Leipzig - historische Innenstadt (Galerie)

  • Es geht nochmal zum Alten Rathaus

    Als letztes Areal bleibt der hintere Teil des Thomaskirchhofs
    Portal der Thomaskirche


    Statue in Gedenken an den größten Sohn der Stadt, Johann Sebastian Bach

    Hier geht es morgen weiter und dann ist es endlich geschafft :lachentuerkis:

    APH - am Puls der Zeit

  • Letzter Tag der Leipziggalerie, zumindest meinerseits :lachentuerkis:
    Schauen wir zunächst kurz in die Thomaskirche


    Altar

    Und Grablege von Johann Sebastian Bach

    Thomaskirchhof

    Heute abend folgt der letzte Teil :):)

    APH - am Puls der Zeit

  • So sehr ich den Historismus mag, aber für diese grob proportionierten, weitgehend schmucklosen neoromanischen Trutzburgen mit ihren riesigen Steinquadern (wie auch beim Posener Residenzschloss) konnte ich mich noch nie recht erwärmen... Wobei das natürlich immernoch besser ist als das meiste, was der Modernismus nach dem Bauhaus hervorzubringen vermochte.

    Interessant ist, dass das Harmelin-Haus heute das Kriminalmuseum des Mittelalters und die Erlebniswelt der AdventureRooms beherbergt. Wer ist denn der Eigentümer? Vielleicht einfach mal anschreiben und auf das Dach ansprechen.

  • Das Harmelin-Haus mit seinen rustikalen Steinquadern empfinde ich irgendwie als italienisch-alpin, aber auch in Rom habe ich etwas ähnliches schon gesehen (ich glaube, es war der Justizpalast). Zuviel auf einem Haufen davon ist unschön, aber so als einzelnes Eckhaus hat das durchaus was, finde ich. Diese Art Fassade kann auch meist angrenzende Neubauten gut vertragen, weil sie schon recht "modern" ist (imgrunde ist diese "rauhe" Fassadengestaltung mit den 60er-Jahre-Vorblenden verwandt, es ist eine recht flächig-gleichförmige Fassadenbehandlung).

