Dresden - Zwinger, Semperoper, Residenzschloss - das kulturhistorische Zentrum (Galerie)

  • Das kulturhistorische Zentrum

    Kommen wir zum letzten und vielleicht schönsten Galerieteil Dresdens, weil das hier präsentierte einfach einmalig ist. Wir hatten ja erst kürzlich die Fragestellung, wie bedeutend Dresden heute eigentlich noch ist, auch ich war mir vor meinem Besuch hier nicht so ganz sicher. Heute muss ich sagen, dass das kulturhistorische Zentrum von Dresden in seiner Einmaligkeit und seiner Schönheit nicht nur ein Kunstwerk von europäischem, sondern von Weltrang ist.
    Meiner Meinung nach ist die Kombination und räumliche Nähe von Spitzenbauten in dieser kunstfertigen Ausführung weltweit einmalig. Residenzschloss, Zwinger, Semperoper, Hofkirche und dies noch unterfüttert durch die Brühlsche Terrasse, das Elbpanorama, das Schauspielhaus und das Taschenbergpalais, das ist eine Kumulation europäischer Kulturgeschichte, die allein schon aus dieser Ansammlung den Mythos Dresdens in jedem Punkt rechtfertigt. Daher sehe ich diese Galerie als eine Ode an das beste, was die Menschheit hervorbringen kann, nämlich Kunst in höchster Anmut und Perfektion.
    Bei allem Verlust, den Dresden ertragen musste und bei allem Scherz, den diese Stadt bis heute spürt, so ist das, was noch da ist, mehr als ein bloßer Schatten, es ist sozusagen die Essenz der alten Stadt. Ich bin dankbar, dass ich es sehen durfte.

    Ich habe mir überlegt, mit welchem Bau ich die Galerie starte und mich für das Residenzschloss entschieden. Ein Bau, der meiner Meinung nach im "Wettbewerb" mit Frauenkirche, Semperoper und Zwinger immer etwas unter geht, meiner Meinung nach aber die größte Perle des gesamten Areals darstellt. Ich habe in den vergangenen Jahren fast alle großen Häuser der europäischen Metropolen gesehen, war aber selten so beeindruckt wie vom Residenzschloss und das obwohl es noch nicht einmal fertig ist. Ich möchte daher diese Galerie auch nutzen, um diesen fantastischen Bau zu würdigen und alle Dresdenbesucher dringend aufrufen, diesen Bau zu besuchen. Ich versichere, das es niemand bereuen wird, denn selten lässt sich eine Kunstepoche so genial erfahren, selten war mehr Klasse und Geschichte so authentisch nachfühlbar wie in diesem Bau. Meiner Meinung nach ist es einer der schönsten und bedeutendsten Kulturkomplexe weltweit, weil man kaum wo anders das beste einer ganzen Epoche so unter dem Brennglas mit all seinen Facetten spüren kann wie hier. Ihr merkt, ich war schier begeistert. Ich hoffe, diese Begeisterung wird auch in den folgenden Bildern deutlich.
    Denn die im Residenzschloss gezeigten Exponate bilden nicht nur eine zentrale Epoche der mitteleuropäischen Geschichte derart ausführlich und in allen Facetten ab (wo kann man sonst eine Schatzkammer, Porzellan, Kleidung, Prunkwaffen, ja eigentlich alles, was die barocke Epoche ausmacht, denn August der Starke hat wirklich alles gesammelt, was man zur damaligen Zeit sammeln konnte, in dieser Qualität und Quantität anschauen?), das Schloss an sich ist wie ein Bilderbuch der Architekturgeschichte, über Renaissance bis hin zum Historismus. Da wir mit Bautzenfan den Schlossexperten überhaupt im Forum haben, verkneife ich mir sonstige Anmerkungen, im Zweifel ist es sowieso falsch, ich würde mich aber sehr über die ein oder andere Anmerkung von dir freuen :thumbup:

    Starten wir den Rundgang an der Schlossstraße, einige Bilder zum Ostflügel habe ich ja schon gezeigt.

    Eckturm zur Schlossstraße


    Taschenbergpalais, noch mit Weihnachtsmarkt

    Verbindung zwischen Schloss und Taschenbergpalais

    Portal am Eckturm

    Erker

    Eckturm und Giebel des Fraumutterhauses

    Blick zum Georgenbau

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  • Eingang zum kleinen Schlosshof

    Rekonstruierter Pelikan

    Der erst vor wenigen Jahren rekonstruierte Ostflügel



    Georgenbau

    Ostflügel

    Giebel des Georgenbaus

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  • Durchgang zum Schlossplatz

    Und dann die elbseitige Fassade des Georgenbaus

    Blick auf den Schlossplatz und das Denkmal von Friedrich August dem Gerechten vor dem Ständehaus

    Und dann ein Blick auf Schloss und Georgenbau

    leider war hier alles Baustelle, was mich etwas betrübt hat, weil es das Fotografieren als nicht so ästhetisch gestaltet, aber gut, es ist eben ein authentischer Blick auf die aktuelle Situation

    Später geht es weiter :D

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  • Dann erreichen wir den Theaterplatz, das Herz des kulturhistorischen Zentrums

    Blick zum Schloss

    Das wars für heute, mit untergehender Sonne verabschiede ich mich, morgen geht es rein ins Schloss. :thumbup:

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  • Starten wir heute mit dem Stallhof, fettiggestellt 1591 durch Kurfürst Christian I. als Turnierplatz. Er ist damit heute einer der ältesten erhaltenen Schauplätze dieser Art weltweit. Heute wird der Ort für verschiedene kulturelle Veranstaltungen genutzt wie z.B. den historischen Weihnachtsmarkt, den wir auch gleich sehen werden. Vor ein paar Jahren kam es genau hier zu einem Brand der Teile des Stallhofes beschädigte und umfangreiche Sanierungen nach sich zog.

    Zugang zum Stallhof

    Es war sehr voll

    Das war es aus dem Stallhof, mit dem Fürstenzug geht es später weiter.

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  • Ja...das Ensemble Schlossplatz, Brühlsche Terasse, Theaterplatz, Zwingerhof ist meiner Meinung nach eines der schönsten und eindrucksvollsten Architektur-Gesamtkunstwerke der Welt. Eine konzentrierte, höchst gelungene Abfolge/Gruppe herausragender und einzigartiger Bauwerke, wunderschöne Platzanlagen dazwischen und das Ganze geschlossen erhalten ohne irendwelche größeren optische Ärgernisse.
    Ich habe noch niemanden getroffen der nicht überwältigt davon war. Es hat Erwartungen immer übertroffen. Zeigt leider auch wie unterbewertet Dresden doch noch immer ist. Ich bin aber guten Mutes, dass die Fertigstellung des Schlosses und des Neumarkts Dresden wieder ganz nach vorne auf die touristische Landkarte Zentraleuropas katapultieren werden.

  • Weiter geht es am Fürstenzug, ein 102 Meter langes Porzellanwandbild aus 23.000 Fliesen Meißner Porzellan. Es zeigt die Ahnengalerie der sächsichen Herrscher von 1127 bis 1873 und ist in dieser Form wohl ebensfalls weltweit einmalig.

    Blick zum Kopfbau des Quartier I, rechts der Fürstenzug.

    Es geht jetzt einmal den Fürstenzug bis zum Ende lang.









    Die Gerüste ganz rechts stehen wohl dort für den Ausbau der Gewehrgalerie im Georgenbau.

    Das war der Fürstenzug, einmal die gesamtenn 102 Meter entlang :thumbup:

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    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (16. Januar 2018 um 14:23)

  • Zur Augustusstraße noch die folgende entzückende Aufnahme von früher. Schön, dass alles so erhalten bzw. wiederhergestellt ist.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Und dann geht es ins Schloss hinein, zunächst ein Blick auf dieses tolle Modell

    In Anbetracht dieses desolaten Zustandes des Schlosses ist es beinahe ein Wunder, dass es in 4 oder 5 Jahren wieder vollständig ist.


    Chronologie des Wiederaufbaus

    Wir starten im Großen Schlosshof, der aktuell kaum betreten werden kann, weil vieles abgesperrt ist, daher sind manche Perspektiven etwas ungelenk.




