Dresden - der Altmarkt

  • Das Anbringen von Erkern/Balkonen (analog dem Nachrüsten von Nürnberger Häusern mit "Chörlein"

    Ich finde das einen bedenkenswerten Ansatz. Gibt es nicht noch diverse Magazine und Lapidarien mit Spolien des alten Dresdens?
    Selbst an sonst seelenlosen postmodernen und gerasterten Klötzen bringt sowas etwas Seele in den Stadtraum. Was hier ganz dringend vonnöten ist. Und allemal besser, als wenn es irgendwo abgeschirmt von der Öffentlichkeit einfach nur in einem Lager verstaubt.

  • Lapidarium Zionskirche

    Auch das wieder berechtigterweise ein potentielles eigenes Thema, was vom alten Dresden übrig blieb; im Strang Altmarkt natürlich etwas anachronistisch verortet.

    Eine Verbesserung der Problematik, vor allem auch an diesem Ort, könnte z.B. auch durch Infotafeln geschaffen werden. Hintergründe zum Areal, zu seiner Geschichte, zu bedeutenden Bauten und evtl. zu Spolien sind vorhanden und könnten auf solchen Tafeln aufgeführt werden. Sie könnten ein berechtigter Brückenschlag sein. Bei uns in Mainz wurde das schon vor langen Jahren zunächst eher zögerlich eingeführt und mit der Zeit immer weiter ausgebaut. Solche Tafeln gibt es vereinzelt am Neumarkt, wieso nicht auch an weiteren Orten der ehemaligen Altstadt.

  • Es gibt noch Dresden-Spolien, aber nach dem Neumarkt-Aufbau nur noch wenige vereinzelte Stücke. Diese haben mit densktmsrkt nichts zu tun und würde sich an den riesigen Neubau-Fassaden ganz verlieren. Das ist etwas ganz anderes als in Nürnberg ganze Chörlein (wieder) an maßstäblich den Altbauten entsprechenden Neubauten anzubringen...

  • Gerade an Gebäudeecken auf Fußgänger-Sichthöhe finde ich auch kleine Spolienteile äußerst interessant und belebend.
    Geschichtliche Tiefe fehlt hier sehr. Aber ich kenne die vorhandenen Stücke zu wenig.

    Man kann freilich auch neue Fassadenkunst schaffen, die Referenzen auf das alte Dresden herstellt. Möglichst realistisch, nicht abstrakt.

    Alternativ wäre auch eine Gestaltung wie bei der sehr beliebten Kunsthof-Passage in der Neustadt deutlich interessanter als die aktuelle Monotonie und gestalterische Leere.

  • Am dringendsten wäre eine Verbesserung in Bezug auf das Zusammenspiel von Pflasterung und fehlender Vegetation. Es handelt sich hier um einen städtischen Bereich, der in unpassendster Weise im wahrsten Sinn des Wortes zugepflastert ist und bei dem sich durch fehlenden Bewuchs durch die vollkommene Versiegelung zwangsläufig ein Backofeneffekt ergibt. Dieser Zustand an diesem Ort und in südlicher Verlängerung ist wahrlich unhaltbar und müßte schleunigst angegangen werden. Alleine dadurch würde sich das Areal insgesamt schon verbessern. Vielleicht ist es aktuell nicht ganz passend, über optische operative Schönheitseingriffe zu sprechen, solange das dringendste Problem dort nicht verbessert wurde. Es ist auch nicht gesagt, wenn eine Straße "An der Mauer" heißt, es deswegen auch so aussehen muß.

  • Enge Gassen heizen sich bei mitteleuropäischem Sonnenstand kaum übermäßig auf, die sind schattig genug.
    Der Altmarkt selbst hingegen ist als Steinwüste freilich sehr öde.

    Die ganze Gegend würde mE schon von solchen Maßnahmen wie hier profitieren:

    Blooming Buildings
    Blooming Buildings maakt gebieden en gebouwen gezond, comfortabel en inspirerend door middel van buitengewone beplanting. Met een persoonlijke, hoogwaardige…
    www.bloomingbuildings.nl

  • Naja, im Sommer ist es dort schon sehr ungemütlich und die Flächen sind auch laut Klimafunktionskarte mit die heißesten Orte der Stadt. Die Gebäude reflektieren durch die glatten hellen Flächen bei hohem Sonnenstand die einstrahlende Hitze bis nach unten. Die Gassen sind auch breiter als früher, was weniger Verschattung bedeutet. Hier braucht's also Markisen, Balkone, Vordächer o. ä. Fassadenvorsprünge und Bäume oder große Sträucher in Kübeln oder bewässerten Pflanzlöchern, die den Boden und die Fassaden beschatten. Eine belebte Erdgeschosszone würde auch Sonnenschirme etc. bedeuten, um wenigstens am Boden etwas Schutz zu haben. Mir schwebt z. B. sowas vor:

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    Bildnachweis: Celette, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons