Kaliningrad - Königsberg

  • Deutschland ist doch schon mehrmals gestorben: Das erste mal bei der Voelkerwanderung.
    Wurde denoch eine Grossmacht. Die Niederlande uebrigens waren auch Greossmacht. Und die haben als Sumpf angefangen.....

    Wird aber allerdings schwierig mit den alles blockierenden Islam, dass gebe ich zu. Aber der Kommunismus hat genauso blockiert........


    smilie :daumenoben:

  • Bedenke, Totgesagte leben länger ;) (auch, wenn es tatsächlich eher so aussieht, wie Niederländer schrieb).

    Auf dieser Welt ist einfach alles möglich, wie wir am eigenen Leib erleben mussten: Königsberg ist nimmermehr, In Breslau und Prag spricht man nicht mehr deutsch, in Rovigno nicht mehr italienisch und in Lemberg nicht mehr polnisch...in 100 Jahren kann es wieder ganz anders aussehen.

    Wahrscheinlich ist aber momentan, dass selbst das heutige Deutschland für die verbleibenden Deutschen viel zu groß sein wird. Kulturell und politisch ist Deutschland ohnedies kastriert. Mal sehen, ob die AfD hier noch das eine oder andere Ei wieder an den entmannten Körper zurückoperieren wird können.

  • Tot gesagte Leben länger, und als Nachfahre von in Königsberg geborenen Ostpreussen, teile ich die Bewunderung für die Geschichte dieses heute unter drei Staaten geteilte Gebiet.
    Der litauische und der polnische Bereich ist im Wesentlichen wiederzuerkennen. Der russische liegt nach wie vor im Dornröschenschlaf.
    Bitte hadert nicht mit den Nachfahren der heute im Kaliningrader Gebiet lebenden russischen Neubürger. Die sind ähnlich betroffen über die architektonische Säuberungswelle der ersten drei Nachkriegsjahrzehnte wie wir.
    So stand die Traukirche meiner Großeltern, die Löbenichtsche Kirche, bis 1955, dem Jahr ihrer Sprengung. Ein Bauwerk mit Ursprüngen aus dem 13. Jahrhundert. Pfarrer Linck, der meine Großeltern 1935 getraut hatte, wirkte dort noch bis 1947, bis zu seiner Ausweisung.
    Die Fundamente müßten noch vorhanden sein, da der Wohnblock, der heute dort steht nur flach gegründet einfach darüber errichtet wurde.
    So ließe sich bei entsprechendem Willen, und natürlich ausreichend finanziellen Mitteln, einiges rekonstruieren. Das gilt auch für das Königsberger Schloss. Selbst in der ehemaligen Albertina am Trommelplatz steckt mehr Altbausubstanz, als man heute von Außen erahnt.
    Die gebildete Kalinigrader Jugend steht solchen Vorhaben prinzipiell offen gegenüber.
    Selbst die etwas starre politische Oberschicht ist dafür, einen Deutschen wie Herrn Stimmann in beratender Funktion zu engagieren. Selbst in der Phase der zurzeit stark abgekühlten deutsch-russischen Beziehungen.
    Überhaupt werden bei Bauprojekten in historisch sensiblen Bereichen neben den Sicherungsmaßnahmen durch eigene Archäologen gerne deutsche Zweit- und Drittmeinungen eingeholt.
    Das verhinderte unter dem ehemaligen Stadtarchitekten Baschin nicht unbedingt weitere Bausünden, aber es zeigt, dass das deutsche Erbe heute sehr viel wohlwollender betrachtet wird.
    Wir werden sehen, was die Zeit bringt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Berkowitz (26. Mai 2016 um 22:06)

  • Fast wäre ja das russische Ostpreußen bei der Wiedervereinigung der BRD angegliedert worden. So munkelt man auch. Gorbatschow habe bei den 2+4-Vertragsverhandlungen Kohl und Genscher Ostpreussen angeboten. Kohl lehnte dankend ab, aufgrund der enormen wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen, die das inklusive der ehemmaligen DDR-Gebiete mit sich gebracht hätte. Tja, vielleicht eine verpasste historische Chance, ein Zeitfenster, das sich geöffnet hatte! Wer weiß?
    Gemeinsam nun was draus machen ist ein völkerverbindender Ansatz und zur Zeit das vernünftigste!

  • Und doch sage ich: das wird nie passieren. Anders als Polen, ist Deutschland jetzt sowieso schon mehr oder weniger ein sterbendes Land, genau wie England, Frankreich, die Beneluxstaaten und ganz Skandinavien. Wozu braucht man dann noch ein neues Ostpreußen?


    ^

    Dazu gehören aber mehr Menschen als die muslimischen Migranten - es liegt nämlich auch an dir etwas zu tun, damit deine Prophezeiung nicht eintritt.
    Mit Abgesängen auf das alte Europa leitet man keine Wende ein!

  • es liegt nämlich auch an dir etwas zu tun, damit deine Prophezeiung nicht eintritt.

    Aber dann sind gleich die Antifanten (seit einigen Wochen sogar schon Erdogan-hörige Politiker!) da um deinen Ruf endgültig zu zerstören. Das gibt es so in etwa Polen oder Litauen einfach nicht!