    Altan

    Hausmannsturm

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  • Die bereits von mir gezeigten Probeachsen für die Altanbemalung


    Der Altan wird in seiner Wirkung so phänomenal werden, auch hier kenne ich nichts vergleichbares, was diesen Renaissancezauber derart auf den Punkt bringt wie der Große Schlosshof.

    Aus dem Fenster des zweiten Stocks



    Das war es aus dem Großen Schlosshof bei miesem Wetter und schwierigen sonstigen Bedingungen, aber wie man sieht, ist man weitesgehend fertig, wenn man vom Altan absieht.

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  • "Renaissancezauber" trifft es gut! Bei aller Begeisterung über die dominanten Barocklandmarken Dresdens und sein Image als "Barockperle", kommt mir die Würdigung seiner Renaissancequalitäten vor allem am Residenzschloss oft zu kurz. Das wird sich sicher spätestens mit der Fertigstellung des Schlosshofes ändern. Welch eine Herrlichkeit! Großartige Bilder wieder, weiter so!

  • Ich muss sagen, dass mir auch das moderne Dach sehr gefallen hat, es macht den Raum nutzbar, trotzdem wirkt es irgendwie luftig und nicht erdrückend, wie generell das gesamte Schloss einen sehr wertigen Eindruck macht.

    Und dann kommen wir zu sehr interessanten Details im Foyer bzw. Treppenhaus. Man hat versucht, die verbliebene Altsubstanz so gut es geht zu integrieren


    Modernes aber sehr elegantes Treppenhaus

    Sogar im Toilettenbereich wurden Mauerreste integriert (sogar in den Toiletten selbst :lachentuerkis::lachentuerkis: )

    All diese Aufnahmen stammen aus dem Foyerbereich bzw. Treppenhaus, ich denke, es ist auch mal interessant zu sehen, wie man mit der Originalsubstanz umgegangen ist! :thumbup:

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  • Leider war das Fotografieren im Historischen Grünen Gewölbe strikt untersagt, so kann ich hierzu leider keine Bilder zeigen, aber den meisten dürfte es ohnehin bekannt sein. Auch das Grüne Gewölbe ist eigentlich eine absolute Senation und wird meiner Meinung nach auch nicht so wahrgenommen, wie es diesem Ort eigentlich gebührt. Ich habe mir auch die Schatzkammer der Wiener Hofburg und den Tower of London angesehen, aber an die Pracht und die Einzigartigkeit dieses Ortes in Dresden kam keine der beiden heran. Eigentlich ist das ganze Schloss derart fantastisch, dass es mir ein Rätsel ist, dass es nicht längst eine der 10 TOP-Attraktionen in Deutschland ist!
    Als Entschädigung für fehlende Bilder des Historischen Grünen Gewölbes gibt es dafür Fotos aus der Schlossausstellung zur Rekonstruktion des Grünen Gewölbes, sie zeigt sicher auch für einige Bauinteressierte schöne Einblicke in die Rekonstruktionsgeschichte.

    Probeachse

    Das waren einige Impressionen aus der Ausstellung zur Rekonstruktion des Historischen Grünen Gewölbes.

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  • Und dann starten wir noch mit der Englischen Treppe, dem zentralen historischen Treppenhaus des Residenzschlosses, welches ja wie alle Räume im Ostflügel erst vor wenigen Jahren wieder angelegt wurde und anders als der Riesensaal eine vollständige Rekonstruktion ist.

    In die Fürstengalerie geht es später





    Morgen geht es hier weiter :thumbup:

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  • Ein Besuch des "historischen Grünen Gewölbes" sei wirklich jedem Dresden Besucher dringendst angeraten! Es ist eine der tollsten Rekoleistungen überhaupt und würde es locker auch mit der Reko des Bernsteinzimmer vergleichen.

    Tipp: Wer einmal am Abend zwischen Hofkirche und Schloss spazieren geht, soll sich unbedingt an einem der Fenster an der EG Zone hin zum Theaterplatz hochziehen und kann in die wunderbarst beleuchteten Räume des Grünen Gewölbes hineinsehen! Man ist den Kunstwerken dann ganz nah und das ganze Schloss bekommt dadurch eine ganz besondere historische Tiefe.

    Wirklich schade finde ich beim Schloss allerdings tatsächlich, dass der Riesensaal leider nicht rekonstruiert wurde, der es wiederum sehr gut mit dem Wladislaw Saal in Prag aufnehmen hätte können, vor allem, wenn man sich an eine (ruhig auch freie Rekonstruktion der Wandbilder) uns seines großartigen Raumes gewagt hätte. Das jetzige Ergebnis ist sicher nicht die Ultima Ratio und wird hoffentlich in hundert Jahren dann richtig umgesetzt werden.

  • Zitat von Wissen.de

    Ich habe in den vergangenen Jahren fast alle großen Häuser der europäischen Metropolen gesehen, war aber selten so beeindruckt wie vom Residenzschloss und das obwohl es noch nicht einmal fertig ist. Ich möchte daher diese Galerie auch nutzen, um diesen fantastischen Bau zu würdigen und alle Dresdenbesucher dringend aufrufen, diesen Bau zu besuchen. Ich versichere, das es niemand bereuen wird, denn selten lässt sich eine Kunstepoche so genial erfahren, selten war mehr Klasse und Geschichte so authentisch nachfühlbar wie in diesem Bau.

    Es freut mich wirklich sehr, dass Du meine Begeisterung für das Residenzschloss teilst. Deine Aussagen über die herausragende Qualität und Bedeutung dieses Bauwerks könnte man m.M. nach nicht besser formulieren. Und etliche Super-Highlights kommen ja erst noch: Kleiner Ballsaal, Gewehrgalerie, Turmzimmer, Großer Ballsaal, Paraderäume, Gotische Halle mit Museum zur Schlossgeschichte, Altan incl. öffentl. Zugang für den Großen Schlosshof und hoffentlich auch die fertige Schlosskapelle. Es gibt aber eben auch viele „kleine“ Schmankerln, die die meisten Besucher vermutlich gar nicht angemessen wahrnehmen. Damit meine ich zum Beispiel so etwas hier:


    Foto von Wissen.de

    Wir sehen ein für die sächsische Renaissance typisches Sitznischenportal, datiert auf das Jahr 1580. Es wurde beim großen Schlossumbau (etwa 1895) von einem Bürgerhaus in der Schlossstraße in den damals neuerbauten südwestlichen Eckturm umgesetzt. Die Bombardierung vom 13. Februar 1945 hatte es leidlich überstanden, das prächtige geschnitzte Türblatt war aber verbrannt. Die jetzige Ausführung der Holztür ist eine 1:1-Rekonstruktion. Das nachfolgende Foto zeigt den Originalstandort(durch den Schattenfall leider etwas dunkel), man beachte zur Lageeinordnung –dies dann anhand des übernächsten Fotos – auch den markanten Erker des Nachbarhauses: Klick

    Im nächsten Foto (entstanden um 1870) sehen wir den Zustand der Ostseite des Schlosskomplexes (also die Fassaden zur Schlossstraße) VOR dem großen Schlossumbau: Klick

    Unmittelbar südlich des Torhauses (in der Fotoperspektive „hinter“ diesem) kann man 3Häuser ausmachen: das Weißenfelssche (direkt angrenzend an das Torhaus), das Ehrhardtsche (das mit dem Erker) und das Kühnsche Haus (das mit dem später umgesetzten Renaissance-Portal). Laut Gurlitt wurden diese 3 Häuser im 18.Jahrhundert vom Hof erworben und in den Schlosskomplex integriert (bis zum Ende des 19. Jhd. ohne nennenswerte äußere Umbauten).

    Das letzte Bild stößt mich aber auch wieder auf einen der (wenigen!) kleinen Wermutstropfen, die ich persönlich angesichts des realisierten Schlossaufbaus empfinde. Beachtet bitte mal, wie sich die Überbauung des Torhauses darstellt: letztlich eine durch Geldmangel im frühen 18. Jhd. begründete Notmaßnahme zur schnellen und „preiswerten“ Schaffung von zusätzlichen Räumlichkeiten. In seiner ursprünglichen Fassung sah das Torhaus ja so aus:
    Klick

    Die 4 Statuen oberhalb des Eingangsportals sind Allegorien auf die Tugenden des Fürsten: Glaube, Großmütigkeit, Stärke und Dankbarkeit. Sie verschwanden wohl zeitnah mit dem Abriss des kleinen Rundtempels (um 1726, vermutlich wegen Baufälligkeit). Es war nun keine glückliche Idee, diese Überbauung beim großen Schlossumbau quasi zu zementieren, zumal in der gewählten Gestaltung mit dem großen Giebel:

    Von X-Weinzar, CC BY-SA 2.5, wikimedia commons


    Nach den DDR-Planungen war vorgesehen, wieder den ursprünglichen Bauzustand des Torhauses zu realisieren (also keine Überbauung). Hier das Modell, wie das vom kleinen Schlosshof aus gewirkt hätte: Klick

    Von dieser Konzeption wurde erst „in letzter Minute“ abgegangen. Dazu Frau Rosemarie Pohlack, amtierende Landeskonservatorin von Sachsen:

    Zitat von Rosemarie Pohlack

    2002 baten die SKD, die bislang einvernehmliche Zielstellung zum Torhaus aus dringlichen funktionalen Gründen zu überdenken. Wie vor dem Krieg sollte der Ostflügel wieder über die Obergeschosse des Torhauses mit dem neuen Südflügel des Torhauses verbunden werden.
    Quelle: Dresdner Hefte Nr. 104, Das Dresdner Residenzschloss als Museum

    Nun ja, so kam es dann auch. Diese Entscheidung fand unter den involvierten Fachleuten keine ungeteilte Zustimmung. Die Sächsische Zeitung berichtete in einem Artikel vom 31. August 2006 wie folgt:

    Zitat von Sächsische Zeitung

    Gerhard Glaser und sein Kollege Heinrich Magirius, aber auch Werner Schmidt, der frühere Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen, bedauern, dass sie sich am südlichen Teil des Kleinen Schlosshofes mit ihrer Idee nicht durchsetzen konnten. Dort stand ursprünglich das blockhafte, zweigeschossige Torgebäude, erbaut im 16. Jahrhundert als würdiger Zugang zum Schloss. Es soll wieder der zentrale Eingang werden. "Aber dass dieses wunderbare historische Tor wieder überbaut wurde, ist eine denkmalpflegerische Sünde. Auf das Torhaus gehört der zierliche Rundtempel, der sich einst über dem nach italienischer Art flach gedeckten Dach erhob", sagt Werner Schmidt.
    Der Tempel verschwand allerdings bereits im 18. Jahrhundert, genau wie zu jener Zeit weiterer Bauschmuck, allegorische Figuren auf die Tugend des Fürsten, verloren gingen. Während des historischen Schlossumbaus 1896 wurde das Portal des Torhauses erneuert und dann von einem monumentalen Neorenaissancegiebel bekrönt. Auf das Portal setzte man die zwei Sandstein-Löwen mit Wappen. Mit der Überbauung ging die Helligkeit des Hofes verloren, der Blick zur Frauenkirche ebenfalls.


    Die Quellenlage zur Rekonstruktion der Ursprungsfassung war so schlecht nicht. Noch einmal Frau Pohlack:

    Zitat von Frau Pohlack

    1975/76 waren bei Bauarbeiten am Torhaus Reste der Aufstellflächen vom Renaissance-Tempiettodes 16. Jahrhunderts entdeckt worden. Die Befunde bestätigten die bislang vermutete Detailtreue der Stiche von Gabriel Tzschimmer und Anton Weck, und die Begeisterung über diesen kleinen Sensationsfund ermutigte dazu, auch in diesen Bereichen beim Wiederaufbau – museal didaktisch, wie schon im Großen Schlosshof- die elegante Renaissancearchitektur in Erscheinung treten zu lassen.
    Quelle: Dresdner Hefte Nr. 104, Das Dresdner Residenzschloss als Museum

    Ich bin unserem Mitglied Riegel immer noch dankbar für die folgende Arbeit (digitale Bearbeitung eines Fotos von Hyade – letzter leider nicht mehr im aph aktiv):

    Einmal editiert, zuletzt von BautzenFan (17. Januar 2018 um 08:09)