Potsdam - Neubauquartier III am Alten Markt

  • Das "erklärende" Plakat des Künstlers zeigt ja schon, wie verschlungen der Gedankengang von Herrn v. Waldow seinen Weg gefunden hat. Für künftige Besucher muss man dieses Plakat als dauerhafte Erklärung hängen lassen - sonst versteht die Installation kein Mensch.

    Aber das Haus ist sonst recht aufgeräumt geplant und proportioniert, was der Denkmalpflege zu verdanken ist. Das hält ästhetisch auch diese Blechinstallation aus. Ber der ersten Sanierung sehen wir weiter.


  • Vielen Dank für die aktuellen Eindrücke! :)
    Bleibt zu konstatieren: Selbst wenn einige der Fassaden gerade mal mittelmäßig geworden sind, ist das ganze Quartier dennoch eine enorme Aufwertung an dieser Stelle. Hier entsteht wieder ein attraktiver Stadtraum.

    Ich bin übrigens recht positiv überrascht von der Fassade neben dem Karl-Marx-Haus. Ich habe mir diese deutlich schlimmer vorgestellt, womöglich gar mit Betonplatten verkleidet. Stattdessen gibt es Putz, Fensterfaschen, einen abgesetzten Sockel und einen bekrönenden Dachsims.

  • Ich komme hingegen gar nicht über diese furchtbaren Dachflächenfenster überall an den Neubauten hinweg. Sie schmälern m. E. ganz enorm die Wertigkeit der an sich nicht schlechten Neubauten. DAS hätte es in Dresden am Neumarkt nicht gegeben.

  • Ich komme hingegen gar nicht über diese furchtbaren Dachflächenfenster überall an den Neubauten hinweg. Sie schmälern m. E. ganz enorm die Wertigkeit der an sich nicht schlechten Neubauten. DAS hätte es in Dresden am Neumarkt nicht gegeben.

    Am Dresner Neumarkt hatten die meisten Bauten schon vor dem zweiten Weltkrieg Gauben. Das war am Potsdamer Alten Markt nicht so, so dass die Denkmalpflege vor der Wahl stand entweder Gauben neu zu erfinden oder DFF zu genehmigen. Dass Dachflächen heutzutage genutzt werden versteht sich angesichts der Wohnungknappheit von selbst.

    Ich persönlich finde Gauben, zumindest zur Schauseite hin, die bessere Lösung, in der Denkmalpflege wird jedoch durchgängig das DFF als das kleinere Übel eingeschätzt.

  • Gibt es bei den Dachflächenfenstern eigentlich auch Fensterteilung? Habe ich glaube ich noch nie gesehen, würde aber mE den Eindruck etwas verbessern, wenn die Maximalgröße an Glasfläche über die Außenhaut einheitlich feingliedrig ist. Könnte mir vorstellen, dass es technisch schwer umsetzbar ist ohne den Wasserablauf zu behindern.

  • Ich komme hingegen gar nicht über diese furchtbaren Dachflächenfenster überall an den Neubauten hinweg.

    Du solltest unbedingt einen Weg finden, damit klarzukommen. Wie Konstantindegeer schreibt, werden Dachräume heutzutage nun einmal genutzt. Wenn Du nicht das Geld locker hast, um die Bauherren für entgangene Einnahmen zu entschädigen, dann ist dein ständiges Klagen über die Dachflächenfenster völlig sinnlos und dient nur, andere zu nerven.

  • Gibt es bei den Dachflächenfenstern eigentlich auch Fensterteilung?

    Ja, die gibt es.

    Die Fensterflächen werden dann aber auch insgesamt deutlich größer. Der Altstadtoptik täte man damit IMHO keinen Gefallen.

    Der von mir verlinkte Fensterhersteller sowie einige Wintergarten-Produzenten fertigen auf Wunsch auch individuell. Zum einen hat das dann aber auch seinen Preis, zum anderen würde sich meiner Meinung nach dennoch nichts daran ändern, dass Gauben die deutlich altstadtkonformere Lösung für das Problem sind, Licht in ausgebaute Dachgeschosse zu bringen.

  • Ja, die gibt es.

    Die Fensterflächen werden dann aber auch insgesamt deutlich größer. Der Altstadtoptik täte man damit IMHO keinen Gefallen.

    Der von mir verlinkte Fensterhersteller sowie einige Wintergarten-Produzenten fertigen auf Wunsch auch individuell. Zum einen hat das dann aber auch seinen Preis, zum anderen würde sich meiner Meinung nach dennoch nichts daran ändern, dass Gauben die deutlich altstadtkonformere Lösung für das Problem sind, Licht in ausgebaute Dachgeschosse zu bringen.

    Wir müssen uns da der Realität stellen, die da lautet, dass Dachflächenfenster mehr Licht in die Räume bringen und dass natürliche Helligkeit der riesen Faktor ist für Menschen sich heute für Räumlichkeiten zu entscheiden. Zudem ist der Preisunterschied zwischen Dachgaube und Dachflächenfenster besonders groß. Bei normalen Fenstern kann man argumentieren, dass vor allem die Platzierungshöhe, die Ausrichtung, die Raumhöhe und die Fensteranzahl entscheidet, und etwas weniger die Ausdehnung der eigentlichen Fensterfläche. Da geht es bei sehr großen Fenstern dann mehr um Panorama. Wenn wir also menschenorientiert sein wollen, dann auch da, wo es eben auch mal keine historischen adequaten Vorbilder gibt.

    Und damit komme ich zum konkreten Vorschlag, der leider keiner ist: Denn natürlich geht es um die konkrete Größe der einzelnen Glasflächen. Und diese sind in dem verlinkten Beispiel genau gleich groß wie bei den Standarddachflächenfenstern. Zwei Fenster nebeneinander zu setzen ist also noch keine Fensterteilung. Ja, es gibt bei den Dachflächenfenstern gerne einen Querriegel, das habe ich unterschlagen, aber nur, weil es oben beschriebenes Problem mit der Glasfläche nicht lösen kann. Das sieht man ja auch bei den selbig aufgebauten Fenstern in Wandfassaden. Das sieht in den meisten Fällen sehr ähnlich zum Ergebnis einer Nicht-Teilung aus. Siehe beispielhaft hier:

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  • Du solltest unbedingt einen Weg finden, damit klarzukommen. Wie Konstantindegeer schreibt, werden Dachräume heutzutage nun einmal genutzt. Wenn Du nicht das Geld locker hast, um die Bauherren für entgangene Einnahmen zu entschädigen, dann ist dein ständiges Klagen über die Dachflächenfenster völlig sinnlos und dient nur, andere zu nerven.

    Schuld daran ist die Stadt Potsdam, die auf die grandiose Idee kam, dort einen „hohen Anteil an mietpreis- und belegungsgebundenem sowie mietpreisgedämpftem Wohnraum“ zu verlangen. Ich würde die Bauherren in so einer besonderen Lage beliebige Preise für die Mieten verlangen lassen und dafür ein Maximum an Rekonstruktion und Qualität verlangen. Ein Normalbürger wie ich, muss es sich nicht leisten können neben der Nikolaikirche oder dem Stadtschloss zu wohnen.

    Quelle: https://potsdamermitte.de/lbk-2

  • Schuld daran ist die Stadt Potsdam, die auf die grandiose Idee kam, dort einen „hohen Anteil an mietpreis- und belegungsgebundenem sowie mietpreisgedämpftem Wohnraum“ zu verlangen.

    Totaler Blödsinn. Was haben Sozialwohnungen mit Dachfenstern zutun??? 🙄

    Selbst Objekte mit hochpreisigen Wohnungen haben ausgebaute Dachgeschosse. Und das ist gut so. Ein Kaltdach ist unwirtschaftlich verschwendeter Raum. Erschließ sich jedem Menschen der 2 Meter geradeaus denken kann.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Bei dieser "Logik" ist alles Verschwendung, was kein Plattenbau ist.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Totaler Blödsinn. Was haben Sozialwohnungen mit Dachfenstern zutun??? 🙄

    Selbst Objekte mit hochpreisigen Wohnungen haben ausgebaute Dachgeschosse. Und das ist gut so. Ein Kaltdach ist unwirtschaftlich verschwendeter Raum. Erschließ sich jedem Menschen der 2 Meter geradeaus denken kann.

    Wenn der Bauherr höhere Mieten verlangen kann, kann er auch mehr Geld in das Gebäude investieren. Die Debatte ging ja gerade darum, dass Dachgauben teurer sind als Dachfenster. Mit Dachgauben wären die Dachgeschosse ja auch nutzbar. Weiterhin waren ja auch viele Forumsmitglieder nicht immer mit der Qualität der Fassaden zufrieden.

    Es wäre schön, wenn sie antworten könnten, ohne mich zu beleidigen.

  • Am Dresner Neumarkt hatten die meisten Bauten schon vor dem zweiten Weltkrieg Gauben. Das war am Potsdamer Alten Markt nicht so, so dass die Denkmalpflege vor der Wahl stand entweder Gauben neu zu erfinden oder DFF zu genehmigen.

    Dachgauben würden den Charakter der friderizianischen Fassaden deutlich verändern, weswegen die Denkmalpflege sie nicht zugelassen hätte. Kaltdächer braucht heute kein Mensch mehr. Hätte irgendjemand Staffeldächer besser gefunden? Das wäre nämlich auch eine Alternative gewesen.

  • Bei den zu rekonstruierenden Gebäuden kann man ja nach einer Alternative suchen.

    Die hat man gefunden, in Form von Dachflächenfenstern. Wie Du schon ganz richtig bemerkt hast, finden sich Dachgauben rund um den Alten Markt nur bei modernen Neubauten.