  • Aber dann sind gleich die Antifanten (seit einigen Wochen sogar schon Erdogan-hörige Politiker!) da um deinen Ruf endgültig zu zerstören

    Daher ist der Widerstand von nationalkonservativen Kräften eben umso wichtiger. Man muss diesem Pöbel inzwischen entschlossen entgegentreten. Und dazu braucht es inzwischen tatsächlich etwas Mut, den nicht jeder kann es sich leisten, wenn seine berufliche Existenz zerstört wird.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Los geht es hier im Forum, wo ein Beitrag über die Bevölkerungszusammensetzung in Deutschland aus vermutlich politisch korrekten Gründen vom Moderator kommentarlos gelöscht wurde. Nicht wahr Bilderbuch?

  • Tipp:
    Herrliche Videos!

    Virtuelle Wiederauferstehung des Königsberger Schlosses und seiner Umgebung:

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    Wie traumhaft schön diese Stadt doch einmal war. Vielleicht wird diese in ferner Zukunft ja doch einmal sukzessive rekonstruiert, zumindest die jungen Kaliningrader haben ja laut Medienberichten überhaupt keine Lust mehr auf Plattenbauten, Magistralen und sozialistische Ödnis und sehnen sich nach der alten Stadt. Die obigen Videos dürften jedenfalls durch die Anwendung der "Boddien-Methode" (Überzeugung durch Bilder) Appetit auf mehr hervorrufen, gut so! :daumenoben:

    Hier übrigens noch ein Link zu einer Facebook-Seite zum Thema Rekonstruktion der Königsberger Altstadt, klick >> hier
    .

    2 Mal editiert, zuletzt von Maecenas (22. Juni 2016 um 17:59)

  • Da Kaliningrad nicht gerade das Singapur Russlands ist (obwohl es mal sowas in der Richtung anstrebte), kann es aus eigener Kraft nicht viel aufbauen. Man ist dort also auf Gelder aus Moskau angewiesen und dort wird man die alte Preußenmetropole sicher nicht vorrangig behandeln.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Prestigeprojekte sind in Moskau immer gerne gesehen. Sie sind im Prinzip überlebensnotwendig für das Regime. Prestigegewinne aus sportlichen Großereignissen und militärischen Aktionen sind nun wohl bald ausgereizt. Da müssen neue Projekte her.
    Sobald die Sanktionen fallen, ist auch wieder das nötige Kleingeld vorhanden. Dann geht die Bautätigkeit in Moskau wieder so richtig los und vielleicht ja auch an anderen prestigeträchtigen Orten.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Herrliche Videos!

    Herrliche Videos aus einer herrlichen Stadt und einer herrlichen Zukunft! Ich würde mir den Wiederaufbau von Königsberg als Partnerprojekt deutscher und russischer Akteure wünschen, immerhin stellt Königsberg einen wichtigen Ort deutscher Geschichte und Kultur dar, egal was in den letzten 70 Jahren war! Arthur Sarnitz ist ein visionärer Held!!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Gewiss wunderschöne Videos zwar, aber sie zeigen nunmal - von der ganzen Völkerchose mal abgesehen - auch das architektonische Problem: In beiden Videos habe ich gerade einmal 10 Bauwerke identifizieren können, die sich auch im alten Königsberg fanden. Der Rest ist ein Gewirr an pseudo-haussmannschen Alleen und Achsen, die durch viel zu kleine Blocks geschlagen wurde. Die angedachten Neubauten sind zu 80 % eine wüste Zitatesammlung aus Paris, London, Holland und Österreich-Ungarn, die übrigen 20% zwar formal etwas korrekter, aber ohne Gespür für die Stadttopographie ringefoazt: da steht ein Haus mit Renaissancezuschnitt an einer Allee, wie sie im 19. Jahrhundert angelegt worden wäre. Von der glänzenden Goldzwiebel am Schlossteich will ich gar nicht erst reden.
    Aus meiner Sicht gefällig, aber sicher kein tragfähiges Konzept.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Langsam kommt wieder Bewegung ins Geschehen: http://www.koenigsberger-express.com/index.php?id_article=3565&kat=55
    Hoffe es bleibt nicht nur bei Absichtserklärungen wie bei den Aufbauplänen der Ruine der ehemaligen Kreuzapotheke.
    In zwei Wochen jährt sich der 70. Jahrestag der Umbenennung von Königsberg in Kaliningrad. Ein symbolträchtiger Zeitpunkt endlich maßgeblich die Wende zu besseren Zeiten dieser arg geschundenen Stadt einzuläuten.
    Die Architektur der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts hat in dieser Stadt erstaunlich gut überlebt, einschließlich des Gebäudes des ehemaligen Parkhotels. Angeblich das Königsberger Hotel, in dem der letzte deutsche Reichskanzler und größte Feind des russischen Volkes sehr gerne Quartier bezog.
    Dies wurde nicht gesprengt, dafür aber die Ruine des preussischen Königsschloß, dessen ehemalige Besitzer im Laufe der Geschichte sehr viel öfter zum Wohl russischer Interessen handelten als manch andere Herrscherhäuser Europas. Irgendwie verkehrte Welt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Berkowitz (23. Juni 2016 um 01:22)

