebe prophylaktisch im vorauseilenden Gehorsam immer noch akustische Umweltverschmutzung betreiben.

    Mit aus öffentlichen Geldern geförderten Leipziger Attraktionen zu sehen: Das Bowlingzentrum (gemäß Prof. Thomas Topfstedt "Architektur von europäischen Rang" - inzwischen Ruine), die Ausstiege vom City-Tunnel und das jetzige "City-Hochhaus"

    Zur "Wende" war hier wenigstens noch etwas Grün. Mit "Friedlicher Revolution" hat das alles nichts zu tun.

    Die Nikolaisäule auf dem Nikolaikirchhof hat ihren Zweck als Denkmal bestens erfüllt.


    Städtische Verwahrlosung mit Steuergeldern


    Technische Messe und Umgebung

    Sehr plötzlich, nachdem dieses Thema bei Stadtbild Deutschland öffentlich wurde, erfolgten Abrißarbeiten auf der ehemaligen Technischen Messe.

    Dennoch gibt es bis heute (und inzwischen seit Jahrzehnten) für die Bürgerschaft der Stadt Leipzig kein schlüssiges Gesamtkonzept für das Gelände. Viel mehr irritieren fragwürdige Verkäufe die Gesamtentwicklung dieses, von seiner Geschichte und den Messen her weltberühmten Areals.

    Aufnahmen Februar 2018:

    ohne Kommentar

    In der Rubrik "Das Letzte" gab es zu DDR-Endzeiten im lokalen Zentralorgan sogar die Möglichkeit, unter dem satirischen Titel "Das schöne Detail"
    in der Wochenendausgabe kritische Dinge öffentlich zu machen. Aber auch das ist schon sehr, sehr lange her. Wem also danach zumute ist, der kann ruhig aus seiner Sicht posten, was Leipzig nicht nötig hat, auch wenn der Passus bestimmt nicht zutreffend ist und nicht erwartet wird:

    " ... gefällt das. "

  • Leipzig sollte sich wieder an seiner historisch gewachsenen und auch symbolisch überschaubaren Stadtsilhouette orientieren.

    Zu bedenken ist aber, dass es der Leipziger Silhuette an markanten Kirchtürmen fehlt, vergleicht man es etwa mit dem siebentürmigen Lübeck oder den Turmfamilien der Hamburger oder Münchner Innenstadt. Da könnte man einige bewusst gesetzte Hochhäuser, etwa das geplante am Gördelerring durchaus als interessante Bereicherung empfinden.

  • Sehe ich genauso. Leipzig ist bereits eine Hochhausstadt und war nie für seine historische Silhouette bekannt, es gibt ja auch kaum Orte, wo man eine solche wirklich wahrnehmen könnte. Wie der Großteil von Berlin profitiert Leipzig eher von markanten Hochpunkten am Rande der Innenstadt und in ausgewählten Stadtviertelzentren, die aus den genannten Gründen ja schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts geplant wurden. Gerade die Anordnung um den Leipziger Ring finde ich interessant als Landmarken, das hat etwas von neu interpretierten mittelalterlichen Wehrtürmen, die ja in Leipzsch nicht geblieben sind. Auch das Neue Rathaus griff ja eine ähnliche Idee auf und kann in diese Reihe gestellt werden. Selbst das Völkerschlachtdenkmal.

    Bei den Themen Platzbebauung und Technische Messe soweit Zustimmung.

  • Interessant zum Thema Hochhausgeschichte Leipzigs in den 1920ern (1927-29 entstanden ja schon das 43m hohe Krochhocchhaus und das 56m hohe Europahaus sowie in den 50ern die Ringbebauung am Augustusplatz/Rossplatz):

    "Messeprojekte in Leipzig – Auslotung der Hochhaus-Thematik in den 1920er Jahren

    Um Leipzig nach dem Ende des 1. Weltkrieges zu einem unangefochtenen Mittelpunkt des Welthandels zu machen, kam es zu Beginn der zwanziger Jahre im Sinne der Suche nach einer Stadtkrone zu einer ganzen Serie gigantischer Hochhausprojekte. Keines gelangte zur Ausführung.

    Unter all den unausgeführten utopischen Messeprojekten war der Entwurf von Emanuel Haimovici, Richard Tschammer und Arno Caroli zu einem 30-geschossigen Turm mit einem Durchmesser von 60m und einer Höhe von 126m am weitesten entwickelt. Der Entwurf aus dem Jahr 1920 sah etwa 1.500 Messeräume in den Ausstellungsetagen vor.