  • Letzter Blick zur Thomaskirche


    Und mit dem Blick in den Thomaskirchhof verabschiede ich mich aus Leipzig. Es war zusammen mit Dresden ein unglaublich toller Aufenthalt, was man in beiden Städten seit der Wende geleistet hat, ist atemberaubend. Wenn man sich besonders die Situation der Altbausuubstanz in Leipzig um 1990 anschaut und sieht, welche Perle die Stadt heute wieder geworden ist, dann stehen einem fast die Tränen in den Augen, einfach weil es so ein Glück ist, dass doch noch so viel gerettet werden konnte.
    Nach meinem Besuch muss ich auch sagen, dass man Dresden und Leipzig - die zwei Schwestern, die sich irgendwie immer im Wettkampf zu befinden scheinen - irgendwie gar nicht vergleichen kann, die Stärke des einen ist die Schwäche des anderen und umgekehrt. Daher sollte man beide einfach für ihre unterschiedliche Akzentuierung lieben.
    Daher will ich beide Städte auch gar nicht gegeneinander aufwiegen, sondern kann einfach sagen, dass mir beide Städte unglaublich gut gefallen haben, wobei ich, wenn ich ehrlich bin, eher zu Dresden tendieren würde, wenn ich zwischen beiden wählen müsste, einfach weil die Atmosphäre so schön war. Leipzig fehlt vielleicht etwas die Lage an einem Fluss und das ein oder andere Museum bzw. der kulturelle Unterbau einer Residenzstadt, den Dresden nun mal hat. Zudem ist Dresden einfach im Detail so hervorragend komponiert, dass ich sagen muss, dass selbst Wien oder Paris da im Detail zumindest nach meiner Empfindung hier nicht mithalten konnten.
    Trotzdem bietet Leipzig für mich als Gründerzeitfan natürlich eine so hohe Aufenthaltsqualität, dass Leipzig vielleicht für den Touristen einen Funken weniger Glanz hat wie Dresden, aber für einen Stadtbewohner, der hier lebt, natürlich das deutlich lebenswertere Zentrum besitzt. Daher würde ich mich, wenn ich in diese Region ziehen müsste, ganz klar für Leipzig entscheiden.
    Und Leipzig hat eben nicht nur Gründerzeit, wobei geradedas Waldstraßenviertel so nobel elegant wirkt, wie ich so gestaltet kein zweites Beispiel in Deutschland kenne, ferner bietet die Innenstadt so tolle Bauten bis hin zur Renaissance. Jetzt wollte ich beide Städte eigentlich gar nicht vergleichen und habe es irgendwie doch getan, aber mit ganz viel Liebe und Herzblut zu beiden sächsichen Metropolen, ich bin mir sicher, beide werden ihren Weg in eine tolle Zukunft finden.
    Abschließend bleibt mir wieder ein dickes Dankeschön an alle treuen APH-ler, die wieder zahlreich dabei waren und beide Galerien so zahlreich unterstützt haben. Ich verweise bei dieser Gelegenheit auf ein nochausstehendes Projekt. In den nächsten Wochen werde ich mich fürs Forum einem sehr komplexen Beitrag zur Stadt Siegen widmen, die ich als stellvertretendes Beispiel für die katastrophalen Folgen einer beinahen Komplettzerstörung im 2 Weltkrieg und die darauf folgenden Probleme mit fehlgeleiteten Wiederaufbauentscheidungen hier im Detail vorstellen möchte. Es ist dann weniger ein ästhetisches Projekt, aber trotzdem ein sehr wichtiges, weil eben dies die städtebauliche Realität in vielen deutschen Städten ist. Daher werde ich mich in der Zukunft eher diesen Aufgaben und der Unterstützung der Ortsgruppe zuwenden, aber die ein oder andere Galerie wird es je nach verfügbarer Zeit trotzdem auch noch geben, nur nicht mehr derart ausufernd wie in den letzten Monaten.
    Ich hoffe ihr seid trotzdem weiter dabei und unterstützt auch die immer größer werdende Zahl an Ortsgruppen von Stadtbild, denn Forumsarbeit ist das eine, Arbeit vor Ort in den Städten und Gemeinden ist aber der nächste große Schritt für den Verein, ich würde mich extrem freuen, wenn die Aufmerksamkeit dafür genau so groß wäre wie für das ein oder andere Galerieprojekt, denn genau diese Aufmerksamkeit und die damit verbundene Unterstützung ist so wichtig, um wirklich etwas zu bewegen :thumbup:

    APH - am Puls der Zeit

  • Danke fur eine wunderbare Serie von Bilder - seit Trier kommt von dir sehr komplette Bilderreihen.

    Fur mich ist Dresden ein Stadt zu Besuchen und Leipzig eine Stadt zu wohnen - die Stadte hat seit die Wende eine wahnsinnige Wandel durchgezogen.

  • Ein Stockwerk weniger hätte mE besser in die Straße gepaßt, so erhebt sich die Ecke ein wenig arg hoch.
    Aber es hat schon seine Qualitäten, auch wenn ich etwas zwiegespalten bin angesichts der horizontalen Fensterbänder.

  • Leipzig ist mit seinen Durchgängen allüberall schon speziell.
    Wobei, Tiengen (Bestandteil von Waldshut-Tiengen) hat das in viel kleinerem Maßstab auch - Durchgänge zwischen Häusern, die Möglichkeit, in ein Geschäft von einer Gasse aus reinzugehen und auf der Hauptstraße wieder raus (aber nur, wenn mans kennt).
    Hatten die Passagen eine besondere Funktion bei den Messen früher?

  • Nun, ich vermute, dass die mit Pferden bespannten Fuhrwerke auf der einen Seite in den Hof fuhren, dann wurden die Waren entladen und mittels Flaschenzügen etc. in die Speicher hochgezogen. Anschließend mussten die Fuhrwerke ja wieder raus. Ein Wenden hätte sehr viel mehr Platz erfordert, als dieser in den engen Höfen zur Verfügung stand. Da Pferde kaum rückwärts gehen können, mussten sie also in der gleichen Richtung raus fahren, also vorwärts und bis auf die nächste Gasse. So dürften diese Durchgangshöfe in Leipzig wohl entstanden sein. Das gab es aber auch in sehr vielen anderen Städten.