  • Wahrscheinlich wurde es nicht gesprengt, weil es sich optisch so gut in die Wiederaufbau-Architektur einpasste. eek:)

    Bildquelle: Wikipedia, gemeinfrei

    Weitere (ältere) Bilder vom Park-Hotel


    Ein leider wohl gescheitertes Projekt ist in der ehemaligen Königstraße (heute: Frunse) beim sog. Königseck zu vermelden. Hier ein Bild von 2015:

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Kulishov', CC BY-SA 4.0 international

    Mehr:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Frunse-St…e_(Kaliningrad) => Wohnhäuser Königseck

    https://polacywkaliningradzie.wordpress.com/2013/12/12/kre…a-na-inwestora/

    http://kgd.ru/news/item/2938…ya-krojc-apteki

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (23. Juni 2016 um 10:43) aus folgendem Grund: Editor-Fehler

  • Wird Zeit einen Schlossprofi zu engagieren, der kräftig die Werbetrommel rührt.
    Leider gehört die Russische Föderation zu den Ländern, in die westliche Fondsgesellschaften mangels Rechtssicherheit nicht investieren dürfen.
    Bleiben nur private Initiativen mit dem Segen der russischen Administration und Mitglieder, die von russischer Seite nicht wegen Nichtigkeiten z.B. dem Vorwurf sie seien Agenten, etc. angegriffen werden könnten.
    Dann muss bei Erfolg noch ein sicherer Ort für die zu sammelnden Gelder gefunden werden.
    Ein beim näheren Hinsehen kompliziertes Unterfangen, aber mit den entsprechenden Persönlichkeiten durchaus zu machen.
    Bei wirkungsvoller Präsentation ließen sich viele ehemalige Königsberger, bzw. ihre Nachfahren mobilisieren. Ich denke auch an Emigranten, und ihre Nachfahren, die Königsberg noch vor dem Krieg verlassen mussten.
    Für die Dresdener Frauenkirche und [lexicon='das Berliner Schloss'][/lexicon] kamen und kommen Spenden aus Richtungen, an die man im Traum nicht gedacht hätte.
    Ein großes Problem ist nur, dass Königsberg in der kollektiven Wahrnehmung bewußt und programmatisch lange Zeit zu erfolgreich ausgeblendet wurde.
    Dieses Manko wird als Erstes zu überwinden sein.

  • Meine Großeltern mütterlicherseits kamen aus Königsberg. Aber mir persönlich geht der Ort am Allerwertesten vorbei. Die Stadt ist weg, nicht mehr deutsch und total kaputt. Daran würde ich nicht zuviel Energie verschwenden. Weder gedanklich, noch finanziell.

    Wir haben in unserem eigenen schönen Land noch sehr viel zu tun und zu kämpfen, was Rekonstruktion und Wiederaufbau angeht. Da interessieren mich Projekte im Ausland nicht die Bohne. Die Russen haben Königsberg genommen. Nun sollen sie damit tun, was sie wollen. Denen würde ich nicht einen Euro spenden. Da lasse ich mein Geld lieber in deutsche Reko-Vorhaben fließen.

  • Ansichtssache, ich für meinen Teil habe keinen persönlichen Bezug zu Ostpreussen und trotzdem empfinde ich eine seltsam tiefe Verbindung zu diesem wichtigen Raum und Teil deutscher Kultur und Geschichte. Ich wünschte ich könnte durch ein neues altes Königsberg laufen, das rekonstruierte Königsberger Schloss besuchen und am Haff die Seele baumeln lassen. ^^

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Vielleicht ist die Zeit noch viel zu unausgereift, um etwas konkretere Entwicklungen zu erhoffen. Vieles scheint im Moment als festgefahren, konstant, eingefahren und Veränderungsträge. Die Möglichkeit, in Zukunft dort das touristische Potential viel weiter auszubauen, ist vorhanden, aber das wird Arbeit und Aufwand erfordern. Zur Zeit gibt es nicht besonders viele Gründe, um dorthin zu reisen. Das muß aber nicht immer so bleiben. Die wirtschaftliche Lage dürfte es wohl nur erlauben, in kleineren Schritten zu denken. Andererseits ist ein Ausbau der Stadt und eine Verdichtung zum Ausbau des Tourismus unabdingbar. Wenn also keine Unterstützung aus dem Ausland kommt, wird wohl der Status Quo und der Eindruck einer festgefahrenen Situation noch eine ganze Weile bestehen bleiben.

  • Zitat von Aedificium

    (...) Ich wünschte ich könnte durch ein neues altes Königsberg laufen, das rekonstruierte Königsberger Schloss besuchen und am Haff die Seele baumeln lassen.

    Ansichtssache.- Ich würde da viel lieber durch eine rekonstruierte Dresdener oder Frankfurter Altstadt schlendern, oder an einem rekonstruierten [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] meine Beine an der Spree baumeln lassen. Zum realen Deutschland habe ich irgendwie eine stärkere Bindung, als zum Ex-Territorium.