    Für das neue Wahrzeichen der Messestadt Leipzig schlug die Planungsgesellschaft gleich mehrere mögliche Bauplätze vor: Johannisplatz, Schwanenteichgelände, Promenadenring zwischen Schillerstraße und Rossplatz. Nach reichlich zweijähriger Diskussion wurde der Fleischerplatz in die engere Wahl gezogen. Ende Dezember 1921 beschloss der Rat die pachtweise Übertragung des Grundstückes an eine noch zu gründende Gesellschaft. Am 05.04.1922 votierten die Stadtverordneten gegen die Vorlage."

    Quelle: http://notes.leipzig.de/appl/laura/wp5/kais02.nsf/docid/0310002E8EC9FDC2C12577DC004418EF/$FILE/V-ds-1032-anlage-4.pdf

    Der Entwurf von 1920:


    http://notes.leipzig.de/appl/laura/wp5/kais02.nsf/docid/0310002E8EC9FDC2C12577DC004418EF/$FILE/V-ds-1032-anlage-4.pdf


    Schade, dass man den Mut seitens der Stadt damals nicht hatte. Es erinnerte in seinen markanten utopischen Formen an die Architektur aus dem Film "Metropolis":


    https://andrewrcameron.com/2015/04/06/metropolis/

    In seiner Massivität hätte das Messehochhaus den Krieg wohl überstehen können und wäre heute wohl das unangefochtene Wahrzeichen Leipzigs. Ein solches fehlt der Stadt heute, keines seiner Wahrzeichen ist global gesehen wirklich ein Begriff - weder Rathaus, noch St. Nikolai, Völki oder Unizahn; eher stehen die Personen JS Bach und Bartholdy symbolisch als Landmarken.

    Ich fänd es ausgesprochen interessant, wenn man diesen Entwurf nochmal aufgreift und zur Umsetzung bringt.

  • Hier noch weitere hochspannende Entwürfe für Leipziger Hochhäuser dieser Zeit: http://www.skyscrapercity.com/showthread.php…8#post106324148


    Der erste Entwurf für das Europahaus hätte mir auch gefallen:

    Gebaut wurde dann diese leider reduzierte Fassung:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leip…haus_02_ies.jpg


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Europahaus_Leipzig1.JPG

    Das Krochhochhaus von 1928 finde ich sehr schön, es ist dem Uhrturm Torre dell'Orologio in Venedig aus dem 15. Jh. nachempfunden:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kroc….jpg?uselang=de

    Das Ägyptische Museum drinnen ist sehr empfehlenswert! Die tolle astronomische Uhr:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kroc…_-_2013_-_2.JPG

    Und die sozialistisch-klassizistische Ringbebauung am Roßplatz aus den 1950ern, mit seinen zwei markanten Turmbauten:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ringcaf%C3%A9.JPG


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2009…g_Ring-Cafe.jpg


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leip…uung_16_ies.jpg

    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ross…_Leipzig_02.JPG

    Schöne Details:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leip…uung_11_ies.jpg


    Ohne diese Bauten würde Leipzig definitiv etwas fehlen, genauso wie ohne Unizahn und Wintergartenhochhaus und weitere jüngere Hochhäuser.

  • Es muß angeknüpft werden an das, was Philoikódomos bereits andeutete.

    Stadtbild Deutschland dient nach meinem Verständnis u.a. der Aufarbeitung zweier deutscher Diktaturen mit ihren Folgen von Krieg und Zerstörung - nicht nur in der Architektur, sondern eben auch im Stadtbild. So ist ein Punkt, daß man erst einmal wieder Sachinformationen zugänglich machen muß, die entweder als Kriegsverlust vermeintlich benannt, aber kaum bekannt sind oder die in Zeiten der SED-Diktatur verteufelt wurden.

    Wie immer so schön gesagt wird - ohne Vergangenheit gibt es auch keine Zukunft.

    So hatte natürlich Leipzig auch über Jahrhunderte seine Wahrzeichen.

    http://www.paulinerkirche.org/silhou.html

    Nun muß man sich aber immer vor Augen halten, daß SED, Stasi & Co. gezielt die Ausrottung "bürgerlicher Kultur" betrieben! Sei es durch Sprengung, gezielte Verwahrlosung oder Verkauf in den "Westen", was irgendwie zu Westgeld gemacht werden konnte - alles für den "Sieg des Sozialismus-Kommunismus!", dem alles andere weichen sollte.

    Es ist daher etwas mühselig, das entsprechende Wissen bereitzustellen, da insbesondere die Kirchen (aber nicht nur diese - Material zur Andreas- und weiteren Kirchen und Gebäuden wird noch aufbereitet) Zielobjekt von SED und Stasi waren (und von diesen bzw. Nachfolgern teils immer noch sind). Schließlich werkeln die Gesinnungslumpen, auch wenn sie größtenteils inzwischen teils hohe Renten bekommen, bis zu ihrem letzten Atemzug gemäß ihrem tschekistischen Eid an ihren Lebenslügen. So kann man zwar o.g. PDF-Datei als Quelle nutzen, muß aber wissen, was an Inhalten ausgeklammert blieb und unterdrückt wurde bzw. welche "Genossen" weiter eine Aufarbeitung verhindern und staatlich sanktionierte Geschichtsklitterung betreiben.

    Besonders ekelhaft und widerlich ist es - man verzeihe bitte die Ausdrücke, aber es muß hier einmal angebracht werden - wenn Täter und Mitläufer den Neubau des Ministeriums für Staatssicherheit am Dittrichring über die Stadtgeschichte und die Matthäikirche stellen. Wir hatten bereits die Ansichten im entsprechenden Zusammenhang.

    Dies war der Promenadenblick 1897:

    Dies um 1910:

    und dies die Matthäikirche um 1920:

    Davon erfährt man in den Machwerken einiger städtischer Autoren recht wenig bzw. überhaupt nichts.
    Statt behutsamer und organismischer Wiederherstellung der Innenstadt mit ihrer prägenden Silhouette soll
    im Zusammenspiel mit der "Zwingburg" der Stasi bzw. den raumverschleißenden Betonklumpen mit ihrem Molloch an Zersetzungsabteilungen und -zellen (und vermutlich auch für vorgesehene Tiger-Käfige) am Pleißemühlgraben gegenüber ein adäquater Neubau entstehen ...


    Und noch etwas zu dem, was oben als Entwurf eines Messeturmes verständlicherweise abgelehnt wurde. Auch wenn die mir vorliegende Postkarte beschnitten im August 1920 von Weimar nach Wien lief, sollte der rückseitige Text dazu andeutungsweise zitiert werden:

    "Turmdurchmesser im Schaft 60 m, im Erdgeschoß 68 m, im Kuppel-Lichthof 27 m, Gesamthöhe 126 m, 30 000 qm Ausstellungsfläche aller 30 Obergeschoßböden, ferner 14 500 qm Rundgänge … 2 000 qm Erdgeschossläden mit Cafésalon u. 5 000 qm Kellerflächen. 14 Fern- u. 8 Nahfahrstühle, 14 Nottreppen, Unterirdische Güterbeförderung auf Anschlussgleis der zum Teil bestehenden Untergrundbahn. (Selbstverlag der Verfasser)".

    Hier stimmt so einiges nicht - nicht nur wegen der fragwürdigen Realisierbarkeit. Leipzig ist keine "Wolkenkratzerstadt". Und es gibt keine Angst vor Hochhäusern. Es ist viel mehr so, daß die Gebäude sorgsam in ihre Umgebung eingebunden werden sollten. Am Augustusplatz ist das mit dem Kroch-Hochhaus und dem Europa-Hochhaus in den 1920er Jahren noch praktiziert worden und gelungen. Alles weitere s.o. überhebt sich.

    Schlechtes Mikroklima, nicht zu öffnende Fenster, unbrauchbare Balkons, Probleme der Sicherheit in und an den Gebäuden ... Man könnte sehr viel aufzählen, aber die Positionen sind fixiert.

    Selbst die Ringbebauung, wenn auch noch solide in den 1950er Jahren gebaut, birgt Probleme der Vermassung, der fehlenden historischen Straßen- und Wegebeziehungen und des ungenutzten Raumes:

    Statt Promenade viel unattraktiver und toter Raum am Innenstadtring / Roßplatz

    Letztlich noch eine kleine Anmerkung zum Messeturm am Rande. Wäre dieser gebaut worden, hätte gerade dieser mit Sicherheit nicht überlebt, weil Leipzig dann anders bombardiert worden wäre.

    Nix für ungut.

  • Hochhäuser und weiterer städtebaulicher Schwachsinn (auch wenn dies auftragsgeile Architekten stören sollte, und da vor einiger Zeit wieder so ein ominöser Beitrag im lokalen Zentralorgan inszeniert wurde):

    Widerstand der Bürger konnte auch zu DDR-Zeiten durchaus erfolgreich sein!

    Hätte es den Widerstand vieler Bürger in Leipzig nicht gegeben, wären auch mehr Wahnvorstellungen der SED in den späten 1960er Jahren umgesetzt worden. So sagte der damalige Besitzer der Nancy-Bar in der Mozartstraße zu dem vorgesehen Abriß seines Mietobjektes: "Nur über meine Leiche!". Und zahlreiche Familien wie in der Beethovenstraße Familie Asmussen engangierten sich stark für den Erhalt von Baudenkmalen, auch wenn dies nie u.a. im lokalen Zentralorgan nachzulesen war.

    Ende der 1968er Jahre sollte das Leipziger Musikviertel wie folgt umgestaltet werden:

    Die Veröffentlichung erfolgte im Zentralorgan (!) der SED in Berlin, im "Neuen Deutschland", wo der Leipziger Bezirkskorrespondent Hans Schulze über die Pläne berichten durfte:

    u.a.
    "Die Eingangspforte werden der klassizistische Monumentalbau des Dimitroff-Museums und der künftig gegenüberliegende 22geschossige Bürohochbau bilden, an dem auf einer Großfläche reliefartig Dimitroffs Sieg im Reichstagsbrandprozeß dargestellt werden soll. Der westlich anschließende Platz bewahrt mit Einfühlungsvermögen Traditionen des für Leipzig einmaligen Viertels. Die Universitätsbibliothek mit ihren etwa zwei Millionen Bänden wird getreu ihrer ursprünglichen Gestalt restauriert. Gegenüber wird in ähnlichen Proportionen eines der elfgeschossigen Wohnhäuser, die vorrangig im Musikviertel gebaut werden, den Platz begrenzen."

    Der 22-Geschosser wurde glücklicherweise nie gebaut und für die Gebäude in der Mozartstraße gab es statt Abriß
    zwei Lückenfüllungen.

    Auch was hier unter Nr. 3 stand, versandete glücklicherweise. Nur 3 abgespeckte Türme kamen so zur Realisierung, wozu Johannes Schulze, ehemals BCA, originärer aus damaliger wie heutiger Sicht etwas beitragen könnte.

    Verschont wurde Leipzig auch von Nr. 4, wo geschrieben wurde:

    "Weit über das grüne Dach des Kulturparkes hinaus wird eine Gruppe von 24- bis 28geschossigen Wohntürmen den eindrucksvollen nordwestlichen Abschluß des schönen Stadtteiles bilden.
    17geschossige Wohnhäuser, die das Musikviertel im Südosten begrenzen, werden unmittelbar am Geburtshaus Karl Liebknechts stehen. Sein kampferfülltes Leben für diese unsere schöne sozialistische Gegenwart und Zukunft soll hier gestalterisch widergespiegelt werden."


    Freilich sind die Argumentationen für Hochhäuser heute andere, aber derzeit sind alle so scheußlich wie unökologisch
    und unansehnlich. Daran hat sich leider nichts geändert. Zu den Details im Musikviertel wird bestimmt Frau Hella Gormsen zu ihren Vorträgen im Mai 2019 Auskunft geben.

  • Was Leipzig meiner Meinung nach absolut nicht braucht, sind solche Bauten wie das neue Unigebäude welches am Augustusplatz gebaut wurde. Dieser Klotz ist so abgrundtief hässlich und verschandelt den ganzen Platz, da sah
    das alte SED Gebäude im vergleich nicht schlechter aus. Menschenverachtende Architektur ist so etwas, da hätte man
    den alten Bau neben der alten Kirche, im stiele des Preußischen Klassizismus lieber wieder errichten sollen.
    Oder wenn man etwas modernes hätte errichten wollen, dann vielleicht so etwas wie den Kollhoff-Tower oder des
    Ritz-Carlton am Potsdamer Platz in Berlin.
    Ich bin schon der Meinung das Leipzig ein paar schöne neue Hochhäuser gut zu Gesicht stehen würden.
    Am Goerdelerring/Ranstädter Steinweg könnte man wenn man ein Hochhaus dort errichtet, es vom
    Design so Bauen, wie das Upper West Hochhaus am Breitscheidplatz/Ku'damm in Berlin.
    Ich bin aber auch der Meinung das man die alten Gebäude die während des 2.WK zerstört worden wieder rekonstruiert
    werden sollten.
    Da würde mir sofort die alte Post einfallen, wo jetzt ein MotelOne drin ist, das alte Postgebäude so wie es im Deutschen
    Kaiserreich erbaut wurde.

    Kollhoff-Tower

    The Ritz-Carlton Berlin


    Upper West