• Hallo liebe Mitforisten

    Ich hätte nie gedacht, dass der Strang Brücken - außerordentliche Beispiele innert kurzer Zeit so viel Anklang finden und tolle Beiträge hervorbringen würde, vielen Dank dafür!

    Ich eröffne deshalb gleich einen neuen Strang zu einem ähnlichen Thema und hoffe auf eine ebensolche Resonanz. Gleich zum ersten Beispiel:


    Helleberg-Eisenbahntunnel zwischen Hannover und Göttingen :)

  • Da muss ich doch gleich etwas aus meiner Heimatstadt Stuttgart beisteuern. Der Schwabtunnel zwischen Stuttgart Süd und West, der mehrere Rekorde hält. Der 1896 eröffnete Tunnel war nicht nur der erste Straßenbahntunnel der Welt und der damals breiteste Europas, sondern auch der der weltweit erste Tunnel, durch welchen jemals ein Automobil gefahren ist.
    Der Tunnel ist nicht etwa nach dem Volk der Schwaben benannt, sondern nach dem berühmten Stuttgarter Pfarrer, Dichter und Herausgeber Gustav Schwab (1792-1850).


    Eigenes Foto

    In dubio pro reko

  • Mal ein später Historismusklopper, weniger der Tunnel oder das Portal sondern der Aufbau ist spektakulär:

    Der Guiseppe-Geribaldi-Tunnel in Genua, erbaut 1927:

    https://farm3.static.flickr.com/2939/33450201335_3f727d764f_b.jpg

    https://www.google.de/maps/@44.41306…12!8i6656?dcr=0

    https://www.google.de/maps/@44.41333…12!8i6656?dcr=0

    Der alte Elbtunnel in Hamburg darf natürlich auch nicht fehlen:

    wiki commons: Urheber: Thomas Wolf, http://www.foto-tw.de / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0


    Tunnelzugang (das Pendent wurde leider nur stark vereinfacht wiederaufgebaut)


    wiki commons: Urheber: "wolfi1946"


    Und noch ein zeitgenössischer aber sehr interessanter Bericht zum Bau des Berliner Nord-Süd-S-Bahn-Tunnels von 1934. Die Ingeneurs- und Logistikleistung ist wirklich gewaltig gewesen!

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    Nebenbei bieten die größtenteils noch erhaltenen Stationen des Nord-Süd-Tunnels ein m.E. bedeutendes und seltenes Beispiel für die Neue Sachlichkeit zu Zeiten des Naziregimes, Architekt war Richard Brademann:

    http://www.berliner-bahnen.de/s-bahn/sbahnns/bilder/d10-106.jpg

    http://mobil.s-bahn-berlin.de/aktuell/2013/i…_nord-sued1.jpg

    http://gympel.info/cgi-data/weblo…is-1-150dpi.jpg


    http://www.bilderbuch-berlin.net/bilder/berlin_…78x1304xin.jpeg

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…6796150596).jpg

    Das einheitliche Layout mit der Schaftstiefelgrotesk ist da nur konsequent.

  • Tunnel sind deswegen nicht so spektakulär wie Brücken, weil man einfach nicht so viel von ihnen sieht und natürlich auch alle recht ähnlich sind. Ingenieurbaumäßig sind sie aber mindestens genauso anspruchsvoll wie Brücken.

    Mir fallen auf die Schnelle zwei interessante Beispiele ein:



    Quelle: Wikimedia Commons, von Benutzer Andreas Arnegger

    Der Laerdalstunnelen in Norwegen, 1995 bis 2000 gebaut und mit 24,5 km Länge der längste Straßentunnel der Welt. Das Bild zeigt eine von drei bunt beleuchteten Hallen, in der auch gewendet werden kann. Die Tunnelwände bestehen wie bei fast allen Tunnels in Norwegen (und es gibt viele!) aus nacktem Gestein.



    Quelle: Wikimedia Commons, eigenes Werkt von Johannes Löw (WP.de: Mo4jolo)

    Weilburger Schiffstunnel, einziger schiffbarer Tunnel Deutschlands, Länge: 195 m, erbaut zwischen 1844 und 1847.
    Direkt daneben befinden sich übrigens noch ein Straßen- und ein Eisenbahntunnel. Alle drei führen unter der Altstadt von Weilburg hindurch und kürzen eine Lahn-Schleife ab.

  • In Rüdersdorf bei Berlin gibt es einen Tunnel, der als Kanal entstand:

    Wiki:

    Kanalbauten

    Portal des Bülowkanals
    Die Steinbrüche wurden über mehrere Kanalbauten mit dem Wasserstraßennetz Spree-Havel verbunden. Tunnelbauten stellten die Verbindung in die Steinbrüche her. Ein Beispiel ist der erhaltene Tunnel des Bülowkanals, dessen an die Revolutionsarchitektur angelehntes Portal Johann Gottlieb Schlaetzer schuf. Weiterhin existiert noch der Heinitzkanal als Vorgänger des Bülowkanals. Er beherbergt heute die Vereinsräume des Rüdersdorfer Bergbauvereines. Über den Rüdersdorfer Kalkgraben konnte durch den Redentunnel ein dritter Wasserweg in die Steinbrüche eröffnet werden. Dieses Bauwerk ist zurzeit noch mittels eingebrachter Erdmassen gesichert. Die vierte Variante war der Krienkanal, der den Alvenslebenbruch mit dem Mühlenfließ unter Nutzung des Langerhanskanals verband. Im Tagebau führte man systematisch die Kanäle dem fortschreitenden Abbau nach und verkürzte so den Landtransport. Die Wasserwege innerhalb der Brüche verloren ab 1905 ihre Funktion, da der Tagebau seine Erweiterung unter das Niveau der Oberflächengewässer (ca. 33 m ü NN) betrieb. Der Bülowtunnel konnte noch mindestens bis in die 1960er Jahre mit Schiffen befahren werden. Heute steht er, wie die meisten anderen Bauten im Museumspark Rüdersdorf auch, unter Denkmalschutz.


    Hier ein bild von mir von 2001:

  • Ein antiker Superlativ im Tunnelbau, das Gadara-Aquädukt im heutigen Syrien und Jordanien.

    106 km am Stück verlaufen unterirdisch, die Mega-Baustelle wurde von über 2900 Schächten bis je 30 Meter Tiefe erschlossen.

    Errichtet im 1.und 2. Jhd. n. Chr., teilweise bis im Mittelalter in Betrieb.

    Mehr Informationen:
    http://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeo…ueste-1.3574886



    wiki commons, Urheber "pafnutius"


    500 Jahre älter, 105 km kürzer und in Griechenland, aber nicht minder bemerkenswert, da der zweite Tunnel überhaupt, der im Gegenvortrieb, also von zwei Seiten zugleich, gegraben wurde:

    Der Tunnel des Eupalinos.

    Der Wikipediaartikel bietet eine interessante Übersicht, auch zur Bautechnik speziell:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tunnel_des_Eupalinos

    Einmal editiert, zuletzt von Kaoru (22. Januar 2018 um 01:00)